Quereinstieg Referendariat Berufsschule mit Kind - Erfahrungen gesucht

  • Das finde bzw. fand ich auch skurril, aber glücklicherweise sind die KuK an meiner Schule, die sich so verhalten haben, mittlerweile fast alle in Pension gegangen. Besser is' das!

    Das erlebe ich auch so. Mit den KuK dieser Generation, die ich vor 15 Jahren noch im vollen Saft und Kraft erleben durfte, gehen z.T. sehr seltsame Methoden und Ansichten in Pension und das ist nicht immer eine schlechte Sache.


    Wenn die Erzählungen der alten Säckinnen und Säcke aus den 80ern so anhöre, kommt mir das wie eine abstruse, irritierende Zeit vor, voller Unprofessionalität und Willkür in jede Richtung. Nichts, was ich als "gute alte Zeit"(tm) empfinden würde.

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    Wenn die Erzählungen der alten Säckinnen und Säcke aus den 80ern so anhöre, kommt mir das wie eine abstruse, irritierende Zeit vor, voller Unprofessionalität und Willkür in jede Richtung...

    interessant, dass du gleichzeitig die pädagogische Ausbildung ablehnst. Die Ansichten, was gut und richtig ist und jeweils zeitgemäß fallen ja nicht vom Himmel.

  • Dass ich die pädagogische Ausbildung ablehne, wäre mir neu. Was ich ablehne, sind Pädagogikseminare von DozentInnen und ProfessorInnen, die nach ihrer Schulzeit keinen Klassenraum von innen gesehen haben.

  • Also mein Beitrag war sicherlich nicht als Geheimtipp gemeint, sondern lediglich eine Beschreibung dessen wie ich es mache und wie ich für mich das Gefühl habe einen ganz guten Draht zu den SuS zu bekommen. Für mich ist ein solcher Umgang mit den SuS auch selbstverständlich, aber ob das tatsächlich für alle so ist, weiß ich nicht. Mit meiner kurzen Schulerfahrung sehe ich mich auch gar nicht in der Rolle irgendwelche Geheimtipps oder gar der Weisheit letzter Schluss von mir zu geben.

    Da habe ich wohl bei der Formulierung des Beitrags die Eigenheiten dieses Forums nicht mitbedacht ;)

  • ich gestehe, ich kann auch oft namen nicht. ich kann gesichter. die sus wissen das und lachen drüber, das ist halt eine meiner spezialitäten. was soll's. auswendiglernen fällt mir sehr schwer, und bei namen eben doppelt und dreifach schwer. das ist in allen kontexten so. mit memotechnik weiß ich dann, dass ich eine sara in der klasse habe, sie ist blond, aber welche der blonden mädchen ist sara - kein plan. ich weiß aber, dass die blonde ganz links mit den grübchen ein pflegepferd hat und sozial schwierig ist, da sie kognitiv überfordert ist und die reiche frau mama viel leistung erwartet, und dass pferdemädchen blond sehr viel für ein lob tut, aber auch oft kritiches anmerkt, weil sie nicht beweglich genug ist, um den sinn vorgegebener arbeitsprozesse von alleine zu verstehen. die blonde daneben ist saufrech und clever und eigentlich sehr liebenswert und pubertiert schon sehr. sie könnte laura heißen, ich bin aber nicht sicher, da es zwei mädchen mit stupsnase gibt. und ja, ich unterrichte diese klasse seit beginn des schuljahres und weiß es immer noch nicht genau... sicher nicht, weil mich die kinder nicht interessieren. für mich ist namenlernen wie für manch anderen mathe - ich habe null intuitive einsicht und frage dich u.u. nach dem vierten treffen nochmal, wie du heißt, obwohl ich mich die vorigen drei male sehr gut und gern mit dir unterhalten und nachher viel über deine aussagen und dich nachgedacht habe. is halt so.

  • nur um das nochmal klarzustellen: Mein Kommentar bezog sich auf kuk, die absichtlich keine Namen lernen wollen, weil sie da keinerlei wert drauf legen. Nicht auf solche, die sich sehr schlecht Namen merken können.

    Ich kann mir sehr gut Namen und Gesichter merken, aber bei Zahlen in jeglichem kontext schaltet sich mein Kopf sofort aus :autsch:

  • Also mein Beitrag war sicherlich nicht als Geheimtipp gemeint, sondern lediglich eine Beschreibung dessen wie ich es mache und wie ich für mich das Gefühl habe einen ganz guten Draht zu den SuS zu bekommen. Für mich ist ein solcher Umgang mit den SuS auch selbstverständlich, aber ob das tatsächlich für alle so ist, weiß ich nicht. Mit meiner kurzen Schulerfahrung sehe ich mich auch gar nicht in der Rolle irgendwelche Geheimtipps oder gar der Weisheit letzter Schluss von mir zu geben.

    Da habe ich wohl bei der Formulierung des Beitrags die Eigenheiten dieses Forums nicht mitbedacht ;)

    Ich finde es tatsächlich gut, wie offensichtlich hier Schüler-Lehrer-Beziehungen beschrieben worden sind. Ich z.B. war mir vorher gar nicht sicher (und das ist jetzt wirklich ernst gemeint!), ob die Schüler es nicht als "übergriffig" ansehen könnten, wenn man sich z.B. auch außerhalb des Unterrichts aber auch im Klassenraum für sie interessiert ("was will die denn?"). Liegt vielleicht auch daran, dass ich eben aus der Wirtschaft komme, wo man schon sehr "warm" mit Kollegen werden sollte, bevor man irgendwas Privates fragt. Und manche Kollegen wollen es schlicht gar nicht. Daher wirklich danke für den Tipp..


    Ich war jetzt einige Tage krank geschrieben nach Fieber letzter Woche und schaue mal, wie die unruhigen Schüler von letzter Woche morgen früh "drauf" sind und ob ich eher einen Draht zu ihnen bekomme. Ich habe jetzt für morgen Einiges an Gruppen- und Eigenarbeit geplant, ich bin mal gespannt, wie und ob sie sich darauf einlassen. Gerade die Jungs in der letzten Reihe haben ja letztes Mal ziemlich genervt...würdet ihr die auseinandersetzen oder reicht "einfach nur beschäftigen"? Drückt mir mal die Daumen wegen morgen, dass es besser läuft...;)

  • ...würdet ihr die auseinandersetzen oder reicht "einfach nur beschäftigen"?

    Es kommt ja auch aufs Alter an. Und wenn du Gruppenarbeiten anbietest, kannst du sie eh schlecht auseinandersetzen ;)

    Wichtig ist, dass ihr arbeiten könnt und du für die entsprechende Atmosphäre sorgst. GA z.B. strukturieren, hilf ihnen dabei, Aufgaben zu verteilen usw.


    Wenn du eine andere Sitzordnung haben willst würde ich das kommunizieren. In etwa "Leute, ihr quatscht zu viel. Das war mir letzte Woche zu unruhig und ihr bekommt nichts mit. Wir versuchen es noch einmal, wenn ich aber merke, dass... dann..." und das im Zweifel auch genauso und unerbittlich in die Tat umsetzen. Ein "Neenee, wir hören jetzt echt auf!" können sie beweisen, wenn sie deine Ansagen umgesetzt haben.


    Aber es muss halt immer zu dir und den Schüler*innen passen...

  • Naja...ich hab morgen Gruppenarbeit in Form eines Gruppenpuzzles geplant. Werde denen das zuerst erklären, dann Texte dazu austeilen...Bin mal gespannt, ob's klappt.😉

  • Naja...ich hab morgen Gruppenarbeit in Form eines Gruppenpuzzles geplant.

    Haubsi, deine Frage war, ob du sie auseinandersetzen sollst. Wenn du Gruppenarbeit planst, musst du dir Alternativen überlegen, wenn du sie ggf. umsetzen willst, weil dann die GA nicht mehr funktioniert. Man muss anfangs alles planen, auch mögliche Sanktionen.

  • Haubsi, deine Frage war, ob du sie auseinandersetzen sollst. Wenn du Gruppenarbeit planst, musst du dir Alternativen überlegen, wenn du sie ggf. umsetzen willst, weil dann die GA nicht mehr funktioniert. Man muss anfangs alles planen, auch mögliche Sanktionen.

    Das Gruppenpuzzle morgen funktioniert nur, wenn sie diszipliniert arbeiten. In wechselnden Kleingruppen. Nach bestimmtem Prinzip. Gruppenpuzzle eben. Bin gespannt, ob es klappt. 😉

  • Das Gruppenpuzzle morgen funktioniert nur, wenn sie diszipliniert arbeiten. In wechselnden Kleingruppen. Nach bestimmtem Prinzip. Gruppenpuzzle eben. Bin gespannt, ob es klappt. 😉

    Ich finde es ziemlich mutig gleich in der zweiten Stunde ein Gruppenpuzzle zu machen.


    Wenn die Schüler aber eh in Gruppen arbeiten sollen, musst du sie ja nicht unbedingt auseinander setzen.

    Allerdings würde ich mir an deiner Stelle überlegen, was du machst, falls es nicht klappt und die Störer nicht mitarbeiten.

  • Ich finde es ziemlich mutig gleich in der zweiten Stunde ein Gruppenpuzzle zu machen.


    Wenn die Schüler aber eh in Gruppen arbeiten sollen, musst du sie ja nicht unbedingt auseinander setzen.

    Allerdings würde ich mir an deiner Stelle überlegen, was du machst, falls es nicht klappt und die Störer nicht mitarbeiten.

    Ich möchte es deshalb versuchen, weil ich in meinem UB nach den Ferien ein Gruppenpuzzle machen will. Damit es dann funktioniert, dachte ich, ich übe es schon mal...Alternative wäre morgen Laufzettel und dann danach Gruppenpuzzle. Aber wenn das im UB nicht funktioniert, hab ich ein Problem...

  • Ich finde es ziemlich mutig gleich in der zweiten Stunde ein Gruppenpuzzle zu machen.


    Wenn die Schüler aber eh in Gruppen arbeiten sollen, musst du sie ja nicht unbedingt auseinander setzen.

    Allerdings würde ich mir an deiner Stelle überlegen, was du machst, falls es nicht klappt und die Störer nicht mitarbeiten.

    Ideen, was ich machen kann, falls die Störer nicht mitarbeiten?

  • Ideen, was ich machen kann, falls die Störer nicht mitarbeiten?

    Ja, davon rede ich eigentlich auch:gruebel:


    Ich möchte es deshalb versuchen, weil ich in meinem UB nach den Ferien ein Gruppenpuzzle machen will.

    Ist das Gruppenpuzzle denn notwendig für das, was du in deiner UB-Stunde machen willst?


    Vergiss nicht, dass es erst deine zweite Stunde ist und die Klasse nicht so einfach. Du sprachst oben vom Beziehungsaufbau, der Einstieg dauert mindestens 3 Monate. Ich würde dich und die Schüler nicht überfordern, lasst euch Zeit mit Methodenzauber, den du und die Schüler ja noch nicht beherrschen. In dieser Gruppe würde ich erst mal schauen, dass die Texte vom Anforderungsniveau passen und du dich auf das Verhalten (deins und das der Kids) konzentrieren kannst, statt auf komplizierte Verfahren.

  • Ja, davon rede ich eigentlich auch:gruebel:


    Ist das Gruppenpuzzle denn notwendig für das, was du in deiner UB-Stunde machen willst?


    Vergiss nicht, dass es erst deine zweite Stunde ist und die Klasse nicht so einfach. Du sprachst oben vom Beziehungsaufbau, der Einstieg dauert mindestens 3 Monate. Ich würde dich und die Schüler nicht überfordern, lasst euch Zeit mit Methodenzauber, den du und die Schüler ja noch nicht beherrschen. In dieser Gruppe würde ich erst mal schauen, dass die Texte vom Anforderungsniveau passen und du dich auf das Verhalten (deins und das der Kids) konzentrieren kannst, statt auf komplizierte Verfahren.

    Nein, das Gruppenpuzzle ist nicht zwangsläufig notwendig für das, was ich machen will. Aber das Thema an sich sehr langweilig (kann ich dir gerne per PN schicken), da würde es durch die Methode sehr aufgelockert. Als ich der Fachleiterin vorher sagte, dass ich das in der UB vorhabe, meinte sie jedenfalls "ja cool, mal was Anderes". Wenn du eine gute Alternative hast, das Thema spannend zu erarbeiten- gerne. Das meinte ich ja damit, dass ich mich noch schwertue. Ich habe nicht mal eben tausend Methoden für ein Thema x an der Hand. :)

  • Gerade bei unruhigen Klassen reicht es am Anfang die einfache Struktur zu üben.

    Einstieg, Erarbeitung in Stillarbeit und ggf Partner oder Gruppenarbeit und Sicherung.

    Eine Klasse wird nicht ruhiger, wenn man sie dann, unter Umständen, noch mit Methoden überfordert.

  • Gerade bei unruhigen Klassen reicht es am Anfang die einfache Struktur zu üben.

    Einstieg, Erarbeitung in Stillarbeit und ggf Partner oder Gruppenarbeit und Sicherung.

    Eine Klasse wird nicht ruhiger, wenn man sie dann, unter Umständen, noch mit Methoden überfordert.

    Kann ja alles sein. Nur "einfach Gruppenarbeit" ist der Fachleiterin im UB zu wenig. Das hat sie exakt so gesagt. Und jetzt?

  • Heute wirst du es ja eh einfach Mal probieren... und sehen was passiert. Methoden wie Gruppenpuzzle müssen geübt und vor allem auch reflektiert werden. Sowas führt man fachlich reduziert ein und nicht mit vollem Inhalt. Für deinen UB gebe ich dir den Tipp nicht irgendeine Methode im Kopf zu haben und zwanghaft die Inhalte so hinzubiegen, dass sie zur Methode passen. Das geht meistens schief...


    Für heute: Habe im Blick, dass es Chaos geben kann. Wenn dem so ist und gar nichts geht, habe den Mut das Ganze abzubrechen. Darüber zu reden warum du das tust und den Inhalt dann in Partnerarbeit erarbeiten lässt.

  • Dein UB ist nach den Ferien oder? Wie oft die Woche hast du die Klasse?

    Da wäre meiner Meinung noch Zeit bis du die Methode üben "musst".

    Die Frage ist aber auch, was die SuS generell gewöhnt sind. Die sind ja schon länger zusammen und wenn sie Gruppenarbeiten gewöhnt sind, kann das auch schon am Anfang klappen.

    Und ja die Fachleiter wollen immer gerne Methoden sehen, aber zumindest hier schauen Sie beim ersten UB insbesondere auf Lehrerpersönlichkeit, dein Auftreten, wie du generell mit den SuS klar kommst. Ob die Stunde überhaupt nen roten Faden und nen klaren Aufbau hat und sowas. Zumindest war das hier die Rückmeldung, worauf sie sich eigentlich in den ersten UBs fokussieren. Wenn diese Dinge keine Baustelle sind, dann redet man natürlich auch über anderes.

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