Anfangsunterricht im Fach Englisch: Klasse 5

  • Guten Morgen allerseits,


    da ich im Anschluss an die Sommerferien eine fünfte Klasse unter anderem im Fach Englisch übernehme, würde ich gerne die Fachkolleginnen und -kollegen hier im Forum bitten mitzuteilen, wie ihr so den Anfangsunterricht im Fach Englisch gestaltet. Natürlich abgesehen von Organisatorischem à la Notengewichtung, benötigte Materialien, etc. Gerne könnt ihr auch Literatur empfehlen, ich möchte den Kindern den Einstieg so unterhaltsam wie möglich gestalten.


    Es handelt sich um eine Werkrealschulklasse.


    Liebe Grüße und vielen Dank für Euren Input im Voraus!

  • Guten Morgen,


    manche Lehrbücher haben so eine Art "Vorlektion", in der man die SuS sozusagen auf einen ähnlichen Stand bringt, da sie unterschiedliches Vorwissen mitbringen. Hier ist es meist so, dass sie aus der Grundschule schon einige grundlegende Vokabeln mitbringen (Essen, Trinken, Tiere, Farben).


    Ansonsten fange ich immer gern so an, dass ich ihnen bewusst mache, wie viele englische Wörter sie in ihrer alltäglichen Sprache schon verwenden bzw. generell im Deutschen verwendet werden. Die sammeln wir alle und ordnen sie Wortfeldern zu. Vielen ist nicht einmal bewusst, dass Computer und Internet eigentlich englische Wörter sind :)


    Je nachdem, was das Lehrbuch als erstes vorsieht, wären auch kurze Rollenspiele (z. B. sich kennenlernen, gegenseitig vorstellen) eine Idee.


    Classroom und classroom phrases kann man auch gut am Anfang einführen und anschließend z.B. die Dinge im Zimmer mit Post-Its bekleben, sie nach 1 Woche wieder abnehmen und testen, welche sie schon können.


    Bei uns (am Gymn. allerdings) finde ich es noch wichtig, ziemlich am Anfang mal einen "Probe-Vokabeltest" und später (sofern die Zeit reicht) eine "Probe-"Schulaufgabe/Klassenarbeit (mock exam) zu schreiben, das baut erfahrungsgemäß Ängste ab, weil sie wissen, was auf sie zukommt.


    Außerdem bespreche und übe ich immer, wie man am besten Vokabeln lernt und ermutige sie Verschiedenes auszuprobieren (Karteikarten, Phase 6, Quizzet etc.).


    Ich hoffe, da ist was dabei!

  • Fünftklässler sind noch recht klein und personenfixiert. Um den Einstieg ins neue Schulleben zu gestalten bietet sich z.B. ein Klassentier an. Hat euer Englischbuch eine passende Handpuppe?


    Ansonsten muss es m.M.n. nicht allzu abwechslungsreich oder unterhaltsam sein. Erwartbares, Struktur, Freundlichkeit/Humor und Konsequenz sind die Grundpfeiler, damit Kinder gut klarkommen, egal in welchem Fach.
    Hilf ihnen im Idealfall das ganze Jahr über, richtig zu lernen. Bis das selbständig läuft, geht's bei vielen noch eine Weile.


    (Edit: wenn du am Anfang z.B. Karteikarten einführst, erinnere sie regelmäßig daran, diese zu vervollständigen und damit zu üben, ggf. als Hausaufgabe und kontrollieren. War nur ein Beispiel, aber ich sehe bei meinen Kindern, dass sie das übernehmen, was die Lehrer wirklich strukturiert nutzen. Was hingegen schnell brachliegt, sind anfangs euphorisch vom Lehrer vorgeschlagene Systeme, die nie einer je wieder anguckt).


    Viel Spaß euch :)

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Aus Muttersicht, bitte nicht gleich mit Vokabeln erschlagen. Meine Tochter musste ab Woche 1 50 Vokabeln pro Woche lernen, die gesamte Klasse war nach kurzer Zeit völlig genervt und überlastet. Das kennen sie aus der Grundschule halt gar nicht.

  • Naja, wenn sie die nicht jetzt lernen, müssen sie sie dann später nachholen. Ob sie das kennen oder nicht - jetzt müssen sie das lernen, und ob sie das nervt oder nicht ist ziemlich egal, finde ich. Von nichts kommt nichts, gerade beim Sprachenlernen. Meiner Erfahrung nach machen die Kuk im Andanfsunterricht eh alles noch sehr spielerisch und kindgerecht. Das legen die Lehrwerke ja auch so an. Da ist das vokabellernen von Anfang an halt das unlustige Element, das aber zwingend dazugehört.

  • Ne bei meiner Tochter waren es die kompletten Vokabellisten hinten aus dem Buch mit Vokabeln die kein Mensch braucht. Das kann man schon sanfter einführen.

  • Da es sich um eine Werkrealschule (= Hauptschule) handelt, würde ich ganz langsam von vorne beginnen und dann gucken, was die Kinder können und da mein Thema anpassen.
    Wenn ich an meine zukünftigen Mittelschüler (= Hauptschule) denke: Da gibt es ganz gute Schüler dabei, aber auch welche, die zwar aus dem mündlichen Unterricht etwas profitiert haben, aber schriftlich nicht viel zuwege gebracht haben.
    In der Grundschule fängt man ebenfalls mit dem englischen Alltagsvokabular an. Warum das nicht aufgreifen? Da kannst du gleichzeitig schauen, ob die Schüler die richtige englische Schreibweise können.


    Einfache Dialoge müssten auch Hauptschüler von der Grundschule her kennen. Du könntest z.B. eine Methode der Grundschule aufgreifen: z.B. "snap it"
    Methode Marktplatz oder Chatpoints: Gängige Fragen aus der Grundschule auf Kärtchen schreiben (mit Lösung). Einer stellt die Frage, ein anderer antwortet. Dann die Karten tauschen und sich einen neuen Partner suchen.
    Oder die Methode: Find someone who (Finde jemanden der) .... (z.B. drei Farben nennen usw.) mit Unterschrift oder Namensangabe.
    Da musst du natürlich von vorneherein auf die Disziplin achten und schauen, dass die Schüler das auch wirklich machen und notfalls auf dieser Ebene eingreifen.


    Guck doch einmal in ein Fünftklässlerbuch hinein. Die müssten eigentlich so gemacht sein, dass sie das Englisch der Grundschule aufgreifen.
    Ich muss einmal wieder auf 4 teachers hinweisen. Dort gibt es Materialien, die man sehr schön nach den Ferien machen kann. Da gibt es eine Art Interview über die Ferienaktivitäten. Das habe ich auch schon fürs 4. Schuljahr adaptiert.
    https://www.4teachers.de/?acti…ing=holidays&searchtype=0


    Zur Handpuppe: Da muss man selbst motivierend damit agieren können. Ich selbst mache das im 3. Schuljahr ganz gerne, im 4. Schuljahr verliere ich immer mehr die Lust dazu, vor allem, weil die Vorschläge zur Einführung im Kapitel des Buches mit der Handpuppe mir immer kindischer vorkommen.

  • Vielleicht macht es auch mal Sinn in den Lehrplan der Grundschule zu gucken. Bei uns sind immer noch sek I Lehrer irritiert bzw sauer, dass die Kinder z.b. das Vokalen lernen nicht können oder die Wörter nicht auswendig richtig schreiben können. Dabei war das gar nicht im Lehrplan vorgesehen bzw. teilweise explizit verboten.

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