Klimadiskussion - ausgelagert aus Lissabon-Anfrage

  • Die Winzer freuen sich darüber, geben die trockenen Sommer doch jedes Mal Spitzenjahrgänge.

    Ja klar, bloss nicht über den Tellerrand schauen. Das hab ich jetzt verstanden. :top:


    https://www.sueddeutsche.de/wi…ich-klimawandel-1.4461393



    Ich glaub darin liegt der Unterschied, warum viele hier meine Verbissenheit bei dem Thema nicht nachvollziehen können. Für Euch ist der Flieger eine Möglichkeit in den Urlaub zu kommen. [...]


    Für mich ist das Fliegen (höchstpersönlich) Hobby

    Das haben wir sicher alle bestens auf dem Schirm, keine Sorge. Ich hab auch gut verstanden, was Du bist: egoistisch. Das sind wir alle, keine Frage. Die einen mehr, die anderen weniger.



    wenn die fff-Demonstranten die sofortige Abschaffung aller Haustiere fordern würden

    Darüber liesse sich auf jeden Fall diskutieren. Jedoch noch aus ganz anderen Gründen, als wegen deren Kohlendioxidbilanz. Ich hatte knapp 20 Jahre lang Herbivoren als Haustiere, ich glaube die sind ökologisch gesehen ganz OK. Zudem habe ich immer nur welche beherbergt, die ohnehin schon auf der Welt waren, sprich aus'm Tierheim kamen. Man kann überhaupt über alles diskutieren, was eigentlich purer Luxus ist wenn's um den Klimawandel geht. Und ja, man sollte ganz dringend weiter über den Ausstieg aus der (Braun-)Kohle diskutieren, denn in der Tat sind industrielle Prozesse sowie die Energieversorgung zusammen für etwa die Hälfte aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die eine Debatte schliesst die andere aber nicht aus. Da wären wir nämlich wieder bei "sollen die anderen doch zuerst". Nee. Kehr einfach mal zuerst vor Deiner eigenen Haustüre.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Das gegeneinander aufrechnen wird niemandem helfen.


    Wenn man wie ich, nie fliegt, keinen Wein trinkt und auch kein Haustier hat, wundert man sich wirklich über manche Argumente. Das Leben ist schon sehr komplex. Ich frage mich bei allem immer, wo ist der gesunde Menschenverstand.

  • Die Winzer freuen sich darüber, geben die trockenen Sommer doch jedes Mal Spitzenjahrgänge.

    Das kannst du nicht ernst meinen?


    Für mich ist das Fliegen (höchstpersönlich) Hobby,

    Aber doch nicht mit dem Airbus nach Hongkong zum Shoppen jetten. Und selbst wenn, darf ich dann auch das Werfen von Ziegelsteinen von Autobahnbrücken zu meinem Hobby erklären? "Ja aber ihr wisst nicht wie das für mich ist! Ich brauche das, wie die Luft zum Atmen! Und vom Rauchen sterben viel mehr Menschen, seht, hier ein BILD-Artikel dazu!"


    Das ist doch aberwitzig, sorry, aber ich nehm dir deine Schönredeüberzeugung nicht ab. Flieg in Urlaub, so lang du noch kannst, aber verbreite bitte nicht einen solchen Nonsens in einem Forum gebildeter Menschen mit Erziehungsauftrag.

  • Das kannst du nicht ernst meinen?

    Doch, bedingt ist das ja auch korrekt. Nur siehe dazu meinen oben verlinkten Artikel. Wir bekommen in der Schweiz zunehmend mediterranes Klima, das ist gut für die Qualität des Weins. Die Franzosen und Spanier haben aber schon nicht mehr so die Freude an der Sache.

  • Das kannst du nicht ernst meinen?

    Natürlich meine ich das ernst. Die Winzer in Deutschland freuen sich über die heißen und trockenen Sommer.
    --> https://www.welt.de/wirtschaft…uktion-und-Qualitaet.html


    @Wollsocken80:
    DIe Winzer in Frankreich müssen sich halt anpassen. Nicht umsonst stellen sie schon auf Rebsorten um, die bisher ausschließlich in Spanien angebaut wurden, weil es dort auch bisher schon noch heißer und trockener war.


    Die Frage ist nur, ob wir es als Kunden akzeptieren, daß wir keinen Bordeaux oder Languedoc mehr kaufen, weil der Name auf die Anbauregion verweist, sondern einen Merlot, Pinot Noir oder Shiraz, weil der Name auf die Rebsorte verweist, die jetzt eben an anderen Standorten angebaut wird.


    Hier glaubt doch hoffentlich nicht jemand ernsthaft, daß man als einzelner Mensch gegen die Natur und das Klima (bzw. den Klimawandel) ankommt? Den Kampf hat man schon verloren, wenn man ihn aufnimmt. Ziel kann es nur sein sich anzupassen und "längsseits" mit dem Klima klarzukommen. So empfiehlt das Forstamt z.B. nicht umsonst die Aufforstung mit Mischwäldern, weil sie langfristig damit rechnen, daß durch die Erwärmung der Golfstrom versiegen könnte und dann würde es in Europa nicht wärmer sondern sehr viel kälter. Europa liegt aufden gleichen Breitengraden wie Kanada und dort gibt es richtig kalte Winter.

  • , weil sie langfristig damit rechnen, daß durch die Erwärmung der Golfstrom versiegen könnte und dann würde es in Europa nicht wärmer sondern sehr viel kälter. Europa liegt aufden gleichen Breitengraden wie Kanada und dort gibt es richtig kalte Winter.

    Dieser Teil der Klimaveränderung wird gern übersehen. Warum, weiß ich nicht.

  • Vor allem finde ich es falsch, dass der Staat den öffentlichen Nah- und Fernverkehr geschwächt hat, zwar Luxus eingeführt, aber Stecken und Bahnhöfe stillgelegt hat bzw. dies zugelassen hat.


    Inlandsflüge dürfen gerne stärker besteuert und dadurch verteuert werden, sobald es ein attraktives Angebot im öffentlichen Nah- und Fernverkehr gibt. Da geht es auch um Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Erreichbarkeit, Verkehrsanbindung.

  • Inlandsflüge dürfen gerne stärker besteuert und dadurch verteuert werden, sobald es ein attraktives Angebot im öffentlichen Nah- und Fernverkehr gibt. Da geht es auch um Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Erreichbarkeit, Verkehrsanbindung.

    Wobei das mit den Steuern in der Fliegerei generell recht "lustig" ist. Fliegt man privat, wie ich es im Verein betreibe, (egal wohin, ob In- oder Ausland), muß man die vollen Mineralölsteuern, Ökosteuern, MwSt, ... zahlen, wie an einer Straßentankstelle auch. Entsprechend kostet der Liter Super95 dann schnell mal 1,70 € und der Liter AvGas zwischen 2,50 und 3,-€.
    Da geht es mir entsprechend ziemlich auf den Keks, wenn jemand noch höhere Steuern für die Fliegerei fordert. Dann müßte der Sprit an den Tankstellen für PKWs auch entsprechend teurer werden.


    Würde ich jetzt aber für die Privatfliegerei ein Unternehmen gründen mit dem einzigen Ziel mich selber zu transportieren, würden diese ganzen oben genannten Steuern wegfallen. :sterne:


    Wobei das mit den Steuern insb. bei Auslandsflügen keine so einfache Sache ist. Da gibt es nämlich das Montrealer Abkommen über die Grundregeln im Luftverkehr, das auch die Bundesrepublik Deutschland unterschrieben hat. Ein Aspekt bei dem Abkommen ist die Besteuerung des Treibstoffs. Es verpflichten sich alle Teilnehmer den Sprit nicht zu besteuern. Entsprechend kann weder Deutschland noch die EU im Alleingang Steuern auf den Treibstoff erheben, wenn er an Luftfahrtunternehmen verkauft wird, ohne aus dem Montrealer Abkommen rauszufliegen. Und wenn wir da rausfliegen, stellt sich die Frage in welchen Ländern die Lufthansa und andere Unternehmen überhaupt noch Landerechte bekommen.


    Und was den öffentlichen Zugverkehr angeht: Guckt euch mal Japan an, wie die es mit ihrem Shinkansen machen. 10 Sekunden zu früh oder 15 Sekunden zu spät gilt dort schon als unpünktlich. Da weiß man dann, wo der Hammer hängt. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Und bevor jemand kommt, ich darf die Moralkeule schwingen, ich war diesen Sommer nur Campen. Größtenteils dazu noch mit dem Rad unterwegs.

    Ob wir uns wohl begegnet sind? Ich habe heute die 3000 Kilometer in den Ferien voll gemacht. :)

  • Haustiere sind immerhin Lebewesen.

    Haustiere sind laut §90a Satz 3 BGB mit Sachen gleichzusetzen. Ansonsten könntest Du sie nämlich nicht kaufen. Klar gelten für sie Sonderregeln bzgl. Tierquälerei etc., aber sie werden gehandelt, gejagd, zur Lebensmittelproduktion gehalten und getötet (Kükenschreddern?), als Versuchstiere dann doch gequält oder fressen sich gegenseitig.


    §811c Satz 2 ZO läßt sogar die Pfändung von Tieren zu, wenn diese einen erheblichen Wert haben. Dieser "erhebliche Wert" ist ab 500DM (bzw. heute 300,- €) gegeben. Jeder Haushund, jede Katze und jedes Pferd dürften diesen Wert übersteigen.


    Haustiere sind also durchaus Luxusgüter. Entsprechend gibt es ja auch schon eine Hundesteuer. Wie wäre es mit einer Katzen- und Pferdesteuer?



    Bild+ titelt heute, dass die Grünen die Vielflieger im Bundestag sind.

    Oder in der ARD: http://mediathek.daserste.de/K…31796&documentId=61357612


    Cem Özdemir muß natürlich ständig seine Familie in Argentinien besuchen, weil das ist ja etwas Anderes. Anton Hofreiter muß für 3 Tage nach Grönland fliegen, um dann vor der Presse sagen zu können, daß er die abschmelzenden Gletscher gesehen hat. Mutti mußte das auch.


    Wie gesagt: Wasser predigen (Zitat Hofreiter: "Man hofft, daß der politische Impact größer ist als die eigene Verfehlung" Minute 2:45 im Video oben) und Wein saufen (Selber intercontinental fliegen). Wir dürfen also nicht fliegen, weil Onkel Hofreiter für uns die Welt gesehen hat und uns erklärt, daß alles so schrecklich ist. Das muß für Otto-Normalbürger reichen.

  • Update: Wir haben gerade diese Woche beschlossen, dass überhaupt niemand mehr fliegt. Der Chor bekam zuletzt noch mal eine Ausnahme und darf für eine Projektreise nach Madrid das Flugzeug nehmen. Dabei stellte sich heraus, dass die Reise per Interrail deutlich günstiger ist und man mit ca. 14 h im Zug auch nicht länger hat als nach Kopenhagen oder Budapest und dorthin sind wir ja immer schon mit dem Zug gefahren. Einige SuS des Chors nehmen nun freiwillig den Zug, weil sie in den Herbstferien ohnehin schon per Interrail unterwegs sind und dann einfach noch nach Madrid verlängern. Nun sollte mindestens @plattyplus ruhig schlafen können, dass alle meine Schüler bezüglich Bildungsreise gleichberechtigt sind. :)

  • OT: Wäre es vielleicht möglich den Threadtitel zu modifizieren? Ich finde "und ein bisschen rassistische Schweizer" in einem Threadtitel ziemlich unangemessen und es hat auch inhaltlich nicht viel mit dem Threadverlauf zu tun.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Fun Fact am Rande:
    Greta segelt ja nun gerade ganz klimaneutral nach New York.
    Wie sie zurück kommt, ist noch nicht ganz klar, ihr Vater und die beiden Skipper werden aber zurück fliegen, weil der Turn nochmal wohl to much ist. Die Rücküberführung übernimmt eine Crew von fünf Personen, die wiederum extra mit dem Flugzeug nach New York fliegt um dort die Hightech-Rennyacht zu übernehmen. Statt zwei Flüge für Greta also schon mal definitiv mindestens acht für den Begleittross.
    Moral von der Geschichte: es geht nicht um die Realität, sondern um Symbole und so würde ich auch die "fliegen wir noch" Diskussion in den Schulen einordnen.

  • Ich bin bereits vor mehreren Jahren von Flugreisen für Klassenfahrten abgekommen. Weniger aus Gründen des Umweltschutzes, sondern mehr aus Gründen der Stressvermeidung.
    Bei Flugreisen ist es immer mit Aufwand verbunden, wenn Schüler kurzfristig abspringen und ich über den Reiseveranstalter stornieren muss. Die Abrechnung der Reise wird dadurch auch nerviger.

    Moral von der Geschichte: es geht nicht um die Realität, sondern um Symbole und so würde ich auch die "fliegen wir noch" Diskussion in den Schulen einordnen.

    Ja, na klar geht es um Symbole. Deshalb ist es ja auch so albern, wenn bei jedem dieser Symbole die Kritiker um die Ecke kommen und fragen: "Jaaaaa, aber sind die auch sonst perfekt und völlig CO2-frei in ihrem Lebenswandel?"
    Viele Symbole können hoffentlich dazu beitragen, dass Menschen nachdenklich werden und eigene Verhaltensweisen hinterfragen.


    Deswegen sind "Friday for Future" Demos auch dann noch gut und richtig, wenn die Schüler in der ersten Ferienwoche nach Malle fliegen.
    Deswegen lohnt es sich auch dann noch, bei Klassenfahrten auf das Flugzeug zu verzichten, wenn ich privat in den Ferien nach Australien fliege.
    Deswegen macht es auch Sinn, sich gegen Strohhalme am Schulkiosk auszusprechen, selbst wenn ich abends genüsslich einen Cocktail durch einen Strohhalm schlürfe.


    Ist das perfekt? Nein, natürlich nicht. Besser wäre es, wenn Kevin nicht nach Malle und ich nicht nach Australien fliegen würde und wenn der Strohhalm in der Cocktailbar aus Papier wäre oder es gar keinen gäbe. Aber die Auswirkungen auf das Symbol sind trotzdem geringer, als hier immer behauptet wird. Wenn wir von allen Veränderungsprozessen sofortige Perfektion verlangen würden, würde nie etwas passieren.



    Und ich wollte mich doch im Urlaub nicht ärgern...

  • Viele Symbole können hoffentlich dazu beitragen, dass Menschen nachdenklich werden und eigene Verhaltensweisen hinterfragen.

    Bei mir kommt das Symbol "Greta aber so an, daß da ein verzogenes Gör auf Ego-Tripp ist, in einer Millionen € teuren Rennyacht von einem blaublütigen Pierre Casiraghi über den Atlantik geschippert wird, die ganze Welt das auch noch gutheißen soll und irgendwelche Möchtegern-Promis mit der Geschichte in ihrem Windschatten in die Klatschblätter (=Bunte und Co.) kommen wollen. Also genau das richtige Thema für die Presse im Sommerloch.


    Das hat alles nichts, aber auch wirklich gar nichts mehr mit dem Leben zutun, daß die 08/15-Bürger führen. Wie oben schon gesagt: "Onkel Hofreither hat sich Grönland für 3 Tage angeguckt und seine Erzählung, wie schlimm das alles ist, muß für uns Normalsterbliche reichen."

    Deswegen macht es auch Sinn, sich gegen Strohhalme am Schulkiosk auszusprechen, selbst wenn ich abends genüsslich einen Cocktail durch einen Strohhalm schlürfe.

    Und noch viel mehr Eindruck würde es auf mich machen, wenn Du bei den Einwegbechern einfach den Plastikdeckel abmachen und das Getränk so aus dem Becher schlürfen würdest und das wirklich jedes Mal und nicht nur als Symbol am Schulkiosk.


    Wie gesagt, ich habe bei meinem Konsum als Hauptproblem meinen PKW ausgerechnet. Gegen die 14t co2 jährlich, die da entstehen, sind die Symbole uninteressant. Sogar die Intercontinentalflüge sind da im vgl. ein kleiner Punkt.
    Oder, wie es ein Umweltschützer mal formulierte: Es bringt nichts Symbole zu setzen, die Big Points müssen gemacht werden!


    Und im Allgemeinen sind die Big Points:

    • Heizung
    • Auto
    • See-Fracht-Verkehr

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