Allererster Unterrichtsentwurf!

  • Hallo,


    ich schwitze gerade über meinem ersten ausführlichen Unterrichtsentwurf (inkl. Lernzielbegründung, methodischem Kommentar, etc.) und finde das im Moment ziemlich heftig. 8o


    Mein Stundenthema lautet "Übungsstunde zur Groß- und Kleinschreibung" und jetzt sitze ich hier und weiß nicht, inwieweit ich in der Sachanalyse auf die einzelnen Regeln eingehen muss. Prinzipiell könnte ich sie einfach aus dem Duden zitieren, aber eine große Interpretation oder Analyse ist da ja nicht möglich.


    Puh. :rolleyes:


    Hat jemand von euch zufälligerweise schon mal etwas in dieser Richtung gemacht und könnte mir von seiner/ihrer Vorgehensweise berichten?


    So ein Entwurf ist ja der reinste Horror! Fast so lang wie eine Hausarbeit an der Uni ... und das für einen simplen UB!


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia
    (die trotz Herbstferien ein bisschen im Stress ist)

  • Hallo!


    Ich würde in der Sachanalyse nur auf die Groß- und Kleinschreibregeln eingehen, die du explizit in der Unterrichtsreihe bzw. konkreter in deiner Unterrichtsstunde des Besuchs behandelst.
    Ansonsten kannst du vielleicht auch nennen, wie viele Regeln es im Duden gibt, bzw. einen Literaturverweis auf diese Regeln machen. Du brauchst sie auf jeden Fall nicht alle ausführlich beschreiben, wenn du in der Stunde nicht näher darauf eingehst.


    Fabula

  • Hallo Fabula,


    vielen Dank für deine Antwort!


    Wie sieht es eigentlich mit Übungen aus, die ich (zumindest als Anregung) aus Büchern übernehme (und natürlich entsprechend ausweise) - "darf" man das im UB oder denkt man sich besser alles selbst aus?


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Carla-Emilia,


    ich bin einfach mal neugierig und kann evtl. auch ein bisschen helfen.
    Was machst du denn konkret in dieser Übungsstunde?
    Was sind deine LZ bzw. was besprichst du in der Reflexionsphase?


    Grüße
    strucki

  • Hallo Carla-Emilia,
    ich denke nicht, dass es falsch ist, sich für den ersten Besuch an bekannten Übungen zu orientieren. Im ersten UB geht es mehr um dich und deinen Umgang mit den Schülern und die meisten holen sich doch eh Anregungen in Büchern, U-Materialien. Ich würde nur die ABs noch mal neu erstellen und nicht einfach so aus dem Buch rauskopieren.
    Überlege dir vielleicht noch ein bis zwei neue Übungen, du machst doch Stationen, oder?
    Viel Glück und gute Ideen
    Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo c-e,
    du kannst Übungen aus Büchern schon gut genug aufpeppen, wenn du sie sinnvoll auf einen Arbeitsblatt aneinanderreihst und mit ein paar netten Grafiken als Motivationsfaktor versiehst. Auch immer gut bei kleinen Klassen (5, 6) macht sich eine Comicfigur als "Rahmengeschichte", so im Stile von
    Das ist Simon Smiley. Simon hat ein Problem: im folgenden Text sind alle Wörter klein geschrieben. Er ahnt schon, dass das nicht sein kann. Kannst du ihm helfen? Erkläre ihm zunächst die Regel und hilf ihm dann, den Text zu verbessern.


    Es ist auch immer sinnvoll (siehe oben) Regel und Übung zu verbinden, damit die Kinder im Kontext lernen/anwenden.


    Was deinen Entwurf angeht: Klar muss du nicht das Rad neu erfinden und kannst die Regeln aus dem Duden zitieren, alles andere wäre ja albern. Was du aber tun solltest, ist die Übungen sinnvoll anzuordnen und deine Auswahl zu erklären.
    Also, in welcher Reihenfolge mit welchem Schwierigkeitsgrad bauen sie warum aufeinander auf? Was ist der Effekt dieses Aufbaus und warum ist deine Anordnung (gegebenfalls) besser als die im Lehrbuch vorgeschlagene?
    Wozu dienen Regelwiederholungen, wann schriftlich, wann mündlich, wie kommt es am Ende der Stunde zu einer Zusammenführung / Präsentation / Ergebnis?


    All das hängt davon ab, ob du eine Erarbeitungs- oder eine Übungsstunde machst und ob und wie du den Schwierigkeitsgrad steigerst oder eher eine Übungsvielfalt brauchst um bestimmte Phänomene zu festigen.


    Lieber Gruß und viel Glück,


    Heike

  • Hallo,


    vielen lieben Dank für eure wirklich sehr hilfreichen Antworten!


    Vom Lernen an Stationen ist mir leider für diesen UB abgeraten worden (es handelt sich um den 2. UB in Deutsch).


    Ich soll/will die Stunde jetzt so konzipieren, dass ich die Lerngruppe (Gesamtschulkurs, 7. Schuljahr) in Kleingruppen einteile und sie in einem kleinen Wettbewerb mit Aufgaben auf einem Arbeitsblatt gegeneinander antreten lasse. Am Schluss gibt es dann für die schnellsten/besten einen kleinen Preis.


    Das Ganze soll eine Übungsstunde sein, da kurz darauf die Klassenarbeit zum Thema folgt.


    Der Ablauf wird in etwa so sein:


    1. Einstieg durch Impuls "Rechtschreib-Wettbewerb" an der Tafel
    2. Einteilung in Gruppen
    3. Gruppenarbeit
    4. Besprechung der korrekten Lösungen im Plenum
    5. Siegerehrung


    Denkt ihr, das kommt gut an und funktioniert?


    Zu überlegen ist jetzt auch, was ich eigentlich prämiere - die schnellsten müssen ja nicht die besten sein. Und eine richtige Auswertung der Fehler (ohne Schummelmöglichkeit für die SuS) kriege ich in den paar Minuten am Ende auch nicht hin. Was tun? :rolleyes:


    Liebe Grüße + vielen vielen Dank!
    Carla-Emilia :)

  • Also Schnelligkeit solltest Du - finde ich - nur dann berücksichtigen (wenn überhaupt), wenn zwei Gruppen gleich gut sind. Denn hauptsächlich sollte es ja um sorgfältiges Arbeiten gehen. Davon sollten die Schüler nicht durch Zeitdruck abgehalten bzw. abgelenkt werden.


    Fraglich ist es, wie Deine Seminarleiter es sehen, wenn man das Konkurrenzdenken dabei so in den Vordergrund stellt. Meine fänden das nicht gut. Aber wenn Du es machst, musst Du auch begründen, warum, dann kann Dir eigentlich keiner was.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo
    insgesamt ist der Plan gut, aber ich würde auch Schnelligkeit nicht unbedingt als Kriterium empfehlen, denn du sollst ja gerade auch die Schwächeren mitbeachten - und wichtig ist Korrektheit beim Rechtschreiben.
    Es kommt auch eher auf die Sinnhaftigkeit der Übungen und Arbeitsanweisungen für die Gruppen an - wie sie aufeinander abgestimmt sind, wie klar die Anweisungen sind, ob sie in der Zeit sinnvoll zu erledigen sind, ob ein angemessener Schwierigkeitsgrad vorhanden war.
    Und ob die Korrektur am Ende vollständig durchgeführt werden kann.
    Die Siegerehrung kann dann ruhig eher symbolisch sein - es kommt ja darauf an dass alle, oder möglichst viele S das Lernziel erreicht haben - und nicht nur die paar Sieger.


    Gruß


    Heike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

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