Dabei wollten rund 80% lieber in TZ straten, ahtten aber eben keine Wahl, wenn sie eine Stelle wollten.
Warum wollen 80% aller frisch ausgebildeten Lehrer in Teilzeit arbeiten?
Dabei wollten rund 80% lieber in TZ straten, ahtten aber eben keine Wahl, wenn sie eine Stelle wollten.
Warum wollen 80% aller frisch ausgebildeten Lehrer in Teilzeit arbeiten?
Das hab ich mich 2011 als ich fertig war auch gefragt. Bei uns waren es aber eher 30%.
Deren Begründung war: ich möchte noch genug Freizeit haben und komme doch mit dem Geld super aus. Bei uns haben mehrere mit 20/25,5 angefangen. Hab aber keine Ahnung wie es danach weiter ging mit denen. Sie sagten damals sie würden dann aufstocken, wenn sie mehr Material und somit weniger Vorbereitungszeit bräuchten.
Warum wollen 80% aller frisch ausgebildeten Lehrer in Teilzeit arbeiten?
Ob es 80% aller Junglehrer sind weiß ich nicht, habe ich auch nicht geschrieben. In meinem Kurs wollten das 80%,weil ihnen die Belastung einer vollen Stelle zu groß war, sie jetzt mit der Familienplanung starten wollen, sie lenein Hobby haben, dem sie sich auch noch widmen wollen wie ehrenamtliches Engagement beim DLRG oder auch einfach nur, weil ihnen erfahrene Kollegen geraten haben das gerade zu Beginn möglichst zu machen, weil die Arbeitsbelastung im vollen Deputat gerade als Junglehrer immens ist und sie schließlich möglichst lange möglichst gesund ihren Job machen sollen. Verrückterweise gibt es nicht wenige junge Menschen, die auch gerne weniger verdienen zugunsten von mehr Freizeit. Gibt eine Handvoll Leute, die deshalb lieber ins Ausland gehen, wo man ihnen für sie bessere Konditionen geboten hat oder erstmal ein Jahr lang nicht in den Schuldienst gehen, statt in Vollzeit in BW oder einem anderen BL tätig zu werden.
... oder auch einfach nur, weil ihnen erfahrene Kollegen geraten haben das gerade zu Beginn möglichst zu machen, weil die Arbeitsbelastung im vollen Deputat gerade als Junglehrer immens ist und sie schließlich möglichst lange möglichst gesund ihren Job machen sollen.
Wer den Job lange gesund ausüben will, MUSS als Junglehrer lernen eine volle Stelle zu bewältigen. Was für ein furchtbarer Ratschlag!
Wer den Job lange gesund ausüben will, MUSS als Junglehrer lernen eine volle Stelle zu bewältigen. Was für ein furchtbarer Ratschlag!
Ersteres sehe ich anders. Die Belastbarkeit ist nun mal recht unterschiedlich, das Bedürfnis nach Freizeit ebenfalls. Aber den Junglehrern würde ich auch einen anderen Ratschlag geben - nämlich den, dass sie ihre Unterrichtsvorbereitungen, ihr zusätzliches Engagement etc. so gestalten, dass es in einem angemessenen Verhältnis zum Deputat steht.
Uns wurde damals von einer Fachleiterin gesagt: „Macht unter keinen Umständen Teilzeit, sonst verrennt ihr euch und arbeitet trotzdem Vollzeit. Ihr müsst Lernen wie man eine Unterrichtsstunde in 10 Minuten plant wenn man gerade Klausurphase hat.“ Und wenigstens hat sie uns auch erklärt wie man das schafft und andere gute Tips gegeben.
Wer den Job lange gesund ausüben will, MUSS als Junglehrer lernen eine volle Stelle zu bewältigen. Was für ein furchtbarer Ratschlag!
Da praktisch alle in Vollzeit starten müssen, werden sie das jetzt wohl auch lernen. Ich finde auch nicht, dass eine TZ-Stelle dazu da sein sollte, um einfach mehr Zeit in jede Einzelstunde zu investieren, so dass man am Ende einfach nur weniger verdient, bei gleicher Arbeitsbelastung. Lässt sich aber auch leicht sagen, wo ich gesundheitlich bedingt immer TZ genehmigt bekommen werde.
Vor gut 10 Jahren wurde uns frisch nach dem Ref sogar zu Teilzeit geraten. Wir hatten damals spekuliert, dass sie so mehr neu eingestellte Lehrer verkünden konnten (positive Schlagzeilen).
Naja, nach einem halben Jahr "durfte" ich schon ein viertes Deutschdeputat übernehmen (also fast Vollzeit) und ab dem zweiten Dienstjahr hab ich dann aufgestockt.
Uns wurde damals von einer Fachleiterin gesagt: „Macht unter keinen Umständen Teilzeit, sonst verrennt ihr euch und arbeitet trotzdem Vollzeit. Ihr müsst Lernen wie man eine Unterrichtsstunde in 10 Minuten plant wenn man gerade Klausurphase hat.“ Und wenigstens hat sie uns auch erklärt wie man das schafft und andere gute Tips gegeben.
Hallo yestoerty,
vorgefertigtes Material kurz sichten und die Lösungsblätter überfliegen: Das sind die 10 Minuten. Wenn man mal die Erfahrung gemacht hat, dass solche Stunden mindestens genauso gut funktionieren (können) wie von langer Hand geplante, ist es hart, sich nach Feierabend hinzusetzen und diverse Räder neu zu erfinden.
Bei vollem Deputat ist Unterrichtsvorbereitung gar nicht mehr anders realisierbar, das sehe ich ja bei allen Kollegen bzw. meinen Mentoren. Die kommen kaum noch aus der Schule raus und das, obwohl ihr Unterricht weitestgehend aus vorgefertigtem, geborgtem, abgezweigtem und improvisiertem Material besteht.
Die SuS merken das alles nicht, denen ist der Mensch wichtig und das Auftreten vor der Klasse, Standing etc. und wenn das Fachwissen bzw. die Grundlagen stimmen, ist das in Sachen Vorbereitung ohnehin schon die halbe Miete.
Vorstellen könnte ich mir allerdings, dass auf höheren Schulen (Gymnasien) auf Grund der deutlich anspruchsvolleren Inhalte für Berufsanfänger eine anfängliche Reduktion auf 50%-75% schon sehr sinnvoll sein kann.
Jedenfalls - um nochmal zum Thema zu sprechen - ist es ein Unding, Leuten nicht die Freiheit lassen zu wollen, ob sie ihren Beruf nun auf Teilzeit oder in Vollzeit oder irgendwas dazwischen ausüben möchten/können. Ich stehe da auf dem Standpunkt, dass man jene pädagogischen Ansprüche, die man dem Klientel gegenüber vertritt, zumindest auch in ähnlicher Ausprägung den Kollegen gegenüber praktizieren sollte; sprich: Individuell auf den Menschen und seine Bedürfnisse Rücksicht nehmen.
der Buntflieger
Also das war zwar ein Tip, aber das war meine Fachleiterin in EW und für das Fach gibt es eh kaum Material, es wird nur in der Oberstufe unterrichtet, die Abivorgaben ändern sich andauernd, also kann man so Unterricht mal machen, aber meist nicht.
Es ging eher darum für jede Klasse mindestens eine Stunde im Monat wie im Ref zu planen.
Und Englisch am beruflichen Gymnasium ist auch kein Buch auf-Fach (es gibt zu wenig Bücher mit adäquaten Texten für die aktuellen Abivorgaben).
Und nein, den Schülern ist das nicht egal. Je schlechter/ langweiliger die Stunden sind, desto eher fliegen sie einem um die Ohren. Klar kann man mal eine solche Stunde halten, aber nicht eine Woche lang.
Aber zum Glück kann man in NRW (noch?) mit einer frei wählbaren Stundenanzahl (>=50%) starten.
Das Problem was ich bei Anfängern aber sonst sehe, wenn sie in TZ starten ist, dass ja schon einige recht bald Eltern werden und gerade dann wird es immer schwieriger irgendwann VZ zu arbeiten.
Sonst ziehen doch auch einige den Vergleich mit der restlichen Berufswelt gerne hinzu. Da kann man sich das doch auch meist nicht aussuchen. (Außer in dem Bereich gibt es Mangel, da ist man froh wen für 20 Stunden zu haben, statt niemanden.)
Es ging eher darum für jede Klasse mindestens eine Stunde im Monat wie im Ref zu planen.
Hallo yestoerty,
und was soll das bringen? Fürs schlechte Gewissen? So wie im Ref plant doch keiner mehr, der mit beiden Beinen fest im Lehrersattel reitet und bis drei zählen kann...
Stunden fliegen einem bei uns - ich bin Sek. I - vor allem dann "um die Ohren", wenn man nicht gut drauf ist (Omnipräsenz mal nicht 100% klappt) und/oder die Lerngruppe einfach nicht gut drauf ist. Es gibt so viel gutes Material mittlerweile, das differenziert daher kommt und für alle Geschmäcker was bietet... da kommt man selber am Reißbrett auch nach Stunden nicht annähernd ran.
Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei...
der Buntflieger
und was soll das bringen? Fürs schlechte Gewissen? So wie im Ref plant doch keiner mehr, der mit beiden Beinen fest im Lehrersattel reitet und bis drei zählen kann...
Stunden fliegen einem bei uns - ich bin Sek. I - vor allem dann "um die Ohren", wenn man nicht gut drauf ist (Omnipräsenz mal nicht 100% klappt) und/oder die Lerngruppe einfach nicht gut drauf ist. Es gibt so viel gutes Material mittlerweile, das differenziert daher kommt und für alle Geschmäcker was bietet... da kommt man selber am Reißbrett auch nach Stunden nicht annähernd ran.
Den Tipp hat uns ein Dozent an der PH (mit jahrelanger Berufserfahrung an der RS) auch gegeben. Er meinte, das sollte einem jede Klasse und Lerngruppe wert sein, dass man entsprechenden Aufwand betreibt aktuelles Material zu finden, arbeitsaufwendigere Methoden vorzubereiten, eigene ABs zu entwerfen, die optimal auf Lernstoff, Unterrichtsziele und Lerngruppe zugeschnitten sind statt eben nur das Material zu verwenden, das wenig Zeit kostet, dafür aber selten so passgenau ist, sondern erst passgenau gemacht werden muss (womit wir wieder bei der "Planung wie im Ref" wären). Wenn ich von meinen Fächern ausgehe: In Französisch kann ich sehr gut mit dem vorgefertigten Material arbeiten und muss nur ergänzendes Material erstellen, in Politik und Wirtschaft sind die Schulbücher maximal die Basis, die immer von mir ergänzt und intensiv aufgearbeitet werden muss, um die Menge an Stoff einerseits sinnvoll zu reduzieren (was z.B. unser Wirtschaftsbuch kaum leistet- kann ich zwar auch problemlos im Rahmen eines L-S-Gesprächs sehr vorbereitungsarm leisten, sobald ich aber meinen SuS mehr Eigenverantwortung zugestehen möchte, muss ich eben auch mehr in Vorleistung gehen bei der Vorbereitung) und anderseits ansprechend aufzubereiten, um eben nicht nur funktionierenden Unterricht zu haben, sondern Stunden, die den SuS und mir auch Spaß machen. Differenzieren kann ich auch nur selten mit vorgefertigtem Material, da dieses oft nicht passgenau ist für meine Lerngruppen oder Unterrichtsziele. Ist vielleicht in anderen Fächern anders, das vermag ich nicht zu beurteilen.
In Vollzeit kann man diesen Aufwand natürlich nicht für jede Stunde leisten, aber eine Stunde pro Klasse und Monat schafft man und kann so ganz nebenbei immer mal wieder seinen Materialpool aktualisieren und ergänzen. Es geht nicht darum, dass einem Stunden "um die Ohren fliegen könnten", sondern um den Selbstanspruch bezüglich der eigenen Unterrichtsqualität, der hoffentlich nicht schlagartig mit bestandenem Ref endet. Vollprofis wie im Regelfall unsere Mentoren es sind bereiten auch solche "schönen" Stunden im Regelfall ratzfatz vor, weil sie eben entsprechende Übung haben. Mein Mentor war sich aber auch nie zu schade mir offen zu sagen, dass er meine Unterrichtsentwürfe und Materialien in seinen Klassen ebenfalls einsetzt, weil ihm eben die Zeit fehlt so viele Stunden so umfassend vorzubereiten.
Danke CDL, genau darum geht es. Wertschätzung und mal was abwechslungsreiches bieten. Die Stunden kann man ja auch oft wiederverwenden, wenn vielleicht auch nur teilweise. Und klar schreibt man dann keinen Unterrichtsentwurf, aber man macht sich schon mehr Gedanken.
Und das so was schafft man nicht andauernd, aber das Ziel sollte doch nicht sein immer so zeitsparenden Unterricht wie möglich zu halten.
aber das Ziel sollte doch nicht sein immer so zeitsparenden Unterricht wie möglich zu halten.
Hallo yestoerty,
nein, das auf keinen Fall. Den Begriff der Zeitersparnis würde ich durch Effektivität bzw. ökonomisches Haushalten mit eigenen Ressourcen ersetzen: So gut wie möglich mit so geringem Aufwand wie nötig.
Was ich halt mittlerweile erkannt habe: Die SuS brauchen unsere Hokus-Pokus-Reffi-Stunden gar nicht und wollen sie auch im Grunde nicht. Sie wollen verlässlichen, verständlichen und soliden Alltagsunterricht, der ihnen auf lange Sicht was bringt. Aber ja: gelegentliche "Highlights" müssen sein, doch die sind - jedenfalls bei mir - nicht unbedingt viel aufwändiger vorbereitet, sondern mehr einer spontanen Eingebung entspringend und meist recht frei (flexibel) gestaltet, also ohne festes Zeitraster und durchgeplanter Lernzieltaxonomie.
der Buntflieger
Ich weiß ja nicht was du für Hokus-Pokus hältst. Wir mussten im Ref nie was total übertriebenes machen, aber klar war das schon zeitlich anders geplant.
Alles anzeigenHallo yestoerty,
nein, das auf keinen Fall. Den Begriff der Zeitersparnis würde ich durch Effektivität bzw. ökonomisches Haushalten mit eigenen Ressourcen ersetzen: So gut wie möglich mit so geringem Aufwand wie nötig.
Was ich halt mittlerweile erkannt habe: Die SuS brauchen unsere Hokus-Pokus-Reffi-Stunden gar nicht und wollen sie auch im Grunde nicht. Sie wollen verlässlichen, verständlichen und soliden Alltagsunterricht, der ihnen auf lange Sicht was bringt. Aber ja: gelegentliche "Highlights" müssen sein, doch die sind - jedenfalls bei mir - nicht unbedingt viel aufwändiger vorbereitet, sondern mehr einer spontanen Eingebung entspringend und meist recht frei (flexibel) gestaltet, also ohne festes Zeitraster und durchgeplanter Lernzieltaxonomie.
der Buntflieger
Dann hast Du im Ruf nicht das gelernt, was Du eigentlich lernen sollst. Solche Hokus-Pokus-Stunden wollte bei mir keiner sehen.
Und: flexibel ohne festes Zeitraster - spontane Eingebung - ohne durchgeplanter Lernzieltaxonomie (um mal Deine Stichworte aufzugreifen) eine solche "Stundenplanung" ist sicherlich bei einem Anfänger nicht ratsam. Erfahrene Kollegen machen das äußerlich betrachtet vielleicht so, aber man sieht nicht, dass das weder spontan, noch flexibel hinsichtlich Zeit oder ohne Lernziele erfolgt. Hier findet eine Planung der Stunde im Kopf statt, quasi automatisiert. Das muss man aber erst lernen und lernt man dann, wenn man eben schon einige Stunden ausführlich schriftlich geplant hat.
Ich weiß ja nicht was du [Buntflieger] für Hokus-Pokus hältst. Wir mussten im Ref nie was total übertriebenes machen, [...]
Dann hast Du [Buntflieger] im Ruf nicht das gelernt, was Du eigentlich lernen sollst. Solche Hokus-Pokus-Stunden wollte bei mir keiner sehen.
Auch in meinem Ref. wurde explizit Unterricht gefordert, der nicht "Alltagsunterricht" ist. (Die Ref. sollten unter Beweis stellen, dass sie auf der ganzen Klaviatur spielen können.)
Ich dachte bisher, dass Show-Stunden halten müssen unter uns Foristen hier auch eher die Regel, denn die Ausnahme sei.
Eine Fachleiterin hat explizit einen UB verlangt bei dem keine technischen Hilfsmittel eingesetzt wurden. Buch/ Blatt, Heft, Tafel. und Schwerpunkt im Unterrichtsgespräch. Sie sagte immer hinter dem Rest kann man sich verstecken, aber so was alltägliches muss man können.
Eine Fachleiterin hat explizit einen UB verlangt bei dem keine technischen Hilfsmittel eingesetzt wurden. Buch/ Blatt, Heft, Tafel. und Schwerpunkt im Unterrichtsgespräch. Sie sagte immer hinter dem Rest kann man sich verstecken, aber so was alltägliches muss man können.
In meinem Jahrgang war das ganz anders; man sollte zeigen, dass man alle möglichen technischen Hilfsmittel beherrscht und den Sprechanteil des Lehrers grundsätzlich so gering wie möglich halten.
Ich würde gerne wissen was damals und auch heute übliche Anforderungen sind und was eher die Ausnahme hinsichtlich der "Show-Stunden" und "Alltagsunterricht".
Bei mir im Seminar:
- geringer Sprechanteil des Lehrers, Schüler sollten auf alle möglichen nonverbalen Impulse reagieren.
- das Material zu erstellen für eine UV (UB heißt das wohl anderswo) hat ganze Wochenenden und Nachmittage gefressen
Alles andere, was wir tun mussten, war auch kein großer Hokus-Pokus. Natürlich hat das damals lange gedauert, aber man hat so wirklich gelernt, saubere Stunden zu planen.
Werbung