Kinder ernähren sich falsch, Klöckner sieht deshalb "Nachholbedarf" bei Lehrern und Pädagogen

  • Buntflieger, mal ehrlich, kennst du den Lehrplan für die Jahrgangsstufen 1 und 2? Hast du eigene kleine Kinder? Beides nein, vermute ich mal stark.


    Mir scheint es, als hättest du irgendwie ein Problem, was gesunde Ernährung anbelangt. Dass dich zu viel Obst anwidert und du es nur hin und wieder mal mit Genuss isst, ist erschreckend, aber natürlich deine Sache. Du kannst aber doch nicht ernsthaft anzweifeln, dass Obst oder Gemüse gesund ist. Wo sind denn Vitamine drin? In Obst und Gemüse? Oder in Süßigkeiten?


    Denkst du, das ist alles Allgemeinwissen, das den Kindern irgendwie magisch zufliegt, oder meinst du, man müsste es ihnen vielleicht doch irgendwie vermitteln? Nochmal, ich rede von Jahrgangsstufe 1 und 2. Also ehrlich, ich beginne mich zu wundern...

  • Buntflieger, mal ehrlich, kennst du den Lehrplan für die Jahrgangsstufen 1 und 2? Hast du eigene kleine Kinder? Beides nein, vermute ich mal stark.


    Mir scheint es, als hättest du irgendwie ein Problem, was gesunde Ernährung anbelangt. Dass dich zu viel Obst anwidert und du es nur hin und wieder mal mit Genuss isst, ist erschreckend, aber natürlich deine Sache. Du kannst aber doch nicht ernsthaft anzweifeln, dass Obst oder Gemüse gesund ist. Wo sind denn Vitamine drin? In Obst und Gemüse? Oder in Süßigkeiten?


    Denkst du, das ist alles Allgemeinwissen, das den Kindern irgendwie magisch zufliegt, oder meinst du, man müsste es ihnen vielleicht doch irgendwie vermitteln? Nochmal, ich rede von Jahrgangsstufe 1 und 2. Also ehrlich, ich beginne mich zu wundern...


    Hallo Kathie,


    ich habe gar kein Problem mit Ernährung. Seit ich keine Diäten mehr mache und mich nicht mehr an Ernährungspläne und die Einteilung der Nahrung in Kategorien wie "gesund/ungesund" halte, geht es mir blendend!


    Zum Thema Vitamine: Googelt man im Netz nach Vitaminen und Nahrungsmitteln, wird man mit Obst geradezu torpediert. Salami schlägt z.B. Äpfel in Sachen Vitamin C-Gehalt um Längen!


    Seit man weiß, dass Cholesterin nicht automatisch tödlich ist, fällt auch das Argument, dass Obst dieses nicht enthalte, weniger gewichtig aus. Aber ich will hier nicht eins fürs andere ausspielen, sondern nur darauf hinweisen, dass die Formel "grün = gesund" einfach so nicht stimmt.


    Ich glaube wirklich nicht, dass wir in der Schule ein Fach wie Ernährungslehre brauchen. Auch in der Grundschule nicht. Dort lernen die Kinder im schlimmsten Fall Ernährungsmärchen, die sie ihr Leben lang nicht mehr aus dem Kopf bekommen. So, jetzt könnt ihr mich steinigen. :engel:


    der Buntflieger

  • Salami schlägt z.B. Äpfel in Sachen Vitamin C-Gehalt um Längen!

    Ja klar, als Lebensmittelzusatzstoff E300 zugesetzte Ascorbinsäure. Kannste Dir auch in Reinform in der Apotheke holen und Dir jeden Tag 1 g davon reinpfeifen, wie es seinerzeit Linus Pauling schon gemacht hat. Hat dann auch gar keine bösen Kalorien. ;)

  • Genau. Grundschullehrer sind nämlich naturgemäß sehr gute Märchenerzähler. Besser, wir sagen den Kindern nichts über Vitamine im Obst, sie könnten verwirrt werden! Das ist alles viel zu wenig erforscht. Hast ja Recht.

  • Bin ich froh, den Weg zurück zu meiner intuitiven Ernährung gefunden zu haben und niemanden mehr missionieren zu müssen.

  • ...Mir scheint es, als hättest du irgendwie ein Problem, was gesunde Ernährung anbelangt. ...

    mir scheint es, als ob der Mann bei jedem Thema widerspricht, einfach weil Trolle das so machen.

  • Zum Thema Vitamine: Googelt man im Netz nach Vitaminen und Nahrungsmitteln, wird man mit Obst geradezu torpediert. Salami schlägt z.B. Äpfel in Sachen Vitamin C-Gehalt um Längen!

    Mag sein, aber um durch Salami deine täglich benötigte Menge an Vitamin C aufzunehmen, musst du halt auch sehr viele Kalorien und sehr viel Fett zu dir nehmen. Das ist für viele Menschen dann eben problematisch. Einfacher ist es, die benötigten Nährstoffe durch vitaminreiches, kalorienarmes und balaststoffreiches Essen zu sich zu nehmen.

  • Man müsste täglich 250 g Salami zu sich nehmen, um seinen Vitamin C Bedarf zu decken, also 850 Kalorien. Das entspricht wohl etwa einem Drittel des gesamten Tagesbedarfs von vielen Menschen (eventuell sogar mehr, aber auch weniger natürlich).


    Das kriegst du besser mit einer halben Paprika + einer Kiwi hin, würde ich sagen.

  • Dass dich zu viel Obst anwidert und du es nur hin und wieder mal mit Genuss isst, ist erschreckend, aber natürlich deine Sache. Du kannst aber doch nicht ernsthaft anzweifeln, dass Obst oder Gemüse gesund ist. Wo sind denn Vitamine drin? In Obst und Gemüse? Oder in Süßigkeiten?

    Jetzt greifst Du aber selbst ganz tief in Muttis Schatzkästlein der bewährten Weisheiten.


    Ich z.B. vertrage allergiebedingt kaum noch rohes Obst. Für mich sind saure Apfelringe von Haribo wesentlich gesünder als Äpfel. Und da bin ich beileibe kein Einzelfall.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Genau. Grundschullehrer sind nämlich naturgemäß sehr gute Märchenerzähler. Besser, wir sagen den Kindern nichts über Vitamine im Obst, sie könnten verwirrt werden! Das ist alles viel zu wenig erforscht. Hast ja Recht.


    Hallo Kathie,


    so war das nicht gemeint. Aber es ist wirklich wirklich Halbwissen, was in dem Sektor in der Regel vermittelt wird. Darauf können die Kinder verzichten. Wir sind auch groß geworden, ohne in der Schule was über die Vorzüge von Obst gegenüber Süßkram etc. gelernt zu haben.


    Das Thema ist halt gerade Trend und viele Eltern (in Bildungsbürgerkreisen) betreiben das als Ersatzreligion (Lifestyle und so...), daher gibt es das als Fach und die Einführung wird nun sogar für die weiterführenden Schulen diskutiert.


    Aber die großen Erkenntnisse gibt es eben nicht, die man so dringend dem Nachwuchs vermitteln könnte/müsste. Am ehesten noch als Meta-Fach (also drüber reden und Vergleiche anstellen), aber dafür braucht es auch viel Fachkenntnis, die wohl eher nicht vorhanden ist. Woher auch?


    der Buntflieger

  • Man müsste täglich 250 g Salami zu sich nehmen, um seinen Vitamin C Bedarf zu decken, also 850 Kalorien. Das entspricht wohl etwa einem Drittel des gesamten Tagesbedarfs von vielen Menschen (eventuell sogar mehr, aber auch weniger natürlich).


    Das kriegst du besser mit einer halben Paprika + einer Kiwi hin, würde ich sagen.


    Hallo Anna Lisa,


    oder alternativ 6-7 Äpfel (ca. 700g). Beides ist in dieser Einseitigkeit nicht zu empfehlen (saurer Magen und so...), von daher würde ich sagen, dass wir dem Grundtenor hier im Thread auch weiterhin die Treue halten: ausgewogen, vielseitig und vernünftig ernähren reicht aus!


    der Buntflieger

  • Ich glaube immer noch, dass die Familie die Hauptverantwortung in Sachen Ernährung trägt, auch wenn ich Ernährungslehre in der Schule, inkl. Zubereitung!, sehr wichtig finde.


    Interessant finde ich hier aber die Erfahrungen mit meinem eigenen Kind, dass jetzt knapp sieben ist.


    Seit er feste Nahrung zu sich nimmt, habe ich immer respektiert, wenn er satt war. Er musste immer nur so viel essen, wie er wollte. Oft, auch heute noch, finde ich das persönlich zu wenig. Er ist schlank und recht sportlich, aber nicht untergewichtig. Davor habe ich nach Bedarf und nie nach der Uhr gestillt.
    Ich denke, dass viele Eltern ihren Kindern den Brei füttern bis das Schälchen leer ist. Da wird mit allen Tricks gearbeitet, wie z.B. dem Flugzeug oder dem Löffelchen für Mama, Papa, Oma und Opa. Somit verlernen die Kinder ihr Sättigungsgefühl. Und hier beginnt ein Teufelskreis, der nicht mehr rückgängig zu machen ist. Dazu kommt Essen als Belohnung oder bei Frust.


    Mein Sohn kann bei Chips, Süßigkeiten, normalen Mahlzeiten, Obst und Gemüse aufhören zu essen, wenn er wirklich satt ist. Ich habe das leider verlernt. Er isst einfach nicht über seinem persönlichen Bedarf, ich leider schon.


    Bei uns gibt es ein breites Lebensmittelangebot, was von gesund bis ungesund reicht. Er isst davon nur sehr sehr ausgewählt. Das muss ich akzeptieren, ansonsten müsste ich ihm das Essen reinzwingen. Ich kaufe jedoch KEINERLEI besonderen Kinderlebensmittel (Fruchtszwerge, Bärchenwurst, etc.)


    Meiner persönlichen Meinung nach geschieht die Grundlegung des Essverhaltens schon unmittelbar nach der Geburt. Der Kindergarten und die Schule kommen da viel zu spät. Kinder haben ein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl, sowie einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Erst bei einem Eingriff von außen (nur ungesundes Angebot, Zwang zum Aufessen, Bewegungsmangel) entwickelt sich die Gefahr für Übergewicht.


    Ich habe verlernt auf mein Sättigungsgefühl zu hören. Ich kenne mich gut mit Ernährung aus und kann mich zum Essen aufhören zwingen, aber freiwillig ist das meist nicht... Dazu nasche ich bei Frust auch immer wieder gerne im Lehrerzimmer an den Keksen und der Schokolade. Des weiteren achte ich nicht immer auf eine ausgewogene Lebensmittelauswahl und esse lieber nach dem Lustprinzip.
    Die Lebensmittelindustrie hat es erfolgreich geschafft, mich von Geschmacksverstärkern abhängig zu machen. Ich liebe daher leider Fast Food, Chips usw.

  • Also ehrlich gesagt verstehe ich überhaupt nicht, was ich mir hier ständig anhören muss von fossi oder Buntflieger, wenn ich sage, Obst ist gesund.


    Dass zu viel Obst bzw nur Obst nicht mehr gesund ist, ja klar, stimmt. Dass manche Menschen eine Fruktoseunverträglichkeit haben oder aus anderen Gründen keine Äpfel vertragen, mag auch sein, und dass für diese Menschen dann saure Apfelringe gesünder sind als Äpfel, auch (naja...). Aber daraus irgendwie pauschal abzuleiten, dass irgendwie Salami gesünder ist, ist Quatsch, weil die meisten Leute halt kein Problem mit Obst in normalen Mengen haben.


    Ich sehe meine Zweitklässler, die Hälfte davon hat bereits mehrere silberne Kronen auf den Milchzähnen, bekommt nur Gebäck oder Süßkram zur Brotzeit mit, etc pp. Diesen Kindern kann und muss man in der Schule zumindest die Grundlagen vermitteln, und die sind nun mal zum Beispiel, dass (Achtung, Muttiweisheit, wenn du so magst) in Obst und Gemüse Vitamine drin sind.


    Ich habe eigene Kinder, die dürfen naschen, aber bei uns daheim gibt es alles an Lebensmitteln zur Auswahl. Phasenweise wird viel Obst gegessen, dann plötzlich wieder vermehrt Rohkost, dann gibt es Tage, da leben sie von Müsli und Pommes. Wichtig war mir als Mutter immer, dass ich auch gesundes Essen anbiete, also nachmittags zum Beispiel Obst und Joghurt und Kekse. Und dass ich kein Theater ums Gewicht mache. Eins meiner Kinder war im Kleinkindalter moppelig, aber das hat sich von alleine gegeben. Ja, ich denke, weil das Essen bei uns nie groß Thema war. Man durfte alles essen.
    Aber der Knackpunkt ist halt - die Sachen waren da.
    Wenn es im Haushalt nie Obst oder Gemüse gibt, wie soll ein Kind das dann kennen lernen. Wie Krababbel schon schrieb, hier wird dann die Schule doch wichtig im Hinblick auf Ernährung und das Wissen darüber.

    • Offizieller Beitrag

    Mir scheint es, als hättest du irgendwie ein Problem, was gesunde Ernährung anbelangt ?. Du kannst aber doch nicht ernsthaft anzweifeln, dass Obst oder Gemüse gesund ist. Wo sind denn Vitamine drin? In Obst und Gemüse? Oder in Süßigkeiten?

    Wahrscheinlich triggert Buntflieger die eigene Erfahrung mit Übergewicht (er erwähnt es ja in einem seiner Beiträge) immer noch so, dass er den Blick für's Sachliche verloren hat.


    ist ja beim Thema Referendariat auch so......


    Nur als Erklärungsversuch meinerseits

  • Wahrscheinlich triggert Buntflieger die eigene Erfahrung mit Übergewicht (er erwähnt es ja in einem seiner Beiträge) immer noch so, dass er den Blick für's Sachliche verloren hat.
    ist ja beim Thema Referendariat auch so......


    Nur als Erklärungsversuch meinerseits


    Ach so ist das. Wenn man offen heraus seine eigenen Erfahrungen einbringt, wird man dann in bester "ad hominem"-Manier deshalb disqualifiziert. Das nenne ich mal Diskussionskultur vom Allerfeinsten! *vorsicht Ironie*

  • Aber daraus irgendwie pauschal abzuleiten, dass irgendwie Salami gesünder ist, ist Quatsch, weil die meisten Leute halt kein Problem mit Obst in normalen Mengen haben.
    Wenn es im Haushalt nie Obst oder Gemüse gibt, wie soll ein Kind das dann kennen lernen. Wie Krababbel schon schrieb, hier wird dann die Schule doch wichtig im Hinblick auf Ernährung und das Wissen darüber.


    Hallo Kathie,


    das hast du etwas zu einseitig aufgefasst. Vielleicht wurde das auch nicht ausreichend deutlich: Salami ist nicht gesünder oder ungesünder als Äpfel, sondern unvermutet enthält diese Abart von Nahrungsmittel (aus Gesundheitsapostel-Perspektive) mehr Vitamin C als ein Apfel ("an apple a day keeps the doctor away!").


    Klar ist das weniger natürlich und Salami nun wirklich nicht das Vorzeige-Nahrungsmittel unterm Sternenhimmel (ich selbst esse gar keine Wurstwaren), es war nur ein beliebiges Beispiel: Auch woanders sind alle wichtigen Vitamine drinnen und oftmals auch dort, wo man es am allerwenigsten vermutet.


    Obst sollte fürs Kind greifbar sein, Gemüse und eben alles sonst, was der Mensch so isst und braucht, damit er zufrieden durch den Tag kommt. Also von "nie Obst im Haushalt" war - jedenfalls von meiner Seite aus - nie die Rede.


    der Buntflieger


  • Wir sind auch groß geworden, ohne in der Schule was über die Vorzüge von Obst gegenüber Süßkram etc. gelernt zu haben.

    Ich bin 1990 eingeschult worden und erinnere mich noch gut an gemeinsames Obstsalat schnibbeln, gemeinsames gesundes Frühstück.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

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