pauschale Beihilfe

  • Liebe alle,


    Thüringen hat soeben die pauschale Beihilfe eingeführt, die Beamten mit GKV 50% Beihilfe ab 1.1.2020 pauschal gewährt, wenn sie in der GKV krankenversichert sind. Wie findet ihr das? Ein möglicher Weg für andere Bundesländer? Eine gerechte Wahlfreiheit? Sozial, solidarisch und unbürokratisch?


    Einige andere Bundesländer haben solche oder ähnliche gesetzliche Neuerungen für Beamte, oder wollen diese einführen (Hamburg, Bremen, Berlin, Brandenburg; Hessen ist so eine Hybride).


    Ich persönlich befürworte das neue System. Benachteiligungen werden abgeschafft und keiner wird schlechter gestellt. Zudem trägt es der Lebenswirklichkeit der diversen, nicht homogenen Gesellschaft in Deutschland, die es auch im Beamtentum gibt, Rechnung.


    Schöne Ferien
    :aufgepasst:

  • Finde ich super. Längst nicht alle LuL werden in die PKV aufgenommen bzw. wenn dann in leistungsschwächere Tarife bei Risikoaufschlägen, aber eben dennoch verbeamtet. Persönlich wäre ich ja auch für die Einführung einer Art "Bürgerversicherung". Beihilfetarife für Beamte in der GKV sind ein guter und wichtiger Anfang. Ich hoffe, das setzt sich bundesweit durch.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Finde ich super! Würde NRW das anbieten und wäre dann auch für bereits Privatversicherte ein Wechsel möglich, würde ich wechseln!

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

    Einmal editiert, zuletzt von Midnatsol () aus folgendem Grund: Satzbau korrigiert

  • Da ich die PKV als in intransparente Last statt als ein Privileg betrachte, würde ich über einen Wechsel, falls das System nach NRW kommt, ebenfalls nachdenken.

  • Da ich die PKV als in intransparente Last statt als ein Privileg betrachte, würde ich über einen Wechsel, falls das System nach NRW kommt, ebenfalls nachdenken.

    Dito, der Aufwand bei 4 Leuten ist schon nicht ohne.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Gäbe es das in BW, wäre ich auch direkt in der GKV geblieben. Der Unterschied im Leistungskatalog ist mir die Lebenszeit, die für die Abrechnung draufgeht keinesfalls wert.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    würde ich / hätte ich sofort gemacht, wenn es in NRW möglich wäre.
    Aus ideologischen Gründen (und wie ich mittlerweile feststelle: aus "diese Abrechnung geht mir auf die Nerven"-Gründen) wäre ich lieber in der GKV geblieben, aber die 600 Euro waren nunmal das Doppelte des Beitrags, den ich als "alte Anfängerin" mit Maximalzuschlag (Öffnungsklausel) bezahlen musste. Soviel war es mir doch nicht wert. Bei geringerem Unterschied wäre ich sofort dabei.


    chili

  • Die Kostendämpfungspauschale ist ein ganz besonderer Leckerbissen aus NRW, der de facto einer Reduzierung des NETTOgehaltes von 25 Euro monatlich entspricht...

    • Offizieller Beitrag

    ... und diese mögliche / nicht mögliche Beitragsrückerstattung.
    Mich macht dieses "Berechnend sein" kirre. Ich HASSE dieses System, wo ich dafür belohnt werde, nicht krank zu sein (nebenbei gesagt aber nicht dafür, dass ich etwas für meine Gesundheit mache, sondern nur, dass ich keine Kosten produziere)

  • Ich habe vor allem das Thema aufgemacht, da ich es sehr krass fand, wie vor allem der Deutsche Beamtenbund gegen die Beihilfe für Beamte mit GKV ist. Das hat mich doch sehr hellhörig werden lassen. Wenn einer wissen will, wie Lobbyismus funktioniert, der sollte sich das aggressive Trauerspiel zwischen DBB und PKV ansehen. Eine maßlose Enttäuschung!


    Aus diesem Grund liste ich auch einmal die Gewerkschaften auf, die für eine pauschale Beihilfe sind:
    DGB, GEW, ver.di und GdP.


    Da ich nach Thüringen, meinem Heimatland, wechseln werde, bin ich der dortigen Menschen (Politikern) dankbar, dass sie in meinen Augen die richtige Entscheidung getroffen haben. Zudem bekommen jetzt auch Regelschullehrer (woanders Oberschullehrer, Realschullehrer etc.) auch die E13/A13. SUPER!


    Man sollte ja immer die positiven Dinge betonen. :)


  • Zudem bekommen jetzt auch Regelschullehrer (woanders Oberschullehrer, Realschullehrer etc.) auch die E13/A13. SUPER!

    Klingt insgesamt, als würde Thüringen einiges machen, um als Arbeitgeber im öffentlichen Dienst attraktiv zu bleiben bzw.attraktiver zu werden. Fehlt noch A13/13 für die Primarleute für eine faire Grundlage, mit der sich weiterarbeiten lässt. Kommt vielleicht ja auch noch. Halt uns auf dem Laufenden, wie es in Thrüingen weitergeht.



    Ich habe vor allem das Thema aufgemacht, da ich es sehr krass fand, wie vor allem der Deutsche Beamtenbund gegen die Beihilfe für Beamte mit GKV ist. Das hat mich doch sehr hellhörig werden lassen. Wenn einer wissen will, wie Lobbyismus funktioniert, der sollte sich das aggressive Trauerspiel zwischen DBB und PKV ansehen. Eine maßlose Enttäuschung!


    Aus diesem Grund liste ich auch einmal die Gewerkschaften auf, die für eine pauschale Beihilfe sind:
    DGB, GEW, ver.di und GdP.

    Das überrascht micht persönlich gar nicht, dass der Beamtenbund sich da querstellt. Der ist auch sonst nicht gerade für eine progressive Politik bekannt (vorsichtig formuliert). Ebensowenig überrascht mich die Liste der Gewerkschaften, die an dieser Stelle für den AG-Anteil (Beihilfe) auch für verbeamtete Lehrer in der GKV kämpfen: Am Ende betreiben wenn wir ehrlich sind GEW und Co ebenso wie der Beamtenbund Klientelpolitik, indem sie genau für die Interessen und Vorstellungen von Solidarität eintreten, die die von ihnen vertretenen KuK zum Mitglied haben werden lassen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ... und diese mögliche / nicht mögliche Beitragsrückerstattung.
    Mich macht dieses "Berechnend sein" kirre. Ich HASSE dieses System, wo ich dafür belohnt werde, nicht krank zu sein (nebenbei gesagt aber nicht dafür, dass ich etwas für meine Gesundheit mache, sondern nur, dass ich keine Kosten produziere)

    Oh ja! Das einzig präventive, was mir bezahlt wurde, war ein Geburtsvorbereitungskurs und mal ehrlich: der Kurs Fit trotz Babybauch hat bestimmt mehr für meine Gesundheit gebracht... (Gilt für Beihilfe und PKV)
    Es wäre doch sinniger wenn die Kostendämpfungspauschale/ BRE wenigstens Kontrolluntersuchungen (Zahnarzt, Gynäkologe,...) außer acht lässt, die man besser macht bevor am Ende die dicke Rechnung kommt...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    • Offizieller Beitrag

    Lest doch alle mal die Anhörungen bzw. Stelllugnahmen zu der Thematik, die man auf den Seiten des NRW Landtags einsehen kann.
    Ich wage zu behaupten, dass hier die meisten von Euch zu sehr von ihrer individuellen Situation ausgehen aber das große Ganze nicht wahrnehmen.

  • Konkurrenz der Systeme

    Die haben wir doch jetzt auch nicht, eben weil der Staat durch die Beamten einseitig die PKV bevorzugt. Wäre es eine echte Konkurrenz-Situation, müßte ich mich in derGKV auch zu 50% bzw. als Pensionär zu 30% versichern können und der Staat müßte die restlichen 50% bzw. 70% aufbringen, wie er es mit der Beihilfe bei der PKV tut.

  • Ergänzend zu Plattys Beitrag: Konkurrenz der Krankenkassen haben wir auch jetzt schon innerhalb der Einzelsysteme, schließlich sind auch die diversen Kassen der GKV bzw. PKV nicht eins und haben sowohl bei den Leistungen, als auch bei (Zusatz-)Beiträgen eine sehr unterschiedliche Geschäftspolitik. Künstlich eine "Konkurrenz der Systeme" hochhalten zu wollen macht die Situation für uns Kunden am Ende ganz offensichtlich nicht entscheidend besser, dafür ist die staatliche Nachfragesteuerung z.B. bei den Beamten zugunsten der PKV zu wirksam.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ich hätte ja auch die Hoffnung, dass möglichst viele Bundesländer nachziehen...
    Allerdings habe ich es so verstanden, dass diese "pauschale Beihilfe"/ Versicherung in der GKV mit Übernahme der Hälfte der Kosten nur für die neu einzustellenden Beamten gilt, bzw. ab 2020 dann auch für die "Bestands-Beamten", die allerdings schon in der GKV sind (und jetzt den vollen Beitrag alleine zahlen)...?


    Hat jemand eine Info, ob es evtl. Aussicht auf Öffnung der GKV mit dem neuen Modell auch für die gibt, die klassisch im Moment Beihilfe + anteilig PKV nutzen oder ist das utopisch?

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