Meine jetzige Arbeitsstelle als Informatiker ist ca. 50 km vom Wohnort entfernt und ich benötige täglich 45-60 Minuten für den einfachen Weg. Leider wird die Autobahn in den nächsten 15 Jahren eine Baustelle sein...
Morgens stehe ich mit meiner Frau um 6 Uhr auf und komme regelmäßig zwischen 18 und 19 Uhr nach Hause.
Meine Arbeitsstelle bietet mir 2 Home-Office-Tage im Monat an, aber die Fahrerei und die dadurch fehlende Freizeit nerven auf lange Sicht schon sehr. Urlaub in den Schulferien zu bekommen, um die Zeit mit meiner Angetrauten zu verbringen, ist auch immer ein Problem, wenn es auch meist irgendwie klappt.
Meine Frau schlug mir vor, über den Seiteneinstieg in den Lehrerberuf zu wechseln mit Hinweis, dass ihre Gesamtschule Mathematiker suchen würde. Ich selbst sehe mich nicht als typischen Informatiker. Ich bin zwar technisch versiert, aber soziale Schwächen weise ich, im Gegensatz zum Klischee-Bild meines Erachtens nicht auf. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es mir Spaß machen könnte, als Lehrer zu unterrichten. Im Studium habe ich zwei Semester lang als wissenschaftliche Hilfskraft Tutorien für Studierende gehalten und in den letzten Jahren einmal pro Woche ehrenamtlich abends eine Jugendgruppe betreut.
Sicherlich ist das aber noch weit entfernt von einer Tätigkeit als Lehrer.
Über mein Universitätsstudium würden wohl Informatik und Mathematik als Fächer anerkannt.
Das OBAS dürfte hingegen kein Zuckerschlecken werden.
Ich würde zwar im OBAS deutlich weniger verdienen als jetzt, aber mit einer späteren Verbeamtung wäre das Lohnminus für zwei Jahre wohl zu verkraften.
Problematisch werden könnte bei mir allerdings die maximale Altersgrenze für eine Verbeamtung, da ich Anfang (Jan.) 2021 42 Jahre alt werde (Wehrersatzdienst von 13 Monaten kann ich zumindest vorweisen).
Sollte eine Verbeamtung nicht mehr möglich sein, ich die Prüfungen nicht schaffen oder merken, dass der Lehrerberuf doch nichts für mich ist, so könnte ich relativ problemlos wieder eine Anstellung im Softwarebereich finden (wobei die Arbeitsbedingungen meines aktuellen Arbeitgebers zumindest in dieser Gegend schwer zu toppen sind).
Aufgrund meines Alters müsste ich, falls ich noch verbeamtet werden möchte, den Sprung aber jetzt wagen.
Würdet ihr, als gestandene Lehrer und evtl. Seiteneinsteiger, mir raten das Abenteuer Schule einzugehen?