Lehrerbedarfsprognose Bayern, wie zuverlässig?

  • Neben Mathe/Physik (und Philosophie), ist Psychologie wohl meine größte Leidenschaft, aber das müsste man schon zusätzlich studieren und Schulpsychologe ist ja nochmal was anderes als unterrichten :D



    Welches Lehramt hast du denn genau studiert? Und was war dein Plan B?


    Das würde mich auch interessieren, weil es ja bekanntermaßen im Lehramt immer (traditionell) eine Einbahnstraße ist. Man studiert eben "auf Lehramt" und legt sich damit früh fest. Das ist doch ein uraltes Problem. Die wenigsten "Lehrämtler" können/werden dieses solide 2. Standbein also nebenher aufbauen können. Lehramt studiert man ja auch nicht mal so nebenbei.


    Der (vermeintliche) Lohn für diese (risikobehaftete) Selbstbeschneidung ist ja das lockend winkende Beamtentum.


    Sicherlich ist es so, wie kecks es sagt: Lieber kein Lehrer werden, wenn man (zu) spät merkt, dass es doch nichts für einen ist. Aber dann ist es eben notorisch zu spät und wird meist durchgezogen.


    der Buntflieger

  • Ich habe Lehramt Gymnasium auf Sprachen studiert. Nebenbei habe ich früh Praktika in verschiedenen journalistischen Bereichen abgelegt, habe Seminare in diesem Bereich belegt, war später als freier Mitarbeitet tätig etc. Das ging alles nebenher, gar kein Problem. Vor dem Ref konnte ich mich dann entscheiden, ob ich im lokaljournalistischen Bereich ein Volontariat beginnen möchte oder eben ins Ref gehe. Das Volontariat stand mir die ganzen zwei Jahre über als Alternative offen. Klar hat mir keiner direkt eine Ressortleitung bei der SZ angeboten, aber davon redet ja keiner. Als Alternative war das super für den Seelenfrieden, auch wenn es nicht gleich die große Karriere versprochen hat
    In meinem Umfeld hatten sehr viele so ein zweites Standbein - gerade neben dem Lehramt ging das super.


    EDIT: Nach meiner - nicht repräsentativen - Beobachtung, gab es übrigens eine riesige Schnittmenge zwischen denjenigen, die sich keine Alternative gesucht haben, und denjenigen, die behauptet haben, sie bräuchten ja das viele Fachwissen im späteren Lehrerjob sowieso nie.

  • EDIT: Nach meiner - nicht repräsentativen - Beobachtung, gab es übrigens eine riesige Schnittmenge zwischen denjenigen, die sich keine Alternative gesucht haben, und denjenigen, die behauptet haben, sie bräuchten ja das viele Fachwissen im späteren Lehrerjob sowieso nie.

    Da lege ich meine analogen, ebensowenig repräsentativen Beobachtungen dazu.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace


  • Durch das Bachelor/Master-System ist es nicht mehr so die Einbahnstraße.
    Ich habe zunächst eine Ausbildung gemacht und dann im Bachelor nur Fachwissenschaften gemacht und Schwerpunkt in Chemie gesetzt (Thesis), dadurch hätte ich auch mit wenigen Auflagen in den Master of Science in Chemie rutschen können.
    Ebenso habe ich im Master noch zusätzlich Fachwissenschaftliche Inhalte studiert und meine Thesis fachwissenschaftlich geschrieben. Dadurch hätte ich Chancen auch in der Branche unterzukommen, Einige Paper sind bei mir auch im Studium schon rumgekommen.


    Kenne viele die rein auf die Didaktik setzen, oft auch, weil es da vielleicht leichtere Themen gibt (zumindest bei unserer Chemiedidaktik). Damit hat man definitiv eine Einbahnstraße.


    Aber das mit der Einbahnstraße gibt es ja auch bei anderen Berufen. Jura ist da fast noch schlimmer dran, wenn man am Staatsexamen scheitert.

  • Ich habe Lehramt Gymnasium auf Sprachen studiert. Nebenbei habe ich früh Praktika in verschiedenen journalistischen Bereichen abgelegt, habe Seminare in diesem Bereich belegt, war später als freier Mitarbeitet tätig etc. Das ging alles nebenher, gar kein Problem. Vor dem Ref konnte ich mich dann entscheiden, ob ich im lokaljournalistischen Bereich ein Volontariat beginnen möchte oder eben ins Ref gehe. Das Volontariat stand mir die ganzen zwei Jahre über als Alternative offen. Klar hat mir keiner direkt eine Ressortleitung bei der SZ angeboten, aber davon redet ja keiner. Als Alternative war das super für den Seelenfrieden, auch wenn es nicht gleich die große Karriere versprochen hat
    In meinem Umfeld hatten sehr viele so ein zweites Standbein - gerade neben dem Lehramt ging das super.


    EDIT: Nach meiner - nicht repräsentativen - Beobachtung, gab es übrigens eine riesige Schnittmenge zwischen denjenigen, die sich keine Alternative gesucht haben, und denjenigen, die behauptet haben, sie bräuchten ja das viele Fachwissen im späteren Lehrerjob sowieso nie.


    Hallo WillG,


    das ist natürlich super, dass du so viel Eigeninitiative gezeigt hast während dem Studium. Das ist aber eher nicht die Regel, würde ich mal sagen.


    Sicherlich kann man im freien journalistischen Bereich immer irgendwie (befristet oder ganz auf sich gestellt) tätig sein und wenn einem das als echte "sichere" Alternative erscheint - prima! Mir hätte das nicht gereicht, muss ich ehrlich sagen. Da ist mir der Sektor "Sprachen" und überhaupt alles Geisteswissenschaftliche vom beruflichen Aspekt her ein zu unsicheres Terrain.


    Zwei Bekannte von mir (beide im Ref abgebrochen) haben nochmal komplett neu studiert, weil ihnen ihr Studium auf Lehramt nichts gebracht hat in beruflicher Hinsicht. Andere sind über Umwege auf Waldorfschulen oder (weil Bedarf vorhanden) als Erzieher untergekommen. Ich gehe davon aus, dass das die Regel ist.


    der Buntflieger

  • Weil irgendwann das Zweitfach vielleicht auch Mangelfach ist. Bin aus allen Wolken gefallen als es hieß, ich müsse vielleicht bald wieder Sk unterrichten, weil wir noch 3(!) echte SK-Lehrer an einer Schule mit ca. 3000 Schülern haben.
    Konnte mich aber noch retten, zum Glück geht ein Kollege aus meinem Bereich, so dass ich da komplett unter bin :) (und SK machen jetzt die Deutschlehrer :D )

    Ich bin so neidisch auf dich. Du mit deinem Elektrotechnik :D


    und ist lustig das bei euch SK von Deutschlehrern gegeben wird

  • lieber bhuntflieger, das sollte aber die regel sein, und bei leuten in geistes- und sozialwissenschaftlichen nicht-lehramtsstudiengängen (das sind in der regel eh dieselben veranstaltungen wie die für la) *ist* das die regel. wie auch sonst, das ist eben bildung, keine ausbildung. man muss sich selber ausdenken, wie das erlernte mit dem jobmarkt kompatibel ist.



    das kapieren im la-bereich leider manche nicht - sie halten ihr studium für eine ausbildung statt für bildung und fallen dann aus allen wolken, wenn es doch nicht passt in der schule. ich denke, daher erklärt sich die erwähnte schnittmenge aus lehrern, die immer laut verkünden, sie hätten ihr studium in der schule nicht mehr gebraucht und leuten, die ohne plan b durchs studium gewandert sind.

  • Durch das Bachelor/Master-System ist es nicht mehr so die Einbahnstraße.



    Aber das mit der Einbahnstraße gibt es ja auch bei anderen Berufen. Jura ist da fast noch schlimmer dran, wenn man am Staatsexamen scheitert.


    Hallo Kiggie,


    das war das Ziel bzw. Argument, aber in der Realität sieht es nach wie vor so aus, dass man sich festlegt. Veränderte Bezeichnungen allein ändern das bewährte System noch lange nicht. Ich zitiere von der Homepage der Uni-Freiburg: "Wenn Sie an der Albert-Ludwigs-Universität das Fach Deutsch im Lehramtsstudiengang gewählt haben, haben Sie sich dafür entschieden, in Zukunft als Gymnasiallehrer bzw. - lehrerin arbeiten zu wollen."


    Vielleicht sehe ich das auch zu pessimistisch. Und sicherlich findet man immer irgendwie was, denn das Leben geht ja (hoffentlich) auch nach gescheitertem Referendariat/Lehramtsstudium weiter. ;)


    Die Krux liegt halt beim Verbeamten. Wenn man dies flächendeckend abschafft, würde/könnte sich auch das Referendariat und das stigmatisierende Studium auf Lehramt erübrigen. Bei Jura ist das ja ganz ähnlich. Obwohl viele gar nicht ins Beamtentum wollen, müssen sie die Einbahnstraße bis zum womöglich bitteren Ende durchlaufen.


    der Buntflieger

  • @Buntflieger ich bin Erzieher und arbeite bei meiner Kommune in Teilzeit. Wenn ich nach dem Ref nichts bekomme, werden die nicht nein sagen zu meinem Wiedereinstieg.


    Ich würde jedem dazu raten, vor dem Lehramtsstudium eine Ausbildung zu machen. Man ist abgesicherter und landet nicht so hart auf die Fresse. Außer man macht sowas wie DePaelzaBu da ist eh immer Volleinstellung.

  • @Buntflieger ich bin Erzieher und arbeite bei meiner Kommune in Teilzeit. Wenn ich nach dem Ref nichts bekomme, werden die nicht nein sagen zu meinem Wiedereinstieg.


    Ich würde jedem dazu raten, vor dem Lehramtsstudium eine Ausbildung zu machen. Man ist abgesicherter und landet nicht so hart auf die Fresse. Außer man macht sowas wie DePaelzaBu da ist eh immer Volleinstellung.


    Hallo Berufsschule93,


    soweit mir bekannt ist, kannst du mit bestandenem 1. Staatsexamen auch ohne Ausbildung als Erzieher tätig sein. So gesehen hättest du also umsonst studiert - jedenfalls aus beruflicher Sicht.


    Ich stimme dir zu, dass eine Ausbildung bzw. Berufserfahrung gerade fürs Lehramt sinnvoll sein kann, aber praktisch kann das nur eine Minderheit leisten (i.d.R. Leute, die sich beruflich nochmal neu erfinden). In Deutschland ist es üblich, dass man sich einmal entscheidet und das dann durchzieht. Sieht man mitunter an der ach so liberalen Bafög-Praxis nur allzu gut. *Ironie*


    der Buntflieger

  • In deinem BL vielleicht aber hier in Bayern nicht. Hier wird dir mit dem 1 Stex die SPA Ausbildung geschenkt. Die 3 Jahre Erzieher musst du trotzdem machen.


    Deinen zweiten Absatz versteh ich nicht. BAFÖG hab ich nie bekommen und Ausbildungen sind leichter zu finanzieren, weil man ein Gehalt bekommt. Ich muss nebenbei arbeiten da ich mir sonst das Studieren nicht leisten kann

  • In deinem BL vielleicht aber hier in Bayern nicht. Hier wird dir mit dem 1 Stex die SPA Ausbildung geschenkt. Die 3 Jahre Erzieher musst du trotzdem machen.
    Deinen zweiten Absatz versteh ich nicht. BAFÖG hab ich nie bekommen und Ausbildungen sind leichter zu finanzieren, weil man ein Gehalt bekommt. Ich muss nebenbei arbeiten da ich mir sonst das Studieren nicht leisten kann


    Hallo Berufsschule93,


    normalerweise sollte man BAföG bekommen, wenn die Eltern dein Studium nicht finanzieren können. Wechselt man aber den Studiengang bzw. hängt ein weiteres dran, entfällt der BAföG-Anspruch in der Regel.


    Die meisten Abiturienten wollen studieren (weit über die Hälfte, habe eine Zahl von um die 75% im Kopf) und tun dies auch. Ich verstehe, dass sich die Lage im Berufsschulsektor naturgemäß anders darstellt, aber in Regelschulen haben die allerwenigsten Lehrer eine Ausbildung vor ihrem Lehramtsstudium abgeschlossen. Logistisch wäre es auch gar nicht möglich, ab sofort alle, die Lehramt studieren wollen, vorher durch einen dreijährigen Ausbildungsgang zu schleusen.


    der Buntflieger

  • @Buntflieger Bayern is no joke.


    Was mir noch einfällt mit 250% Einstellungsgarantie ist natürlich Berufsschullehrer mit der beruflichen Fachrichtung Elektro oder Metall. Frag mich sowieso wieso die ein Zweitfach machen müssen, das sie sowieso nie unterrichten werden :D

    Ja, das habe ich auch schon gehört, das ist vermutllich das Lehramt mit den so ziemlich besten Berufsaussichten. Vermutlich hat man sogar noch ganz gute Chancen, im Ingenieursbereich zu arbeiten.


    Wäre ich technisch affiner, hätte ich das wohl auch so gemacht :D

  • Och, der aktuelle Fachkräftemangel würde das durchaus hergeben. Azubis sind schließlich für viele Betriebe dringend benötigte günstige Arbeitskräfte, um auf auf dem Markt bestehen zu können..


    Wenn der eine oder andere sich auf dem Weg fürs Handwerk begeistert, statt ziel- und sinnlos Geschichte/Sprache X (je nach BL eine andere) fürs gymnasiale Lehramt zu studieren- weil man das als Abiturient kennt, es so schön leicht war in der Schule und man streng genommen ja bereits mit Stand Abi und etwas berufsbegleitender Ausbildung on the job dem Beruf fachlich gewachsen wäre- schadet das keineswegs und würde dem einen oder anderen, der sich nach dem Ref die Äuglein reibt, weil es trotz angeblichen umfassenden, bundesweiten Lehrermangels keine Planstelle regnet eine echte Perspektive verschaffen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Eine Ausbildung formt auch den Charakter und zeigt einem, wie es ist zu arbeiten. Es hilft auch sehr einen realistischen Einblick auf den Arbeitsmarkt zu gewinnen, wenn man schon mal gearbeitet hat. Unrealistische Vorstellungen können so eventuell etwas vorgebeugt werden.



    Ja, das habe ich auch schon gehört, das ist vermutllich das Lehramt mit den so ziemlich besten Berufsaussichten. Vermutlich hat man sogar noch ganz gute Chancen, im Ingenieursbereich zu arbeiten.
    Wäre ich technisch affiner, hätte ich das wohl auch so gemacht :D

    Ja, ich wünschte mir das auch :D aber mach dir keinen Stress bleib bei M/Ph und gib dein Bestes. Wenn dich Schulpsychologie interessiert, bewerb dich halt darauf und schaumal :) ich glaube man kann auch M/Psycho machen auf Lehramt an Realschulen.

  • Eine Ausbildung formt auch den Charakter und zeigt einem, wie es ist zu arbeiten. Es hilft auch sehr einen realistischen Einblick auf den Arbeitsmarkt zu gewinnen, wenn man schon mal gearbeitet hat. Unrealistische Vorstellungen können so eventuell etwas vorgebeugt werden.


    Hallo Berufsschule93,


    jo, wird alles nicht bestritten von mir.
    Ich bin halt von Hause aus Realist. Und eine Ausbildung vor ein Lehramtsstudium zu setzen, nur um im Zweifel nicht in der Luft zu hängen, ist weder Motivation genug (für die Ausbildung) noch eine adäquate berufliche Alternative, wenn es nach dem 1. Staatsexamen doch nicht klappt mit dem Lehrerwerden.


    In den alten Job zurückzukehren dürfte jedenfalls für die meisten Leute eine Notlösung sein, andere wollten unter Umständen gerade von diesem alten Job wegkommen bzw. sich weiterentwickeln.


    Aber ist ja auch egal. Das Problem liegt nicht an den Leuten, sondern an der Ausrichtung/Konzeption der Lehrerausbildung. Wäre z.B. das Referendariat eine separate Ausbildung, die auf fachwissenschaftlicher Studiengrundlage aufbaut und nicht schon ein Lehramtsstudium (ist ja letztlich nur eine "Marke") voraussetzt, würde sich die Sache deutlich entspannter darstellen. Vermute ich mal.


    der Buntflieger

  • das ist natürlich super, dass du so viel Eigeninitiative gezeigt hast während dem Studium. Das ist aber eher nicht die Regel, würde ich mal sagen.

    Sorry, aber von erwachsenen Menschen mit Abitur, die einen akademischen Abschluss anstreben, erwarte ich Eigeninitiative. Ich war da, wie gesagt, nicht der einzige. Was ist das denn für eine Mentalität, dass man immer darauf wartet, dass einem die Dinge angewiesen oder hinterher getragen werden?


    Sicherlich kann man im freien journalistischen Bereich immer irgendwie (befristet oder ganz auf sich gestellt) tätig sein und wenn einem das als echte "sichere" Alternative erscheint - prima! Mir hätte das nicht gereicht, muss ich ehrlich sagen.

    Klar, logisch! Journalismus ist als Alternative zum Lehrberuf nicht zu 100% sicher, also ist es besser gar keine Alternative zu haben? Klingt nicht gerade logisch!
    Im Übrigen liegt die "Unsicherheit" nicht am System "Lehramtsstudium", sondern an meinen Fächern. Dass ich mit einem Germanistik-/Anglistikstudium später nicht doch noch schnell Kinderarzt werden kann, wenn das mit dem Lehrerjob nichts für mich ist, war mir aber vorher klar. Man nennt sowas auch "Eigenverantwortung".

    @Buntflieger ich bin Erzieher und arbeite bei meiner Kommune in Teilzeit. Wenn ich nach dem Ref nichts bekomme, werden die nicht nein sagen zu meinem Wiedereinstieg.

    Mit der obigen Argumentation ("Journalismus ist nicht sicher genug") müsste man hier antworten, dass Erzieher keine gute Alternative ist, weil man da ja so schlecht verdient.

    Aber ist ja auch egal. Das Problem liegt nicht an den Leuten, sondern an der Ausrichtung/Konzeption der Lehrerausbildung.

    Und da schließt sich der Kreis zum ersten Zitat. Denn, nein, das ist nicht total tolle Eigeninitiative, dass ich mir ein zweites Standbein gesuhct habe. Und es ist nicht ein Problem der "Ausrichtung/Konzeption der Lehrerausbildung". Ich bin doch selbst für mich, für mein Leben und meine berufliche Laufbahn verantwortlich. Aber diese Verantwortung kann ich natürlich nicht übernehmen, wenn ich alles nur schlecht rede.

  • Sorry, aber von erwachsenen Menschen mit Abitur, die einen akademischen Abschluss anstreben, erwarte ich Eigeninitiative. Ich war da, wie gesagt, nicht der einzige. Was ist das denn für eine Mentalität, dass man immer darauf wartet, dass einem die Dinge angewiesen oder hinterher getragen werden?
    Und es ist nicht ein Problem der "Ausrichtung/Konzeption der Lehrerausbildung". Ich bin doch selbst für mich, für mein Leben und meine berufliche Laufbahn verantwortlich. Aber diese Verantwortung kann ich natürlich nicht übernehmen, wenn ich alles nur schlecht rede.


    Hallo WillG,


    das Studium verlangt schon ein gerüttelt Maß an Eigeninitiative, es wird einem nicht geschenkt. Nebenher noch ein zweites Standbein zu verlangen scheint mir etwas übers Ziel hinaus geschossen.


    Wenns mit dem Referendariat nicht klappt (das trifft ja auch auf andere Referendariate zu, Jura wurde schon genannt), steht man immer vor einem Scherbenhaufen. Ich kenne einen ehemaligen Juristen (ohne 2. Staatsexamen), der ist inzwischen Krankenpfleger und ein glücklicher Mensch. Der hing aber auch eine Weile in der Luft und wusste weder ein noch aus. Das Leben geht weiter und ein eigenverantwortlicher Mensch wird sich neu orientieren und nicht die Flinte ins Korn werfen.


    Ich bin auch das Risiko bewusst eingegangen. Aber nebenher ein 2. Standbein aufbauen? Unrealistisch. Hinterher nach Alternativen suchen? Sowieso!


    der Buntflieger

  • Die Mehrheit der Studenten weiß am Ende aber doch nicht derart klar, welcher Beruf zumindest herauskommen könnte, wie das bei einem z.B. Lehramtstudium/Medizinstudium/Jurastudium/Pharmaziestudium der Fall ist. Die bekommen das im Regelfall hin neben ihrem Studium diverse Praktika zu machen, um sich zu orientieren, herauszufinden, in welchem Bereich ihr Traumberuf liegen könnte und meist auch noch, welche realistische Alternative es geben könnte, wenn Plan A aus welchen Gründen auch immer nicht klappt. Es leuchtet mir nicht ein, warum ausgerechnet Lehramtstudenten derart unfähiger sein sollen. Solltest du allerdings recht haben Buntflieger und eine Vielzahl von Lehramtsstudenten wäre so, wie von dir dargestellt, dann sollte ein Ausbildung vor Studienbeginn auf jeden Fall für alle Lehrämter verpflichtend werden, um diesen Traumtänzern ein Bewusstsein für Lebensrealitäten zu verschaffen, ehe sie sich im Kreisel Schule-Uni-Schule einfach nur eine Runde weiterdrehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Mehrheit der Studenten weiß am Ende aber doch nicht derart klar, welcher Beruf zumindest herauskommen könnte, wie das bei einem z.B. Lehramtstudium/Medizinstudium/Jurastudium/Pharmaziestudium der Fall ist. Die bekommen das im Regelfall hin neben ihrem Studium diverse Praktika zu machen, um sich zu orientieren, herauszufinden, in welchem Bereich ihr Traumberuf liegen könnte und meist auch noch, welche realistische Alternative es geben könnte, wenn Plan A aus welchen Gründen auch immer nicht klappt. Es leuchtet mir nicht ein, warum ausgerechnet Lehramtstudenten derart unfähiger sein sollen. Solltest du allerdings recht haben Buntflieger und eine Vielzahl von Lehramtsstudenten wäre so, wie von dir dargestellt, dann sollte ein Ausbildung vor Studienbeginn auf jeden Fall für alle Lehrämter verpflichtend werden, um diesen Traumtänzern ein Bewusstsein für Lebensrealitäten zu verschaffen, ehe sie sich im Kreisel Schule-Uni-Schule einfach nur eine Runde weiterdrehen.

    Ein einfaches Like reicht nicht aus um darzustellen, wie sehr ich dieser Meinung bin!

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