Facebook, Geschlechtserziehung und die "Gemeinschaftsstandards"

  • Nicht alle Kinder haben Mütter, die mit ihnen über irgendwas reden.

    Das mag sein. Meerschwein Nele hat aber geschrieben, dass eine Aufklärung über die Benutzung von Tampons grundsätzlich "sehr viel besser" in der Schule als im Elternhaus erfolgt. Das sehe ich ganz anders.
    Solche Dinge sind originäre Aufgabe der Eltern! Dass einige Eltern leider ihre Aufgaben nicht wahrnehmen und das alles auf die Schule abschieben ist traurigerweise so. Und es wird leider immer schlimmer.

  • Das mag sein. Meerschwein Nele hat aber geschrieben, dass eine Aufklärung über die Benutzung von Tampons grundsätzlich "sehr viel besser" in der Schule als im Elternhaus erfolgt. Das sehe ich ganz anders.

    Ich rede über das statistische Mittel, du redest anekdotisch über dein eigenes Leben. Im statistischen Mittel funktioniert das in Elternhäusern mit der Sexualaufklärung offenkundig nicht, ansonsten wären unter Jugendlichen ohne vernünftige schulische Sexualaufklärung die Rate von Teenagerschwangerschaften und Geschlechtskrankheiten nicht höher als bei denen, die fachkundig in der Schule entsprechenden Unterricht haben. Die Daten sprechen für sich, gleichgültig was du glaubst und akzeptierst oder nicht.

    Zitat

    Solche Dinge sind originäre Aufgabe der Eltern!

    Ah! Daher weht also der Wind. Ideologie ist wieder mal wichtiger als Empirie. :D

  • Wo finde ich dazu auf Deutschland bezogene Daten?

    Such selber.


    P.S. Die genannten Daten stammen aus einer sehr, sehr christlichen Gesellschaft, also einer Gesellschaft, die du toll findest, weil da die Eltern ihren Kindern noch eine stramm-religiöse Erziehung angedeihen lassen.


    Passen dir so unangenehme Daten jetzt nicht, weil sie dein Weltbild gefährden, oder was ist jetzt schon wieder dein Problem?

  • Ich habe kein Problem. Ich würde es gerne selbst nachlesen, weil es mich interessiert. Wenn die Experimental- oder Kontrollgruppe eine "sehr, sehr christliche Gesellschaft" (was auch immer du darunter verstehst) ist, halte ich die Aussagekraft für eher fragwürdig, aber ich will jetzt nicht vorschnell urteilen, ohne es gelesen zu haben. Wenn du mir allerdings nicht sagen willst, auf welche Studie/Daten du dich beziehst, ist es aber auch egal. So wichtig ist es mir auch nicht, da jetzt Zeit und Energie zu investieren, um gezielt zu suchen.

  • Ich rede über das statistische Mittel, du redest anekdotisch über dein eigenes Leben.

    Ich rede davon, dass nicht alle Kinder den gleichen familiären Hintergrund haben. Es gibt viele gute Elternhäuser, die sich sehr gut um ihre Kinder kümmern und sie auch gut aufklären. Ich habe mich selbst nur mal als ein Beispiel angeführt. Es gibt Millionen andere Kinder, die ebenfalls von ihren Müttern erklärt bekommen, wie man Tampons oder Binden benutzt.


    Klar gibt es auch Kinder aus Elternhäusern, die sich nicht mal um solche grundlegenden Dinge wie die Erklärung von Hygieneartikeln kümmern. Für solche Kinder ist ein schulisches Angebot natürlich sehr sinnvoll.


    Mir sind Eltern wesentlich lieber, die auf einem Elternabend Sorgen und Bedenken darüber äussern, dass die schulische Sexualaufklärung ihren Kindern schaden könnte, als solche Eltern, die aus Gleichgültigkeit entweder gar nicht erst zum Elternabend kommen oder einfach nur froh sind wieder einmal eine Aufgabe an die Schule abgeben zu können.

  • Als in anderen Worten, @Plattenspieler und/oder @Farbenfroh, ihr habt weiterhin keinerlei Erklärung, was an gutem, konkreten Unterricht für Sexualaufklärung falsch sein soll außer einem diffusen, ideologisch begründeten Bauchgrimmen eurerseits, und weiterhin keine klare Antwort darauf, dass die Daten eure ebenso ideologisch begründeten Hoffnungen und Wünsche auf allgmeine elterliche Verantwortung widerlegen.


    Gut, nehme ich einfach mal so hin.

  • Sollte die Erklärung des Gebrauchs von Tampons nicht Aufgabe des Elternhauses sein? Wie sollen sich denn Jungs in so einer Unterrichtsstunde fühlen?


    Der alleinerziehende Vater ist damit vielleicht überfordert. Gar nicht erst zu sprechen von Familien mit schwierigen Verhältnissen. Da kommt es sicherlich drauf an, wo sich die Schule befindet.


    Ich weiß das damals im Biologie-Unterricht, als es konkret um Tampons/Binden ging die Jungs früher in die Pause geschickt wurden.
    Außerdem waren wir damals bei proFamilia. Und zu Beginn in 2 Gruppen getrennt (Junge/Mädchen) und hinterher noch gemeinsame Aufklärung.
    Also möglich ist vieles, aber vieles geht auch beide etwas an. Gerade auch die Menstruation ist kein Tabu-Thema und sollte bei Männern ebenso aufgeklärt werden.


    Anderes noch: Mittlerweile hört man viel von Menstruationstassen als Alternative zu Tampons, auch im Hinblick auf den Umweltschutz ("zero waste"). Thematisiert ihr das im Unterricht auch?


    Ich würde es mir wünschen. Ich habe leider, obwohl sie schon verdammt alt sind!, erst sehr spät davon erfahren.
    Wobei bei Mädchen diese noch etwas kritisch sein können, bzw eine enge Bindung zum Körper benötigen. Aber aufklären, dass es so etwas gibt, sollte man auch.
    Jungs dann auch, damit sie wissen, was da vielleicht so im Bad rumsteht ;)

  • Das mit den Tampons mache ich schon mit meinen Viertklässlerinnen. Nur in der Mädchengruppe. Ich bringe die Dinger mit und frage, wer schon etwas damit anfangen kann. Bei der letzten Runde kannte sich das Mädchen aus dem christlichsten Elternhaus (Bad Liebenzeller Mission) übrigens am besten aus. In der Grundschule haben die Kinder eine engere Beziehung zur Lehrerin als in den weiterführenden Schulen zum Biolehrer, da ist es den Mädchen nicht unangenehm (glaube ich). Auch finde ich, dass da der richtige Zeitpunkt für Monatshygiene ist...bei manchen geht's ja schon los mit dem Ganzen. Es ist den Mädels in der Gruppe nicht peinlicher, als daheim allein mit der Mama. Und was die eine fragt, wollte die andere auch schon mal wissen...


    Verhütung ist in der GS noch kein Thema. Allerdings hat mich mal eine Jungsgruppe tatsächlich gefragt, wie das geht mit Kondomen und ich habe das beantwortet, was sie wissen wollten.


    Also ich habe bei dem Thema nebenher immer einen Briefkasten stehen, in den die SuS anonym Zettel mit Fragen einwerfen können. Wenn sie einen roten Punkt drauf machen, heißt das für mich, dass ich es nur in der Mädchengruppe beantworten soll, blau heißt: Bitte nur mit den Jungs, grün bedeutet: Mit der ganzen Klasse. Die Kinder nehmen das alles immer sehr ernst und fühlen sich "erwachsen."


    ich finde schon, das das Thema in die Schule gehört. Wir machen ja auch was zur Zahnpflege und gesunden Ernährung.

  • Ich rede davon, dass nicht alle Kinder den gleichen familiären Hintergrund haben. Es gibt viele gute Elternhäuser, die sich sehr gut um ihre Kinder kümmern und sie auch gut aufklären. Ich habe mich selbst nur mal als ein Beispiel angeführt. Es gibt Millionen andere Kinder, die ebenfalls von ihren Müttern erklärt bekommen, wie man Tampons oder Binden benutzt.

    Ich weiß jetzt nicht genau, was du unter einem "guten Elternhaus" verstehst, außer natürlich das, dem du selbst entstammst. Ich hatte gebildete, engagierte Eltern, aber auch eine schwerkranke (bereits verstorbene) Mutter, die manchmal überfordert war. Als ich mit 12 Jahren das erste Mal meine Periode bekam hatte ich- trotz Mutter und älterer Schwester im Haus und Biologieunterricht an der Schule- absolut keine Ahnung, was da mit mir passiert, weil niemand mir das vorher erklärt hatte (war erst Ende von Klasse 6 Thema in der Schule, da der Biolehrer wie er sagte davon ausging, dass "die Mädchen das doch sowieso alle am Gymnasium von ihren Müttern erklärt bekommen würden, wäre ja nicht wie an der Hauptschule"). Ich dachte also ich wäre krank angesichts der Bauchschmerzen und Krämpfe und als das Blut kam habe ich Panik bekommen und dachte, ich müsse sterben, weil ich null Ahnung hatte, was in meinem Körper vorging. Meine Mutter hat es mir dann zwar in Ruhe erklärt und ich konnte mich in der Folge auch mit Freundinnen über Weiteres austauschen bei Bedarf, aber ich wäre wirklich dankbar gewesen eine GS-Lehrerin wie @lamaison zu haben, die das schon thematisiert, ehe es überhaupt relevant wird oder Biolehrer wie @jotto-mit-schaf oder @Wolfgang Autenrieth oder auch die Biolehrer an meiner aktuellen Schule, die eben frühzeitig sicherstellen, dass Schülern ganz unabhängig von ihren Elternhäusern die Gelegenheit gegeben wird Fragen zu stellen und den eigenen Körper ein klein wenig besser verstehen zu lernen.


    Auch "gute Eltern" sind nur Menschen und machen Fehler bei der Erziehung ihrer Kinder oder verbleiben eben in ihren vorgefassten Meinungen, so dass bestimmte Themen nicht so sachlich dargestellt werden, wie sie es zumindest ergänzend bedürfen. Ein "kein Sex vor der Ehe"-Konzept muss ergänzt werden um ein nüchternes "aber, wenn ihr doch nur Menschen seid, dann denkt an Kondom und XYZ als Schutz vor Geschlechtskrankheiten und ungewollter Schwangerschaft". Auch "gute Eltern" leisten das nicht unbedingt, gute Lehrer ihrer entsprechenden Fächer aber durchaus.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • Verhütung ist in der GS noch kein Thema. ...

    Doch. Und Interesse der Kinder ist da, wie du ja auch selbst erfahren hast.
    Zumindest in NRW wird Verhütung im Lehrplan Sachunterricht, Klasse 4, erwähnt. Die Notwendigkeit sehe ich auch: Wir haben in Klasse 4 teilweise auch Zwölfjährige, die durchaus schon "praktische" Erfahrungen sammeln bzw. sammeln möchten... Alle Hygieneartikeln lernen die Kinder natürlich kennen, ich wäre gar nicht drauf gekommen, dass heutzutage Tampons o.ä. nicht im Unterricht thematisiert werden. Wo leben wir denn?

  • ...oder kürzer: ich halte mich an die Lehrpläne, unabhängig davon, was die Eltern vermitteln. Das ist mein Job.

  • Wir haben in Klasse 4 teilweise auch Zwölfjährige, die durchaus schon "praktische" Erfahrungen sammeln bzw. sammeln möchten...

    Erschreckend ehrlich gesagt. Umso wichtiger, dass dann am Ende wenigstens diese Kinder nicht noch eigene Kinder bekommen, denn davon abhalten sich sexuell zu betätigen- egal wie verfrüht das auch sein mag- kann sie am Ende niemand.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • Ich bin da auch manchmal gespalten. Soll die Schule alles richten, was leider nicht (mehr) in den Elternhäusern passiert (Erziehung zur Höflichkeit, Pünktlichkeit, sozialer Umgang etc)? Kann die Schule das?
    Erleichtern wir manchen Eltern nicht ihr Desinteresse am Kind, wenn wir das übernehmen? Ich wehre mich schon öfters dagegen, dass die Schule alles übernehmen und ausgleichen soll ... weil wir das nicht alles leisten können.


    Aber andererseits: Es ist doch völlig klar, dass die Antwort bei einigen Aspekten nicht sein kann "Wenn es die Eltern nicht machen, macht es halt niemand". Bei den Kindern, bei denen die Eltern das schon erledigt haben, wird es keine Probleme geben, wenn die Schule (dann halt entsprechend) diese Themen auch noch einmal anspricht. Bei den Kindern, wo dies bisher noch gar nicht passiert ist, könnte es natürlich Probleme geben (evtl. haben die Eltern das ja nicht aus Desinteresse nicht angesprochen, sondern aus Überzeugung?), aber da muss man zum Wohl der Kinder durch (mit dem Lehrplan - und hoffentlich der Schulleitung - im Rücken).


    Ich kann mich noch an eine Sache erinnern: ich war im Studium einige Zeit in den USA ... in Alabama, also im tiefsten (rückständigen) Süden - da wo die Flagge der Konföderation noch über dem Sitz der Regierung von Alabama wehte, Weiße und Schwarze nicht gemeinsam in die gleichen Kneipen gingen und Ärzte, die über Abtreibungen redeten, Bombendrohungen erhielten. Alabama hatte mit die höchste Rate an teenage pregnancies.
    Es war aber auch die Zeit, in der man entdeckte, dass es eine Krankheit namens AIDS gab. Und dann kamen tatsächlich Menschen an die UNIVERSITÄT, um den Studenten/Studentinnen zu ZEIGEN, wie man ein Kondom verwendet!
    Mich hat das damals echt verwirrt ... ich fragte mich "Muss man das denen zeigen? Wissen die das nicht schon?" Nein, viele wussten es (mit 18-20 Jahren!) nicht.
    Seitdem bin ich definitiv dafür, an Schulen den Gebrauch von Verhütungsmitteln (und Kondomen) zu thematisieren.

  • Ein "kein Sex vor der Ehe"-Konzept muss ergänzt werden um ein nüchternes "aber, wenn ihr doch nur Menschen seid, dann denkt an Kondom und XYZ als Schutz vor Geschlechtskrankheiten und ungewollter Schwangerschaft".

    Das würde aber die Erziehungsideale der Eltern konterkarieren. Solche Eltern, die ihren Kinden ein Lebensmodell wie "Kein Sex vor der Ehe"vermitteln wollen auch nur das Beste für ihre Kinder. Ich kann es verstehen, wenn die es als Bedrohung des Kindeswohl ansehen, wenn denen in der Schule die Benutzung von Kondomen empfohlen und an einem Penismodell demonstriert wird. Die haben einfach Angst, diese Art der Vermittlung könnte ihre Kinder in falsche Bahnen lenken und sie zu falschem Verhalten anleiten.


    Ein anderer Punkt ist aus meiner Sicht die unterschiedliche Entwicklung der Kinder. Pepe schreibt, er habe in seiner Klasse 12-jährige Kinder, die schon sexuell aktiv sind. Das wird aber nicht auf alle Kinder der Klasse zutreffen, hoffe ich zumindest. Er wird in der gleichen Klasse wahrscheinlich auch Kinder haben, die noch mit Barbies spielen und keine Ahnung haben was "Sex" überhaupt ist. Da finde ich es problematisch, wenn die sexuell aktiven Kinder zum Massstab des Unterrichts werden und Kinder, die in ihrer Entwicklung noch lange nicht so weit sind, mit solchen Dingen konfrontiert werden.

  • Das wird aber nicht auf alle Kinder der Klasse zutreffen, hoffe ich zumindest.

    Das hoffe ich auch... Aber

    ...oder kürzer: ich halte mich an die Lehrpläne, unabhängig davon, was die Eltern vermitteln. Das ist mein Job.

    Genau! "Solche Dinge" dürfen halt im Unterricht besprochen werden. Barbie und Ken könnten da auch.. ach, ich sag besser nichts. :pfeifen:

    • Offizieller Beitrag

    Sex vor der Ehe ist kein „falsches Verhalten“. Kein Sex vor der Ehe ist lediglich ein bei einer winzigen Minderheit von Personen in Deutschland präferiertes Verhalten.
    Und: es ist immer gut, wenn Kinder auch eine Alternative zu elterlichen Vorstellungen bekommen um irgendwann eine hoffentlich informierte, eigene Wahl zu treffen! Je länger ich hier mitlese, desto besser finde ich es.


    Und wenn sie sich noch nicht dafür interessieren, tun sie halt das, was ich und alle noch uninteressierten 6.klässler in meiner Klasse auch getan haben: giggeln, “Ihhhhh!“ denken oder quietschen und das Ganze innerhalb kürzester Zeit vergessen, bis ich es, viel später mal, wieder gebraucht habe. Tun wir doch bitte nicht so, als würde eine sachliche Info im Unterricht einen schweren Schock auslösen (außer die Kinder sind fundamentalistisch infiltriert und reagieren auf alles in der "Außenwelt" mit Schock und Horror). Der Normalfall in allen 5.7. und manchmal auch 9. Klassen ist Erheiterung und / oder Neugier. Beides völlig okay.

  • Das würde aber die Erziehungsideale der Eltern konterkarieren.

    Und? Nennt sich öffentliche Schule mit entsprechenden Lehrplänen. Wer lieber in seiner wie auch immer gearteten ideologischen Blase verbleiben möchte und auch seinen Kindern bloss keine mündigen Entscheidungen gestatten will, wird auf dem großen Markt der staatlich anerkannten oder auch nicht anerkannten privaten Schulen fündig.



    BTW: Von jemandem mit den Fächern Geschichte&/Politik als kritischen Einwand zu lesen, dass Erziehungsideale von Eltern konterkariert würden lässt mich hoffen, du bist an einer privaten Schule tätig. Ich kann nachvollziehen (wenn auch nicht verstehen), warum Eltern das als Argument für eine entsprechende Schuleintscheidung anführen, von jemand mit diesen Fachstudien als Background erwarte ich eine differenziertere Betrachtungsweise.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das würde aber die Erziehungsideale der Eltern konterkarieren.

    Richtig, und das ist auch gut so. Noch einmal gesagt, ein Abstinenzansatz in der Sexualerziehung korreliert mit erhöhtem Risiko auf Teenagerschwangerschaft und Geschlechtskrankheiten, die Daten sind eindeutig.


    Es ist nicht nur so, dass so ein Ideal als Grundlage der Sexualbildung ziemlich dumm ist, es ist potenziell schädlich für die Kinder. (Und dabei haben wir noch nicht einmal angefangen über psychische Schäden durch eine repressive Sexualmoral zu reden. ) Deswegen ist es wichtig, dass die staatliche Schule das gesellschaftliche Gegenmodell zum Schutz der Kinder darstellt. Ich will ja auch, dass Kinder vernünftige biologische Bildung über Krankheiten und Vorbeugung von Krankheiten erhalten, auch, wenn ihre Eltern irgendwelche Homöopathen, Lichtnahrungsgläubige oder Impfverweigerer sind.

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