Deutscher Schulpreis - erkauft auf dem Rücken der Lehrer?

  • Hallo zusammen,
    auf ZON finde ich folgenden Beitrag
    https://www.zeit.de/2019/24/de…brueder-grimm-schule-hamm


    und frage mich:
    Ist der gute Unterricht erkauft auf dem Rücken der Lehrkräfte?
    Im Artikel fallen mir auf:
    - nur junge Lehrkräfte um die 30
    - Verwendung Lehrerzimmer als Klassenzimmer
    - frei wählbarer Epochenunterricht


    Das alles hört sich nach verdammt viel Arbeit eines jungen Teams an. Schön.
    Aber kann man das halten, wenn die Kollegen Familien gründen?
    Wenn man auch noch etwas anderes macht als nur den Lehrerjob?
    Wie fühlt man sich, wenn auch der letzte Rückzugsraum schwindet (Lehrerzimmer)?


    Und die Frage ist: Kann man gute Schule machen, ohne die Lehrkräfte zu überfordern?

  • Im Artikel fallen mir auf:- nur junge Lehrkräfte um die 30

    Finde ich gut. Die haben noch ordentlich Power zum Ausbrennen. Sind auch billiger als die altgedienten Lehrkräfte dank des antiquierten Entlohnungssystems im öffentlichen Dienst mit den "Erfahrungstufen". Man muss bei Beamten nur aufpassen, dass sie nicht fünf Jahre Dienstzeit erreichen wergen der Mindestpension, denn dann wird's teuer. Oder gleich als Angestellte mit Zeitverträgen einstellen!


    Zitat

    - Verwendung Lehrerzimmer als Klassenzimmer

    Genial! Löst doch gleichzeitig das Raumproblem an vielen Schulen, das sich dank jahrzehntelange Sparpolitik an den meisten Schulen aufgestaut hat. Aus so einem Lehrerzimmer kann man glatt 2 bis 3 Klassenzimmer per Raumteiler machen. Vielleicht genügen auch so eine Art Vorhänge, wer Wände hochzieht, hat meistens etwas zu verbergen. Die meisten Lehrkräfte meckern sowieso darüber, dass man im Lehrerzimmer nicht arbeiten kann. Also warum nicht gleich Klassenzimmer daraus machen?


    Zitat

    - frei wählbarer Epochenunterricht

    Genau das Richtige für eine Grundschule. Jeder macht was er will und keiner was er soll. Die weiterführenden Schulen haben sich mittlerweile oft daran gewöhnt bei Null anfangen zu müssen. Insofern muss man das Konzept des "individuellen Lernens" nur konsequent zu Ende denken. Ich würde es sogar erweitern: Auch die Lehrkräfte wählen ihren "Epochenunterricht" selber. Und falls die Schüler etwas anders wählen als das, was die Lehrkräfte anbieten? Dann gibt's immer noch die Youtube-Schule für die Kleinen und endlich einen Arbeitsplatz für die Großen, wenn keine Schüler den Unterricht angewählt haben und die Lehrkraft ganz alleine im Klassenraum sitzt... oder vielleicht sogar im ehemaligen Lehrerzimmer mit anderen Lehrern. Aber dann wären wir wieder am Anfang.


    Gruß !

  • Dass im Lehrerzimmer Kurse stattfinden, ist ein gutes Beispiel, warum gerade wegen Idealismus schlechte Zustände schlecht bleiben - wenn dem Geldgeber signalisiert wird "Wir schaffen das! Wir kriegen das auch den jetzigen, stark begrenzten Mitteln und Zuständen hin!", wird sich auch nichts ändern.


    Auf den ersten Blick verdient die Aktion Applaus, auf den zweiten Blick nur noch *facepalm*.

  • Richtig. Das Gymnasium Münchenstein hat den Kanton Baselland quasi "gezwungen" endlich die Kernsanierung in Angriff zu nehmen, indem Lehrer mit ihren Klassen Unterricht draussen auf der grünen Wiese abgehalten haben - medienwirksam natürlich. Nach dem Motto "drinnen fällt uns (buchstäblich!) die Decke auf den Kopf". Für uns wird es auch allmählich Zeit entsprechende Massnahmen zu ergreifen.

  • Das alles hört sich nach verdammt viel Arbeit eines jungen Teams an. Schön.
    Aber kann man das halten, wenn die Kollegen Familien gründen?

    Ich lese da nicht mehr Arbeit, sondern eine andere Art des Unterrichtens heraus. Warum sollte sich das mit Familiengründung widersprechen? Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es weitaus energie- und kräftezehrender ist, den gewohnten lehrerzentrierten Frontalunterricht in solchen Klassen abhalten zu wollen (oder m. Es funktioniert nämlich einfach nicht und führt recht schnell zu Burnout bei den Lehrkräften.

    nur junge Lehrkräfte um die 30

    Im Text steht, dass es einen Generationenwechsel gegeben hat und die meisten Lehrer um die 30 seien. Zwischen "nur" und "meisten" besteht ein kleiner Unterschied.



    Genau das Richtige für eine Grundschule. Jeder macht was er will und keiner was er soll.

    Vielleicht solltet ihr euch erstmal mit dem Begriff "Epochenunterricht" beschäftigen. Ich bin es langsam echt leid, dass Kollegen aus Gymnasium meinen, Unterrichtsformen der Grundschule, die über Frontalunterricht hinausgehen, einfach so schlecht reden, ohne die geringste Ahnung zu haben. Wenn ihr den Artikel wirklich gelesen hättet, würdet ihr wissen, wie der Unterricht dort abläuft. Und nein, es macht nicht einfach jeder, was er will. Und, welche Überraschung, die Leistungen sind besser geworden.
    Für solche Schüler macht Schule an sich erstmal wenig bis gar keinen Sinn. Und wenn man auf bisherigen Unterrichtsformen und -inhalten beharrt, ändert sich daran nichts. In dem Artikel wird sehr schön deutlich, wie die Schüler in die Themenwahl einbezogen werden und gleichzeitig erfahren, dass sie hierfür bestimmte Grundkompetenzen benötigen, welche sie sich dann in regelmäßigen Unterrichtsphasen aneignen können.

  • Genial! Löst doch gleichzeitig das Raumproblem an vielen Schulen, das sich dank jahrzehntelange Sparpolitik an den meisten Schulen aufgestaut hat. Aus so einem Lehrerzimmer kann man glatt 2 bis 3 Klassenzimmer per Raumteiler machen. Vielleicht genügen auch so eine Art Vorhänge, wer Wände hochzieht, hat meistens etwas zu verbergen. Die meisten Lehrkräfte meckern sowieso darüber, dass man im Lehrerzimmer nicht arbeiten kann. Also warum nicht gleich Klassenzimmer daraus machen?

    Das Lehrerzimmer wird nicht als Klassenzimmer verwendet, sondern für manche Kurse.
    "Weil es an Räumen fehlt, finden manche Kurse sogar im Lehrerzimmer statt."
    Ich finde es nicht ideal, das Lehrerzimmer hierfür zu nutzen, aber wenn man so differenziert arbeitet und dadurch zeitweise sehr viele kleine Lerngruppen hat, hat keine Schule genügend Räume hierfür. Also werden für bestimmte Unterrichtsphasen Flure und andere Räume genutzt.

  • Das Lehrerzimmer zu verwenden ist sicherlich mehr als unglücklich und ich glaube auch, dass die Umstellung den Lehrkräften einiges abverlangt hat.


    Ansonsten sehe ich das Ganze jetzt etwas entspannter, weil ich mich gerade ein wenig auf der Website der besagten Schule herumgetrieben habe.


    Dort klingt das keineswegs nach...

    Jeder macht was er will und keiner was er soll.

    Dort klingt das vielmehr nach wohlgewähltem Wochenplanunterricht (auch wenn er anders heißt) und Intensivkursen in denen die Basiskompetenzen trainiert werden (Rechtschreibung, Blitzrechnen, strategisch Rechnen).


    Als ich etwas von selbstgewählten Epochen im Artikel las, bin ich ähnlich wie du, @Mikael, erstmal zusammengezuckt. Auf der Website ist dann von einer Projektepoche in einem begrenzten Zeitraum die Rede. Insgesamt macht die Schule den Eindruck als hätte sie eine Mischung aus Wochenplan-, gezieltem Kurs- und Projektunterricht gewählt. Klingt jetzt nicht so dramatisch, auch für die Lehrkräfte nicht.



    Was mich am Artikel extrem gestört hat, war der Satz "So hat er sich gegen das an Grundschulen übliche Team-Teaching entschieden, bei dem zwei Lehrer gemeinsam eine Klasse unterrichten, " und ich dachte nur - schön wär´s!! Der Schulleiter hat "multiprofessionelle Teams" geschaffen, die scheinbar auch tatsächlich im gedachten Sinne zusammenarbeiten können. Das ist leider etwas, da sind die meisten Schule außen vor, da die entsprechenden Leute gar nicht vorhanden sind. Es ist immer ärgerlich, wenn sowas in der Presse dargestellt wird, weil es impliziert, dass das überall möglich sei, wenn die Leute nur engagiert und ideenreich genug wären. Keine Rede davon, dass der Schulleiter schlicht das Glück hat, genug Personal zu haben. (Sozialarbeiter? Davon wage ich nicht zu träumen.)



    Also, insgesamt sehe ich hier einen Artikel, in welchem - mal wieder - herausgestellt wird, was dem jeweiligen Autor ungewöhnlich erschien und was besonders medienwirksam klingt. Schade, aber nicht überraschend. Einen Artikel, der informativ für Lehrkräfte ist, hat doch aber auch niemand wirklich erwartet. Dafür gibt es die Veröffentlichungen des Schulpreises, Schulbeschreibungen oder Fachliteratur.
    Die Schule wirkt auf mich, als hätte sie viele Dinge, die als wirksam bekannt sind, einfach gut umgesetzt. Klare Zielvorgaben für die Schüler, individuelles Feedback und viel Beziehungsarbeit. Na, dann soll die Schule als gutes Beispiel dienen. Ist doch schön.
    Mich interessiert, wie die Schule in einigen Jahren dasteht. Im Moment ist alles gut und schick und neu, aber ob auch im nächsten Schuljahr und in fünf Jahren noch so tolle Epochenprojekte stattfinden wird sich zeigen. Ob die Personalsituation so bleibt oder das Ganze der Personalpolitik sei Dank zusammenschrumpft muss sich ebenfalls zeigen. Ob sich das viele Lob und die Lobbriefe abnutzen oder noch so wirken, muss sich auch zeigen.


    Lassen wir mal die Kirche im Dorf, die Epoche in der Projektwoche und schau´n mer mal.

  • Die Selbstverständlichkeit mit der von Kollegen (m,w,d) der Wegfall von Sozialräumen (Lehrerzimmer) hingenommen wird, weil es ja einem guten Zweck dient ist erschreckend. Ich darf daran erinnern, dass es Vorgaben in der Arbeitsstättenverordnung gibt, die nicht nach Belieben ausgesetzt werden können. Ich möchte an dieser Stelle die jungen Wilden Mal darauf hinweisen, dass auch Lehrkräfte einem Alterungsprozess unterliegen. So gibt es Lehrkräfte, die nach zwei Stunden Unterricht eine Auszeit benötigen, um nochmal die Energie für zwei Unterrichtsstunden aufzubringen (Wiedereingliederung, Stundenreduzierung.. ) . Diese Kolleginnen und Kollegen benötigen einen Rückzugsort und damit meine ich nicht das Lehrer-WC. Manchmal scheint es mir, dass das System die Anwesenheit derart beeinträchtigten Lehrpersonen nicht mehr vorsieht. Aber auch den noch funktionierenden jungen Wilden täte ein Rückzugsort gut. Desto länger kann man sich nämlich die zur Berufsausübung erforderliche Resilienz erhalten.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Das Gymnasium Münchenstein hat den Kanton Baselland quasi "gezwungen" endlich die Kernsanierung in Angriff zu nehmen, indem Lehrer mit ihren Klassen Unterricht draussen auf der grünen Wiese abgehalten haben - medienwirksam natürlich. Nach dem Motto "drinnen fällt uns (buchstäblich!) die Decke auf den Kopf". Für uns wird es auch allmählich Zeit entsprechende Massnahmen zu ergreifen.


    :top:

  • Ich habe gestern in den Nachrichten einen kurzen Bericht gesehen.


    Die Schülerzusammensetzung erschien mir heterogen, die Ausstattung, zum Beispiel mit Tablets für Schüler, gut.
    Die Schule wurde als Brennpunktschule betitelt, sah jedoch nicht so aus.

  • Ich verstehe die Sorge bei anderen Kollegen, die hinter einem solchen Bericht stecken könnte. "Da wird eine Schule propagiert, an der mit neuer Schulleitung innerhalb von rund 10 Jahren kleine Wunder passiert sind. Bedeutet das jetzt, dass meine Arbeitszeit relativiert wird, weil an meiner Schule keine Wunder passieren? Müssen wir jetzt alle das Lehrerzimmer aufgeben und nachmittags unterrichten, um gesellschaftlich anerkannt zu werden?"
    Ich sehe das anders: Wenn man an einer Schule arbeitet, die nicht funktioniert, seis die Schülerschaft, seis der Geldmangel, dann landet man früher oder später im Frust. Kommt aber einer daher, der es schafft, neue Wege zu suchen, die den Erfordernissen angepasst sind (z.B. individualisiertes Lernen und Geld so umverteilen, dass der Sozialarbeiter plötzlich bezahlbar ist), dann kann das Arbeiten wieder zufrieden machen und Erfolge zeigen.


    Niemand kann mir erzählen, dass er an einer Schule zufrieden arbeiten kann, in der Schüler regelmäßig ausrasten und nichts lernen. Ich weiß es ziemlich genau, ich mach das schon ein paar Jahre. Würde bei uns endlich, endlich der Geist durchs Haus wehen: wenn wir unsere Arbeit im Rahmen der Möglichkeiten an die Bedingungen anpassen und Schüler lernen könnten, alle zusammenarbeiten würden, dann bleib ich freiwillig länger, weil die Arbeit wieder Befriedigung bietet. Der intellektuelle Anspruch ist nicht besonders hoch in meinem Beruf, eigentlich gibts keinen. Dafür ist der sozial-emotionale Anspruch umso höher und in einem Bereich muss man Erfolge haben, sonst wird man dort nicht alt. Ich bin schon zufrieden, dass meine Schüler nach 5 Jahren nicht mehr ausrasten, sondern reden, wenns ein Problem gibt. Das ist nicht besonders viel- könnte ich auch noch erreichen, dass sie im Zahlenraum bis 100 sicher rechnen könnten, würde ich jede Idee ausprobieren, die mir in den Sinn kommt. Leider aber scheinen zu viele zu fürchten, wenn man etwas Neues ausprobiert, bricht die Welt zusammen. Und ich rede nicht von diktierter Inklusion sondern von intrinsischer Motivation wie die, die der obig zitierte Schulleiter zu haben scheint. Würde ich in Hamm wohnen, hätt ich mich schon beworben ;)

    • Offizieller Beitrag

    Die Schülerzusammensetzung erschien mir heterogen, die Ausstattung, zum Beispiel mit Tablets für Schüler, gut.
    Die Schule wurde als Brennpunktschule betitelt, sah jedoch nicht so aus.

    "Auf engem Raum werden in der Gebrüder-Grimm-Schule rund220 Kinder unterrichtet, knapp die Hälfte von ihnen erhaltenLeistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, mehr als 100 habenMigrationshintergrund. Etwa jedes zehnte Kind hatsonderpädagogischen Förderbedarf." (Quelle)



    An meiner letzten Schule lagen wir in allen drei Punkten (besonders im ersten und letzten) über der Preisträgerschule und waren in der "leichteren Brennpunktkategorie".
    Daher war meine erste Reaktion: "Ach, geht ja noch."

    Das sehe ich in allen Punkten ähnlich.
    Grundlagenkurse konnte ich auch herauslesen. Ohne Grundlagenkurse und mit "Jeder wie er will" könnten keine guten Leistungen bei Lernstandstests erzielt werden.
    Projektunterricht finde ich prinzipiell nicht schlecht, wenn die Ressourcen (räumlich, personell) und der Wunsch vorhanden sind, das umzusetzen (von Erwachsenenseite) und zu nutzen (von Schülerseite aus, mir würden mehrere Klassen meiner ehemaligen Schule einfallen, die bei derartigem Betrieb für unregulierbares Chaos gesorgt hätten).


    Multiprofessionelle Teams: Gab es an meiner ehemaligen Schule. Bedeutete leider auch, dass man wesentlich mehr Zeit investieren musste und nur mit Wasser gekocht wurde. Man bekam Ratschläge, die schon probiert worden waren und nicht funktioniert hatten oder die eigentlich selbstverständlich waren. Im schlimmsten Fall waren die Leute in mehreren multiprofessionellen Teams. Unsere Sozialarbeiterin war anfangs sehr hilfreich, kam aber irgendwann nicht mehr in meine Klasse, weil sie zu viel zu tun hatte (u.a. zu viele Teambesprechungen) und ich meine Klasse aus ihrer Sicht im Griff hatte. Dass die dann bei Fachlehrern ausgetickt sind und dem anderen Sozialarbeiter erzählt haben, dass ich niemals mit ihnen über Probleme reden würde (1 Stunde Klassenrat, dazu ein bis zwei Deutsch- oder Musikstunden zum Besprechen anderer Probleme pro Woche), interessierte nicht.


    Hinzu kam, dass wir ständig irgendwelche Nachmittagssitzungen hatten, wegen dieser Schulentwicklungssachen, die von der Bosch-Stiftung gefordert wurden. Man saß da rum, es sollte eine Erleichterung sein, aber am Ende waren 90% der Zeit verschwendet und der Aufwand für die Unterrichtsvorbereitung war höher, da wir ja Methoden der Schulentwicklungsaufgaben umsetzen mussten und es Kontrolllisten gab, die zu führen waren.
    Irgendwie waren alle überlastet. Ich glaube nicht, dass meine ehemalige Schule einen Schulpreis gewinnt, aber ich glaube, unsere Leitung hätte das gerne so gehabt.


    Ich denke, es kommt immer auch drauf an, wie gut alle an einem Strang ziehen und wie viel Sinn für die praktische und effiziente Umsetzung in Kollegium und Leitung steckt.


    Darüber, wie die Schulen nach einigen Jahren dastehen, erfährt man ja leider dann nichts mehr. Das würde mich auch interessieren.


    Nachtrag: Was man nicht vergessen darf ist, dass viele Schulen, die einen Schulpreis erhalten, eine mehrjährige (teilweise 25jährige) Entwicklung hinter sich haben, bis sie auf dem Stand sind, der einem dann als Vorbild gezeigt wird.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Vielleicht ist auch der gesamte Deutsche Schulpreis vor allem eins....eine riesen Mogelpackung für die Öffentlichkeit....



    (ohne damit die gute Arbeit der Kolleginnen und Kollegen schmälern zu wollen)


    Die Arbeit in Schulen verdient Respekt und das vor allem an allen Schulen, unabhängig der Schulform.


  • Nachtrag: Was man nicht vergessen darf ist, dass viele Schulen, die einen Schulpreis erhalten, eine mehrjährige (teilweise 25jährige) Entwicklung hinter sich haben, bis sie auf dem Stand sind, der einem dann als Vorbild gezeigt wird.

    Das finde ich bei der Betrachtung sogar entscheidend. Häufig sind es auch Schulen, die ursprünglich recht schlechte Ausgangsvoraussetzungen oder/und ein spezifisches Problem hatten und dann für sich gute Wege gefunden haben, genau damit umzugehen. Insofern ist auch der Vergleich mit den Arbeitsbedingungen an anderen Schulen nicht immer zielführend, sondern man müsste schauen, wie die Arbeitsbedingungen an dieser Schule ohne die neu beschrittenen Wege wären. Was ich damit sagen möchte: Während hier viel über das Lehrerzimmer u.ä. diskutiert wird, mögen die Lehrkräfte an dieser Schule das gefundene Unterrichtssetting vlt. ingesamt sogar als Entlastung gegenüber vorher wahrnehmen.

  • Die Schülerzusammensetzung erschien mir heterogen, die Ausstattung, zum Beispiel mit Tablets für Schüler, gut.


    Mittlerweile DAS Kriterium für eine gute Schule!



    (War wahrscheinlich gar nicht so gemeint, aber mich triggert schon die bloße Erwähnung so sehr, dass ich mir einen blöden Kommentar nicht verheben kann.)

  • Eine andere Art von Unterricht als die klassische lehrergelenkte Stunde im Klassenverband, in der jeweils alle mehr oder weniger das gleiche tun, muss nicht unbedingt Mehrarbeit bedeuten.
    Klassischer Unterricht, der nicht funktioniert, kann wesentlich mehr Arbeit bedeuten als offener Projektunterricht, der funktioniert!
    Bei meiner Klientel ist das zu großen Teilen auch so.


    Die Nutzung des Lehrerzimmers kommt mir auf den ersten Blick auch problematisch vor.
    Auf der anderen Seite ist das eine Grundschule. Da sind Springstunden wesentlich seltener als an weiterführenden Schulen.
    Entsprechend ist da während der Unterrichtsstunden auch nicht ständig jemand im Lehrerzimmer. Dann kann man es auch in Grenzen mitnutzen.

  • ...
    Klassischer Unterricht, der nicht funktioniert, kann wesentlich mehr Arbeit bedeuten als offener Projektunterricht, der funktioniert!
    Bei meiner Klientel ist das zu großen Teilen auch so.

    genau das finde ich auch!



    ...
    Nachtrag: Was man nicht vergessen darf ist, dass viele Schulen, die einen Schulpreis erhalten, eine mehrjährige (teilweise 25jährige) Entwicklung hinter sich haben, bis sie auf dem Stand sind, der einem dann als Vorbild gezeigt wird.

    Sind nicht alle Schulen mindestens 25 Jahre alt? Entwickeln müssten sich ja alle irgendwie in irgendeine Richtung.

  • Ich glaube nicht, dass meine ehemalige Schule einen Schulpreis gewinnt, aber ich glaube, unsere Leitung hätte das gerne so gehabt.

    Wenn das das Ziel ist, laugt man seine Leute ja wieder aus. Auch ein "arbeitet mal irgendwie mit anderen Berufsgruppen zusammen und schreibt Berichte darüber" kann nur nach hinten losgehen. Wenn sich der Chef aber hinsetzt und fragt: was braucht ihr? Und der Wunsch ist das multiprofessionelle Team, der Chef ermöglicht und die Leute wollen. Dann fühlt man sich nicht hilflos, sondern selbstwirksam, ich glaube das gibt Energie. Da brauchts auch keinen Preis.


    (Auch wenn mir einiges einfallen würde, was man mit dem Preisgeld anschaffen könnte :dollar: Aber ganz ehrlich, wenn meine jetzige Arbeitsstelle die Kohle bekäme, die würde wohl genauso sinnlos verbraten werden wie die bereits vorhandene).

  • Entsprechend ist da während der Unterrichtsstunden auch nicht ständig jemand im Lehrerzimmer. Dann kann man es auch in Grenzen mitnutzen.

    Es ist auch nicht ständig jemand auf Klo. Warum nutzen wir das eigentlich nicht mit?


    Gruß !

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