Mogelpackung Ganztag

  • Hallo!


    Ich habe mich hier angemeldet, um einmal verschiedene Meinungen zu hören, da ich den Eindruck habe, dass ich ziemlich alleine mit meinen Gedanken dastehe.


    Wie dem Titel zu entnehmen ist, geht es um Ganztagsschulen. Mich würde interessieren, inwieweit ihr vom Konzept gebundenem Ganztag oder teilgebundenem Ganztag überzeugt seid.


    Momentan bin ich an einer teilgebundenen Ganztagsschule tätig und habe mich auch mit verschiedenen anderen Ganztagsschulen, gebunden oder teilgebunden, beschäftigt und finde, dass diese Schulen niemandem wirklich nützen, vielleicht sogar eher schaden.
    Es wird weder die Chancengleichheit gefördert, noch gibt es verbesserte Leistungen, wie Studien beweisen. Zudem raubt es den Schülern Zeit für eigene Freizeitplanungen. Ich habe es als Schülerin selber extrem anstrengend gefunden, Nachmittagsunterricht zu haben und konnte mich kaum noch konzentrieren. Warum pochen alle auf Ganztagsschulen mit rhytmisiertem Konzept? Kann man sich tatsächlich in der 3. und 4. Stunde entspannen, wenn in der 7. und 8. noch Physik oder Deutsch anstehen? Außerdem gibt es doch Schüler, für die es sehr anstrengend ist, den ganzen Tag unter so vielen Menschen zu sein.


    Ist ein offener Ganztag mit guten Nachmittagsangeboten oder einem angebundenen Hort nicht sogar effektiver in Hinblick auf die Entwicklung der Schüler?


    Ich empfinde diese Verpflichtung als extremen Eingriff in das Familienleben und der immer weitere Ausbau von verpflichtenden Ganztagsschulen widerstrebt mir und für meine Kinder möchte ich das zum Beispiel nicht.


    Dieser Artikel aus der FAZ fasst meine Meinung dazu ganz gut zusammen:
    https://www.faz.net/aktuell/be…ztagsschule-14552821.html


    Mich würde interessieren, wie eure Gedanken dazu sind.


    Liebe Grüße und einen schönen Restsonntag! :)

  • Ja und wozu denn der ganze Aufwand, wenn es nur Nachteile bringt und viel Geld kostet? Ist das ein Geldwäscheprojekt der Länder oder wie?

  • Ich hab mal eine Frage:
    Sind in einer deutschen Ganztagsschule, die Kinder einschliesslich Mittagessen in der Schule?


    Hier in der Schweiz war es schon immer (ok seit sicher 30 Jahren) so, dass auch Nachmittagsunterricht ist. Am Anfang (Kindergarten) an 2 Nachmittagen pro Woche für die Kinder im 2. Jahr, in der 1. Klasse sind es momentan 3 Nachmittage und ab der 2. vier.
    Wir schicken die Kinder um 12 Uhr heim oder alternativ in den Hort und um 13:35 Uhr kommen sie wieder. Danach ist nochmals Unterricht bis 15:20 Uhr (in höheren Klassen auch länger).

  • Sind in einer deutschen Ganztagsschule, die Kinder einschliesslich Mittagessen in der Schule?

    Ja, in D sind die Kinder inkl. Mittagessen an der Schule. Hintergrund der Ganztagsschulen ist aus meiner Sicht aber nicht das humanistische Bildungsideal sondern sie soll eine verläßliche Terminplanung garantieren, wenn beide Elternteile vollzeit arbeiten und dank der auseinanderfallenden Großfamilien die Kinder nicht mehr von den Großeltern betreut werden können, weil die zieg km weit weg wohnen.
    Ein anderer Aspekt der Ganztagsschule ist, daß man die Kinder möglichst lange am Tag aus z.T. problematischen Familienverhältnissen raus halten will.

  • Alle Schulen die ich kenne, bieten einen Mittagstisch an. Es wäre auch zum Beispiel bei vielen Busschülern gar nicht möglich, die Schüler nach Hause zu schicken.


    Ja, verlässliche Terminplanung wäre aber ja auch gegeben, wenn man einen offenen Ganztag anbietet und dann zum Beispiel Musik-, Kunst- oder Sportvereine in die Nachmittagsaktivitäten einbindet oder einen Hort oder Jugendtreff mit pädagogischer Betreuung. Davon hätten doch gerade Schüler mit problematischen Familienverhältnissen viel mehr, als wenn man den Unterricht künstlich herauszögert.


    Und warum sollen die Schüler mit unproblematischen Familienverhältnissen denn auch nachmittags bleiben, wenn es vielleicht gar nicht nötig wäre. Nur damit die ,,Mischung'' stimmt?


    Hmm, ich merke schon, dass dieses Thema wohl nicht so der Interessenslage entspricht, aber ich finde, dass das Ganztagskonzept sehr uneffizient, pädagogisch fragwürdig und teilweise sogar lieblos umgesetzt wird.

  • Eine Kollegin hat sich an an eine Halbtagsschule versetzen lassen. Sie freut sich wie Bolle! Zufriedene Kollegen, entspannte Kinder, spätestens 13:30 Uhr ist Schicht. Sie bereitet sogar wieder Unterricht vor.

  • Aber ist nicht die Mehrzahl der Grundschulen noch auf Halbtags ausgelegt? Die meisten haben ja "nur" offenen Ganztag, manchmal ÜMi (also über das Mittagessen bis ca. 14Uhr Betreuung). Da sind die Lehrer dann doch eh nach dem Unterricht raus, der Rest wird doch (soweit ich das bei Praktikanten mitbekomme) von Erziehern gemacht.
    Also hier in der Gegend ist es jedenfalls schwierig einen Ganztagsplatz zu bekommen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Das Problem ist doch wie immer, dass nicht genügend Geld in die Hand genommen wird, um das Ganze umzusetzen.
    Egal ob freiwillige HA-Betreuung oder gebundener Ganztag mit Übungsstunden, meines Erachtens scheitert es einfach an der Betreueranzahl. Für die Chancengleichheit wäre es extrem wichtig eine qualitativ hochwertige Hausaufgabenbetreuung anzubieten. Bei 20-30 Kindern in einer Gruppe und maximal zwei Betreuern ist das meines Erachtens aber nicht möglich. Ich habe bei mit in der Schule in den HA-Stunden immer gemerkt, das schwächere Schüler extrem davon profitieren, wenn ich mich nochmal mit ihnen in Ruhe zusammensetze. Das schaffe ich in einer Doppelstunde aber maximal mit 2-3 Schülern und dann muss ich währenddessen ja noch dafür sorgen, dass die restlichen Schüler ruhig und konzentriert arbeiten.


    Insofern merke ich bei meinen eigenen Kindern, dass es effektiver ist, wenn sie zuhause die HA machen - aber wir können sie dabei natürlich auch unterstützen.


    Ich habe außerdem das Gefühl, dass der gebundene Ganzag mal abgesehen von den Problemen bei der Betreuung in den HA- oder Übungsstunden, zusätzlich nicht das erreicht, was er erreichen will - nämlich eine sinnvolle Anordnung von Unterricht, Entspannung und Übzeit.
    Bei mir an der Schule sind die Schüler mitlerweile nur noch genervt vom Ganztag - kein Wunder die Arbeitsgemeinschaften sind nicht mehr frei wählbar, sondern müssen im Klassenverband erledigt werden.


    Viele Grüße
    Seepferdchen

  • Als ich Schüler war: Eine gebundene, für mich verpflichtende Ganztagsschule hätte bei mir zur Totalverweigerung geführt. Ich war kein schlechter Schüler, hatte ein ganz gutes Gedächtnis, tat mich leicht mit Lernen. Ich war also so gegen 15 Uhr mit allen Schularbeiten locker fertig. Dann raus und irgendwo mit Freunden spielen. Das hat auch dazu geführt, dass wir in der Gruppe lernten, uns selbst zu beschäftigen und Konflikte innerhalb der Gruppe ohne "Betreuungsperson" zu lösen.
    Ich glaube, dass das heute für einige Kinder auch noch so gilt.


    Mittagessen: da es am Gymnasium Nachmittagsunterricht gibt, wurde ein Mittagessen schon zu Zeiten angeboten, als Ganztag noch gar kein Thema war.


    Ganztagsschule hilft nur den Kindern wirklich, die Probleme haben und zu hause - aus welchen Gründen auch immer - nicht die notwendige Unterstützung bekommen können.


    Als konservative alter Knacker tu ich mich aber auch etwas schwer damit, dass man Kinder in die Welt setzt und dann so schnell es geht in eine Betreuung oder eine Ganztagsschule abschiebt, weil man Ruhe haben will oder Karriere machen will (ich rede nicht davon, wenn man arbeiten MUSS, weil das Geld sonst nicht reicht!).


    Von daher halte ich die offene Ganztagsschule für die beste Lösung. Die, die sie brauchen, können sie nutzen. Die, die sie nur an ein oder zwei Tagen in der Woche brauchen, können sie nutzen. Die, die sie nicht brauchen, müssen sie nicht in Anspruch nehmen.


    Aber alle Ideen setzen voraus, dass genügend Geld für vernünftige Förderung und Betreuung da ist - das können nicht die Lehrer auch noch übernehmen (8-13 Uhr Unterricht, dann Betreuung bis 16/17 Uhr und dann noch Vorbereitung und Korrektur - das klappt einfach nicht).


    Ich kenne einige Schulen in der Gegend, die ein gebundenes Ganztagsangebot einführen wollten und nach 1-2 Jahren wieder auf offen umgestellt haben, weil es nach gebunden nicht genug Nachfrage gab. Da ich aber in einer etwas konservativeren Gegend lebe, mag das auch damit zu tun haben, dass viele Mütter einfach erst einmal zu hause bleiben ... oder es den etwas älteren Kindern dann auch zutrauen, alleine den Nachmittag zu überleben ... oder die Nachbarin bitten, ein Auge auf die Kinder zu haben. Diejenigen, die dann wirklich zusätzliche Förderung am Nachmittag brauchen, nutzen die offene Ganztagsschule, die auch noch den Vorteil hat, dass man sie recht flexibel nutzen kann und nicht jeden Tag rein muss (wenn Mama/Papa also dann mal einen Tag Zeit haben oder das Kind bei Freunden sein könnte, dann man auch weg bleiben).

  • Die offenen GTS hier sagen aber alle: man Bucht und muss dann täglich bis 15 Uhr bleiben. Es gibt hier kein Angebot wo ich z.B. für Korrekturen/ Konferenzen nur 2 Tage in Anspruch nehmen könnte.
    Daher trete ich noch kürzer und die Großeltern müssen einspringen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ja und wozu denn der ganze Aufwand, wenn es nur Nachteile bringt und viel Geld kostet? Ist das ein Geldwäscheprojekt der Länder oder wie?


    Mama und Papa werden dadurch unheimlich rentabel!


    Manche beurteilen dieses Ausmaß der Kinderbetreuung sogar als "emanzipatorisch" oder "familienfreundlich".
    Endlich müssen sich Eltern und insbesondere Alleinerziehende nicht mehr so viel um ihre Kinder kümmern und haben mehr Zeit für's Arbeiten für die Miete, ohne dass ihnen dabei ihr Nachwuchs in der Konkurrenz um Lohnarbeit zum Nachteil gereicht. Da freuen sich Unternehmer und Familien! Win-Win!

  • Wie schön... "bis 15 Uhr". Hier bei uns offener Ganztag bis 16 Uhr! Selbst Halbtagskinder haben 2x Mittagschule bis 16 Uhr, da der Unterricht eben nur künstlich gestreckt wird. Nichts mit "zusätzlicher Förderung". Um auf meine 28 h Deputat zu kommen, habe ich zweimal 3 Stunden Nachmittagsunterricht. Und die Kinder ab Klasse 2 ebenso. Dass mit denen am Nachmittag nichts mehr anzufangen ist, erklärt sich von alleine... Ganztagsschule ist Stress für alle Beteiligten und hat, so wie es hier läuft, keinerlei Mehrwert.

  • Aber ist nicht die Mehrzahl der Grundschulen noch auf Halbtags ausgelegt? Die meisten haben ja "nur" offenen Ganztag, manchmal ÜMi (also über das Mittagessen bis ca. 14Uhr Betreuung). Da sind die Lehrer dann doch eh nach dem Unterricht raus, der Rest wird doch (soweit ich das bei Praktikanten mitbekomme) von Erziehern gemacht.
    Also hier in der Gegend ist es jedenfalls schwierig einen Ganztagsplatz zu bekommen.

    Die Mehrzahl aller GS hier in der Region Trier sind GTSchulen oder noch schlimmer, GTSchulen in Angebotsform, wo dann Eltern sich für ein Schuljahr entscheiden, ob ihr Kind ein GTKind oder HTKind ist. Schlimmer deshalb, weil du organisatorisch im Dreieck springen darfst mit einem Gemisch von Halbtags- und Ganztagskindern in jeder Klasse.


    Die Lehrer sind auch nicht nach dem Unterricht raus, wir sind angehalten, mind. 50% (letzter Stand meines Wissens) aller GT Stunden nach dem Mittagessen mit Lehrkräften zu besetzen.


    Es gibt zig Kollegen, die sich an Halbtagsschulen versetzen lassen wollen. Gibt nur nicht mehr so viele hier. Allgemeiner Konsens ist auch, dass der Ganztag Grundschülern nicht gut tut.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • @plattyplus und @Morse haben es schon angedeuet...
    Ob es um "problematische" Familienverhältnisse geht, ist da gar nicht der springende Punkt.
    Es ist nun mal leider vielerorts "standard" geworden, dass eben beide Elternteile (Vollzeit) arbeiten müssen, damit die Familie einigermaßen Auskommen hat, Konsequenz des rücksichtslosen unüberlegten Lohndumpings, Outsorcens und sinnfreien Privatisierens.
    Ergo - für "problematische" Elternhäuser wäre das sicherlich gut, aber es gibt auch schlicht "zeitlich nicht vorhandene", und wenn ich mir vorstelle, sowas als Schülerin...? Nee, ich hätte gestreikt, aber massiv. Bis inklusive Mittelstufe war mein Schultag schön brav um 13 Uhr nochwas zu Ende, es sei denn es war AG einmal die Woche oder so... in der Oberstufe gabs dann vor allem Sport nach dem "Mittagessen" (das es da übrigens nicht aus der Schulkantine gab da wir schlicht keine hatten), und nach wie vor einmal AG... also EINEN Tab die Woche bis 17 Uhr, manche Tage bis 14 Uhr, einen alle 2 Wochen bis 15 nochwas, sonst auch Mittags Schluss. Und das war auch gut so...
    Gibt schließlich auch soziale Kontakte außerhalb des Mikrokosmos "Schule", oder nicht?
    Ich weiß nicht, ob wir hier wirklich "japanische Verhältnisse" brauchen (Clubs und AGs im Anschluss an den Unterricht und alles im gleichen Sozialen Umfeld).


    Zu den oben erwähnten Sportvereinen usw. - die gibt es zwar, aber es gibt genug Jugendliche, die dieses Angebot nicht anspricht. Bedenkt bitte, wir haben die "Generation digital" vor unserer Nase, und deren "soziales Umfeld" kann durchaus sonstwo in der Weltgeschichte sein - Zugang eben via Internet usw.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Wer entscheidet das denn, ob "wir" das brauchen?

    wünschenswert wäre "gesunder Menschenverstand" und "eine funktionierende Sozialgemeinschaft" - leider beides nicht so wirklich im Übermaß vorhanden...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich kenne ein gebundenes System an einer weiterführenden Schule und bin kein Fan. Hier mal der Reihe nach:


    - Kleine Kinder haben bis spät in den Nachmittag Unterricht und müssen ggf. noch zu Hause nicht erledigte Aufgaben nacharbeiten. Selbst die guten fleißigen SuS. Hängt aber auch von der Schule ab.
    - Massiver Aufwand für Kollegen, der sich durch lange Unterrichtstage und viele Aufsichten ergibt. Hängt oft auch von der Rhythmisierung des Unterrichtstages ab.
    - Organisatorische Probleme: Was ist, wenn eine Exkursion vor dem Unterricht endet? Oft endet das mit zwanghafter Beschäftigung in der Schule, bis offiziell Schluss ist.
    - viel Stress bei einem Teil der SuS
    - Durch die ,,zugesicherte'' Ganztagsbetreuung sollen möglichst keine Stunden ausfallen. Die Vertretungs-Konten erzählen euch den Rest der Geschichte.
    - Der schmackhaft klingende Ansatz ,,Verzahnung von Unterricht, Freizeit und Entspannung'' mündet nach meiner Wahrnehmung in ,,Verwahrung, Druck und gammeln''
    - Ein gebundenes System bietet einem offenen System gegenüber keine Vorteile. (Außer, dass gebundenen Ganztagsschulen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, die sie aber auch brauchen...)
    - Fördert meiner Wahrnehmung nach eine ,,Schule ist Dienstleister''- Einstellung bei den Eltern
    + etwas, das mir gerade entfallen ist.


    Ich schließe mich dem Beitrag an, demnach mit diesem System eigentlich niemandem geholfen ist. Dann lieber ein offenes System, in dem SuS und Eltern je nach Bedürfnissen wählen und priorisieren können.


    Und ja, ich finde auch, dass darüber zu wenig diskutiert wird. Gebundene Systeme wirken wie eine Lösung vieler Gesellschaftlicher Probleme (oder ,,Anforderungen'', wenn man es gemäßigter ausdrücken will), sind für mich aber Ergebnis einer verkehrten Richtung, in der sich momentan vieles entwickelt.

  • Aber ist nicht die Mehrzahl der Grundschulen noch auf Halbtags ausgelegt?

    In Berlin sind es 80%. Also offener Ganztag = verlässliche Betreung von 7:30-13:30 für alle und dazu kann man dann verschiedene Hort-Module "buchen". Früher abholen /gehen lassen ist auch problemlos möglich (zahlen muss man es natürlich trotzdem).

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Ich finde diese Berichte gerade sehr spannend, da ich nur Ganztagsschule kenne. Und dass es wählbar wäre, ob Ganztag oder nicht gibt es bei uns nicht. Es gibt ergänzende Angebote (Mittagstisch, Hausaufgabenstunde, Hort...), die dann freiwillig sind.


    Und naja für einige Kinder ist der Nachmittagsunterricht anstrengend, allerdings ist dann bei mir nur die halbe Klasse da, was wiederum für viele auch toll ist. Die, die beim Mittagstisch waren, kommen meist ganz aufgedreht, beruhigen sich aber dann auch wieder.


    Ich hab knapp 5jährige, die teilweise von 7:30 Uhr - 18:00 Uhr fremdbetreut werden, für die Kinder ist es oft stressig. das liegt aber nicht am System Ganztagsschule, sondern daran, dass beide Eltern arbeiten.

Werbung