Wollsocken: Enthält die Pauschale für U-Stunden mit Vor- und Nacharbeiten auch die Korrektur von Klausuren, Abiprüfungen etc?
Falls ja, finde ich das wirklich wenig sinnstiftend für eine reale Zeiterfassung. Ich unterrichte Deutsch und NaWi und bin zu 90 % am Gymnasialzweig der Schule eingesetzt (Klassen 11,12 und 13). In Deutsch müssen wir pro Schuljahr vier schriftliche Leistungen schreiben lassen, in NaWi in der 11 z.B. nur 2. Der Zeitaufwand pro Deutschklausur ist deutlich höher als in NaWi plus eben mehr Klausuren pro Jahr. Zudem müssen alle Schüler Deutsch als Abiprüfung wählen. Ich habe dieses Jahr 2 DeuGks, also ca 40 Abiprüfungen in Deu, in NaWi sind es nur 3.
Um nicht vollends vor die Hunde zu gehen, kann ich kaum zusätzliche Aufgaben übernehmen, wenn der Tag nur 24 Std hat. Mittlerweile ist mir klar, weshalb Lehrer mit Korrekturfächern seltener in Führungspositionen sind... Sie haben nämlich einfach keine Zeit, zusätzliche Qualis zu erwerben.
Seit 3 Jahren schreibe ich mir übrigens meinen Arbeitsaufwand auf, da ich für mich selbst wisssen wollte, ob wir Lehrer uns nur anstellen oder nicht. Und siehe da: in meinem Fall kann ich nur müde lächeln, wenn jemand wieder mit den langen Ferien argumentieren will.
Ein Problem, was sich z.B. auch bei uns Lehrern ergibt, sind Krankentage. An diesen sind wir nämlich nur nicht in der Schule (evtl. mit Konferenz), die weitere Arbeit jedoch bleibt bestehen und häuft sich an.
Letztes oder vorletztes Jahr gab es eine Arbeitszeitstudie für Gym(?)lehrer. Interessanterweise (...!) war diese über einen Zeitraum von 4 Wochen im Jan/Feb angelegt, also zum Halbjahreswechsel vor den Klausurwellen, kein Abi bzw. Abschlussprüfungen, Klassenfahrten....
Ich wäre absolut dafür, die Arbeitszeit zu erfassen.