Ich weiß gerade nicht mehr, wohin die Reise eigentlich gehen soll...

  • Gerade bei Mangelfächern werden Schulleitungen kreativ (s.o.)
    Aber was da im Einzelfall geht, hängt wohl auch vom Bundesland ab.
    Woher kommst Du, Kallisto?

  • Also gut, die Zusatzqualifikation durch das Daf/Daz-Studium würdet ihr lassen? Ich dachte, der Daf/Daz-Abschluss ließe sich gut mit dem Lehramtsabschluss verbinden bzw. erweitern und ich wäre dadurch breiter aufgestellt, für den Fall, dass ich nicht UNMITTELBAR direkt nach Abschluss des Studiums gleich ins Ref wollte.


    @Indigo1507 BaWü

  • Keine Ahnung, ob Du diese Qualifikationen brauchst und vor allem, ob Du sie JETZT brauchst.
    Vielleicht solltest Du Dich auf das Wesentliche konzentrieren und alle Deko weglassen. Du willst einen Haken an die Uni machen? Just do it.


    Bin für heute raus. Das Runde muss ins Eckige...

  • Ich kann nur für mein Bundesland sprechen:


    https://www.nibis.de/musik-im-sekundarbereich-i_11625


    Allerdings aufpassen: Diese Fortbildung ist ausdrücklich für Leute, die das Fach "fachfremd" unterrichten. Vermutlich ist es eben so, dass man dadurch keine Facultas erwirbt.


    Wenn man aber an einer Schule ist, wo das Fach gebraucht wird (das wären viele) und sich da engagiert, dann wird es einen Weg geben.


    Außer, wenn man Abiturprüfungen abnehmen möchte, da braucht man dann eine richtige Facultas.


    Ich kenne jetzt Deinen künstlerischen Background nicht. Ich will nur sagen, dass es nicht unmöglich ist, Musik zu unterrichten, wenn man es nicht studiert hat. Meist ist es ja auch so, dass Leute, die das machen wollen, intensive eigene musikalische Erfahrungen haben.


    Wenn man natürlich mal 2 Jahre Blockflöte mit 10-12 gespielt hat, dann ist das evtl. etwas wenig "künstlerischer Background". Die Unterschiede der Musikausbildung im Privatbereich sind ja mitunter extrem!

  • @ Kallisto, zunächst einmal finde ich sehr gut, dass du uns bestätigst, dass sich in der Lehrerausbildung etwas getan hat, da der "Master of Education" deiner Aussage nach mit mehr Pädagogik und Didaktik verbunden ist. Andere klagen genau das immer noch ein.


    Dann will ich auf den berühmten Spruch hinweisen, wonach Lehrjahre keine Herrenjahre seien. Das gilt wohl auch für das Referendariat. Du solltest dir aber auch vergegenwärtigen, dass sich meistens Leute zu Wort melden, die etwas zu kritisieren haben. Die Zufriedenen hört und liest man deutlich seltener. Kurz: Das Referendariat kann man auch bestehen.


    Ob du Lehrer werden solltest oder nicht, vermag ich anhand deiner Darstellungen nicht einzuschätzen, aber Unsicherheit und Zweifel gehören dazu. Sie zeigen, dass du das nicht auf die leichte Schulter nimmst und das werte ich positiv. Ein guter Lehrer zweifelt immer ein wenig daran, ob er gut genug ist, aber das treibt ihn auch an.

  • @goeba


    Sagen wir es mal so:



    ich habe mir vor 3 Tagen die Aufnahmeprüfungsanforderungen für Musik an der PH angeschaut (PH bedeutet Grundschule und Realschule; nur Gymnasium ist Uni) und ich hätte die Aufnahmeprüfung dort ohne große Vorbereitungen hingekriegt. Ich hatte Musik auch als Leistungskurs im Abitur, kann also Akkorde hören, Melodiediktate schreiben, Funktionsstufen erkennen, etc.



    Aber die Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium sind so derart übertrieben schwer - naja gut, vielleicht würde ich es mit viel konsequenter Vorbereitung auch schaffen, aber wie schon gesagt: nochmal 6 Jahre ab jetzt studieren???

  • Das klingt doch ganz gut. Wenn Dir Mittelstufe reicht, dann würde ich an Deiner Stelle versuchen, das später fachfremd zu machen.

  • 6 Jahre noch zu studieren finde ich, selbst in deinem Alter, nicht schlimm. So lange es du dir leisten kannst, why not?


    Würde dir aber dann raten Deutsch fallen zu lassen, also das du am Ende E/Musik hast. E/D ist schon ziemlich hart und dein beschriebener Neid ist verständlich. Du hörst dich so an als würde dir Englisch mehr gefallen.


    In 6 Jahren bist du 35. Das sollte kein Problem im Referendariat sein. Ich werde auch erst so in dem Alter ins Referendariat reingehen können. Du bist sicherlich nicht der Einzige und mach dein Ding. Vergleich dich nicht zu sehr mit anderen.

  • Also gut, die Zusatzqualifikation durch das Daf/Daz-Studium würdet ihr lassen? Ich dachte, der Daf/Daz-Abschluss ließe sich gut mit dem Lehramtsabschluss verbinden bzw. erweitern und ich wäre dadurch breiter aufgestellt, für den Fall, dass ich nicht UNMITTELBAR direkt nach Abschluss des Studiums gleich ins Ref wollte.

    Was musst du zusätzlich für DaZ machen? Welche Scheinleistungen erbringen? An manchen Unis ist das herzlich wenig und innerhalb eines Semesters nebenbei erledigt (insbesondere, wenn man sowohl in der Germanistik als auch der Fremdsprachendidaktik (EN) unterwegs ist). Ist das machbar, kannst du das "mitnehmen".


    Ansonsten hängen Einstellungschancen vom Anspruch des möglichen Arbeitgebers und der Bewerberlage ab. Mit einem abgeschlossenen Studium DE hat man ziemlich gute (aber nicht perfekte) Chancen. Die Kombination mit Englisch (= moderne Fremdsprache) hilft. Mein Erfahrungswert: Kurse geben an VHS oder private Vereine: Kein Problem. Die nehmen dich mit Kusshand. Andere Institutionen (BAMF, Goethe-Institut, ...): Kommt teilweise drauf an. Aber insgesamt: Miserabel bezahlt, freie (prekäre) Mitarbeit.


    Wenn du wirklich überbrücken musst zwischen Studium und Referendariat: Mit guten Office-Kenntnissen (muss nicht mal ein hier mehrfach erwähnter Excel-Kurs sein) und/oder Fremdsprachenkenntnissen (Englisch...) finden sich leicht "semi-studentische" Aushilfsjobs / Krankheits-/Schwangerschaftsvertretungen in Büros, Banken, Kanzleien, Praxen, ... Und die sind besser bezahlt / sicherer als die Kombination verschiedener DaZ-/EN-Kurse, Nachhilfestunden, Nachhilfeinstitute.

  • 6 Jahre noch zu studieren finde ich, selbst in deinem Alter, nicht schlimm. So lange es du dir leisten kannst, why not?


    In 6 Jahren bist du 35. Das sollte kein Problem im Referendariat sein. Ich werde auch erst so in dem Alter ins Referendariat reingehen können. Du bist sicherlich nicht der Einzige und mach dein Ding. Vergleich dich nicht zu sehr mit anderen.

    Naja, das würde bedeuten, ich müsste jetzt sofort das Musikstudium beginnen. Ich habe mich noch nicht einmal effektiv auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet, stecke grade mitten in der Bachelorarbeit und habe noch 1 Jahr Master vor mir. Also 35 würde das eh nicht mehr werden.


    Ich würde das Studium eventuell angehen, wenn es möglich wäre, nebenher schon so viel wie möglich als Lehrkraft oder ähnliches zu arbeiten, damit ich wenigstens finanziell eigenständig wäre. Ich habe zwar schon einen 450-Euro-Nebenjob, aber bin trotzdem noch finanziell von meinen Eltern abhängig im momentanen Studium.


    Das fortzuführen bis Mitte/Ende 30 kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen - meine Eltern haben jetzt dann bald auch ihren wohlverdienten Ruhestand verdient. Ich bin ja eh schon später dran als normal und sie unterstützen mich ja immer noch.


    Ich dachte eine zeitlang mal daran, eventuell zuerst D & Eng im Ref fertigzumachen, damit das abgehakt ist und danach eventuell das Musikstudium noch dranzuhängen? Aber ob man soweit reduzieren kann von den Lehramtsstunden, dass man nebenher noch ein Vollzeitstudium machen kann, bezweifle ich stark. Zudem lässt mein Bundesland es gar nicht zu, noch ein Drittfach nachzustudieren, sobald man einmal das Ref gemacht hat.


    Das LLPA BaWü hat zu mir gesagt, sobald ich mich fürs Ref anmelde, sind die Fächer, die ich anmelde im Ref, fix. Das Land habe irgendwann auch mal genug in meine Ausbildung investiert, da könne ich nicht einfach noch nach Belieben nachstudieren und nochmal ein Ref im nachstudierten Fach absolvieren.


    Gilt das bundesweit?


    Ich denke, ich muss wahrscheinlich einfach einsehen, dass dieser Zug wohl oder übel für mich abgefahren ist. Ich hätte die Sache vor 8 Jahren angehen sollen. Vermutlich muss ich, falls ich mich für die Lehramtsschiene doch entscheide, mit Eng & D vorlieb nehmen und allerhöchstens bleibt dann halt noch die von @goeba erwähnte Weiterbildung.
    Das war zwar bisher für mich unbekannt und ist in meinen Augen auch irgendwie trotzdem nur ne Behelfslösung, sozusagen nichts Halbes und nichts Ganzes, aber wie schon gesagt: der Zug eines weiteren zusätzlichen Studiums ist jetzt wohl einfach abgefahren. :(

  • In Bayern kannst du nachträglich mit so vielen Fächern erweitern wie du lustig bist und hast dadurch die selbe Fakultas und Rechte wie welche die das grundständig gemacht haben. Finde es sehr schade das es anscheinend in BW sehr streng ist.

  • Also mit D/E nimmt dich jede berufliche Schule mit Kusshand. Die Fächer werden in jeder Schulart gebraucht und wenn du dich in den „richtigen“ Schularten (Mittelstufe) einsetzen lässt, geht das auch mit dem Korrekturaufwand.

  • Moin,
    in Rheinland Pfalz sind die Bestimmungen für ein Drittfach auch recht moderat:


    https://www.zfl.uni-mainz.de/l…zur-erweiterungspruefung/


    Im Text klingt an, dass das auch mit Musik geht, man aber eine Aufnahmeprüfung machen muss. Wie es mit Musik so ist, gibt es bestimmt noch ein paar Sonderregelungen (wie ist es mit dem Instrumentalunterricht?), da müsstest Du Dich erkundigen.


    Rheinland Pfalz ist von BaWü ja nicht soo weit weg.


    Ein "normales" Musik Lehramtstudium parallel zu einer Teilzeitstelle an einer Schule würde ich für eher unmöglich halten. Nicht umsonst ist Musik 1,5-faches Fach in beispielsweise BaWü und RhPf, sogar Doppelfach in z.B. Bayern. Ich zum Beispiel fand mein Musikstudium deutlich aufwändiger und anstrengender als mein Mathestudium (was ja als recht schwer gilt und angesichts der Durchfallquote auch ist), nur, damit man mal einen ganz groben Vergleich hat.

  • Danke für die Infos an alle!


    Ja, ich habe das befürchtet, dass das mit nem weiteren Studium so ohne weiteres nicht mehr geht. Vermutlich würden mich meine Eltern sogar noch dabei unterstützen, aber ich finde die Vorstellung, ihnen dann nochmal mindestens 6 Jahre auf der Tasche zu liegen, furchtbar. Da zieht sich alles in mir zusammen.


    Jemand weiteres hatte oben geschrieben, es gäbe auch Weiterbildungen, mit denen man trotzdem eine Facultas ewerben könne, sprich, welche dann sozusagen äquivalent zu einem Studium seien? Stimmt das denn? Ließe sich über diesen Weg Musik noch "retten"?

  • Ja, evtl. haben sich die Beiträge überschnitten. In dem von mir verlinkten "Drittfach" erwirbst Du in RPf die volle Facultas. Du müsstest Dich aber erkundigen, wie viel Praxis Du da machen musst, inwieweit und in welcher Zeit das dann machbar wäre.


    Ich hatte z.B. im Hauptfachinstrument, Nebenfachinstrument und Gesang jeweils 8 Semester Einzelunterricht, falls der Praxisanteil nicht gekürzt ist, ist es dann von der Länge her de facto ein volles Studium.

  • Ich habe mir diesen Link gerade mal etwas näher angeschaut! Das klingt eigentlich fast schon utopisch. Falls das tatsächlich so gehen sollte (man macht 6 Module im Erweiterungsfach und hat dann trotzdem am Ende die volle Befähigung?), wäre das natürlich eine eventuelle Möglichkeit, frage mich dann aber trotzdem zugleich, was dann noch der Unterschied zum herkömmlichen 12-Semestrigen Studium darstellen soll.


    Aber prinzipiell klang das schonmal vielversprechend!

  • Ich wende mich an euch, mit der Hoffnung - ja, auf was eigentlich? Eventuell Rat, Meinungen, vielleicht auch Kritik, da wo sie angebracht sein sollte?

    Hm, für mich klang das, als wolltest du Meinungen, Rat, Kritik hören und nicht nur Mitleid ernten. Ich empfinde kein Mitleid, sondern habe den Eindruck, dass du vor lauter Sorge, etwas leisten zu müssen, dich in der Uni versteckst. Ich meine nicht Leistung im Sinne von Noten sondern im Sinne von Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Da passt es ganz gut ins Bild, dass deine Eltern seit Jahren dein Studium finanzieren und das auch weiter tun würden. Andere jobben oder zahlen 30 Jahre Bafög zurück.


    Wenn es aber soweit geht, dass du wirklich nicht anders kannst, weil du eine Form von Angststörung entwickelt hast, dann könnte eine Therapie oder Beratungsstelle hilfreich sein. Denk drüber nach oder sei sauer, das ist deine Entscheidung, ich melde dir einfach zurück, was ich wahrnehme. Viel Erfolg, wie auch immer du dich entscheidest :gruss:

  • Hm, für mich klang das, als wolltest du Meinungen, Rat, Kritik hören und nicht nur Mitleid ernten. Ich empfinde kein Mitleid, sondern habe den Eindruck, dass du vor lauter Sorge, etwas leisten zu müssen, dich in der Uni versteckst. Ich meine nicht Leistung im Sinne von Noten sondern im Sinne von Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Da passt es ganz gut ins Bild, dass deine Eltern seit Jahren dein Studium finanzieren und das auch weiter tun würden. Andere jobben oder zahlen 30 Jahre Bafög zurück.


    Entschuldige mal bitte, ich habe seit Beginn meines Studiums einen 450€-Job nebenher, der schmeißt aber leider bei Weitem nicht genug ab, um davon mein komplettes Studium selbst finanzieren zu können - das sollte sogar dir einleuchten, hoffe ich doch.


    Und bezüglich BaFög: Ja, sorry, dass meine Eltern angeblich "zu viel verdienen", um mir Bafög zu verweigern. Also was willst du jetzt hier eigentlich genau von mir? Willst du meinen Eltern vorhalten, dass ich nie Bafög bekam?


    In der Rückschau bin ich sogar froh darüber, keine Bafög-Schulden angehäuft haben zu müssen.


    Deine unterschwelligen Interpretationen bezüglich meiner Lebens- und Studienumstände liegen mehr als im Dunkeln, sind aber zugleich fast schon anmaßend. Wenn du dies als Hilfe, Meinung, Ratschlag erachtest, dann haben wir mitunter eine dezent verschiedene Auffassung von "Hilfe geben".


    Dies reiht sich nahtlos in deine Unterstellung, ich wolle ja nur Mitleid ernten, ein. Was nützt mir Mitleid? Ich frage hier nach Möglichkeiten und Wege, was ich mit einem abgeschlossenen Lehramtsstudium eventuell noch so tun kann, falls ich mich dagegen entschiede, und ich frage nach Möglichkeiten, eventuell doch noch zeitsparend ein Drittfach hinzuzunehmen...

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