Grundschulen in München / Erfahrungsberichte Oberbayern gesucht

  • Hallo,


    ich hoffe hier ein paar Münchner GrundschullehrerInnen zu finden. Gerade bewerbe ich mich beim Staat und quäle mich etwas mit der Bezirksangabe.
    Ich wohne bei Rosenheim, die Chancen hier eine Stelle bei Einstieg in die Verbeamtung zu kriegen (Stadt und Land) sind wohl nicht so groß.


    Daher überlege ich mir was ich noch angebe. Mein Freund wohnt im Münchner Norden, der Schulamtsbezirk München Land zieht sich einmal um München herum,
    wenn ich Pech habe lande ich also im Süden von München, muss umziehen und wohne weiter weg von ihm als zuvor, jedoch ohne sinnvolle öffentliche Anbindung.
    Eine Wohnung zu finden ist auch im Münchner Speckgürtel problematisch, wie viele günstige Lehrerwohnungen gibt es? Wie viel Mitsprachrecht hab ich sobald ich einem Schulbezirk zugeteilt bin bzw. werden meine Wünsche wenn möglich berücksichtigt?


    Bewerbe ich mich für München Stadt und komme nicht ihn die Vorverbeamtung, kann ich mir finanziell die Miete einer sinnvollen Wohnung stadtzentral nicht leisten.
    Eine 1-Zimmerwohnung und Lehrermaterial/Schreibtisch funktioniert einfach (für mich) nicht. Auch irgendwo außerhalb Leben und ewig pendeln kann ich mir nicht vorstellen.


    Auch habe ich viele "Horrorstories" über Integrations- und Migrationsklassen im München, supervolle Klassen etc. gehört. Auch das Neueinsteiger oftmals erstmals verbraten werden. Prinzipiell finde ich interkulturelle und integrative Pädagogik spannend. Die letzten Jahre habe ich jedoch sowohl unterschiedliche Integrationskinder (mehrere in einer Klasse), verhaltensauffällige Kinder und Jahrgangsmischung erlebt. Oft konnte von gutem Unterricht keine Rede sein, den Umständen halbwegs gerecht zu werden war nicht möglich.


    Um Erfahrungsberichte und Rückmeldungen bin ich dankbar. Als Alternativen gäbe es auch noch den Landkreis Traunstein und Ebersberg, aber eigentlich möchte ich mich beruflich zu meinem Freund hin, also nach München, orientieren. Ich habe in der Schweiz studiert (Ausbildung wurde anerkannt) und bisher keine Erfahrung mit dem bayerischen Regelschulsystem.


    Danke für Infos und Tips :)


    :staun: :eisig: :autsch:

  • Verstehe ich nicht so richtig. Deine Verbeamtung hängt doch nicht vom Schulort ab. Das Leben ist kein Ponyhof. Schüler, Klassen und Unterrichtsmethoden kann sich niemand aussuchen. Wenn Jahrgangsmischung angesagt ist, dann wird man das machen.
    Du wünschst dir eine Schule im Münchner Norden (gruseliges Einzugsgebiet übrigens) wo du schnell verbeamtet wirst, eine angemessen große Wohnung,die nicht viel kostet, eine kleine Klasse mit wenig Integration und ohne Jahrgangsmischung, keine verhaltensauffälligen Kinder.


    Vielleicht an einer teuren Privatschule bewerben?

  • Naja ich kann es schon verstehen. Ich habe mehrere Kolleginnen, die sich gerade aus dem Süden von HH raus in ländliche Niedersachsen versetzen lassen, weil es so nicht mehr tragbar ist...

  • Meine Erfahrung: Ich wollte damals in den östlichen Münchner Landkreis (kam von Erding zu meinem Freund nach München-Ost gezogen) und bei mir hat es super geklappt mit der Angabe, dass ich gerne in die Ecke vom Landkreis möchte. Einzig als ich dann Mobile Reserve war, war ich mal für ein halbes Jahr auf der anderen Seite der Stadt eingesetzt, das war wirklich anstrengend zu fahren... Zum neuen Schuljahr wurde ich aber wieder auf "meiner Seite der Stadt" eingesetzt, mir wurde erklärt, dass Personalisierungen zum neuen Schuljahr meist ortsnah funktionieren (da gäbe es einfach genügend neu zu besetzende Stellen im Landkreis), nur wenn Not am Mann ist muss man da auch mal flexibler sein.
    Gruselige Schulen gibt es überall und es kann dich immer mal treffen - wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass das, wie gruselig die Schule ist, oft nicht (nur) an dem Schülerklientel sondern vor allem an der Schulleitung hängt...

  • wohnungstechnisch ist es nicht so schlimm. ihr müsst halt damit rechnen, dass ihr als neue mieter bis zur hälfte eures einkommens für miete ausgeben werdet (bei einer zwei bis drei zimmer wohnung). solange ihr kein kind habt, ist es sicher leichter, was zu finden. alman namen helfen auch sehr.
    im norden ist es i.a. billiger als im süden der stadt. durch die stadt zur arbeit ist nicht so wild, als lehrer fährst du ja vor dem berufsverkehr, das geht also. mit den öffis ist es auf vielen strecken auch ganz okay, manchmal auch mit dem rad gut machbar.
    gruselig finde ich persönlich eher die ganz reichen viertel, als die brennpunkte, aber das ist nun wirklich geschmackssache. schulen sind okay ausgestattet, bisschen viele container, aber die sind nur hässlich, innen kann man gut arbeiten. problematisch ist imo v.a. der lehrermangel an den gs. da der bedarf so hoch ist, sind die stellen sehr viele, und daher sind deine chancen auf dein wunschviertel recht hoch, höher als irgendwo anders im bayerischen schuldienst, wage ich mal zu behaupten.

  • Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass die Einsatzwünsche derer, die freiwillig nach München gehen, bevorzugt erfüllt werden (GS und MS). Ich würde demnach meine Wünsche recht konkret angeben und keine großen Sorgen machen.

  • Ich kann mich nur wundern.


    "Wohnungstechnisch ist es nicht so schlimm" - selten so gelacht. In München ist es verdammt schwierig, eine Wohnung zu bekommen, da sind 100 Bewerber keine Seltenheit. Zudem sind Wohnungen teuer. Lehrerwohnungen gibt es meines Wissens nach nicht. Es gibt Beamtenwohnungen, auf die man sich bewerben kann, aber auch da wartet man in der Regel laaaaaaaaaange.


    Die Verbeamtung hängt nicht, wie oben angedeutet, davon ab in welchen Bezirk du dich bewirbst! Vielmehr ist es so, dass du zu einem bestimmten Notenschnitt verbeamtet wirst.


    Tja, und München Land oder München Stadt... Meiner Erfahrung nach sind die Schulen in München Land besser ausgestattet. Der Münchner Norden ist ein knackiges Viertel, aber das hat schon jemand geschrieben.
    Wenn du einem Schulbezirk zugeordnet bist, kannst du nicht unbedingt viel Mitspracherecht. Die Schulen wollen alle Lehrer haben, und da kannst du zwar am Schulamt anrufen und einen Wunsch äußern, aber wenn woanders jemand fehlt, bist du dann eben dort. Viele Lehrer werden hin und her versetzt, um den Bedarf zu decken.

  • Eine Freundin versucht seit 4 Jahren im Münchener Westen eine Wohnung für Beamte zu bekommen, oder auch eine ganz normale mit 4 Zimmern. Keine Chance was bezahlbares zu finden.
    Da war es einfacher einen platz in einer Kita zu bekommen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Das ist ja echt krass, was den münchner Wohnungsmarkt betrifft. Ich meine, wenn schon Lehrer Probleme haben, in München eine Wohnung zu finden. Wer wohnt denn dann dort? Und in München gibt es ja auch "normale" Einfamiliensiedlungen - leben da inzwischen nur noch Ärzte und Unternehmer oder wie?

  • Besonders schlimm ist die Wohnungssuche auch deshalb, weil die Schulämter oft erst Mitte August (3-4 Wochen vor Schulbeginn) eine verbindliche Zuweisung an eine Schule rausgeben. Zu Beginn der Sommerferien weiß man in der Regel nur den Regierungsbezirk.

  • Off-Topic: Frau Bleistift hat ja in der Schweiz studiert. Unlängst habe ich mich mit einem jungen Lehrer unterhalten, der in BY Grundschullehramt studiert hatte und mit seiner Abschlussnote in BY nicht genommen wurde vor ein paar Jahren. Er ging in die Schweiz und wenn ich mich recht erinnere, konnte er sich die Schule aussuchen, die Klassen haben 15 Schüler, ich meine sogar bei Doppelbesetzung, bin mir aber nicht sicher und es gibt auch mehr "sonstiges Personal" in der Grundschule. Die Bedingungen für Schweizer GS-Lehrer scheinen prinzipiell besser zu sein als in Deutschland.

  • Klassenteiler ist bei uns im Baselland an der Primarschule 22. Primarlehrer werden immer gesucht, ja. Hilft der TE aber nicht weiter, sie ist ja nun in Bayern.

  • man findet eine wohnung, es ist nicht einfach, aber man findet. zumindest, wie gesagt, mit deutschem namen und ohne kinder und tiere (ja, ist mies, ist aber so) und doppeltem akademiker-einkommen. ja, teuer, aber da ist in allen attraktiven großen städten so, von hamburg über frankfurt bis new york und london. in london wohnten schon vor zehn jahren die ärzte und anwälte in wgs mit zimmern, die bei uns den studierenden zu klein gewesen wären. alles andere war nicht bezahlbar. das ist heute siche nicht besser, und von solchen zuständen ist muc gottseidank weit entfernt. am ehesten hilft vitamin b. im norden sollte es machbar sein. zum mutmachen: wir haben jedes halbe jahr neue refis und viele neue kollegen, und die haben bisher alle was gefunden. oft hilft auch zwischenmiete für die ersten monate, damit man dann irgendwo reinrutscht. wird schon.


    politisch gegen den spekulationswahnsinn vorzugehen ist sicherlich sehr sinnvoll, keine frage, aber es ist wirklich nicht so, dass man als gs-lehrer hier keine wohnung zahlen kann oder findet. es ist nur ungleich schwieriger als in augsburg, deggendorf oder hof.

  • was ist daran beleidigend? wir nennen uns selber so. gemeint sind mit alman namen typisch deutsche namen, z.b. müller oder schmidt, vs. namen von deutschen, die nicht alman klingen, z.b. öztürk. auf deutsch ist alman auch gern die "kartoffel" oder "biodeutsch". ich kenne das unter akademikern im alltag (in real und im netz) als eigenbezeichnung. keiner meint das beleidigend. wenn du dich davon beleidigt fühlst, anja, nehme ich dich gern aus.


    es geht hier außerdem darum, dass leute ohne alman-namen diskriminiert werden, und zwar aufs übelste, da sie z.b. sehr viel schwerer eine wohnung finden als leute mit kartoffel-namen. das wünscht man echt keinem, da geht es dann um mehr als um befindlichkeiten.

  • Ich vermute "deutscher Name", wobei sie natürlich auch einen anderen Namen haben könnte.

  • Wiki sagt:
    "Alman“ ist türkisch und bedeutet „deutsch“ oder „Deutscher“. ... Als „alman“ werden Personen bezeichnet, die besonders „deutsch“ sind, deutsche Klischees leben und sich besonders „deutsch“ verhalten. Der Ausdruck wird spöttisch und scherzhaft-abwertend verwendet."


    In vielen Schulen ist es inzwischen ein Schimpfwort.


    Keckks: Dann solltest du dich mal genau umhören wann jemand so genannt wird. Es ist nicht nur auf den Nachnamen bezogen.

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