Ich habe den Begriff auch noch nie gehört vorher.
Grundschulen in München / Erfahrungsberichte Oberbayern gesucht
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Man kann bestimmt darüber diskutieren. Ich empfinde das Wort jedenfalls nicht als ausschließlich positiv.
https://www.jetzt.de/meine-the…alman-was-steckt-dahinter
Hier kann man es gut von verschiedenen Seiten beleuchten. Ich höre es immer öfter, genauso wie "Kartoffel", oder "Deutscher". Alles nicht so nett gemeint.
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nochmal: das wort verwenden sehr viele leute hier als eigenbezeichnung, etwas selbstironisch, versteht sich. wenn du dich davon angegriffen fühlen willst, kannst du das natürlich machen. es liegt mir sehr fern, dich zu beleidigen, fühl dich dann bitte einfach nicht angesprochen. wenn ein nicht-alman almans alman nennt, kann er das wegen mir auch gern machen, mir egal. wenn es dich stört, sprich bitte die betreffenden an.
nochmal: es geht hier gerade um die sehr reale diskriminierung von leuten mit nicht-alman-namen bei der wohnungssuche in münchen, und eigentlich ist das auch schon offtopic.
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Wo ist denn "hier"? Ich komme aus München und habe das in meinen Umfeld noch nie gehört. Und ich werde den Begriff sicher nicht in meinen Wortschatz aufnehmen.
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Warum schreibst du nicht einfach: Leute mit ausländisch klingendem Namen?
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Ich habe dieses Wort auch noch nie zuvor gehört, deshalb die Frage. Aber jetzt weiß ich Bescheid
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mh? musst du doch auch nicht, kannst du doch halten, wie du magst, wie jeder (und ich) andere auch.
ich mag den begriff, ich höre ihn oft, daher nutze ich ihn. er trifft auf selbstironische art und weise einen wichtigen sachverhalt: er fällt auf, weil er die übliche mehrheitsperspektive auf die minderheit (almans blicken auf und urteilen über nicht almans, i.a. zu deren nachteil, vgl. diskriminierung von nicht-almans z.b. bei wohnungssuche aufgrund des namens) umkehrt, es ist jetzt eben die perspektive der minderheit auf die privilegierte mehrheit, gegossen in einen begriff. das ist nice, da ist in einem begriff die gesamtproblematik enthalten und wird zugleich vorgeführt (normalisierung des blicks der mehrheit und große empfindlichkeit, sobald die eigenen privilegien, die dadurch für die mitglieder der mehrheit entstehen, sichtbar gemacht werden, eben durch die begriffsverwendung; welcome to nicht-alman-welt, die erleben das jeden tag und immer so, immer definiert durch den blick der anderen, nie eigene deutungsmacht). daher sage ich nicht "ausländisch klingende namen". das ist die perspektive der mehrheit, die oft zum teil des problems wird (nicht werden muss), weil sie die eigenen privilegien unreflektiert nutzt und ausübt (und in der folge so häufig - nicht immer - diskriminierende praktiken fundiert), oft zum schaden der minderheit(en). sprache bildet bewusstsein.
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Der Begriff ist abwertend und nur weil ihn eine Minderheit, die selbst diskriminiert wird, gegenüber einer Mehrheit gebraucht, macht es das nicht besser. Es ist das gleiche Prinzip: Abwertung einer Gruppe aufgrund von vermeintlichen Klischees und Stereotypen.
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Ich bin schon als Grundschüler nur mit Ausländern in der Klasse gewesen. Wir hatten immer so pro Klasse 1-2 Deutsche und die wurden Deutscher bzw. Deutsche genannt, aber das waren die puren Deutschen, wir hatten viel Mischmasch mit einem deutschen Elternteil, wie ich. Manchmal hatten wir gar keine puren Deutsche mehr und dann waren so welche wie ich "der Deutsche", aber das wurde nie beleidigend aufgefasst sondern eher so wie kecks es beschreibt.
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himmel. wenn ich biodeutsche zusammen mit anderen biodeutschen über uns biodeutsche das sage, dann ist das nicht abwertend. außer, du willst das so hören. dann ist das deine bewertung unseres begriffgebrauchs, den wir aber nicht teilen. semantik is a bitch. gerüchteweise sind begriffe auch vieldeutig, selbst in der alltagssprache.
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man kann manchmal auch zu deutsch sein
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Du scheinst den Begriff ja gar nicht richtig zu kennen. Er wird nämlich, vom Ursprung, mit typisch deutschen Eigenschaften verknüpft, also auch Ali Örztürk kann sich eigentlich wie ein "Alman" verhalten. Das passt aber nicht mit dem Zusammenhang den du meinst. Du meinst, dass Mietineressenten, die einen deutschen Nachnamen haben, bevorzugt werden. Da wir selbst vermieten kann ich dir sagen, dass das nicht unser Kriterium war, als wir vor kurzem über 200 Interessenten hatten. Feste Arbeitsverhältnisse, regelmäßiges Einkommen etc. war bei uns vorne. Und ja es ist eine Single-Alman-Frau geworden. Das lag aber eher an der Größe der Wohnung, die wir nicht an Familien vermieten wollten.
Letztlich haben wir Lehrer doch eine Verantwortung und ja "Deutscher" und "Alman" wird heute auf Schulhöfen in Berlin und Hamburg (da weiß ich es sicher) als Schimpfwort benutzt. Ich setze es eigentlich mit "Kanacke" gleich. Aber ich lasse es jetzt. Ich kenne auch wirklich keine Deutschen, die sich so nennen.
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Ich kenne auch wirklich keine Deutschen, die sich so nennen.
Das glaube ich dir gern.
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Das glaube ich dir gern.
Was willst du damit sagen? Du kennst ja scheinbar ganz viele....
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Ich kenne den Begriff von meinen deutsch-türksichen Freunden. Wenn die sich in den Augen ihrer Familie in der Türkei "besonders deutsch" verhalten sind sie dort die Almans, also "die Deutschen", so wie sie umgekehrt hier in Deutschland immer "die Türken" sind, obwohl alle einen deutschen Pass haben und in der 3.Generation hierzulande leben. Viele meiner Freunde bezeichnen sich der Einfachheit halber nicht mehr als Deutsche wenn man sie nach ihrer Herkunft fragt, weil sowieso immer weitergefragt wird, bis sie endlich sagen, dass der Opa und die Oma aus der Türkei als Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Am Ende geht es eben nicht darum, wer sie sind, sondern in welche Schublade man sie stecken will. Wenn der Begriff "alman" ihnen hilft dieses Schubladendenken und auch bestimmte Arten von Deutschtümelei von sich zu weisen und sich ihr Recht zu nehmen für sich einzustehen und zu sagen, dass sie als Deutsche genauso hierher gehören wie jeder andere von uns, egal wo Oma und Opa mal herkamen, dann kann ich mit dem Begriff gut leben. "Alman" ist dann vielleicht das Ideal einer AfD und Konsorten, welches diese gerne überall gelebt sehen wollen würden, "alman" ist der Nachbar mit dem Listenhund den er ohne Maulkorb von der Leine lässt und auf die Nachbarskinder mit Migrationshintergrund hetzt, die seines Erachtens nicht hierher gehören (reales Beispiel aus meinem Wohnort), "alman" sind die Personaler die für einen Job mit Kundenkontakt die hochqualifizierte junge Muslima wegen ihres Kopftuchs nicht nehmen (auch wenn es so natürlich nicht begründet werden darf). "Alman" sind also diejenigen, die sich selbst eine Deutungshoheit dafür zusprechen wer oder was (noch) deutsch (genug) sein könnte und wer oder was nicht mehr ausreichend ist und ausgegrenzt werden darf, nein: MUSS (jedenfalls in den Augen dieser "Almans").
Ich stimme kecks dahingehend zu, dass Sprache Realität schafft (ebenso wie allem, was sie über Alltagsrassisumus schreibt). Genau deshalb würde ich mich selbst aber noch nicht einmal selbstironisch unter dem Begriff "alman" einordnen, eh sei denn er dient ohne weitere Deutungen der Angabe meiner Nationalität oder Erstsprache. Ich bin kein solcher "alman", ich grenze Menschen nicht aus, die nicht "alman" genug sind oder maße mir an zu beurteilen, ob jemand "deutsch genug wäre". Dafür weiß ich aus der eigenen Familiengeschichte zu genau, was Ausgrenzung für Spuren in uns allen hinterlässt.
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Danke für die ersten Erfahrungsberichte
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