Das letzte gute Fachbuch, das ich gelesen habe...

  • Ich hoffe, dass der Thread trotz Bücherecke bestehen bleiben darf...


    Ich suche Input für den Start nach der Elternzeit. Was war das letzte gute, praxisnahe, relevante Fachbuch, das du gelesen hast? Psychologie, allgemeine Pädagogik, Sonderpädagogik, Didaktik, Methodik...


    Ich würde mich über aktuellere Tipps echt freuen!

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • Was war das letzte gute, praxisnahe, relevante Fachbuch, das du gelesen hast? Psychologie, allgemeine Pädagogik, Sonderpädagogik, Didaktik, Methodik...

    Wenn Du folgende Verlage meidest:


    - Beltz
    - Schneider, Hohengehren
    - Verlag an der Ruhr


    findest du reiche Auswahl an guten, praxisrelevanten Büchern aus den von Dir genannten Fachgebieten! :D


    Im Ernst: Leider kann ich Dir da nicht weiterhelfen. Gibt es überhaupt Fachbücher auf diesen Gebieten, die man als Lehrer gelesen haben sollte?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich habe "mit Lerntheken den Mathematikunterricht neu gestalten" gelesen und die Methode auch schon verwendet.
    Ist halt von einem Kollegen geschrieben, der wirklich konsequent so arbeitet und dadurch sehr praxisnah.


    Generell empfehle ich die Bücher und Unterrichtsmaterialien von Jan-Martin-Klinge allen Mathe- , Physik- und Techniklehrern.

  • Was ich immer mal wieder in der Hand habe, weil für mich sinnvoll:


    ...Systemisches Fragen (als e-book gerade für 4,99 downloadbar), hilfreiche Fragetechniken für Beratungsgespräche
    ...das Personalvertretungsgesetz/ das Schulgesetz/die Förderschulordnung/die Schulbesuchsordnung
    ...Gesund durch Meditation von Jon Kabat-Zinn (unverzichtbare Techniken und Lebensanschauung für mein Seelenheil)
    ...individuelles Lernen mit System vom Ruhrverlag (Grundschule, komplett ausgearbeitetes und erprobtes Freiarbeitssystem)
    ...der Klassenrat (ebenfalls von der Ruhr)
    ...Fernstudienkataloge
    ...Stellenanzeigen :P


    Didaktikbücher hab ich auch (bestimmt ganz tolle!) rumliegen aber ich guck nie rein. Ob mir die mal in der Rente noch wer abkauft? Und die millionenschweren Kopiervorlagen? Hat dann bestimmt antiquarischen Wert. ("Oooch guck mal!", rufen dann die künftigen Referendare, "gemahnt fast an Sütterlin! Und alles noch aus Papier, fühl mal...")

  • Dr. Günther Hoegg -Schulrecht: Die 50 wichtigsten Urteile (und weitere vergleichbare Bücher). Sehr kurzweilig geschrieben und hilft sehr, die Tendenz von Gerichten bei schulrechtlichen Fragestellungen einzuordnen. Insbesondere hilft es aber dabei, die ein oder andere "Urban Legend" in Lehrerzimmern ausräumen zu können.

  • John Hattie / Klaus Zierer: Kenne Deinen Einfluss! - Visible Learning für die Unterrichtspraxis. 3. Auflage 2018.

  • Beim Begriff „Fachbuch“ würde ich gerne noch eine Unterscheidung machen in fachwissenschaftliche Bücher (Uni-Lehrbücher und Monographien) und pädagogisch-didaktisch-methodische Bücher.


    Fachwissenschaftliche Bücher lese ich, um ein Thema aufzufrischen oder mir neu zu erarbeiten. Gerade ist bei mir Lineare Optimierung dran. Klar sind solche Bücher eher wenig praktisch, aber unerlässlich für das Hintergrundwissen.


    Von der zweiten Kategorie lese ich eher weniger zu allgemeiner Didaktik und Pädagogik/Psychologie, Fachdidaktik dafür mehr. Aktuell: Neveling, Handwerkliches für den Mathematikunterricht (nichts weltbewegend Neues, aber nett zu lesen und sehr kurz ;) ).

  • Eben, das war ja mein Problem: was nehm ich denn? Sooo viel Auswahl :autsch:

    Ins systematische Fragen und das individuelle Lernen werde ich mal rein sehen. Danke für den Tipp!

    Beim Begriff „Fachbuch“ würde ich gerne noch eine Unterscheidung machen in fachwissenschaftliche Bücher (Uni-Lehrbücher und Monographien) und pädagogisch-didaktisch-methodische Bücher.


    Fachwissenschaftliche Bücher lese ich, um ein Thema aufzufrischen oder mir neu zu erarbeiten. Gerade ist bei mir Lineare Optimierung dran. Klar sind solche Bücher eher wenig praktisch, aber unerlässlich für das Hintergrundwissen.


    Von der zweiten Kategorie lese ich eher weniger zu allgemeiner Didaktik und Pädagogik/Psychologie, Fachdidaktik dafür mehr. Aktuell: Neveling, Handwerkliches für den Mathematikunterricht (nichts weltbewegend Neues, aber nett zu lesen und sehr kurz ;) ).

    Ich starte wieder in die 5. Klasse Hauptschule, fachwissenschaftliche Dinge sollten mir da nicht fehlen. Den Herrn Neveling werde ich mir auch mal ansehen, herzlichen Dank!

    Ich habe "mit Lerntheken den Mathematikunterricht neu gestalten" gelesen und die Methode auch schon verwendet.
    Ist halt von einem Kollegen geschrieben, der wirklich konsequent so arbeitet und dadurch sehr praxisnah.


    Generell empfehle ich die Bücher und Unterrichtsmaterialien von Jan-Martin-Klinge allen Mathe- , Physik- und Techniklehrern.

    Den Herrn Klinge verfolge ich schon eine ganze Weile online und hab das Buch, glaube ich, sogar auf dem E-Reader. Gleich nochmal rein gucken. (Das gab es mal irgendwann zum kostenlosen Download. Chance genutzt, aber immer noch nicht reingesehen...)




    Der Vollständigkeit halber: vor euren Tipps hatten es bereits die folgenden beiden auf meinen Schreibtisch bzw. in den Warenkorb geschafft:


    Brüning/Saum: Erfolgreich unterrichten durch Visualisieren


    Fleckensteines al: Diagnostischer Leitfaden zur Feststellung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs


    Außerdem warte ich noch auf das Erscheinen von "Direkte Instruktion" von Brüning/Saum, der Ansatz soll insbesondere für lernschwache SuS besonders geeignet sein.

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • Kleine Anekdote zur von mir ja schon oben angedeuteten Misere dieses ganzen Bereichs:
    Heute flatterte mir eine ansonsten brauchbare, ganz neu herausgekommene Handreichung des vbe auf den Schreibtisch zum Thema "Aufsichtspflicht". Ein Fallbeispiel: Lehrer hat Frühaufsicht, steht aber im Stau und kann die Schule nicht informieren... Hä? Hän die koi Handy? Kurz die zugehörige Fußnote überprüft: aha, alles klar. Das zitierte Fachbuch war von 1985. Ohne Worte.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Hihi, nein. Es sei denn, wir frühstücken gemeinsam. ;)



    Das würde ich jetzt von meinem Chef aber auch nicht unbedingt erwarten...

    Ich auch nicht . Sie fährt selbst mit dem Auto und hört halt die Verkehrsnachrichten und weiß oft schon welche Kollegen zu spät kommen könnten und plant das ein.


    Aber wir wissen untereinander alle, wer woher kommt usw.

  • Handy funktioniert nicht in jedem Tunnel. Ich habe so ein Funkloch unterwegs. Meine Chefin hört auch die Verkehrsnachrichten und weiß, wo wer herkommt. Irgendeiner macht dann die Aufsicht.

    Das ist doch ohnehin alles kein rechtliches Problem.


    Mal angenommen, der Lehrer wird auf dem Weg zur Schule von einem schwarzen Loch verschluckt, in dem er aus physikalischen Gründen offensichtlich keine Handyverbindung hat. Die Verkehrsnachrichten sind ausgefallen. Die Stunde beginnt, die Klasse 7a hat keinen Lehrer. Man wird es relativ schnell merken - entweder, weil reife und verantwortungsbewusste Schüler im Sekretariat bescheid sagen, dass der Lehrer nicht da ist, oder die Lehrer der Nachbarklassen schauen nach, weil es sich so anhört, als ob der Klassenraum der 7a für die Grundsanierung entkernt würde.


    Der Handlungsbedarf ist schulischerseits festgestellt. Von Amts wegen sind für die Aufsicht zunächst einmal die Lehrer, die da sind, zuständig. In der wirklichen Welt ist das pragmatisch lösbar, wie man als erfahrener Lehrer weiß: "Ihr haltet jetzt Ruhe, ein Kollege kommt gleich. Macht inzwischen Hausaufgaben und so, ich gucke rein und wehe, wenn nicht..." Das geht dann mehr oder weniger gut - von Rechts wegen ist im Rahmen des Machbaren sichergestellt, dass "die SuS sich beaufsichtigt fühlen".


    Die SL hat inzwischen Mitteilung erhalten und ist in ihrem Führungshandeln gefragt; entweder greifen bestehende Entscheidungswege und der Stundenplaner regelt die Vertretung, was der Normalfall ist, oder die SL wird eben selber aktiv und greift sich zur Not irgendeinen Lehrer bzw. Referendar, der gerade so rumläuft. Oder stellt sich selbst in die Klasse, wenn alle Stricke reißen.


    So lange die Schule im pragmatisch Machbaren die Aufsicht sicherstellt, ist alles rechtlich im Reinen. Es muss halt Fahrlässigkeit und vor allem grobe Fahrlässigkeit ausgeschlossen werden. Der Lehrer, der auf dem Weg zur Schule verschwunden ist, hat mit der Lösung der Frage nichts zu tun, denn er kann ja mangels Anwesenheit nicht tätig werden und deshalb auch nicht die Aufsichtspflicht verantworten.

  • Ach, ja. On topic:


    An Fachbüchern lese ich tatsächlich in erster Linie Fachwissenschaftliches. Für die Erwachsenenbildung findet sich bei den Schulbuchverlagen wenig Hilfreiches und in den 16 Jahren meiner Lehrertätigkeit habe ich eigentlich feststellen müssen, dass sich Investitionen da nicht wirklich lohnen. Didaktische Methodenanregungen finde ich in der Regel im Internet oder bei Kolleginnen und Kollegen und passe sie anhand meiner Bedürfnisse und Erfahrungen an. Über Gesprächsführung, Classroom-Managment etc. lese ich nichts - da baue ich auf meine Expertise und greife im Zweifelsfall auf die Expertise von KollegInnen zurück. Ich unterhalte mich im Lehrerzimmer ganz viel über solche Sachen und hole mir da aktiv Tips und Tricks. Bei einem etwas komplexeren Konfliktfall, in den ich als Klassenlehrer involviert war, habe ich mir vor einiger Zeit Rat und Hilfe bei der Beratungsgruppe unserer Schule geholt, die genau für solche Fälle eingerichtet ist. Bücher über solche Fragen lese ich nicht.


    Fachbücher lese ich über fachwissenschaftliche Dinge. Die Literaturwissenschaft kenne und beherrsche ich, darüber brauche ich mich für schulische Zwecke nicht weiter fortzubilden. Da ist hermeneutisch ohnehin nicht so viel zu holen. Die historische Methode inklusive der Hilfswissenschaften beherrsche ich für schulische Zwecke ausreichend, bilde mich aber kontinuierlich aus persönlichem Interesse fort. Gleiches gilt für die Linguistik. Regelmäßig lese ich selbstverständlich historische Darstellungen und Quellen, denn davon kann man als Geschichtslehrer niemals genug gelesen haben. Überhaupt muss man als Lehrer geisteswissenschaftlicher Fächer immer weiter lesen, sein Leben lang. Ist das das "Lesen von Fachbüchern"?


    Keine Ahnung. Es ist auf jeden Fall intellektuelles Futter, denn wer ausschließlich in der Schule intellektuelle Befriedigung sucht, wird geistig veröden.

    • Offizieller Beitrag

    Index für Inklusion (z.B. https://smile.amazon.de/gp/product/3407630069/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o05_s00?ie=UTF8&psc=1&tag=lf-21 [Anzeige] kostet aber überall gleich viel)


    Wenn man das "Inklusion" ausblendet und es als Index für gute Schule liest, finde ich da richtig gute Hinweise.

  • Handy funktioniert nicht in jedem Tunnel. Ich habe so ein Funkloch unterwegs. Meine Chefin hört auch die Verkehrsnachrichten und weiß, wo wer herkommt. Irgendeiner macht dann die Aufsicht.

    Schaut sie auch, wo Bahnstrecken gesperrt sind oder Störungen am Zug vorliegen?



    Danke!


    Beim Lesen der Beiträge bekam ich ein schlechtes Gewissen.
    Ich muss zugeben, ich habe mich sehr wenig mit Didaktik befasst, auch im Ref war ich mehr mit der Fachwissenschaft beschäftigt, gerade im Bereich Elektrotechnik!
    Aber auch jetzt habe ich nicht großartig das Bedürfnis.


    Ich habe mir zu Beginn viel über Unterrichtsplanung angelesen, aber ansonsten ist das Meiste nicht für das BK geeignet gewesen in meinen Augen.

  • Beim Lesen der Beiträge bekam ich ein schlechtes Gewissen.

    Wieso das denn? Ist es nicht klar, dass verschiedene Lehrämtler verschiedene Bücher brauchen? Die TE hat ja nicht explizit nach einem Fach gefragt.


    Ich gehe davon aus, dass Bücher zu z.B. Bindungstheorie jetzt eher mein Privatvergnügen sind, auch wenn's genau genommen ein Fachbuch ist. "Historische Quellen" wird auch eher ein Hobby von Nele sein, denn der Unterrichtsvorbereitung nach Elternzeit dienen.

  • Wieso das denn? Ist es nicht klar, dass verschiedene Lehrämtler verschiedene Bücher brauchen? Die TE hat ja nicht explizit nach einem Fach gefragt.
    Ich gehe davon aus, dass Bücher zu z.B. Bindungstheorie jetzt eher mein Privatvergnügen sind, auch wenn's genau genommen ein Fachbuch ist. "Historische Quellen" wird auch eher ein Hobby von Nele sein, denn der Unterrichtsvorbereitung nach Elternzeit dienen.


    Natürlich, aber trotzdem kam ich durchaus ins Grübeln, ob ich nicht doch mehr solche Literatur lesen sollte.
    Ich war aber schon im Ref oft ahnungslos, wenn manche einfach nur eine Liste an Autoren runter rasselten.


    Ist nun einfach gut zu lesen, dass ich einfach nicht alleine da stehe.

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