OBAS NRW als Informatikerin, Anrechnung Mathe

  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage bezüglich des Seiteneinstiegs in NRW im Bereich Sek 2.
    Ich bin studierte Informatikerin und arbeite nun schon einige Jahre in der Informatikdidaktik an einer Uni und kann mir schon länger den Beruf als Lehrerin vorstellen.


    Mich würden einmal Erfahrungswerte bezüglich der Anrechnung für das zweite Fach Mathe interessieren. Meine reinen Mathe SWS ergeben lediglich 15, ich bräuchte aber wohl 22. Gibt es die Chance, dass Mathematiknahe Veranstaltungen wie Modellierung, Berechenbarkeit oder ähnliches auch für Mathematik angerechnet werden?


    Viele Grüße


    Meeresluft

  • Nach meiner Erfahrung bekommst du mit einem Uni-Diplom/Master in Informatik Mathe als zweites Fach angerechnet. Wir hatten mehrere OBASler mit dieser Kombi im Seminar.

  • Das wäre super, habe das auch von einem ehemaligen Seminarleiter immer gehört. Der meinte es käme immer ein bisschen auf die Laune bei der Bezirksregierung an und auf den Bedarf, aber in der Regel schon. Werde mir wohl nächste Woche eine Schule ansehen die eine Stelle hätte, vielleicht hat der Schulleiter dort auch Erfahrungswerte.

  • So, es ging alles schon weiter. Ich habe mir hier ein Berufskolleg angesehen und es hat mir sehr gut gefallen. Der Schulleiter möchte mich in den Fächern IT-Systeme und Anwendungsentwicklung einsetzten und ist wohl auch der Meinung das geht. Ich habe mich inzwischen offiziell beworben und bekam innerhalb eines Tages den Termin zum Vorstellungsgespräch. Dieses findet nun morgen statt. Ich bin ein bisschen aufgeregt, habe hier im Forum schon geschaut, was bei anderen für Fragen gestellt wurden und habe mich zumindest auf die Fragen warum ich Lehrerin werden möchte, Was für eine Lehrerin ich bin, Welche Erfahrungen ich habe und warum die Schule vorbereitet. Sonst kann ich schwer einschätzen was gefragt wird. Es handelt sich um eine Ersatzschule, mit sehr sehr guter Ausstattung, die definitiv nicht mit einem klassischen Berufskolleg zu vergleichen ist. Ich persönlich kann mir eine Arbeit dort sehr gut vorstellen und würde mich sehr freuen wenn es klappt.


    Falls jemand noch Tipps für mich hat, ich würde mich sehr freuen.


    Was mir ins dem Zusammenhang noch einfällt, hat jemand Erfahrung mit einem verkürzten OBAS gemacht, bzw. wo finde ich die genauen Inhalte der Einführung die in den ersten 6 Monaten stattfindet. Ich weiß von anderen die im Didaktikbereich gearbeitet haben, dass sie verkürzen konnten und ihnen diese Berufstätigkeit anerkannt wurde. Allerdings würde ich das auch nur machen, wenn ich das Gefühl habe, dass ich die Inhalte wirklich alle kenne. Die Zeit für die UBs wäre dann natürlich auch straffer.


    Viele Grüße

  • Was mir ins dem Zusammenhang noch einfällt, hat jemand Erfahrung mit einem verkürzten OBAS gemacht, bzw. wo finde ich die genauen Inhalte der Einführung die in den ersten 6 Monaten stattfindet. Ich weiß von anderen die im Didaktikbereich gearbeitet haben, dass sie verkürzen konnten und ihnen diese Berufstätigkeit anerkannt wurde. Allerdings würde ich das auch nur machen, wenn ich das Gefühl habe, dass ich die Inhalte wirklich alle kenne. Die Zeit für die UBs wäre dann natürlich auch straffer.

    Viel Erfolg für dein morgiges Vorstellungsgespräch!


    Zum Thema "Verkürzen" -> Aus eigener Erfahrung die ein paar Jährchen her ist und dem jetzigen Durchgang an meinem BK kann ich Dir nur empfehlen: "Nutze die komplette Zeit!"
    Das OBAS ist echt hart, anstrengend, zeitintensiv und Du bist "nicht Fisch - nicht Fleisch" :) Und ehrlich gesagt, nicht nur die UBs sind straffer - vom ersten Tag an ist OBAS "straff" :D
    Egal welche Vorbildung Du hast, die Zeit ist nicht unbeabsichtigt auf zwei Jahre ausgerichtet...

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • Danke für deine Wünsche und für deine Meinung.
    Ja ich gehe auch davon aus, dass es Anstrengend ist und generell straffes Programm. Daher ist meine Überlegung eben wovon ich mehr hätte, es so zu belassen wie es ist, oder verkürzen, was zu engeren UB's führt, gleichzeitig aber ein Kolloquium weniger und OBAS wäre 6 Monate eher vorbei. Aber mal sehen erstmal muss ich die Stelle bekommen. Und vielleicht hätte ich dann auch noch etwas Zeit mit einer Verkürzungsentscheidung. Ich würde ja zum neuen Schuljahr starten und OBAS startet am 1.11. Somit wäre schonmal etwas Zeit mich in alles einzufinden.


    Danke dir, ich werde wohl erstmal abwarten ;)

  • Ich kann auch nur unterstreichen die vollen zwei Jahre zu nutzen. Am Anfang haben auch noch einige in unserem OBAS Seminar von verkürzen gesprochen. Das erste halbe Jahr war auch relativ entspannt, Bildungswissenschaften bewegt sich irgendwo auf dem inhaltlichen Anspruch einer siebten und achten Klasse und bei den unbewerteten Besuchen ist auch noch heile Welt. Und das ist auch gut so, da man ja parallel noch 19 Stunden die Woche zu unterrichten hat!


    Mit Beginn der Fachseminare kam bei uns dann der "Hammer". Der Anspruch an die Entwürfe und die Unterrichtsstunden ist enorm gestiegen, somit natürlich auch die Vorbereitungszeit, alles wohlgemerkt parallel zu 19 Stunden Unterricht. In dieser Phase, die ein gutes Jahr geht (Mai - Juli nächsten Jahres) werden typischerweise 10+X bewertete Unterrichtsbesuche durchgeführt, Fausformel war bei uns immer zwei Besuche zwischen den jeweiligen Ferien. Wenn ich mir vorstelle, diese Hochphase um ca. 50% zu verkürzen: absolut keine Chance. Zumindest nicht, wenn man einen gewissen Mindestanspruch an seinen regulären Unterricht hat.


    Eine Sache wird auch oft vergessen: Man kann auch mal krank werden. Das ist mir vor einem Besuch passiert und ich musste ihn canceln und alle Vorbereitungen waren dahin, da ich bis zum nächsten Termin schon inhaltlich weiter war (Fachleiter haben auch einen vollen Terminplan).


    So kann eine zweiwöchige Krankheit teilweise schon zu argen Problemen führen, überhaupt in der vorgesehenden Zeit fertig zu werden. Einer hats bei uns z.B. aus diesem Grund nicht geschafft.


    Viel Erfolg dir morgen beim Gespräch. Bei mir war das wirklich sehr locker und angenehm, das einzige was die abgeklopft haben war nur der Fakt, dass ich nicht denke, dass Lehrerjob und Seiteneinstieg ein Halbtagsjob ist. Als ich sagen konnte, dass ich mich mit der OBAS befasst habe, die Unterschiede zum Referndariat aufzählen konnte und von Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis berichtet habe, dass dort selbst das Referendariat schon als äußerst anstrengend empfunden wurde war die Kommission zufrieden ;) Ansonsten war es ein nettes Gespräch!

  • Danke auch dir für deine Erfahrungen!
    Ich werde nun erstmal das Gespräch abwarten. Sollte ich die Stelle bekommen, erstmal schauen wie es überhaupt läuft und dann kann man ja immer noch entscheiden. Denke ohne in der Schule zu sein, kann man das alles auch nur bedingt abschätzen.


    Halbtagsjob, ne davon gehe ich auch nicht aus. Ich rechne besonders am Anfang mit einer 40+x Stunden Woche. Aber das habe ich schon lange. Denke der Druck ist dann einfach nochmal ein anderer. Aber abwarten.

  • Halbtagsjob, ne davon gehe ich auch nicht aus. Ich rechne besonders am Anfang mit einer 40+x Stunden Woche.

    Rechne lieber 60+20+x. Das ist wirklich kein Vergnügen. Du bist bei einer vollen Stelle schon (je nach Fahrzeit und Seminarort) 30 Stunden allein im Unterricht oder im Auto.


    Die Verkürzung bringt dir tatsächlich fast nichts. Du erhälst sechs Monate früher anstatt E13 A13. Das wars.

  • Rechne lieber 60+20+x. Das ist wirklich kein Vergnügen

    Also das find ich dann aber doch wieder etwas viel.



    Ich hab die OBAS mit ordentlichen Noten geschafft, konnte zwei mal unter der Woche abends zur Bandprobe und habe ab Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend eigentlich nichts für die Schule gemacht (die Endphase der OBAS und die Wochen vor der UPP mal ausgenommen). Aber von konstant 80h Wochen kann ich in keinster Weise berichten. Woanders wird auch viel gearbeitet. Für einige, die aus der Industrie kamen war die OBAS laut eigener Aussage sogar entspannend..

  • Ich lass mich überraschen. Ich arbeite jetzt auch viel und auch häufig vom Wochenende. Von daher denke ich passt das.


    Das Gespräch war total locker und eigentlich wurde gar nicht mehr viel gefragt, außer warum die Schule und ein zwei kleine Fragen zu meiner Dissertation und zu wann ich anfangen kann. Ich werde in ca. 2 Wochen noch eine Art Lehrprobe machen. Sie möchten ihre Bewerber immer gerne einmal vor einer Klasse sehen, dass kann ich nachvollziehen. Das Oberthema konnte ich mir aussuchen, im Rahmen dessen was in nächster Zeit dran ist. Alle weiteren Infos bekomme ich noch. Kann mir wahrscheinlich auch vorher sogar die Klasse noch ansehen. Also finde ich alles sehr fair und würde mich wirklich freuen wenn sie mich nehmen.

  • Ich hab die OBAS mit ordentlichen Noten geschafft, konnte zwei mal unter der Woche abends zur Bandprobe und habe ab Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend eigentlich nichts für die Schule gemacht (die Endphase der OBAS und die Wochen vor der UPP mal ausgenommen). Aber von konstant 80h Wochen kann ich in keinster Weise berichten. Woanders wird auch viel gearbeitet. Für einige, die aus der Industrie kamen war die OBAS laut eigener Aussage sogar entspannend..

    Das freut mich für dich ;) denn dies ist mal eins von sehr wenigen Beispielen, wie es dann wohl auch laufen kann...


    Grundsätzlich ist OBAS Stress pur! Und wenn man dann noch eine längere Fahrzeit & Co. hat, ist die mega Belastung perfekt!


    Außerdem hängt es auch von den Fächern ab, der Unterstützung innerhalb der Schule, den Dingen die innerhalb der Schule als OBASler von Dir eingefordert werden, Klassenleitung ja/nein und und und...mit zwei korrekturlastigen Fakultas, wonderful :-/

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • Ich hatte inzwischen meine "Lehrprobe" und habe die Zusage der Schule bekommen. Nun folgen die Formalia und der Vertrag mit der Schule (staatlich anerkannte Ersatzschule)


    Spannend wird jetzt noch die Eingliederung in die Stufen. Scheinbar stellt sich die Bezirksregierung da inzwischen ziemlich an. Ich hoffe aber sehr, dass wenigstens ein Teil meiner 7.5 Jahre langen Tätigkeit und er Didaktik der Informatik mit Lehrverpflichtungen und engem Schulbezug in Projekten angerechnet wird.

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