Polnische Lehrkräfte im Streik

  • https://www.spiegel.de/lebenun…ige-loehne-a-1263624.html


    Gruß !

  • https://www.spiegel.de/lebenun…iturienten-a-1264436.html


    :hammer: :hammer: :hammer:


    Also kurz zusammengefasst: Die Lehrer haben mit ihrem Streik nichts erreicht und hoffen jetzt auf ein Erbarmen der Regierung.


    Als Tiger losgesprungen und als Bettvorleger gelandet... Scheint eine generelle, länderübergreifende EIgenschaft von Lehrkräften und deren Gewerkschaften zu sein. Man könnte darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre... Auch deutsche Bildungs- und Finanzpolitiker werden das sicherlich mit Interesse registrieren.


    Gruß !

  • Darf ich mal fragen Mikael, was genau dein offensichtlich tiefes Gewerkschaftstrauma verursacht hat?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn die GEWerkschaften im Bildungsbereich besser gar nichts machen würden, als die Situation durch den Versuch der ideologiegetriebenen "Gesellschaftsreform" andauernd für die Lehrkräfte zu verschlimmbessern (Stichworte: Inklusion, Ganztag) wäre allen schon geholfen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ja, schon klar, die GEW empfindest du als besonders böse. Aber jetzt mal ernsthaft und ganz ohne deinen üblichen ideologisch aufgeladenen Diskurs: Es gibt ja noch mehr Bildungsgewerkschaften als die GEW. Empfindest du die Mitspieler auf dem Markt als ähnlich fatal oder ist lediglich spezifisch die GEW dir ein Dorn im Auge. Engagiert du dich an anderer Stelle politisch, um einem in deinen Augen fehllaufenden gewerkschaftlichen Diskurs etwas entgegenzusetzen? Am Ende entscheidet ja nicht die GEW oder eine andere Gewerkschaft, sondern der Wähler an der Urne, der Parteien, Politiker und Wahlprogramme ermächtigt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Am Ende entscheidet ja nicht die GEW oder eine andere Gewerkschaft, sondern der Wähler an der Urne, der Parteien, Politiker und Wahlprogramme ermächtigt.

    Stimmt schon, aber die Exkuplation durch die GEWerkschaften gibt dem Ganzen erst die notwendige Legitimation ("Haben DIE Lehrer ja selber so gewollt").


    Ansonsten: Wenn ich mich um meinen eigenen Kram kümmere, habe ich mehr davon. Sagt mir die Lebenserfahrung.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ja, schon klar, die GEW empfindest du als besonders böse.

    Die GEW ist nicht böse, der VBE, VLBS oder VLW sind es auch nicht. Sie sind einfach unfähig und politisch so verstrickt, daß sie nicht wissen auf wessen Seite sie stehen und wo der Feind steht.


    Und ja, ich würde sofort einer Gewerkschaft oder einem Verband beitreten, die einen Herrn Weselsky als Verhandlungsführer einsetzen. Von so einer Organisation würde ich mich vertreten fühlen.

  • Das liest sich reichlich desillusionisiert. Kann zu mehr Realismus führen oder halt auch Fatalismus befördern : Am Ende lebt eine gute Demokratie ja nicht einfach nur von Mehrheiten, sondern von den vielen anderen Positionen die weder mundtot gemacht werden, noch sich selbst sprachlos machen. Ich habe sicherlich sehr andere Positionen als du Mikael, aber das ändert nichts daran, dass deine Stimme und deine Beiträge wertvoll sind, weshalb du dich auch hörbar machen solltest. Und sei es auch nur, um dich besser um deinen Kram kümmern zu können sprich aus gesundem Eigennutz.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die GEW ist nicht böse, der VBE, VLBS oder VLW sind es auch nicht. Sie sind einfach unfähig und politisch so verstrickt, daß sie nicht wissen auf wessen Seite sie stehen und wo der Feind steht.

    Sag an Plattyplus, wer ist unser gemeinsamer Feind, auf dass ich an deiner Seite in die Schlacht ziehe? Die Feinde der Demokratie?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • @CDL:
    Na, bei Tarifverhandlungen ganz klar der Arbeitgeber also die öffentliche Hand.
    Die oben aufgeführten Arbeitnehmer-Vertretungen fahren da alle Kuschelkurs mit der Politik, wohl weil es sich in den Medien gut macht, wenn man sich sofort einigen konnte. Nur vertreten sie mit diesem Kuschelkurs eben nicht die Arbeitnehmer, die sie eigentlich vertreten sollen.

  • Also mein Arbeitgeber ist nicht mein Feind, sonst könnte ich den Job nicht machen. Das mag für dich als taktische und strategische Position im Arbeitskampf hilfreich sein, für mich geht es da um eine grundsätzliche Haltung- also auch über den reinen Arbeitskampf hinaus-, die nicht zu mir passt. Im Arbeitskampf mag der Arbeitgeber der Gegner sein, um danach aber wieder die bestehende Partnerschaft weiterführen zu können ist eine "Feindschaft" anzunehmen meines Erachtens wenig hilfreich. Ich glaube auch nicht, dass man mit solch einer starken emotionalen Verwicklung gute Verhandlungen führen kann. Feindschaft klingt für mich nicht besonders sach- und lösungsorientiert, sondern eher nach emotionalen Kurzschlussreaktionen, die einer klugen Tatik entgegenstehen. Ich bezweifel irgendwie, dass der von dir erwähnte Herr Weselsky sich bei seinen Streikplanungen und Arbeitskämpfen von solchen Gefühlen ablenken lässt, dafür ist der Mann ganz offensichtlich ein zu kluger Stratege.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wg. "emotional" und "Feindschaft":


    Zwischen Arbeitgebern und -nehmern besteht sachlich ein grundsätzlicher Gegensatz der Interessen.


    Dieser Gegensatz existiert aber nicht nur während eines Arbeitskampfes; dort tritt er lediglich besonders deutlich hervor.

  • Also mein Arbeitgeber ist nicht mein Feind, sonst könnte ich den Job nicht machen.

    Du weißt aber schon, daß eine Tarifauseinandersetzung ganz klassisch "Arbeitskampf" heißt? Du weißt auch aus welchem geschichtlichen Hintergrund die Gewerkschaften kommen und wie die Arbeitgeber damals mit den Arbeitnehmern umgesprungen sind?

  • Exakt, Arbeitskampf, nicht Arbeitskrieg, gut, dass du das hervorhebst, ebenso wie die historischen Bezüge. Selbst wenn man das im historischen Kontext unter Umständen eher als "Auseinandersetzung mit einem Feind" interpretieren möchte angesichts der arbeitsrechtlichen Umstände, kann man heutzutage getrost von reiner, gesunder Opposition im Arbeitskampf und damit Gegnerschaft, nicht Feindschaft sprechen.


    EDIT: Und Morse hat natürlich absoliut recht: Diese grundsätzliche Interessensopposition zeichnet das Verhältnis von AN und AG natürlich konstant aus.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Diese grundsätzliche Interessensopposition zeichnet das Verhältnis von AN und AG natürlich konstant aus.

    Ich sag mal, daß es das Verhältnis auszeichnen sollte. Bei GEW und Co. habe ich eher das Gefühl, daß sie auf der Seite des AGs stehen.

  • Wie es mit Leben gefüllt wird ändert nichts an dieser grundsätzlichen Interessensopposition. Auch AG haben ja z.B.durchaus ein gewisses Maß an Mitarbeiterzufriedenheit als Ziel, was eine Fundamentalopposition auch von dieser Seite her schwierig macht. Persönlich habe ich wenn ich jetzt von BaWü ausgehe gar nicht den Eindruck, als wären GEW oder VBE voll auf Regierungs- und KuMI-Linie oder wären das je gewesen. Möglicherweise gibt es Landesverbände die anders ticken, das vermag ich aus der Distanz nicht zu beurteilen. Bei uns hier mutet dieses konstante Eindreschen auf v.a. die GEW doch eher absurd an.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Möglicherweise gibt es Landesverbände die anders ticken, das vermag ich aus der Distanz nicht zu beurteilen.

    Tja, da hast du die GEW unter der rot-grünen Landesregierung in Nds nicht erlebt..


    "Schoßhündchen der Landesregierung" könnte man das nennen: Egal was gemacht wurde, die GEW hat's grundsätzlich bejubelt. "Bildungsideologie first, Lehrkräfte second" könnte man das nennen. Das hat uns dann Sachen eingebracht wie eine verkorkste Inklusion, eine unterfinanzierte Ganztagsschule sowie eine Arbeitszeiterhöhung für Gymnasiallehrer. Die Begründung der Landesregierung für die Arbeitszeiterhöhung der Gymnasiallehrer (als EINZIGE Lehrergruppe) war auch vielsagend: "Gegenfinanzierung der Ganztagsschule". Wurde von der GEW wohl als "Kollertalschaden" angesehen...


    Die Arbeitszeiterhöhung für die Gymnasiallehrkräfte wurde dann aufgrund einer Klage vor dem Verwaltungsgericht durch den Philologenverband wieder einkassiert (wobei sich die GEW nach langem Zögern dieser Klage angeschlossen hat, da sie wohl gemerkt haben, dass man die wenigen verbliebenen Gymnasiallehrkräfte, die Mitglied in diesem Verein sind, nicht auf Dauer ver... kann).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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  • Wie es mit Leben gefüllt wird ändert nichts an dieser grundsätzlichen Interessensopposition. Auch AG haben ja z.B.durchaus ein gewisses Maß an Mitarbeiterzufriedenheit als Ziel, was eine Fundamentalopposition auch von dieser Seite her schwierig macht.

    Mitarbeiterzufriedenheit ist nicht das Ziel der Arbeitgeber, sondern ein (investives) Mittel um das tatsächliche Ziel (höheren Profit) zu erreichen.

  • Warum bietet z.B. Google in den USA seinen Mitarbeitern ein "Rundum-Sorglos-Paket"? Freizeitgestaltung und Sport auf dem Googfe-Campus, Einkaufsmöglichkeiten, sogar Ärzte, Shuttle-Service von der Wohnung zum Arbeitsplatz? Damit sich die Mitarbeiter voll auf ihre Arbeit konzentrieren können und nicht von den Alltags-Problemen abelenkt werden. Und damit man auf dem Weg von und zur Arbeit nicht etwa Obdachlosen oder anderen gesellschaftlichen Problemen begegnet, die einen zum Nachdenken anregen könnten (was bekanntermaßen in den USA ein großes Problem darstellt), gibt's eben diesen Shuttle-Service: Niemals das "System" in Frage stellen, das einen so fürstlich belohnt (und bei Google wird auch für amerikanische Verhältnisse VIEL verdient). Das ist die "Filter-Blase", nur eben im "real life".


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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