Erfahrungen mit Handyboxen?

  • Aloha.
    Wir haben an unserer Schule während des Unterrichts ein per Hausordnung fixiertes Handverbot, außer auf Ansage des Lehrers (das muss jetzt auch nicht diskutiert werden, dafür gab's schon andere Threads).


    Nun finde ich es zunehmend ermüdend, die Jungs ständig darauf hinweisen zu müssen und dann bei Wiederholung entsprechende Erziehungsmaßnahmen einzuleiten. Denn, mal ehrlich, die meisten dieser Maßnahmen bedeuten letztendlich dann doch nur Mehraufwand für mich. Viele haben die Nutzung auch kaum unter Kontrolle. Wenn das Handy in der Nähe ist, greifen die schon aus Reflex ständig danach. Da bringen Erziehungsmaßnahmen exakt nichts.


    Meine Idee ist nun, eine "Handybox" anzuschaffen, in die jeder freiwillig (!) sein Handy zu Beginn der Stunde ablegen kann, und es natürlich nach der Stunde zurückbekommt. Die Jungs hätten dann damit die Chance, sich selbst zu "zwingen", es zu ignorieren. Wer das nicht tut und dann noch das Ding in der Hand hat, bekommt sofort einen offiziellen Tadel an den Betrieb wegen absichtlichen Verstoßes gegen die Hausordnung.


    Nun mal langsam zur eigentlichen Frage: Hat jemand Erfahrungen mit solchen Handyboxen? Sie müsste 25-30 Fächer haben und abschließbar sein. Ein bisschen ausgepolstert wäre vermutlich auch nicht schlecht.


    Was ich im Netz so finde, wirkt leider alles wenig seriös (und ist zum Teil dank eingebauter Stör-Funktion wohl auch nicht zulässig). Also: Kann jemand was konkretes empfehlen?


    Gruß,
    DpB

  • Wir sammeln sie in einfachen Plastikboxen von Ikea. Da müssen sie entsprechend vorsichtig reingelegt werden. Probleme gab's damit soweit ich weiß nie.
    Bei uns werden die Handys in der ersten Stunde eingesammelt und erst nach der letzten zurück gegeben. Das jede Stunde zu machen wäre mir zu nervig.

  • EDIT: Nach Jottos Auslagerung (Danke!) hinfälliger Beitrag.

    Einmal editiert, zuletzt von DePaelzerBu ()

  • Unsere Handyboxen sind eine offizielle Maßnahme der Schule (für die ich sehr dankbar bin). Ein Kind geht rum und verteilt die Handys am Ende des Tages.


    Wegen der Boxen: Ich glaube man braucht keine speziellen Boxen. Vorsichtig aufeinanderlegen und einzeln wieder zurückgeben. Man könnte natürlich auch verschieden farbige Stoffbeutelchen gestalten in die jeder Schüler sein Handy packt und dann in die Box, wenn du Angst vor Kratzern hast. Großartig Geld ausgeben für Einzelfächer halte ich nicht für notwendig... Wie du selbst sagst die Qualität ist wohl eher mäßig.

  • Ich habe mal was bei TimeTex gesehen. Das war ein fester Organizer den man an der Wand befestigen kann. Darauf waren ca. 30 Fächer genäht, die man beschriften konnte. Darein kann man bequem Handys stecken. Da hat jeder sein Fach.


    Ich selbst habe das nur bei Klassenarbeiten mit einer Pappbox gemacht.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich kenne das auch nur mit einer großen Box in der alle Handys gesammelt werden.
    Da gab es an keiner meiner Schulen bisher Schäden oder ähnliches.
    Die Idee mit den Stoffbeuteln oder dem Stofforganizer fände ich aber auch gut.

  • coole Idee @Ruhe, muss ich mir mal merken...


    Manche Kollegen sammeln ein, Kiste einschließen, am Ende des Tages rausnehmen. Geht gut. Wie das mit Haftung ist, weiß ich nicht. M.W. haben manche BuLä das inzwischen geregelt.


    Ich hab mich bisher vor dieser Diskussion gedrückt, muss man ja auch erst mal einführen. Und da Handys inzwischen zum Verbindungsglied zwischen Menschen, Fotoapparat, emotionalen Anker, Tagebuch, Terminplaner, Körperteil... geworden sind mag ich nicht diese Trennungsschmerz-Diskussion samt Panik-vor-wertverlust-Aufschrei starten.


    So ne Art Wandadventskalender scheint mir praktisch, da geht nichts kaputt, niemand fast an den "Intimbereich" des anderen und jeder hat sein Baby im Blick ;)

    • Offizieller Beitrag

    Info der Moderation:
    Habe den rechtlichen Teil hierhin ausgelagert.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Dank' Euch schonmal.


    Eine große Kiste hat das Problem, dass ich das Zeug noch (kurz) rumtragen muss. Bei uns kommt es durchaus vor, dass man mal den Raum für ein paar Minuten verlässt, drum sollten die Handys sicher in meinem (dem Raum benachbarten) Vorbereitungszimmer gelagert werden.


    Die "Adventskalender"-Variante, die ja jetzt einige genannt haben, schau ich mir mal an. Die hätten wohl nur den Nachteil der Nicht-Verschließbarkeit.
    Erfahrungen mit Boxen sind also weiterhin gefragt :)

  • So ne Art Wandadventskalender scheint mir praktisch, da geht nichts kaputt, niemand fast an den "Intimbereich" des anderen und jeder hat sein Baby im Blick

    In seinem Buch "Die Smartphone Epidemie" beschreibt Manfred Spitzer einen Versuch, bei dem nachgewiesen wurde, dass die Leistungsfähigkeit von Jugendlichen rapide absinkt, wenn sie ihr Handy im Blick haben. Er hat sich dafür ausgesprochen, Handys im schulischen Kontext immer in einem anderen Raum aufzubewahren. Allerdings neigt Spitzer auch gerne mal zu medienwirksamen Übertreibungen.

  • Das ist interessant. Es hat bei einigen schon was von krankhaftem Suchtcharakter.


    @DePaelzerBu, bitte erzähl mal bei Gelegenheit, ob das freiwillige Weglegen klappt.

    • Offizieller Beitrag

    wir praktizieren die Benutzung einer Handybox gerade probeweise für eine Klasse. Im Raum lassen geht nicht, weil die Klasse des öfteren in Fachräume gehen muss.
    Die Sekretärin ist Oberkante voll mit ihren Aufgaben, d.h. sie kann bestimmt nicht jeden Morgen vor Schulbeginn 27 Schüler gebrauchen, die ihr Handy abgeben. Es müsste dann ja auch kontrolliert werden, ob wirklich jeder im Sekretariat auftaucht und sein bestes Stück abgibt. Unzumutbar für die Sekretärin.
    Wie handhabt ihr das also im Detail?

    • Offizieller Beitrag

    könntest du ausfindig machen, welchesModell von welchem Anbieter?

    soweit ich weiß, ist das einfach eine Plastikbox mit Deckel. Vom Schweden oder Dänen unser aller Vertrauens ;)


    "handybox" nicht als offizielle Bezeichnung, sondern im Wortsinn: eine Box, in die Handys gelegt werden. Sorry, falls das falsch rüber kam

    • Offizieller Beitrag

    Unsere sechste hatte es vor ein paar Wochen als Klassenziel im Klassenrat beschlossen für eine Woche. Schwedenklarsichtbox, es gab Zippertüten mit Schülernamen drauf. Eintüten, Haken in der Klassenliste bei Abgabe, bei der Sekretärin parken und derjenige, der die sechste Stunde hat, macht das ganze rückwärts.

  • Unsere sechste hatte es vor ein paar Wochen als Klassenziel im Klassenrat beschlossen für eine Woche. Schwedenklarsichtbox, es gab Zippertüten mit Schülernamen drauf. Eintüten, Haken in der Klassenliste bei Abgabe, bei der Sekretärin parken und derjenige, der die sechste Stunde hat, macht das ganze rückwärts.

    Alternativvorschlag: lasst die verdammten Dinger zu Hause, wer's hier verliert, hat Pech gehabt.


    Bei allem Respekt, ich führe genug Listen.

  • Alternativvorschlag: lasst die verdammten Dinger zu Hause, wer's hier verliert, hat Pech gehabt.
    Bei allem Respekt, ich führe genug Listen.

    Du glaubst nicht im Ernst, dass die Schüler vom PaelzerBu (alle 16+) ernsthaft ihr Smartphone zuhause lassen würden.

  • Schon wieder hat man so einen Zeit-und Nervenfresser an der Backe. Wenn man so eine Box nicht abschließen kann, kommt wahrscheinlich früher oder später mal was weg. Würde die Box nicht zur Sekretärin gebracht (die Arme), wäre so ein Kästchen im Klassenzimmer spätestens in den Pausen unbeaufsichtigt oder wenn der nachfolgende Lehrer ein paar Minuten zu spät ist. Oder schließt ihr die Türen ab?

  • Wir hatten in manchen klassen Handyparkplätze. Die lagen dann alle auf einem Tisch vor dem Pult. Ich bin bei der Nutzung jedoch geteilter Meinung. Auf der einen Seite ist es zwar gut,,dass die SuS nicht in versuchung sind auf dem Handy zu daddeln. Auf der anderen Seite nervt es mich unglaublich, am Anfang der Stunde die Handys einzutreiben. Das kostet jedes mal Zeit und Nerven. Außerdem bekämpft man so nur symptome und nicht die krankheit. Mir wäre es viel wichtiger, dass die SuS lernen, das Handy nicht zu benutzen obwohl es griffbereit ist. Schließlich wird später in der Ausbildung auch nicht der Chef das Handy kassieren, damit der azubi nicht in Versuchung gerät. Das einsammeln macht es zwar im Unterricht leichter,zur selbstständigkeit und zur angemessenen Nutzung verhilft es den SuS jedoch nicht.

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