Gehalt Sonderpädagoge Schweiz

  • Ich glaube Du solltest nach anderen Kriterien suchen als nach dem Gehalt.

    mir schwant langsam, wie Deutsche es manchmal schaffen, sich in unseren Nachbarländern beliebt zu machen :P

  • Joah, ich finde Österreich klingt extrem attraktiv (vielleicht bis auf die aktuelle Regierung und das politische und gesellschaftliche Klima für das sie steht). Habt ihr gerade in irgendwelchen Schularten oder Fächern besonderen Lehrermangel? :D

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Mintfächer sind - glaube ich - gesucht. Aber auf deutsche selbstherrliche Moralapostel verzichtet man hier gerne.


    Diese Regierung steht für den Willen des Volkes und vergisst die Menschen nicht, die zum Wohlstand des Landes beitragen.

  • Diese Regierung steht für den Willen des Volkes und vergisst die Menschen nicht, die zum Wohlstand des Landes beitragen.

    zu dieser stammtischsympathischen Einstellung passt der deutsche Moralapostel doch ganz gut :prost:

  • Mal zum Thema Pension und Krankenkasse in der Schweiz:


    Viele Nicht-Schweizer, vor allem Deutsche, sehen immer nur die hohen Gehälter und die tiefe Steuerlast. Was kaum irgendjemand weiss, der nicht hier lebt, ist dass die schweizer Politik seit eh und je sehr stark auf Selbstverantwortung setzt. Das staatliche Rentenniveau ist prozentual gerechnet kaum höher als in Deutschland, der Staat geht nämlich davon aus, dass man sich zu etwa einem Drittel privat um die Altersvorsorge kümmert (sogenannte "Säule 3a", die man bis 6500 CHF pro Jahr von der Steuer absetzen kann). Wer das verpeilt (Ausländer eben ...) oder nicht kann, der hat im Alter halt gelitten. Altersarmut ist auch in der reichen Schweiz durchaus ein Thema, das stetig grösser wird.


    Bezüglich des Krankenversicherungssystems zieht es den meisten Deutschen, die hierher kommen erst mal die Socken aus. Wer jung und gesund ist, wählt den tiefsten Beitragssatz der Pflichtversicherung, das sind in meinem Fall im Moment 390 CHF pro Monat. Klingt prozentual aufs Gehalt gerechnet natürlich erstmal grossartig, dafür habe ich aber einen Selbstbehalt von 3500 CHF pro Jahr. Zähne werden grundsätzlich gar nicht versichert, die sind immer Privatvergnügen. Wer chronisch krank ist oder mit einer grösseren Operation zu rechnen hat, der wählt einen entsprechend höheren Beitragssatz und dann kann es sehr schnell wirklich astronomisch teuer werden, die Krankenversicherung zahlt nämlich auch beim höchsten Beitragssatz längst nicht alles an Behandlungskosten und Rehabilitationsmassnahmen. Meine Lebensgefährtin wurde vor 2 Jahren am Knie operiert. Der finale Auslöser dafür war zwar ein Sportunfall, da der Problematik aber eine angeborene Fehlstellung im Knie zugrunde liegt, hat die Unfallversicherung abgelehnt und an die Krankenkasse weitergereicht. Das hat meine Lebensgefährtin am Ende um die 7000 CHF aus der eigenen Tasche (zusätzlich zu den Beiträgen!!) gekostet. Blöderweise musste sie im gleichen Jahr noch zu einer Wurzelbehandlung zum Zahnarzt, da waren dann gleich noch mal ein paar Tausender weg.


    Ich erwähnte schon die Unfallversicherung, die läuft hälftig über den Arbeitgeber, greift aber auch bei Nichtberufsunfall. Die Unfallversicherung zahlt ohne Selbstbeteiligung sämtliche Behandlungskosten die eben mit einem Unfall verbunden sind. Wann immer es nur irgendwie möglich ist, sollte man im Falle eines Falles also ganz laut "Unfall!!!" schreien um nur ja nicht bei der Krankenversicherung zu landen.


    Der ein oder andere hat sicher schon von den wahrhaft paradiesischen Zuständen in schweizer Krankenhäusern gehört, Mittel und Möglichkeiten sind sicherlich die besten der Welt. Ist aber leider auch alles sauteuer und das erzählt in den ausländischen Medien irgendwie nie jemand. Kein Wunder, dass wir hier so einen niedrigen Krankenstand haben, was gelegentlich auch echt groteske Züge annimmt. Man hört und liest immer mal wieder von Leuten, die selbst mit einem Blinddarmdurchbruch nicht ins Spital gehen, weil's ja dann teuer wird.

  • Die Mintfächer sind - glaube ich - gesucht. Aber auf deutsche selbstherrliche Moralapostel verzichtet man hier gerne.


    Diese Regierung steht für den Willen des Volkes und vergisst die Menschen nicht, die zum Wohlstand des Landes beitragen.

    Ich bin ein echter Fan von kritischer Selbstreflexion, finde aber, hier gehst du zu hart mit dir selbst ins Gericht Frechdachs. Wenn ich das richtig im Kopf habe bist du ja selbst aus der BRD gen Felix Austria abgewandert und bringst dich ganz bestimmt mit aller Kraft und zum besten deiner SuS ein, die keineswegs auf dich werden verzichten wollen. Ich verstehe, dass die aktuelle Regierung eine Herausforderung darstellen kann, wenn man deren Positionen nicht teilt. Bedenke aber, dass politische Mehrheiten zumindest in Demokratien Zeitaufnahmen sind und durch aktiven gesellschaftlichen Diskurs und Engagement verändert werden können. Selbst wenn du als Deutsche da nicht an allen Wahlen wirst teilnehmen können, steht dir der Weg zu zivilgesellschfatlichem Engagement in deiner Wahlheimat immer offen.
    Regierungen repräsentieren ganz nebenbei ja auch niemals nur diejenigen Bürger eines Landes, die sie mittels Wahl ins Amt befördert haben, sondern alle Bürger, müssen also auch auf die Partikularinteressen von Minderheiten bei Bedarf eingehen. Deine Stimme wird also keineswegs ungehört verhallen, keine Bange. ;)

    @CDL In der Schweiz müsstest Du auch mit der SVP leben.

    Öööööh ja und in Italien mit 5-Sterne-Bewegung oder Lega Nord, in Polen gäbs die Pis, in Ungarn die Fidesz, ach ja und in Deutschland hätten wir natürlich die AfD im Angebot, wenngleich glücklicherweise nicht in bundesweiter Regierungsverantwortung. (Das Ziel war doch gerade populistische Regierungen oder Parteien in Europa aufzuzählen oder ging es bei deinem Einwand um etwas anderes?)


    Was all diese Länder eint, ist dass es sich um Demokratien handelt. Im Regelfall beinhaltet das den Schutz von Menschenrechten, die Regierungsfindung als Ergebnis demokratischer Wahlen, Minderheitenschutz und ganz allgemein eine Pluralität von Meinungen, Urteilen, divergierender Haltungen die eine starke Demokratie auch aushalten kann und ein kritischer Diskurs über gesellschaftliche Fragen. Anti-Establishment-Parteien von rechts wie von links versuchen eben diesen kritischen Diskurs einseitig zu besetzen, zu behindern, zu delegitimieren, auszuhebeln und bereiten - teilweise intendiert, teilweise als Folge- Anti-System-Parteien (oder auch nur Anti-System-Parteiflügeln) den Weg.
    Als Bürgerin meines Landes (das zu verlassen ich wirklich nicht vorhabe) kann ich mich neben der Teilnahme an Wahlen an vielen Stellen gesellschaftlich und politisch engagieren, um solchen Parteien und Bestrebungen mehr zu sein, als ein reiner Stachel im Fleisch. Als GK-Lehrerin habe ich zusätzlich die dankenswerte Aufgabe meinen SuS die Schönheit und Stärke einer starken Demokratie begreiflich zu machen, warum eben diese Demokratie sich durch Wahlen nicht selbst abschaffen kann (denn zumindest in Deutschland unterliegen die Staatsstrukturprinzipien im GG einer Ewigkeitsgarantie), was man unter "wehrhafter Demokratie" versteht, wie sie selbst sich für ihre Interessen stark machen können mit demokratischen Mitteln und von Stammtischparolen, Bauchgefühl, Präjudizen, "man wird doch wohl noch mal sagen dürfen"-Meinungen hin zu begründeten Urteilen findet, die den mündigen Bürger auszeichnen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die SVP ist eine Anti-Establishment-Partei? Der Witz war gut. Die SVP ist eine rechtspopulistische Partei, die seit gut 20 Jahren die grösste Fraktion im Nationalrat sowie auch in den meisten Kantonsparlamenten stellt. Gemäss Frau Weidel ist sie das grosse Vorbild der AfD.

  • Die SVP ist eine Anti-Establishment-Partei? Der Witz war gut. Die SVP ist eine rechtspopulistische Partei, die seit gut 20 Jahren die grösste Fraktion im Nationalrat sowie auch in den meisten Kantonsparlamenten stellt. Gemäss Frau Weidel ist sie das grosse Vorbild der AfD.

    Der Witz nennt sich Politikwissenschaft: Rechts- und linkspopulistische Parteien werden fachlich als Anti-Establishment-Parteien bezeichnet (was absolut nichts mit konkreter Regierungsverantwortung einer Partei zu tun hätte) als Abgrenzung von rechts- oder linskradikalen Parteien, die man als Anti-System-Parteien bezeichnet.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Darum geht es bei der Einordnung nicht vorrangig, führt aber zu weit vom Ausgangsthema des Threads weg. Wenn es dich thematisch interessiert gibt es ausreichend einschlägige Literatur, die das Ganze fachlich erläutert.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: -g+G

  • Leute ich wollte jetzt hier keine politische Diskussion anzetteln...


    Zum Thema Rente...also wenn man in Deutschland verbeamtet wird ist die deutsche Rente bzw Pension so schlecht auch nicht

  • Darum geht es bei der Einordnung nicht vorrangig, führt aber zu weit vom Ausgangsthema des Threads weg. Wenn es dich thematisch interessiert gibt es ausreichend einschlägige Literatur, die das Ganze fachlich erläutert.

    Ich glaube es ist egal wie weit das vom "Thema" wegführt, da Hans eh nicht so der kommunikative Typ ist. In dem Fall antworte ich Dir jetzt noch mal auf diesen Beitrag.


    Schau ... es ist für meine Lebenswirklichkeit relativ egal, wie die Begriffe an dieser Stelle nun definiert sind. Das ist gerade so, als würde ich mit meinen SuS darüber diskutieren, ob man jetzt eine chemische Reaktion mit Feuererscheinung grundsätzlich "Verbrennung" nennen darf, oder ob man das nur darf, wenn der Reaktionspartner Sauerstoff ist. Das ist irgendeine komische Haarspalterei, die überhaupt nichts zum eigentlichen Verständnis der Sache beiträgt.


    Wenn Du eine rechtspopulistische Partei, die seit 20 Jahren stärkste Kraft in der Regierung eines Landes ist, "anti-Establishment" nennst, dann tust Du gerade so, als sei die Wahl dieser Partei irgendwie "aus Versehen" bzw. "aus Protest" passiert und als würde es sich da um einen vorrübergehenden Zustand handeln, den man halt in schlechten Zeiten mal aushalten muss. Die Schweiz als moderner Staat war aber immer schon bürgerlich-wirtschaftsliberal regiert, wirklich linke Kräfte gibt es hier überhaupt nicht. Das Establishment ist "bürgerlich", so nennt der Schweizer das. Für euch Deutsche wäre das eher "rechts-konservativ", aber vor allem das Wort "konservativ" hören die Schweizer nicht gerne. Die SVP ist nun aber eindeutig rechtspopulistisch-nationalkoservativ, gleichzeitig auch wirtschaftsliberal und die Wähler der SVP sind wirklich gut darin, die bisweilen auch rechtsextremen Tendenzen in der Partei geflissentlich zu ignorieren. Die SVP wird vor allem deshalb gewählt, weil sie garantiert, dass die Schweiz auch in Zukunft kein Teil der EU sein wird. Die SVP wird gewählt um das Etablierte zu bewahren, sie ist also alles andere als "anti-Establishment". Das muss man wissen, wenn man als Ausländer hierher kommen will und man muss es akzeptieren. Wer meint da mit dem moralischen Zeigefinger wedeln zu müssen, der sollte lieber wegbleiben und der wird als Ausländer hier auch keinen Fuss auf den Boden bekommen. Aktiv irgendwas gegen die SVP unternehmen kann ohnehin erst, wer nach frühestens 10 Jahren dauerhaftem Aufenthalt das Einbürgerungsgesuch stellt und dieses dann hoffentlich auch bewilligt wird. Das muss man nämlich auch wissen, dass man hier als Ausländer sehr lange schlichtweg das Maul zu halten hat.

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