Und eine weitere Abwertung des Lehramtsstudiums, diesmal in Berlin

  • mangelnde wertschätzung zeigt sich doch nicht wirklich in festfinanzierungen. wertschätzung zeigt sich in vertrauen, verantwortung, angemessener arbeitslast, fairen verträgen/fairen verbeamtungskonditionen und fairem umgang mit beamten, echter schulpolitik statt populistischem blendwerk etc. pp.


    eigentlich in allem, was zeigt, dass lehrer eine wesentliche aufgabe für den staat, d.h. für alle, wahrnehmen (und daher auch beamte sein sollten), und eben nicht angestellte von wem auch immer sind, um gegen geld durch ihre arbeit dessen profit zu mehren.

  • Wir haben vor zwei Jahren in Liestal vor dem Rathaus gestanden um gegen die geplanten Sparmassnahmen zu protestieren. Unter anderem unsere 100 CHF fürs Schulfest haben wir retten können. (Natürlich nicht nur das.) Das Schöne damals war, dass zugleich auch unsere Schüler mit auf der Strasse gestanden haben um unter anderem gegen die Kürzung *unserer* Rente zu protestieren.

  • Weihnachtsfeiern sind mir ehrlich gesagt auch wurscht...aber:


    Was ich tatsächlich als das Gegenteil von Wertschätzung empfinde, sind die Arbeitsbedingungen vor Ort:
    der Dreck in meinem Klassenraum, der bröckelnde Putz, Lärm, schlechte Luft (bzw. Zugluft wegen maroder Fenster), immer mehr Kinder in zu kleinen Räumen, mein handtuchgroßer Arbeitsplatz im oft zu lauten Lehrerzimmer, die unbezahlte Mehrarbeit (immer mehr wunder-wie-wichtige Zusatzaufgaben ohne entsprechende Anpassung der bezahlten Arbeitszeit) sagen mir tagtäglich ganz deutlich: "Es interessiert uns die Bohne, was du da machst und wie es dir (und den Schülern!) da geht."
    Klassenzimmertür zu und danach die Sintflut. Hauptsache alle Kinder sind irgendwo verstaut.


    Ganz ehrlich: ich brauche weder Zimmerspringbrunnen noch einen Wellness-Bereich, mir würde ein sauberer funktionaler Arbeitsplatz und ausreichend Zeit für meine Arbeit schon reichen.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

    Einmal editiert, zuletzt von icke ()

  • Und liebste Firelilly: Kollegen die Noten teilweise offen auswürfeln, Schüler massiv beleidigen, offen missliebige Schüler schikanieren oder aber immer die anderen Kollegen machen lassen ohne sich in irgendeiner weise am Schulleben zu beteiligen, verdienen einfach keine staatlich finanzierte Weihnachtsfeier.

    Solche Zustände liegen aber in der Verantwortung der Schulleitung. Das hat NICHTS damit zu tun, ob der ominöse "Steuerzahler" eine Weihnachtsfeier, einen Dienstwagen oder meinetwegen auch saubere Klassenräume finanziert. Nur weil es bei euch offensichtlich drunter und drüber geht, missgönnst du allen Lehrkräften in Deutschland gewisse "Benefits". Traurig...

  • Also nennt mich wie auch immer, aber ich hätte lieber 100€ zur freien Verfügung, als in der Vorweihnachtszeit NOCH eine Verpflichtung, zu der ich hingehen muss. Ich verstehe gerade nicht, warum wir uns hier seitenlang über eine Banalität wie eine Weihnachtsfeier unterhalten.
    Ich fühle mich wertgeschätzt, wenn meine Schulleitung meine Arbeit sieht und würdigt, nicht wenn ich im Dezember zu einer Feierlichkeit gehen muss, weil dafür ein Budget da ist. Dann lieber mehr Gehalt.
    Noch lieber eine Dokumentenkamera in jedem Raum oder dass die Putzhilfe auch vormittags anwesend, damit man nicht Erbrochenes selbst aus den Gängen wischen muss. Und am liebsten zwei Sozialarbeiter an der Schule, die die Pausenaufsichten übernehmen. Diese empfinde ich nämlich nicht als spannend, sondern als eine immense Belastung. Es gibt Tage, da könnte ich von 7.45 (denn in der Vorviertelstunde ist bereits Aufsichtspflicht) bis 13 Uhr nicht zur Toilette. Die Kinder spielen oder streiten miteinander, Beziehungsarbeit leiste ich da ehrlich gesagt nicht, das geschieht IN meinem Klassenzimmer. Und ja, Pausenaufsichten gehören dazu, aber ich finde, das kann man ruhig mal in Frage stellen, den im Grunde genommen sind wir tatsächlich überqualifiziert, wohingegen de Sozialarbeiter, die die Kinder ja immer gerne kennen lernen möchten und im Unterricht nunmal nicht anwesend sind, da vielleicht eine schöne Möglichkeit hätten :)

  • Wie kommst du auf die Idee, dass es ohne Weihnachtsfeier 100€ mehr Gehalt gibt? Dann müsste man ja im Umkehrschluss sagen, dass es mit Weihnachtsfeier 100€ weniger Gehalt gibt. Noch einmal zur Erinnerung: In 2005 hat der Dienstherr den niedersächsischen "höheren" Beamten (und damit auch den Lehrkräften) die Sonderzahlungen (Urlaubs- / Weihnachtsgeld) komplett gestrichen. Das ist ein VIELFACHES dieser 100€. Gab's dafür eine Weihnachtsfeier, Dokumentenkameras oder Sozialarbeiter? NEIN! Das eine hat offensichtlich nichts mit dem anderen zu tun!


    Gruß !

  • Na ich habe einfach mal aufgezählt, was in meinen Augen mit 100€ mehr Geld pro Lehrkraft sinnvollerweise gemacht werden könnte. Zum Beispiel mehr Gehalt, oder Investitionen in die Zimmereinrichtung oder die personelle Ausstattung der Schule. Eine Weihnachtsfeier gehört nicht dazu. Das fände ich tatsächlich eine Verschwendung von Steuergeldern.

  • Na ich habe einfach mal aufgezählt, was in meinen Augen mit 100€ mehr Geld pro Lehrkraft sinnvollerweise gemacht werden könnte.

    Es ist aber eben so wie Mikael schon schrieb: Wenn der Dienstherr Dir schon keine Weihnachtsfeier zahlen will, dann gibt er Dir die 100 € auch für sonst nichts. Er gibt sie Dir gar nicht, Deine Rechnung ist also sinnlos. Warum diskutieren wir über Weihnachtsfeiern (noch mal zur Erinnerung ... wir haben gar keine Weihnachtsfeier, unser Schulfest findet jetzt im Mai statt)? Weil jemand das mal als Beispiel benannt hat für "Benefits" die einem der Arbeitgeber gibt um einen bei Laune zu halten.


    Leute ... Ich bin doch absolut bei euch und sehe absolut ein, dass ihr tausend andere Probleme habt die wichtiger sind als ein nicht vorhandenes Schulfest. Es war wirklich nur ein Beispiel unter vielen anderen Symptomen die man nennen könnte und die jetzt ja auch genannt wurden. Wir haben Beamer und Dokumentenkamera in jedem Raum, wir haben eine Laborassistenz in den NaWi-Fachschaften, wir haben Informatiker zur Wartung der IT-Infrastruktur, wir haben Zuschuss zum eigenen Laptop den wir mit an die Schule nehmen, wir haben Zuschuss zum U-Abo (aka Jobticket), wir haben zuverlässiges Reinigungspersonal und damit auch saubere Toiletten (die wir übrigens mit den SuS teilen, es gibt keine Lehrer-Toiletten ...) ... ach ... und ich habe einen Schreibtisch samt abschliessbarem Rolladenschrank an der Schule. Das verbuchen wir alles nicht unter "Wertschätzung" sondern unter "Mindestausstattung um überhaupt vernünftig arbeiten zu können". Wenn wir von "Wertschätzung" sprechen, dann meinen wir in der Tat sowas wie ein Schulfest. Einfach weil's etwas ist, was nicht überlebensnotwendig ist, sondern eine reine Geste der Wertschätzung eben. Und die 100 CHF um die es da geht, sind bei gerade mal 0.01 % meines Jahresbruttolohns nüchtern betrachtet absolute Peanuts.

  • Wollsocken:
    Wir haben alles das, was Du beschrieben hast nicht. Trotzdem erwartet man, dass wir mit vollem Arbeitseinsatz arbeiten. Fühle mich in dem Beruf sowas von verarscht. Wie gesagt, ich habe keine Probleme mit Schülern oder dem Unterrichten (habe mich hier im Forum auch noch nie darüber beschwert!), aber die Arbeitsbedingungen und Arbeitsmenge finde ich sowas von unerträglich.
    Bei euch scheint es ja wenigstens so zu sein, dass ihr euch besser auf das Unterrichten konzentrieren könnt und nicht noch unbezahlt Überstunden machen müsst um RGs zu spülen, PCs zu warten usw.
    Aber das ist in der Forschung in Deutschland auch katastrophal, deshalb gehen so viele Spitzenforscher nach Amerika usw. (wäre auch ein Angebot für mich gewesen, aber ich wollte nicht nach Amerika).
    Deutschland schafft sich ab.

  • Genau richtig, was Wollsocken80 sagt. Die "100€ für eine Weihnachtsfeier" sind doch nur ein Beispiel. Es geht um Wertschätzung und (wie Wollsocken80) schreibt, um "Mindestausstattung um überhaupt vernünftig arbeiten zu können". Die fehlende bezahlte Weihnachtsfeier ist doch nur ein Sympton eines viel tieferliegenden Problems mit den Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte in Deutschland: Wir haben im Regelfall weder Beamer noch Dokumentenkameras in jedem Raum, wir haben keine Informatiker zur Wartung der IT-Infrastruktur an den Schulen, wir bekommen keine Zuschüsse zu Laptops, wir haben keinen Büroarbeitsplatz an der Schuie, wir haben keine Laborassistenzen UND wir haben eben auch keine bezahlte Weihnachtsfeier. Im Gegensatz zu den ersten genannten Punkten wäre die Weihnachtsfeier wirklich finanzieller Peantus. Aber, wie gesagt, nicht einmal die haben wir. Die einen nennen es "Wertschätzung", die anderen "Benefits", die dritten "MIndestausstattung". Es kommt doch alles auf das selbe hinaus: Der gesamte Bildungsbereich in Deutschland ist chronisch unterfinanziert (es liegt NICHT an den fehlenden Steuereinnahmen: seit Jahren Rekordüberschüsse im zweistelligen Milliardenbereich!) und die Arbeitsbedingungen sind oft im Vergleich zu anderen Tätigkeiten bei gleicher Qualifikation für viele unattraktiv. Das ist die real existierende "Bildungsrepublik Deutschland". So kann man die zukünftigen Generationen nicht fit für die Zukunft machen. Warum sollten "die Besten", wie es die Politik in ihren Sonntagsreden immer wieder fordert, ausgerechnet in den Bildungsbereich gehen, wenn sie es fast überall sonst besser haben können? Es geht hier schließlich um Personen, die aufgrund ihrer Fähigkeiten und Qualifikationen überall sonst auch gesucht werden, sogar im Ausland. Sogar das Lehrerforum ist ja mittlerweile voll von Anfragen, wie man als deutscher Lehrer z.B. in der Schweiz arbeiten kann. Die Ärzte wandern ja schon in Scharen ins Ausland ab, demnächst vielleicht auch die Lehrkräfte.


    Gruß !


    ps: Das einzige, was wir natürlich im Bildungsbereich im Überfluss haben, sind unsausgegorene, unterfinanzierte Konzepte wie Integration, Inklusion und Ganztagsschule.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Die Ärzte wandern ja schon in Scharen ins Ausland ob, demnächst vielleicht auch die Lehrkräfte.

    Ich denke mal, daß das spätestens dann der Fall sein wird, wenn die Politiker unsere Pensionen zusammenzustreichen, um sie an die Renten "anzupassen". Das geistert ja immer mal wieder durch die Medien in Verbindung mit der Bürgerversicherung.
    Das es aber bei den Beamten schon diverse Kürzungen der Bezüge hab mit Hinweis auf die üppigen Pensionen, die einem ja dann irgendwann zustehen, wird dann natürlich mal eben unter den Teppich gekehrt. Dabei wurden die Bezüge im aktiven Dienst damals mit Verweis auf zu schaffende Pensionskassen gekürzt. Nur wurden diese Pensionskassen natürlich nie gefüllt sondern das Geld in den letzten 60 Jahren für politische Wahlkampfversprechen rausgehauen.


    --> https://www.myheimat.de/bobing…en-an-ihnen-d1279941.html

  • Und ich garantiere dir, was "alte weiße Männer" (Bundestagsabgeordnete) vor fast einem dreiviertel Jahrhundert einmal beschlossen und festgestellt haben, wird unsere aktuelle (und zukünftige) auf "soziale Gerechtigkeit" und Einsatzes aller (auch finanzieller Mittel) gegen den "Klimawendel" fixierten Politik sowas von gar nicht interessieren... wenn die Pensionen abgeschafft werden sollen, werden sie abgeschafft, völlig unabhängig vom Verlautbarungen der Politiker von vor über 50 Jahren...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Für uns sieht ein Lehrerarbeitsplatz/-pausenraum so aus:
    https://www.stimmt.de/news/web…017/februar/art6257,96655


    Anderswo hält man das für angemessen:
    https://www.lehrerfreund.de/sc…arbeitsraum-schweden/2641


    Ich finde die Verhältnisse in Schweden ganz und gar nicht übertrieben. Was in Deutschland Lehrern zugemutet wird, und auch Schülern, ist wirklich nicht zu fassen.

  • Jupp, sieht bei uns ähnlich aus wie bei den Schweden. Ich kann bei Bedarf mal ein Foto einstellen.

  • @Ratatouille:


    Bei uns gibt es schon Gezeter, weil immer mehr Kollegen sagen "Pause ist Pause". Also wenn da einzelne Schüler vorm Lehrerzimmer stehen und irgendetwas wollen, läßt man sie stehen, weil auch wir ein Anrecht auf "Pause" haben.

  • (...) Wir haben Beamer und Dokumentenkamera in jedem Raum, wir haben eine Laborassistenz in den NaWi-Fachschaften, wir haben Informatiker zur Wartung der IT-Infrastruktur, wir haben Zuschuss zum eigenen Laptop den wir mit an die Schule nehmen, wir haben Zuschuss zum U-Abo (aka Jobticket), wir haben zuverlässiges Reinigungspersonal und damit auch saubere Toiletten (die wir übrigens mit den SuS teilen, es gibt keine Lehrer-Toiletten ...) ... ach ... und ich habe einen Schreibtisch samt abschliessbarem Rolladenschrank an der Schule. (...)

    Also: Bei uns an der Schule gibt es Beamer und Dokumentenkameras in der Hälfte der Klassenzimmer, für die Hälfte der anderen Klassenzimmer gibt es mobile Beamer. Nein Laboarsassistenz/Informatiker zur Wartung oder Zuschuss zum eigenen Laptop gibt es nicht, aber in BaWü gibt es das Jobticket als Alternative zur Kilometerpauschale, wir haben zuverlässiges Reinigungspersonal und damit auch saubere Toiletten (inklusive Lehrertoiletten), ich habe einen eigenen Tisch im Lehrerzimmer und ein abschließbares großes Fach Wir sind tatsächlich regional betrachtet eher durchschnittlich ausgestattet im Medienbereich hoffen aber auf den Medienentwicklungsplan den wir gemeinsam mit dem Schulträger erarbeiten und der uns Beamer und Dok-Kameras in allen Räumen versprochen hat, wenigstens einen Schulsatz Tablets, etc. (In diesem Schuljahr gab es ein paar Exemplare Apple TV und 4 weitere mobile Beamer als Folge des Medienentwicklungsplans.)

    (...) Warum sollten "die Besten", wie es die Politik in ihren Sonntagsreden immer wieder fordert, ausgerechnet in den Bildungsbereich gehen, wenn sie es fast überall sonst besser haben können? Es geht hier schließlich um Personen, die aufgrund ihrer Fähigkeiten und Qualifikationen überall sonst auch gesucht werden, sogar im Ausland. Sogar das Lehrerforum ist ja mittlerweile voll von Anfragen,(...)

    ... von Quereinsteigern/Seiteineinsteigern/Direkteinsteigern, die ganz offensichtlich den Schuldienst doch nicht so unattraktiv finden wie du es hier darstellst.

    Für uns sieht ein Lehrerarbeitsplatz/-pausenraum so aus:
    https://www.stimmt.de/news/web…017/februar/art6257,96655


    Anderswo hält man das für angemessen:
    https://www.lehrerfreund.de/sc…arbeitsraum-schweden/2641


    Ich finde die Verhältnisse in Schweden ganz und gar nicht übertrieben. Was in Deutschland Lehrern zugemutet wird, und auch Schülern, ist wirklich nicht zu fassen.

    Also bei uns an der Schule liegt die Wahrheit zwischen "Schweden" und "Deutschland": Eigene Tische, keine Innen- und Außenreihen, außerdem ein 2.Lehrerzimmer ohne feste Tische mit Kopierer, Farbkopierer, mehreren PC, einem Sofa zum sich mal hinlegen und ausruhen, vielen sehr ruhigen Arbeitsplätzen an denen man ganz ungestört mal arbeiten oder ausruhen kann. Ganz so generös wie auf dem Schwedenbild ist es im Hauptlehrerzimmer nicht, mit dem 2.Lehrerzimmer, der Teekücke mit rundem Tisch, gemütlichem Sofa, Stühlen und der Hauptteeküche direkt am Lehrerzimmer gibt es aber sehr viele zusätzliche Rückzugs- und Entspannungsräume.

    @Ratatouille:


    Bei uns gibt es schon Gezeter, weil immer mehr Kollegen sagen "Pause ist Pause". Also wenn da einzelne Schüler vorm Lehrerzimmer stehen und irgendetwas wollen, läßt man sie stehen, weil auch wir ein Anrecht auf "Pause" haben.

    Ist bei uns dahingehend geregelt, dass in der 1.großen Pause der komplette Verwaltungstrakt- außer natürlich in Notfällen- für SuS gesperrt ist. Sekretärin und Lehrer dürfen also nicht gestört werden sondern haben Pause. Erst in der 2.großen Pause dürfen die SuS ihre nicht-akuten Anliegen am Lehrerzimmer oder im Sekretariat klären. Klappt sehr gut, auch man natürlich vereinzelt SuS daran erinnern muss. Da alle aber an einem Strang ziehen dabei ist der Zusammenhalt auch an anderer Stelle groß.



    (Ja, das ist eine wirklich wirklich gute Schule, an der ich ausgebildet werde mit tollen,engagierten Kollegen. Im Bereich Ausstattung aber eher gutes Mittelfeld von dem her, was ich bei Mitanwärtern oder bei Familienmitgliedern im Schuldienst mitbekomme. Eine Kollegin kam dieses Schuljar aus RLP. In ihrer ersten Woche war sie noch völlig ungläubig, weil es bei uns keine einzige Kreidetafel mehr gibt. Danach hat sie sich von mir erstmal erklären lassen, wie Beamer und Dok.kamera funktionieren, weil sie das schlichtweg nicht kannte von ihrer alten Schule. Ganz offensichtlich geht es weniger darum, wie Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern aufgestellt ist, sondern wie in verschiedenen Bundesländern in Deutschland sehr unterschiedlich mit Schulen, Schulaustattung, etc. umgegangen wird.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ... von Quereinsteigern/Seiteineinsteigern/Direkteinsteigern, die ganz offensichtlich den Schuldienst doch nicht so unattraktiv finden wie du es hier darstellst.

    Genauso wie an den Krankenhäusern mittlerweile viele Ärzte aus Osteuropa und dem Nahen Osten arbeiten. Offensichtlich ist die Arbeit im Krankenhaus in Deutschland doch nicht so unattraktiv, wie es viele Ärzte darstellen, die in die Schweiz, die USA oder nach Nordeuropa ausgewandert sind... die scheinen alle unter einer verzerrten Wahrnehmung der Realität zu leiden.


    Selbst bei den Paketzustellern haben wir mittlerweile sehr viele Osteuropäer. Muss ein toller Job sein, der weltweit so eine Anziehungskraft ausübt...

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ganz offensichtlich geht es weniger darum, wie Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern aufgestellt ist, sondern wie in verschiedenen Bundesländern in Deutschland sehr unterschiedlich mit Schulen, Schulaustattung, etc. umgegangen wird.)

    Das sehe ich auch so. Je nach Schule ist die Gemeinde oder der Landkreis für die Ausstattung zuständig und da kommt es dann darauf an wie potent diese/dieser dasteht. Wir haben überall Beamer und Dokumentenkameras sowie "analoge" Whiteboards. Jedem Lehrer wird zusätzlich ein Laptop gestellt. Ein klassisches Lehrerzimmer haben wir gar nicht sondern einen großen Konferenzraum. Man sitzt eigentlich die meiste Zeit mit vier Kollegen im Lehrerstützpunkt. Dieser ist zugegeben etwas eng aber jeder hat einen eigenen Schreibtisch mit Dockingstation und Schrank zur Verfügung. Dokumente lassen sich per Chip am Kopierer abholen und ein Kontingent gibt es auch nicht. Kaffeeküche mit Kaffeemaschine mit Wartungsvertrag ist auch ganz nett.


    Bin damit echt zufrieden auch im Vergleich zu Unternehmen bei denen ich bereits tätig war.
    Das Gebäude ist nicht das Neueste und schicker geht es hier auch noch aber dafür ist es immer noch recht ansprechend.

  • Das sehe ich auch so. Je nach Schule ist die Gemeinde oder der Landkreis für die Ausstattung zuständig und da kommt es dann darauf an wie potent diese/dieser dasteht. Wir haben überall Beamer und Dokumentenkameras sowie "analoge" Whiteboards. Jedem Lehrer wird zusätzlich ein Laptop gestellt.

    Von sowas können wir nur träumen. Wir haben noch Tische und Stühle in den Klassen, die laut Inventurliste inzw. 45 Jahre alt sind. Unsere Nachbar-Berufskollegs haben sehr viel moderneres Material, obwohl wir alle im gleichen Kreis liegen.


    Unser Problem als technisches BK sind die Werkstätten, die wir unterhalten müssen. Die fressen halt extrem viele Ressourcen in Form von Maschinenabschreibungen und -reparaturen sowie dem eingesetzten Material. Die Schüler bringen Holz, Stahl und Elektrik-Bauteile ja nicht selber mit sondern bekommen das alles von der Schule gestellt.


    Sieht bei uns auch so aus: https://www.hagen-stiftung.de/…csm_METALL_06fed63be1.jpg


    Der Kreis zahlt jetzt für jeden Schüler an jedem der Berufskollegs gleich viel, nur muß das kaufmännische BK natürlich nicht den ganzen Maschinenpark vorhalten und selbst Material müssen sie nicht einkaufen. Das meiste Papier bringen die Schüler ja selber mit. Entsprechend können sie alle 5 Jahre ihr Mobiliar tauschen. Bei uns frißt der Maschinenpark in der Größe eines guten mittelständischen Unternehmens, den wir vorhalten müssen, das Budget fast komplett auf.


    Da wird dann am Rest des Inventars gespart. Tische und Stühle werden z.B. erst ausgetauscht, wenn sie wirklich zusammenbrechen.

  • Völlig bekloppt, dass der Schulträger da nicht nachsteuert Plattyplus. Sieht euer Schulgesetz diese Gleichbehandlung vor?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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