Gott lenkt? Glaubensfragen Vorsicht: Sprengstoff

  • off-topic: Viele Menschen leben christliche Werte wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Einsatz für andere, ohne besonders gläubig zu sein.

  • Aber ich habe mich einfach gefragt, wo Gott mich haben will. Wo sind meine Kompetenzen und Fähigkeiten? Wenn hier auch Christen unterwegs sind, verstehen die vielleicht eher was ich meine...

    Womöglich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe. Aber es interessiert mich schon. Du meinst, dass dein Gott, dich an der Schule haben "will"? Ganzheitlich gedacht, könnte er dann ja auch ein paar Tipps für dich haben, wie du das am besten machst. Aber du fragst hier nach. Und da du krank geworden bist, wie mir scheint ziemlich heftig, hast du den Eindruck, dass er sich bisher genug um dich gekümmert hat? Ich nicht. Er will etwas und du gehst daran kaputt, scheint mir ein ziemlich einseitiges Geschäft zu sein.


    Aber da du nach Tipps gefragt hast: Tu was du willst bzw. wollen kannst. Nicht, was andere von dir wollen. Und zu den anderen würde ich dann Götter, Schulleiter, Kollegen, Schüler, Eltern und angebliche Freunde zählen.

  • Womöglich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe. Aber es interessiert mich schon. Du meinst, dass dein Gott, dich an der Schule haben "will"? Ganzheitlich gedacht, könnte er dann ja auch ein paar Tipps für dich haben, wie du das am besten machst. Aber du fragst hier nach. Und da du krank geworden bist, wie mir scheint ziemlich heftig, hast du den Eindruck, dass er sich bisher genug um dich gekümmert hat? Ich nicht. Er will etwas und du gehst daran kaputt, scheint mir ein ziemlich einseitiges Geschäft zu sein.
    Aber da du nach Tipps gefragt hast: Tu was du willst bzw. wollen kannst. Nicht, was andere von dir wollen. Und zu den anderen würde ich dann Götter, Schulleiter, Kollegen, Schüler, Eltern und angebliche Freunde zählen.


    Weißt du O.Meier, Kommentare dieser Form werden der Grund sein, wieso Hannelotti das Thema in einen Privatchat verlagert hat.

    Genau deshalb. Weil diese Antwort nur bedingt hilfreich ist, aufgrund unterschiedlicher Denkweisen. Was aber hilfreich ist, ist die Anfrage, ob der/die TE genug auf sich achtet. Die Frage nach "wo Gott mich haben will" geht stark in die Richtung "welche Fähigkeiten habe ich und wo kann ich sie sinnvoll einbringen". Diese Frage sollte nicht aussagen, dass jemand (in diesem Fall Gott) will, dass man eine Tätigkeit ausübt, die denjenigen krank macht. Aber das nur am Rande. Ich denke, dass sich jeder irgendwann mal die Fage stellt oder gestellt hat, ob das was man gerade macht, überhaupt (noch)das Richtige ist. Die Antwort die man darauf findet und die einflussgebenden Faktoren sind dabei natürlich völlig unterschiedlich.


    Aber zurück zur eigentlichen Frage: Ich finde ganz schnöde Pro und contra Listen hilfreich. Was spricht dafür, den Beruf weiter auszuüben, was dagegen. Gibt mir die Tätigkeit genug zurück, so dass ich bei einer hypothetischen Bilanz am Ende ein Plus stehen habe? Wenn ja, dann muss man nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen, sollte die Arbeit trotzdem zu belastend sein. Steht ein minus am Ende, dann sollte man definitiv nach Alternativen suchen.

  • Weißt du O.Meier, Kommentare dieser Form werden der Grund sein, wieso Hannelotti das Thema in einen Privatchat verlagert hat.

    Das ist halt O.Meiers Art zu sagen: pass auf dich auf und tu nichts, von dem du denkst, das ist für irgendwen anders. Und bei allem Pessimismus seiner Beiträge kann ich dem durchaus zustimmen.

  • Diese Frage sollte nicht aussagen, dass jemand (in diesem Fall Gott) will, dass man eine Tätigkeit ausübt, die denjenigen krank macht.

    Mal abgesehen davon, dass Fragen selten etwas aussagen, klang das was der TE sagte, für mich genau so. Um Missverständnisse zu vermeiden, habe ich nachgefragt. Das war wohl schon zu ähbä. Nun gut, offensichtlich darf man über Götter sprechen, aber wohl nicht jeder. Dazu etwas nachzufragen ist wohl auch nicht schicklich.


    Danke für die Ehrlichkeit.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Mal abgesehen davon, dass Fragen selten etwas aussagen, klang das was der TE sagte, für mich genau so. Um Missverständnisse zu vermeiden, habe ich nachgefragt. Das war wohl schon zu ähbä. Nun gut, offensichtlich darf man über Götter sprechen, aber wohl nicht jeder. Dazu etwas nachzufragen ist wohl auch nicht schicklich.
    Danke für die Ehrlichkeit.

    Natürlich darf man nachfragen und das habe ich auch gar nicht als ähbäh empfunden. Eben weil ich gemerkt habe, dass das Geschriebene der TE für dich wohl so rübergekommen ist, habe ich versucht es etwas zu klären. Keine Ahnung warum dein Ton auf einmal so gereizt "klingt", denn von ähbäh war nie die Rede.


    Nachtrag: ersetze in meinen zitierten Posting "aussagen" durch "ausdrücken". Wobei auch Fragen meiner Meinung nach einen gewissen Aussagegehalt haben.

  • Ich wurde gebeten meine Beweggründe für ein Verbleiben im Schuldienst transparent zu machen, dies habe ich getan. Das dies auf Unverständnis treffen würde, war mir auch klar. Darüber diskutieren möchte ich jedoch nicht.

    Muss du auch nicht. Eine Diskussion hatte auch niemand im Sinn. Mir ging es darum zu klären, wie diese Aussage zu verstehen ist. Insofern sind mir deine Beweggründe für ein Verbleiben im Schuldient immer noch nicht transparent. Aber das ist vielleicht auch nicht wichtig.


    Mir verschließt sich die Idee, sich bei seinen Entscheidungen auf einen Gott zu berufen, nicht wirklich. Das erlebe ich auch an anderen Stellen. Ein Gott, ein Glaube wird als Beweggrund angegeben. Dadurch ist aber gar nichts erklärt. Und bei Nachfragen kommt dann wenig bis nichts. Wieso wird die Religion, der Glaube, der Gott erwähnt, wenn man nicht darüber sprechen möchte? Das ist zwar alles völlig legtim, aber es offenbart ein gewisses Problem, wie ich finde, wenn nämlich nicht klar ist, wie man aus dem nicht näher spezifizierten Glaubenaspekt, die Entscheidung ableitet.


    Es ist überhaupt nicht wichtig, dass die Leute im Forum oder womöglich gar ich, deinen Glauben und deine darauf basierenden Entscheidungen verstehen. Ich befürchte aber, dass du selbst die Problemlage, die aus dem Auftrag deines Gottes für dich entsteht, nicht genügend reflektiert hast. So wie du deinen Gott beschreibst, verheizt er dich. Bist du dazu wirklich bereit?


    Es schwebte an der einen oder anderen Stelle in anderen Threads ja schon mal die Idee des "missionarischen Eifers" durch den Raum. Hier könnte das mal angebracht sein, auch wenn ich nicht eifere. Glaubensfreiheit ist ein hohes Gut. Trotzdem möchte ich die Frage in den Raum stellen, ob es nicht Fälle gibt, in denen es Menschen ohne eine Glaubensüberzeugung, die sich zu opfern verlangt, besser ginge.


    Damit verbunden ist dann das Problem, dass dir die Tipps nur bedingt weiter helfen, wenn du dich dann doch für deinen Auftrag und gegen dich selbst entscheidest. Insofern weiß ich gar nicht, ob dieser Thread überhaupt zu etwas gut ist.


    Weil dich das womöglich gar nicht so furchtbar interessiert, hier noch etwas wichtiges: Pass' auf dich auf. Geh' davon aus, dass es sonst niemand tut. Falls doch, tut ihr es doppelt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • @'lamaison
    Was genau möchtest du damit sagen?

    Ich möchte damit einfach nur sagen, dass es mich immer etwas befremdet, wenn mich Menschen auf ihre (besondere) Gläubigkeit oder Christlichkeit hinweisen. Das hat für mich den leichten Beigeschmack, doch etwas Besseres zu sein als die anderen. Kommt bei mir auch davon, weil eine Kollegin bei vielen Gelegenheiten darauf hinweist: "Ich bin ja so christlich." Auch nichtchristliche Menschen sind wertvoll....Bezieht sich auf deinen Hinweis: "Wenn hier auch Christen unterwegs sind, verstehen die, was ich meine..."
    Kann auch sein, dass ich es falsch verstanden habe. Ich mache für mich keinen Unterschied, ob jemand christlich, gläubig oder irgendetwas ist. Mir fällt es auch schwer zu glauben, dass einem Gott eine besondere (schwierige) Aufgabe auferlegt. Mein Gottesbild ist anders.

  • Mir fällt es auch schwer zu glauben, dass einem Gott eine besondere (schwierige) Aufgabe auferlegt.

    Sicher? Lies mal in eurem dicken Buch nach, ob du da nicht ein paar Beispiele findest.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich finde es widersprüchlich, wenn man einerseits sagt: "Ich habe gespürt, dass Gott mich da haben will" und dann andererseits jede diesbezügliche Nachfrage abtut, indem man plötzlich sagt, man möchte nicht darüber reden.
    Warum also nicht gleich von Beginn an sagen: "Ich habe mir überlegt, wo mein Platz ist" und das Thema Gott außen vor lassen, wenn man nicht drüber reden möchte?


    Ich glaube ohnehin, dass es ein und dieselbe Sache ist.
    Gläubige Leute sagen, Gott möchte sie irgendwo haben bzw. ihre Bestimmung sei dies oder jenes.
    Weniger gläubige oder ungläubige Leute sagen, sie haben gemerkt, dass sie sich in diesem Beruf am erfülltesten fühlen / dieser Beruf für sie am meisten Sinn macht / dieser Beruf am besten zu ihrem Lebensentwurf passt etc pp.
    Alles das gleiche, meiner Meinung nach.


    Der Tipp von Mrs Pace ist super. Den werde ich auch beherzigen!

  • Warum also nicht gleich von Beginn an sagen: "Ich habe mir überlegt, wo mein Platz ist" und das Thema Gott außen vor lassen, wenn man nicht drüber reden möchte?

    Ich befürchte, es ist noch schlimmer. Nämlich, dass man in solchen Situationen eben einen Gott als Grund anführt, um das Gespräch über die Gründe gar zu vermeiden. Also wenn so ein Gott sagt, dieser oder jener solle das tun, dann kann man da wohl nchts machen, dann ist das wohl so. So ein Gott ist ja schließlich ein Gott.


    Ich weiß nicht, ob das hier so war, aber es kommt mir so vor.

    Gläubige Leute sagen, Gott möchte sie irgendwo haben bzw. ihre Bestimmung sei dies oder jenes.
    Weniger gläubige oder ungläubige Leute sagen, sie haben gemerkt, dass sie sich in diesem Beruf am erfülltesten fühlen / dieser Beruf für sie am meisten Sinn macht / dieser Beruf am besten zu ihrem Lebensentwurf passt etc pp.
    Alles das gleiche, meiner Meinung nach.

    Leider fehlt mir eine Quelle für eine Studie, von der ich mal hörte. In der wurden Menschen zu bestimmten Themen gefragt, was sie dazu meinen, was sie denken, was andere dazu meinen und was sie glauben, was der jeweilige Gott dazu meint. Es wurde dann untersucht, welche Gehirnbereich jeweils aktiv war. Bei der eigenen Meinung und der anderer waren andere Gehirnbereoche aktiv. Bei der Frage nach der menung Gottes aber der gleiche wie bei der eigenen Meinung.


    das kann man natürlich dadurch erklären, dass so ein Gott über diesen Gehirnteil mit dem Menschen kommnuniziert. Die Erklärung, dass man sich aber seinen Gott danach konstruiert, was amn selbst meint, benötigt vielleicht aber doch weniger zusätzliche Annahmen. So wäre es dann kein Zufall, dass der Gott, an den man glaubt, vielfach die gleichen Ansichten vertritt, wie man selbst.


    Und so gesehen, ja, dann wäre "Mein Gott will ..." nur ein Synonym für "Ich will ...".

  • Sicher? Lies mal in eurem dicken Buch nach, ob du da nicht ein paar Beispiele findest.

    Sagst du mir eine? Bin gerade zu k.o., um nachzuschauen, aber vom selbstgewählten irdischen Treiben und nicht wegen etwas anderem....

  • @lamaison: Hiob wäre da der Klassiker oder auch der Auftrag an Abraham seine Gottesfurcht zu zeigen, indem er seinen Sohn Isaak erschlagen möge (was gemäß der Bibel in letzter Minute von Gott verhindert wurde, der Abrahams Glauben für ausreichend geprüft und erwiesen befand). Hab die Bibel gerade nicht griffbereit zur Angabe der exakten Bibelstellen, aber die findet ja jeder der will auch selbst. Göttliche Prüfungen des eigenen Glauben sind "echte Klassiker" der abrahamitischen Religionen und ihrer Schriften.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Oder auch, um auch mal ins Neue Testament zu gehen, dass er seinen eigenen Sohn auf die Welt schickt, der genau weiß, dass er qualvoll am Kreuz sterben muss, weil das irgendwie dabei helfen soll, die Sünden aller Menschen zu vergeben. Der Zusammenhang ist mir bis heute nicht so ganz klar...

  • In der Familie meiner besten Freundin gab es einen Todesfall. Die älteste Tochter meinte in ihrer Trauer zu mir, dass das Familienmitglied jetzt endlich alles Leid hinter sich habe. Das Leben bestehe eben aus Prüfungen und Leid, für die man im Jenseits belohnt würde.
    Ich bin ein religiös sehr aufgeschlossener und auch toleranter Mensch, aber das hat mir dann doch die Spucke verschlagen, das Leben derart fatalistisch zu sehen. Vielleicht bin ich an der Stelle zu sehr Politikwissenschaftlerin, aber ich finde einfach, eine mächtigere Instanz, die all ihre Macht dazu verwendet Schwächere zu prüfen und ihr Leben leidvoll zu gestalten ist meiner Anbetung nicht wert. Was nicht heißt, dass ich Atheistin wäre, ich finde nur Anbetung muss man wert sein und sich verdienen. Blinder Gehorsam einer lediglich menschlich näher definierten Autorität liegt mir nicht. Ich glaube lieber, dass Werte wie Liebe, Gerechtigkeit oder auch Wahrhaftigkeit göttlichen Ursprungs sind und dass wir uns dem göttlichen Kern in uns selbst (oder auch unserer Umgebung im Sinne des Pantheismus) nähern indem wir diese Werte leben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Sagst du mir eine? Bin gerade zu k.o., um nachzuschauen,

    Ja, muss man nachsehen, hat man nicht parat. Is' klaa.


    Ich fange mal bei Adam und Eva an. Deren Aufgabe, nicht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu Essen, war zumindest so schwierig, dass sie sie nicht erfüllen konnten.


    Abraham sollte seinen Sohn töten. Und ob Isaaks Rolle bei der Zeremonie ein reiner Spaß war, wage ich zu bezweifeln.


    Hiob wurde übel mitgespielt. Das alles zu ertragen, war sicher eine schwierige, wenn nicht unmögliche, Aufgabe.


    Noah musste in riesiges Schiff bauen, um die Tiere der Erde zu retten. War das einfach os ganz ohne Kreissäge und Akkuschrauber? Anschließend sollte seine Familie den Planten wiederbevölkern. Ob der dafür notwendige Inzest nun sonderlich schwierig war, kann ich nicht beurteilen, aber eklig stell ich's mir vor.


    Moses hatte keinen einfachen Job. Häufige Konsultationen beim Pharao, bis man los durfte. Und dann 40 Jahre 'Rumgeirre in der Wüste und dann die ganze Bande bei Laune halten.


    Maria musste ein uneheliches (durch Vergewaltigung gezeugtes) Kind austragen, um dann mitzuerleben, wie dieses als junger Mann hingerichtet wird.


    Achja, Jesus, der hat sich wohl die Aufgabe sich an sich selbst zu opfern, um den Menschen Sünden vergeben zu können, die diese nicht begangen sondern geerbt hatten. Das ist vielleicht nicht schwierig, aber es klingt kompliziert. So oder so, auch wenn er nicht gestorben ist, so musste er doch ein 36-stündiges Koma aushalten.


    Judas musste seinen Freund verraten.


    Upps, das war jetzt mehr als ein Beispiel. Lies mal nach. Spannende Geschichten. Ich mag ja die Hörbuchvariante:


    The Bible Reloaded

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    4 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

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