Liebes Forum,
ich habe eine Schülerin in Klasse 6, die es bei mir in Englisch am Gym leider so gar nicht packt und die ganz erhebliche elementare Lücken hat. Sie kann wirklich kaum einen geraden Satz bilden. Die Leistungen sind daher für mich klar mangelhaft und auch Tests und Arbeiten sind durchgehend mangelhaft. Eigentlich ist der Fall für mich daher klar. In Hamburg gilt: mit einer 5 im Hauptfach müssen SuS nach Klasse 6 vom Gymnasium, die Tragweite der Note ist also nicht unerheblich.
Nun das Problem: Sie ist in anderen Fächen in Ordnung bis gut, das Problem ist ganz klar bei Englisch zu verorten. Ihre private Situation ist gleichzeitig auch so, dass der Schulwechsel für sie eine große persönliche Belastung darstellen würde, darauf möchte ich hier aus mehreren Gründen nicht weiter eingehen. Ich vertrete die Haltung, dass das Schulgesetz in Hamburg nun einmal so ist wie es ist und ein gymnasialer Standard sich daran bemisst, dass Kinder in allen Hauptfächern mindestens ausreichende Noten beim Übertritt in die Mittelstufe haben müssen. Davon abgesehen kann ich es fachlich überhaupt nicht vertreten, denn es fehlen zu viele Kenntnisse aus vorherigen Klassenstufen und das Problem würde sich einfach nur fortsetzen und m.E. sogar verschärfen. Kollegen haben jedoch an mich herangetragen, dass es aufgrund ihrer privaten Umstände und der Leistungen in anderen Fächern vielleicht eine pädagogische Note in Englisch geben könnte, wodurch sie die Versetzung schaffen könnte. Dazu muss ich sagen, dass ich von dieser Art von Notengebung gar nichts halte. Gleichzeitig beschäftigt mich das Thema auch sehr.
Wie würdet ihr dazu stehen? Hattet ihr mal einen ähnlichen Fall, wie habt ihr euch entschieden und welche Konsequenzen ergaben sich?