Alles anzeigenHallo Krabappel,
die Idee hatte ich auch zu Beginn im Kopf: Sei fair, transparent und konsequent und du wirst schließlich akzeptiert und respektiert. Es mag sein, dass ich zu früh weich geworden bin, aber das Referendariat ist zu kurz und meine Stellung als Referendar zu schwach, um gegen viele kleine Windmühlen anrennen zu können. Das würde ich sicherlich tun, wenn ich fertig wäre und der Ausbildungsdruck mir nicht im Nacken säße, aber solange es für mich sehr wichtig ist, dass sich die Schüler bei mir im Unterricht wohl fühlen, gebe ich im Zweifel die bessere Note und werde nicht als erster in Klassen Hausaufgaben unter Androhung von Sanktionen einführen, die das zuvor nicht kannten.
Schüler beschweren sich sehr schnell über ihrer Meinung nach fiese Maßnahmen (obwohl völlig transparent und für alle gültig), ich hatte es bereits, dass ein Kollege mich fragte, ob alles klar sei, da einige Schüler sich über mich nach einer Klassenarbeit bei ihm beschwert hätten. Das war noch zu der Zeit, in der ich realistische Noten verteilt habe. Er gab mir den Tipp, als Referendar lieber geschönte Noten zu vergeben und es locker angehen zu lassen. Seit ich das beherzige und meine ursprüngliche Einstellung über Bord geworfen habe, klappt es auch wieder besser mit den Schülern. Wie gesagt: Ich bin abhängig und im Zweifel immer der Schuldige, auch dann, wenn Schüler sich wegen irgend einer Lächerlichkeit über mich beschweren. Ich bin Referendar.
der Buntflieger
Darin stimme ich dir zu nach dem Motto: Traurig, aber wahr.
Als Referendar hatte ich natürlich auch noch nicht die Autorität, wie ich sie mir später langsam erarbeitet habe. Heute ist mein Argument oft: Vielleicht dürft ihr euch das bei anderen erlauben, aber bei mir nicht!
Sagen wir so, WENN man eine bestimmte Stellung bei Schülern, Eltern, Kollegen, Leitung erreicht hat, DANN kann man sich bestimmte Dinge eher erlauben. Bis dahin muss man zumindest "vorsichtig sein".