Bitte um Einschätzung, Wechsel zu Lehramt, Lebenssituation


  • Ich vermute einfach, das wenn ich wirklich mit Lehramt anfangen sollte, es besser schaffe diesmal bzgl Geographie. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das es mir so viel abverlangt wie ein normales Mathestudium. Ich gehe von (höchstens) 4 Jahren Studium aus, habe mir bereits viele Studienverlaufspläne genau angeguckt.



    Meine Ausbildung war damals auch nur eine Notlösung. Diese hat mir zwar großen Spaß gemacht, es ist aber ein Bereich den man nicht ins hohe Alter ausüben kann. Ich habe dann immer vor Augen, das ich mit 50 Jahren gekündigt werde oder die Firma pleite geht. Dann stehe ich da mit wirklich nichts, da man in diesem Bereich, mit diesem Alter dann gar keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt hat und in die Bedeutungslosigkeit abrutscht.



    Ich gebe zu, als ich mit Physik bzw Mathe angefangen habe, hatte ich kein wirkliches berufliches Ziel. Habe dann einige Praktika im Bereich Finance/Versicherung absolviert, die auch ganz ok waren. Aber es hat mich angeödet stundenlang programmieren zu müssen oder Excel Tabellen hin und her zuschieben. Was mir aber immer Spaß gemacht hat, war aber die Auszeit wo ich Nachhilfe einfach so gegeben habe, dies hat mir persönlich immer etwas zurück gegeben.

  • Wie wär's mit einer Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann? Und ich meine das ganz ernst, es werden doch an vielen Stellen Azubis gesucht. Wieso nochmal studieren, nur um der Verbeamtung Willen?


    Ich meine, wenn's denn unbedingt Mathelehrer sein soll, dann mach, aber wenn es genau das wäre, würdest du wohl nicht zögern.

    Noch eine Ausbildung kommt für mich nicht in Frage. Ich denke mir irgendwie, ganz oder gar nicht nun. Wie kommst du eigentlich ausgerechnet auf Reiseverkehrskaufmann? Meiner Meinung nach ein Beruf der am aussterben ist. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.



    Vieleicht suche ich hier aber auch nur nach Bestätigung für das Lehramt, ist natürlich auch möglich. Aber ich finde es gut auch einfach mal ehrliche Meinungen zu meiner Sitation zu hören.

  • nimm es mir nicht übel, aber was du schreibst, wirkt auf mich, als habe da jemand mit Unstrukturiertheit und mangelndem roten Faden für seine Ziele geschrieben.
    ioch fürchte, für einen so hochkomplexen Beruf wie den des Lehrers, zumal wenn man ihn noch etliche Jahre ausüben wird, braucht es aber genau das.
    Als Lehrer bist du auch zu einem Großteil Erzieher. Auch am Gym. Siehst du dich in der Rolle?

    Natürlich hast du Recht mit deinem ersten Satz. Genau das wollte ich mit chaotisch auch ausdrücken. Es gibt in meinem Leben keinen roten Faden.


    Ich werde wohl wirklich vorher ein Praktikum machen müssen um mich zu überzeugen.


    Während meiner Nachhilfezeit waren auch einige Schüler dabei (zb Förderschule), die einfach mal einen haben mussten der Ihnen zu hört und auch abseits des Fachs Ihre Problem anhört. Das hat mir schon ganz gut gefallen und ich war auch erstaunt, das diese gerade auf mich zugekommen sind. Auch außerhalb der Nachhilfezeit war ich mit diesen immer noch in Kontakt. Vieleicht ist das ja immerhin ein gutes (kleines) Zeichen das man diese Rolle ausfüllen kann, zumindest mache ich mir jetzt schon Gedanken welche Art Lehrer man denn später mal sein möchte/muss um den Schülern helfen zu können. Damals auf der Hauptschule hat mir kaum ein Lehrer geholfen, wenn z.B. Richtung Mobbing und Schlägerei ging. Die haben dann immer schön weggeschaut... sowas würde ich niemanden wünschen.

  • Ich würde Dir dringend zu einem Praktikum raten. Nachhilfeunterricht und der Lehrerberuf haben Berührungspunkte, sind aber doch zwei verschiedene Dinge. Und auch sonst: Klar ist ein Lehrer Pädagoge und hat sich um solche Dinge zu kümmern, die Du ansprichst. Er ist aber auch ein Wissensvermittler, ein Beurteiler und Vieles mehr ...

  • Natürlich hast du Recht mit deinem ersten Satz. Genau das wollte ich mit chaotisch auch ausdrücken. Es gibt in meinem Leben keinen roten Faden.
    (...)

    Schwierige Voraussetzung nicht nur für Zweitstudium und Ref sondern vor allem auch als Lehrer. Finde heraus, was du -jenseits von Fatalismus à la "entweder ganz oder gar nicht" und der selbstempfundenen, scheinbaren Alternativlosigkeit (die es von außen betrachtet nicht gibt, Alternativen gibt es, wie Wollsocken schrieb, immer) - tatsächlich willst. und bring das in Einklang mit echten Stärken, nicht nur mit Wünschen. Sei ehrlich zu dir und erlaub dir einen anderen Weg zu gehen, wenn der Schuldienst nicht die Antwort ist. Rund 6-7 Jahre weitere Ausbildung (Studium + Ref) ohne Garantie am Ende tatsächlich geeignet zu sein für den Beruf sind deutlich mehr, als nochmal 2 Jahre duale Ausbildung in einem anderen Bereich. Um den Weg in den Schuldienst zu packen wirst du viel Willenskraft benötigen und einen innerlichen roten Faden wohin deine Reise gehen soll entwickeln müssen. Die Unterrichtsplanung lebt später von deiner inneren Klarheit und Strukturiertheit und deinen roten Fäden für die jeweilige Klasse und das Fach.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Überhaupt auf die Idee zu kommen, nach einem in die Länge gezogenen und schlecht abgeschlossenen Bachelorstudium einen Master anzufangen, zeugt von einer großen Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Mit abgeschlossener Ausbildung (oder hast du die auch abgebrochen?) und Berufserfahrung sowie einem Bachelor das Lehramtstudium als einzige Alternative zu Hartz 4 darzustellen, ist ziemlich kindisch und klingt wie: Wenn ihr mir jetzt nicht sagt, dass ich Lehrer werden kann, dann lasse ich mich eben bis an mein Lebensende vom Staat finanzieren und ihr könnt dafür blechen.


    Etwas gern zu machen heißt noch lange nicht, dass man es gut kann. So ist das leider! Was kannst du richtig gut? Was fällt dir leicht? Das herauszufinden wäre für dich im Moment viel wichtiger. Warum scheitern deine Bewerbungen (schreibst du überhaupt welche)? Die Noten sind sicher ein Grund, aber ich vermute, nicht der einzige. Statt dich erneut auf ein Studium zu stürzen, dem du möglicherweise oder sogar wahrscheinlich nicht gewachsen bist, solltest du dich erst einmal fragen, warum du dich ständig so verzettelst. Besser noch fragst du jemand anders, der dich gut kennt oder der das professionell macht.


    Bei uns fangen immer mal wieder Leute als Vertretungskräfte oder Seiteneinsteiger an, die dann ziemlich schnell wieder weg sind. Nicht freiwillig allerdings. Das ist auch keine schöne Erfahrung, glaub mir. Ob das bei dir so wäre, weiß hier natürlich niemand, aber dir jetzt zuzuraten ohne dich zu warnen wäre auch nicht richtig.

    Genau das ist es ja, was ich mit "großer Fehler" angedeutet habe. Es war sehr unbedacht den Master anzufangen und dann noch an einer anderen Uni die fachlich einiges mehr abverlangt. Und ja es gibt gravierende Unterschied zwischen den Unis, auch in Mathe. Vieleicht nicht in den Grundvorlesungen Anaylsis und Lineare Algebra, aber später sicherlich und im Master erst recht.
    Die Ausbildung habe ich nicht abgebrochen, hätte ich sonst auf jedenfall geschrieben.
    Das mit der einzigen Alternative war überspitzt formuliert und wirklich kindisch, das gebe ich zu.


    Meine Meinung: Ich denke ich kann nichts wirklich gut, außer die Sache mit der Nachhilfe, die mir eigentlich immer ganz gut gelungen ist. Sonst wäre da ja auch keiner mehr zu mir gekommen denke ich. Habe zwei linke Hände und würde im Handwerksbereich untergehen, wobei ich in diesen Bereichen auch schon gearbeitet habe und es ging. Ich kann mir sowas aber nicht für den Rest meines Lebens vorstellen. Genauso wenig wie den ganzen Tag im Büro zu sitzen wie ich es in den Praktika gemacht habe. Es fehlte immer das Zwischenmenschliche irgendwie, man war nur eine Nummer.



    Ich interessiere mich generell für extrem viele Themen, aus allen möglichen Bereichen. Ich schaue ständig Nachrichten, gucke Dokumentationen und lese mir viele Berichte über sonst was durch (und vernachlässige damit auch mein Studium). Mich interessiert halt vieles, aber bitte nur grob und nicht zu tief. Das ist auch das Problem im Mathestudium gewesen. Wenn ein Modul anfängt sind die ersten 3-5 Wochen super für den Überblick und alles klingt spannend. Aber dann geht es in die Tiefe und es werden Beweise im Umfang von 2-5 Seiten besprochen bzw eine Vorlesung sich nur mit einem einzigen theoretischen Satz auseinander gesetzt. Es ödet mich dann irgendwann an, da ich den Sinn dahinter nicht sehe sowas einmal zu brauchen, egal in welcher Form.



    Ich hatte auch überlegt es später als Quereinsteiger/Seiteneinsteiger zu probieren und den Master einfach fertig zu machen (mit 3,x wieder). Das bestehen ist nicht das Problem, das Problem ist die Zeit und die Balance zu finden gut lernen zu können um eine gute Note schreiben zu können. Das ist mir nur selten gelungen.
    Da habe ich mir aber gedacht, als Quereinsteiger wird man immer den Nachteil haben später gegegenüber voll ausgebildeten Lehrern und es fehlt einfach das didaktische. Daher meine jetztigen Überlegungen.

  • ...Wie kommst du eigentlich ausgerechnet auf Reiseverkehrskaufmann? ...

    Weil du dein Interesse für Geographie erwähntest.


    Klar, vielleicht hast du einen guten Draht zu Jugendlichen umd Förderschule wär dein Ding?


    Ich möchte aber entschieden davor warnen, zu meinen, man müsse "helfen". Bitte, nicht noch ein Kollege, der helfen will, um sich von seinen eigenen Problemen abzulenken. Das Ganze gepaart mit "Ich machs besser als all die doofen Lehrer früher", solche Einstellungen bringen genug Leute ins Sozialpädagogenleben mit...


    Lehrer ist und bleibt ein Beruf, bei dem man anderen etwas beibringt, sich in Gruppen durchsetzen muss und vor allem genauso nach 5-10 Jahren an den Punkt kommt, an dem man sich fragt: "war's das jetzt?" Soundsooft gepaart mit Tinnitus, Bandscheibenproblemen oder Burnout.


    Ganz ehrlich, ich mach keine Werbung für den Beruf. Entweder man hat Bock drauf oder man lässt es besser. Überreden würde ich niemals jemanden, schon gar keinen, der einen labilen Eindruck vermittelt.

  • Ich hab jetzt eine ganze Menge Fragezeichen über dem Kopf ... ich dachte nämlich bisher immer (und so erlebe ich das auch in meinen Fächern an meiner Schule), dass man als (Gymnasial)Lehrer fachlich schon sehr fit sein muss (ich könnte sonst viele Fragen meiner SuS ja gar nicht beantworten und ein ständiges "Weiß ich nicht, sag ich euch nächste Stunde" ist ja auch nicht so toll). Einen Teil meiner "Autorität" bei den SuS habe ich auch, weil sie sehen, dass ich in meinen Fächern gut dabei bin und ihnen da wirklich was beibringen kann.

    Ich fühle mich fachlich aber fit, vieleicht noch nicht topfit, aber sowas lässt sich ja noch machen. Bezogen auf den Stoff an der Schule und den Grundstudium natürlich.
    Immer wieder lese ich von Mathestudenten im lehramt (wie bei studycheck) wie schwer das Studium doch ist und wofür die denn sowas später brauchen im Unterricht, dabei sind das ja meist Module die noch grundständig waren und mir auch ganz gut gelungen sind.
    Die schlechten Noten kamen bei mir zumindest immer erst in der Vertiefung wo man ein Thema sehr lange behandelt hat und es irgendwann öde/anstrengend wurde.
    Ich denke mir, wenn ich fachlich nicht fit gewesen wäre, dann wäre auch keiner mehr zur Nachhilfe gekommen und hätte viel Geld dafür ausgegeben.


    Und ich glaube nicht, wie viele es auch schreiben, dass ich später im Unterricht Themen aus dem späteren Hauptstudium und Master brauche, an denen ich gescheitert bin (4 gewinnt), wie z.B. Asymptotische Stochastik, Geometrische Gruppentheorie, Nichtlineare Evolutionsgleichungen, Generalisierte Regressionsmodelle, Numerische Methoden in der Strömungsmechanik und Streutheorie.


    Sowas brauch man für Lehrer nunmal nicht mehr, denke ich. Und sowas kommt in einem normalen Lehramtsmathestudium gar nicht vor. Zumindest nicht diese Tiefe.


    Ich habe einige Unis angeschrieben und bei vielen kann ich mir wie im Anfangspost gesagt einiges anrechnen lassen. Teils alles, so das ich selbst im Master "nur" noch die Fachdidaktik habe (neben Geo/Bildungswissenschaften).

  • (...) Mich interessiert halt vieles, aber bitte nur grob und nicht zu tief. (...)

    Ui, für guten Unterricht ist das aber keine besonders gute Voraussetzung. Überblickswissen ist natürlich wichtig, aber die Stellen, an denen du weitergehst, tiefer schaust, dich detaillierter interessiert sind genau die Momente von denen dein Unterricht leben wird, weil es dir gelingen kann bei deinen Schülern die Begeisterung für ein scheinbar trockenes Thema zu wecken oder sie zumindest mit deiner Begeisterung und deinem Interesse mitzureißen. Darüber hinaus musst du um Stolperfallen im Lernprozess deiner Schüler identifizieren zu lernen über mehr verfügen, als nur Überblickswissen. Nachhilfe ist nicht repräsentativ dafür. Dort arbeiten manche Perlen, aber eben auch viele Menschen die für den Schuldienst nicht geeignet wären, obgleich sie erfolgreich Nachhilfe erteilen. Funktionierende Nachhilfe und guter Unterricht im schulischen Sinne sind zwei völlig verschiedene Dinge.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Studium Mathematik an einer kleinen Uni -> sehr lange, aber Abschluss, aber mit relativ schlechter Note, obwohl es Spaß gemacht hat
    Studium Master Mathematik mit Wechsel an ner TU -> großer Fehler, ich komme nicht mit und bin überfordert -> Abbruch

    Ich habe da so meine Bedenken, ob das eine ausreichende fachliche Tiefe bedeutet. Wohl eher nicht, oder? Die Fachlichkeit ist schon eine wesentliche Grundlage für's Unterrichten. Durchaus begegnen uns in der freien Wildbahn auch Kollegen, denne es da etwas fehlt. Und irgendwie unterrichten die ja auch. Aber gut finde ich das nicht.


    Den nsatz, etwas zu finden, bei dem man mit begrenzten Aufwand noch einigermaßen sicher wo unterkommt, finde ich legitim, Ich weiß aber nicht, ob das klappen wird.


    Ich würde dir empfehlen, dir eine Schule zu suchen, die dich ein paar Wochen als Praktikanten nimmt. Dann hast du zumindest etwas Klarheit, was in dem Job auf dich zukommt und was man können muss.


    Zunächst sehe ich nichts, was mich dich in der Idee "Lehramt" bestätigen lässt.

  • Ui, für guten Unterricht ist das aber keine besonders gute Voraussetzung. Überblickswissen ist natürlich wichtig, aber die Stellen, an denen du weitergehst, tiefer schaust, dich detaillierter interessiert sind genau die Momente von denen dein Unterricht leben wird, weil es dir gelingen kann bei deinen Schülern die Begeisterung für ein scheinbar trockenes Thema zu wecken oder sie zumindest mit deiner Begeisterung und deinem Interesse mitzureißen. Darüber hinaus musst du um Stolperfallen im Lernprozess deiner Schüler identifizieren zu lernen über mehr verfügen, als nur Überblickswissen. Nachhilfe ist nicht repräsentativ dafür. Dort arbeiten manche Perlen, aber eben auch viele Menschen die für den Schuldienst nicht geeignet wären, obgleich sie erfolgreich Nachhilfe erteilen. Funktionierende Nachhilfe und guter Unterricht im schulischen Sinne sind zwei völlig verschiedene Dinge.

    Zum Anfangssatz. Bedenke bitte auf was ich mich hier beziehe. Ich meine Themen die an einer TU im Master behandelt werden (z.B. diese die ich genannt habe). Es geht hier absolut nicht um Themen die in der Schule behandelt werden und alles was damit zusammenhängt. Natürlich kann man von einem absoluten Grundgedanken aus zu jedem x-bel. komplizierten Thema kommen, aber sowas wird in der Schule ja auch nicht gemacht.
    Ich finde es aber gut, das du sowas ansprichst. Ein Lehrer sollte auch über den Schulstoff hinaus das Thema beherrschen. Aber auf forschungsebene? Ich weiß es nicht.
    Zum letzteren stimme ich dir absolut zu.

  • Mh, also ich schließe mich hier an, auch wenn du was anderes hören willst:
    Lehramt klingt nicht sonderlich passend für deine Persönlichkeit.
    Mach ein paar Wochen Praktikum. Halt ein paar Unterrichtsstunden ALLEINE (wenn das möglich ist), und nicht in einer Vorzeigeklasse.


    Du schreibst, dass die schlechten Note auch auf Grund der vielen Nebenjobs, etc. zustande kamen. In wie fern hat sich deine Situation denn seitdem verändert? Oder werden das dann beim Lehramtsmaster wieder genauso viele Nebenjobs und schlechte Noten?


    Nachhilfe hat dir Spass gemacht und ist genau dein Ding? Dann mach doch das! Entweder für eines der großen Unternehmen oder du machst die Selbstständig und gibst den Kiddies hauptberuflich Nachhilfe.

  • Ich meine Themen die an einer TU im Master behandelt werden (z.B. diese die ich genannt habe). Es geht hier absolut nicht um Themen die in der Schule behandelt werden und alles was damit zusammenhängt.

    Ich weiß gar nicht, warum man fürs Lehramt studieren muss. Wenn man ein Abitur hat, weiß man doch alles, was unterrichtet wird.

  • Grundsätzliche Frage: Hast Du Dir für NRW schon den Lehrplan Mathematik für die gymnasiale Oberstufe angeschaut? Wenn nein, worauf basiert Deine Aussage, dass Du bestimmte Inhalte an der Schule nicht brauchst?

  • Damals auf der Hauptschule hat mir kaum ein Lehrer geholfen, wenn z.B. Richtung Mobbing und Schlägerei ging. Die haben dann immer schön weggeschaut... sowas würde ich niemanden wünschen.


    Hallo RolfLando,


    keiner kann dir vom Blatt weg sagen, ob du das Unternehmen Lehramt wagen solltest oder nicht. Die Idee mit dem Praktikum ist gut, aber auch dieses ist letztlich weit weg vom schulischen Alltag (z.B. waren meine gehaltenen Stunden in Praktikas immer federleicht und ich kam mir wie der geborene Superlehrer vor, was einfach daran liegt, dass man viel Zeit zur Vorbereitung investiert, die SuS einen nicht kennen und es fernab des Unterrichtsalltags stattfindet).


    Wenn du es dir vorstellen kannst, Tag für Tag über mehrere Stunden hinweg vor Klassen deinen Mann zu stehen und du das bis zum Ende deiner Berufslaufbahn machen willst, dann wage den Versuch. Befreie dich aber nach Möglichkeit von falschen Vorstellungen, denn dass deine Lehrer früher bei Mobbing und Schulhofprügeleien nach deiner Erinnerung "weggeschaut" haben, lag schlicht daran, dass sie es nicht wahrnehmen konnten. Im Schulalltag wirst du permanent mit Eindrücken aus allen Richtungen regelrecht bombardiert, so dass es schlicht und ergreifend unmöglich ist, die sehr oft versteckt ablaufenden Peer-Konflikte frühzeitig oder überhaupt zu erkennen. Daher sind Schulsozialarbeiter extrem wichtig und glücklicherweise werden diese auch verstärkt an Schulen eingesetzt. Die Lehrkraft selbst kann das nicht leisten.


    Früher dachte ich auch, dass viele Lehrer mäßig bis kaum interessiert an uns Schülern sind. Nach nur wenigen Monaten Schulpraxis (und obwohl ich als Referendar nur halbes Deputat habe) weiß ich, dass man als Schüler doch eine sehr egozentrische Sicht auf die Lehrer hat und diese auch später im Leben nicht korrigiert, da man Schule nur noch in vager Erinnerung hat. Daher haben Lehrer häufig einen schlechten Ruf und sind Zielpunkt vieler Vorurteile.


    Als Lehrer arbeitest du ständig am Limit (oder nahe dran), wohingegen in manch anderen Berufen immer mal wieder sehr entspannte Arbeitsphasen nach stressigen Episoden folgen. Ein Bekannter ist z.B. studierter Maschinenbauer und arbeitet im Moment nur wenige Stunden täglich, da ein Projekt fast abgeschlossen und das neue noch nicht angelaufen ist. Sein Gehalt ist ein gutes Stück über dem, was ich künftig als fertiger Lehrer verdienen werde.


    Trotzdem bereue ich meine Berufswahl nicht, weil mir das Zwischenmenschliche viel Freude bereitet. Darauf kommt es aus meiner Sicht an - willst du "am Mensch" arbeiten Tag für Tag oder bist du froh, wenn du nach 1-2 Stunden Trubel wieder deine Ruhe hast? In letzterem Fall würde ich mir ernsthafte Gedanken machen, ob der Lehrerberuf die richtige Wahl darstellt.


    Viel Glück für die Zukunft - du wirst deinen Weg machen! :gruss:


    der Buntflieger

  • Und? Diese Erkenntnis hilft jetzt inwiefern weiter?


    Dann werde ich wohl mal Missverständnisse vermeiden.

    Na eben gar nicht, darum geht es ja.
    Was sollen mir solche Bemerkungen/Äußerungen auch groß in meiner Situation helfen.
    Du hast jetzt für dich nur das rausgelesen und völlig falsch interpretiert.
    Ich bin dennoch für jeden Beitrag dankbar, auch solche wie deinen muss/wird es immer wieder geben.

  • Grundsätzliche Frage: Hast Du Dir für NRW schon den Lehrplan Mathematik für die gymnasiale Oberstufe angeschaut? Wenn nein, worauf basiert Deine Aussage, dass Du bestimmte Inhalte an der Schule nicht brauchst?

    Ich habe einige Lehrpläne in sehr groben Zügen überflogen.
    Wie ich auf meine Aussage komme? Nun ich gehe davon aus, dass die Inhalte die ich jetzt im Mathe Master habe und mich zu Verzweiflung bringen oder die Vertiefungen und Erweiterungsfächer die im Bachelor dran waren im Mathestudium so nicht im Lehramtsstudium vorkommen. Zumindest die Studienverlaufspläne die ich bisher gesehen habe, haben diese Bereiche nicht behandelt. Ich sage ja nicht das die Inhalte des Lehramtsstudium nutzlos wären (zumindest bis auf einen kleinen Teil), aber ich kann es auch noch gar nicht wissen, da ich so eines nicht absolviert habe.

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