Unerlaubte Smartphone Nutzung im Unterricht!


  • Wie geht ihr damit um?
    [...]
    Mich kostet es echt Nerven, mich immer wieder darum zu kümmern.

    Wenn ich motiviert bin, ermahne ich und nehme ggfs. ab, aber wenn ich keine Kraft mehr für diesen Schauplatz (einen von vielen) habe, lass ich es eben sein.
    Wenn ich kaum noch Kraft habe, aber trotzdem eine Reaktion für nötig halte, unterbreche ich auch mal den Unterricht, anstatt zu versuchen alles gleichzeitig unter einen Hut zu bringen. Dann lieber ganz entspannt abbrechen, in Ruhe sich die Zeit nehmen und das Problem ansprechen, anstatt sich hetzen zu lassen.


    Reib' Dich nicht auf, das lohnt sich nicht!

  • Sorry, aber mir wird das Thema hier zu heiß gekocht. Vor allem, wenn immer wieder der Begriff "Sucht" fällt.
    Das Handy heimlich zu nutzen ist eine Art der unterrichtsfremden Beschäftigung wie jede andere auch, also wie schwätzen, Zettelchen schreiben, vor sich hin zeichnen, wasweißich. Und ebenso muss man damit umgehen - oder eben auch nicht, wenn die Reaktion eine noch größere Störung darstellt.


    Ich will gar nicht leugnen, dass es bei dem Thema ein gewisses Suchtproblem geben kann. Aber davon sind deutlich weniger betroffen, wie es viele Leute - vor allem Lehrer - oftmals denken. Das Handy wird zum Telefonieren, Smsen, Chatten, Zeitunglesen, Buchlesen, Rechnen, Spielen etc. gebraucht. Kein Wunder, dass man es ständig in der Hand hat. Früher hätte man halt zwischen Festnetztelefon, Computer, Zeitung, Buch, Taschenrechner, Gameboy gewechelt und keiner hätte ein Problem gesehen.

  • Jeder kann sich bei mir am Anfang der Stunde melden, wenn er aus besonderen Gründen das Handy benutzen will - Oma im KH oä.


    Im Unterricht nutzen wir das Smartphone immer wieder - sinnvoll. Das dürfen meine Schüler auch, wenn Sie z.B. ein Wort nachsehen wollen. Sie fragen mich dann.


    Das klappt gut, nur selten werden die Geräte privat genutzt, dann reicht ein Blickkontakt, dass die Dinger verschwinden.
    Natürlich bespreche ich das am Schuljehresbeginn.

  • Meine Eskalationsstufen:

    • Blickkontakt/Pack's weg!
    • Gib es ab und hol es nach der Stunde wieder ab.
    • Gib es ab und hol es am Schultagende bei mir ab.
    • Gib es ab, deine Eltern können es abholen.
    • Gib es ab, deine Eltern können es abholen und du arbeitest den versäumten Stoff Freitags nach der letzten Stunde nach.
    • Ordnungskonferenz

    Zusatz, der immer gilt:
    Beim Klogang liegt das Handy auf dem Lehrerpult.


    Das ist wie bei allem. Konsequenz wirkt am allerbesten.
    Wenn man das mit der unerlaubten Benutzung im Griff hat, dann kann man auch relativ sorgenfrei die erlaubte Benutzung in den Unterricht einplanen. Das mache ich recht häufig.
    Heute haben die Schüler zum Beispiel einen Glimmlampenversuch als Auswertungshilfe (und Andenken ;) ) gefilmt.

  • Wenn ein signifikanter Teil des Kollegiums die Regel nicht möchte, sollte man sie vielleicht mal überprüfen

    Die Regel oder die Kollegen? Meine Tendenz geht hier zu letzteren ...

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

    • Offizieller Beitrag

    Die Regel oder die Kollegen? Meine Tendenz geht hier zu letzteren ...

    Du weißt schon, was ich meine :P Regeln sollten regelmäßig auf Sinnhaftigkeit und Akzeptanz überprüft werden.

  • Die Handys können doch auch gar nicht generell verboten werden, oder? Einerseits darf jedes Kind ein Handy dabei haben zwecks Notfall auf dem Schulweg. Andererseits ist die Pause Freizeit und die dürfen die Kinder so nutzen, wie sie wollen. Auch mit einem Handy. Es muss schon einen besonderen Anlass an der Schule gegeben haben (Cybermobbing), dass man den Bereich der Handynutzung in der Pause einschränkt. Zumindest habe ich das so von unserer Fortbildung mit Günther Hoegg in Erinnerung.

    • Offizieller Beitrag

    Andererseits ist die Pause Freizeit und die dürfen die Kinder so nutzen, wie sie wollen

    Nicht unbedingt, weil es ja auch Regeln der gegenseitigen Rücksichtnahme gibt. Als wir vor einigen Jahren das sinnlose Handyverbot wieder aufgehoben haben, haben wir gemeinsam mit der SV die Regel entwickelt, dass in den Pausen Handys ohne Ton im Gebäude genutzt werden dürfen (draußen sowieso wie sie wollen). Das klappt auch hinsichtlich unserer Schülergruppe vergleichsweise gut.

  • Sorry, aber mir wird das Thema hier zu heiß gekocht. Vor allem, wenn immer wieder der Begriff "Sucht" fällt.
    Das Handy heimlich zu nutzen ist eine Art der unterrichtsfremden Beschäftigung wie jede andere auch, also wie schwätzen, Zettelchen schreiben, vor sich hin zeichnen, wasweißich. Und ebenso muss man damit umgehen - oder eben auch nicht, wenn die Reaktion eine noch größere Störung darstellt.


    Ich will gar nicht leugnen, dass es bei dem Thema ein gewisses Suchtproblem geben kann. Aber davon sind deutlich weniger betroffen, wie es viele Leute - vor allem Lehrer - oftmals denken. Das Handy wird zum Telefonieren, Smsen, Chatten, Zeitunglesen, Buchlesen, Rechnen, Spielen etc. gebraucht. Kein Wunder, dass man es ständig in der Hand hat. Früher hätte man halt zwischen Festnetztelefon, Computer, Zeitung, Buch, Taschenrechner, Gameboy gewechelt und keiner hätte ein Problem gesehen.

    Sorry, aber ich sehe das anders. Möglicherweise werde ich mal irgendwann durch eine seriöse Studie widerlegt, aber der Umgang der Menschheit mit dem Medium Smartphone ist m.E. ein großes Problem der Jetzt-Zeit.
    Meine Beobachtungen:
    a) Die Schüler kommunizieren viel über das Medium, aber ganz überwiegend nur Nutzloses. Häufiger noch als früher kommen Aussagen wie "ich wusste nicht, was Hausaufgabe war", "ich hatte das Material nicht", obwohl all diese Informationen ja nur noch eine Whatsapp entfernt wären (Handyfotos von Arbeitsblättern sind durchaus gut lesbar)
    b) Die Schüer verdaddeln unendlich viel Zeit mit dem Smartphone. Zitat einer Schülerin: Ich habe neulich mal darüber nachgedacht, wie KRASS VIEL ZEIT man hätte, wenn man kein Smartphone hätte! Gleiche Schülerin: "Ich trickse mich da aus. Wenn ich mal konzentriert was arbeiten will, aber was im Internet nachschauen möchte, nehme ich mein altes Smartphone, wo die ganzen Apps aber nicht mehr drauf sind".
    c) Es gibt einfach keine Haltung, in der man auf längere Zeit ohne Gesundheitsschäden mit dem Smartphone umgehen könnte. Der Bildschirm ist unverhältnismäßig nah am Auge. Die Haltung ist grundsätzich gekrümmt. Schon am PC ist eine gesunde Arbeitshaltung schwierig, am Smartphone ist sie aber unmöglich.


    Aktuell sieht man auf Spielplätzen Kinder im Sand, und Eltern, die nebenher aufs Smartphone starren. Das wird (Stichwort frühkindliche Prägung) Folgen haben!


    Dummerweise werden in vielen Medienberichten "Digitalisierung" und "Smartphone" in einen Topf geworfen. Ich bin ja für die Digitalisierung (wenn professionell gemacht), aber sehr gegen Smartphones!


    Selbstverständlich können Smartphones in bestimmten Situationen sehr praktisch sein, ich habe auch selbst eines. Aber ganz überwiegend sehe ich den Umgang mit dieser Geräteklasse hochgradig kritsch.

  • a) Die Schüler kommunizieren viel über das Medium, aber ganz überwiegend nur Nutzloses. Häufiger noch als früher kommen Aussagen wie "ich wusste nicht, was Hausaufgabe war", "ich hatte das Material nicht", obwohl all diese Informationen ja nur noch eine Whatsapp entfernt wären (Handyfotos von Arbeitsblättern sind durchaus gut lesbar)

    Zu meiner Zeit haben wir stundenlang am Telefon miteinander gequatscht, aber ganz überwiegend nur über Nutzloses. Die Ausreden zu Hausaufgaben und Material haben wir auch genutzt, weil sie natürlich bequem sind. Gleichzeitig beitet das Handy aber eben doch auch schnelle Kommunikation zu relevanten Dingen, wenn das gewünscht wird.


    b) Die Schüer verdaddeln unendlich viel Zeit mit dem Smartphone. Zitat einer Schülerin: Ich habe neulich mal darüber nachgedacht, wie KRASS VIEL ZEIT man hätte, wenn man kein Smartphone hätte! Gleiche Schülerin: "Ich trickse mich da aus. Wenn ich mal konzentriert was arbeiten will, aber was im Internet nachschauen möchte, nehme ich mein altes Smartphone, wo die ganzen Apps aber nicht mehr drauf sind".

    Ja, nu, was habe ich als Schüler Zeit mit "Hans Meiser" oder "Bärbel Schäfer" oder anderem Trash-TV verdaddelt. Ist halt ein anderes Medium.


    c) Es gibt einfach keine Haltung, in der man auf längere Zeit ohne Gesundheitsschäden mit dem Smartphone umgehen könnte. Der Bildschirm ist unverhältnismäßig nah am Auge. Die Haltung ist grundsätzich gekrümmt. Schon am PC ist eine gesunde Arbeitshaltung schwierig, am Smartphone ist sie aber unmöglich.

    Ich halte mein Smartphone so, wie ich auch ein Buch halte: (sitzend) In der Hand, etwas in Bristhöhe, der Kopf nach unten geneigt. Das geht schon mal ins Kreuz, ist aber eben bei Smartphones und Büchern ähnlich.


    Ich will das gar nicht so sehr verharmlosen, wie das hier vielleicht rüberkommt. Klar ist es auch unsere Aufgabe, den Schülern dabei zu helfen, den richtigen Umgang mit den Geräten zu finden. Aber ein nützliches Alltagswerkzeug aus dem Unterricht zu verbannen, wird sicher dabei nicht helfen. Aber wenn ich bspw. die Nutzung im Unterricht erlaube, um schnell mal ein Wort nachzuschlagen oder eine Frage zu klären, dann darf ich mir halt auch nicht die Haare raufen, wenn mal jemand schnell eine WhatsApp Nachricht schreibt. Das ist dann im Prinzip der gleiche Sachverhalt wie die Zettelchen, die wir damals rumgegeben haben. Da muss man auch einschreiten, aber halt unaufgeregt und ich muss nicht immer alles sehen, wenn meine Reaktion den Unterricht mehr stört als diese kurze unterrichtsfremde Beschäftigung.


    Übrigens, schau doch mal wie viele Kollegen während Konferenzen WhatsApp Nachrichten schreiben oder einfach nur am Handy daddeln. Da ist es okay? Das halte ich für Doppelmoral.

  • @WillG : Der Entscheidende Unterschied ist: Am Telefon früher hat man nur eine Unterhaltung gleichzeitig geführt. Am Smartphone dutzende. Im Fernsehen hat man nur einen Mist gleichzeitig konsumiert. Heute stöbert man noch beim Fernsehen gleichzeitig im Handy!


    Das resultiert auf Dauer in einem völligen Unvermögen, sich auf eine Sache zu fokussieren.


    Mit der Doppelmoral hast Du aber völlig recht.

  • Also ich finde den Begriff sucht nicht übertrieben in vielen Fällen. V.a. wenn man weiß, was die sus da überhaupt machen. Wenn da ja gechattet werden würde, dann hätte das ja noch einen nachvollziehbaren Sinn. Aber bei vielen ist es so, dass automatisiert und nicht steuerbar im Sekundentakt das Smartphone angeklickt wird, weil ja was neues drauf sein KÖNNTE. Aktualisieren, aktualisieren. ... Fast schon pathologisch. Und wenn das Handy abgegeben wird und zB auf dem Pult liegt, wird vor Unruhe fast vom Stuhl gefallen, weil man ja etwas verpassen KÖNNTE. Schulform BBS.
    Ich handhabe es in den Klassen unterschiedlich. Die "vernünftigen" Bildungsgänge können ihr Handy nutzen, wie es ihnen passt. Meist bleibt es von alleine in der Tasche oder es wird nur mal kurz geschaut, aber nicht störend oder ausufernd. In den weniger vernünftigen Bildungsgängen gibt es entweder einen Handyparkplatz oder die Handys bleiben bei den SuS, müssen aber in der Tasche sein. In absoluten Chaosklassen lasse ich den SuS die Handys, weil da andere Baustellen Priorität haben und ich da nach dem Prinzip "wer nicht will der hat schon" veefahre. Und wer daddelt stört wenigstens nicht die anderen sondern schneidet sich nur ins eigene Fleisch. Stichwort Bringschuld. Manche Kollegen reiben sich tatsächlich 90 Minuten lang damit auf, die sus zum Handyabgeben zu bringen. Mit dem Ergebnis, dass immernoch alle ihr Handy haben, keinerlei unterricht stattgefunden hat und betreffender Kollege mit den Nerven am Ende ist. Da sind mir meine Nerven zu schade für. Man könnte jetzt vorwerfen, man hätte kapituliert. Das mag auch ein Stück weit wahr sein, aber da wir keinerlei wirksame Maßnahmen in der Hand haben, erspare ich mir diese sinnlosen Machtkämpfe und kann wenigstens normal unterrichten und wer will, kann sogar was lernen. Was will man auch mit einer Horde 17 jährigen berufsschulpflichtigen sus machen, denen Noten egal sind und deren Eltern sowieso alles egal ist und die schule überhaupt nur sporadisch besucht wird, damit man Kindergeld kassieren kann. Da zieht ein "Handy her, sonst musst du zu SL" nicht.

  • Die Handys können doch auch gar nicht generell verboten werden, oder? Einerseits darf jedes Kind ein Handy dabei haben zwecks Notfall auf dem Schulweg. Andererseits ist die Pause Freizeit und die dürfen die Kinder so nutzen, wie sie wollen. Auch mit einem Handy. Es muss schon einen besonderen Anlass an der Schule gegeben haben (Cybermobbing), dass man den Bereich der Handynutzung in der Pause einschränkt. Zumindest habe ich das so von unserer Fortbildung mit Günther Hoegg in Erinnerung.

    Stimmt Pausen sind Freizeit und solten für echte Erholung genutzt werden. Bewegung an der frischen Luft steht da finde ich gesundheitlich gesehen und um die Konzentration für den weiteren Unterricht wieder herzustellen ganz weit vorne. Man weiß aus der Lernforschung, dass das Spielen digitaler Spiele direkt davor Gelerntes quasi löscht und eine nachhaltige Speicherung verhindert. Die Kinder also in der Pause entspannt daddeln zu lassen würde den Zielen von Schule entgegenstehen.
    Darüberhinaus fehlt der Mehrheit meiner Schüler noch das notwendige Problembewusstsein im Umgang mit öffentlich zugänglichen informationen, Bildmaterial, etc. Da werden dann in der Freizeit Musicalis erstellt im Schlafanzug von 5.Klässlern, die -versehentlich- nicht nur den 30 besten Freunden, sondern auch jedem Anderen zugänglich sind etc. Handynutzung in der Schule während der Freizeit würden viele Schüler auch dazu verwenden Bilder voneinander zu machen, die wer weiß wem öffentlich zugänglich gemacht werden. Als Schule wären wir da ggf. mit in der Verantwortung, wenn wir nicht ausreichend für den Schutz unserer Schüler vor ggf.bloßstellenden Bildern/Videos Sorge tragen (soweit diese eben während der Schulzeit auf dem Schulgelände erstellt werden). Insofern braucht man keinen speziellen Anlass, um Handynutzung in der Pause zu verbieten, nur das Ausüben der Fürsorgepflicht die wir zumindest mal für minderjährige Schüler haben. Das Kind muss nicht erst in den Brunnen fallen, ehe man etwas macht.


    Bei uns gilt auf dem gesamten Schulgelände Handyverbot für Schüler, eh sei denn ein Lehrer hat die Handynutzung explizit gestattet. (Wenn ein Kind nachhause gehen muss, darf es natürlich auf dem Handy die Eltern anrufen, damit diese es abholen kommen (nachmittags ist das Sekretariat nicht besetzt). Auch im Unterricht dürfen die SuS ggf. ihre Handys zur Recherche einsetzen und sich im Schul-WLAN einwählen (nach einer von der Lehrkraft festgelegten Zeitspanne werden die SuS automatisch wieder aus dem WLAN gekickt).) Wer sich nicht daran hält darf sich sein Handy um eins beim Klassenlehrer abholen gehen.
    Dieses Handyverbot wird wie ich von Schülern weiß nicht von allen Lehrern konsequent umgesetzt. Manche erlauben den Schülern wohl in Vertretungsstunden die Handy rauszuholen und zu daddeln. Unsere Schulleitung ist sehr konsequent bei der Umsetzung des Handyverbots: Wer mehrfach das Handy unerlaubt einsetzt muss es sich persönlich beim SL abholen. Teilweise ruft der SL die Eltern an, die dann durchaus auch mal sagen, der SL solle das Handy übers WE einbehalten und erst Montags wieder herausgeben bitte. Schüler denen das passiert ist fallen danach über einen längeren Zeitraum nicht mehr auf...


    Wenn bei meinen SuS ein Handy in der Tasche klingelt schaue ich sie im Regelfall nur scharf an, ziehe eine Augenbraue hoch und sie schalten die Telefone ab. Nur zweimal hatte ich bislang Fälle von unerlaubtem Handyeinsatz: eine 6.Klässlerin am whatsappen nachmittags im Französisch-Unterricht (scharfer Hinweis, dass wenn ich das Handy nochmal sehe, sie es sich am nächsten Morgen bei der SL abholen müsse- seitdem kein Problem mehr) und ein 8.Klässler im Nachsitzen (der ging tatsächlich an sein klingelndes Handy ran. Ich hab mir das geben lassen, dem Kumpel gesagt, dass er zurückrufe- fand der Junge extrem unwitzig- und das Handy bei mir behalten- angeblich ausgeschaltet. Als später noch seine Mutter anrief durfte er zwar rangehen weil er seine Mutter nicht übers Nachsitzen informiert hatte, musste mir das Handy aber geben, damit ich auch noch persönlich mit der Mutter sprechen kann. Sagen wir mal der Schüler kann mich bis heute nicht leiden und ich finde das nicht weiter tragisch.)


    Das Prinzip steht und fällt natürlich mit einer gewissen Konsequenz im gesamten Kollegium (wenn da die Mehrheit an einem Strang zieht, sind die paar Lehrer, die es mal anders handhaben auch nicht weiter tragisch und für Schüler einfach die nette Ausnahme von der Regel) allen voran die Schulleitung. Vielleicht wäre es ja möglich Sawe, dass du erstmal mit anderen Kollegen sprichst, die das ähnlich sehen wie du, damit ihr das nochmal in eine GLK einbringen könnt (gemeinsam) und die Belastung ansprechen könnt, die es mit sich bringt, wenn nur wenige Kollegen eine solche Richtlinie umsetzen. Wenn eure SL und das Kollegium an dem Beschluss festhalten wollen, wäre das die Gelegenheit eine gemeinsame Strategie zu finden oder sonst eben zumindest klar zu benennen, dass es höchstens eine Umsetzung den eigenen Unterricht betreffend ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Stimmt Pausen sind Freizeit und solten für echte Erholung genutzt werden. Bewegung an der frischen Luft steht da finde ich gesundheitlich gesehen und um die Konzentration für den weiteren Unterricht wieder herzustellen ganz weit vorne. Man weiß aus der Lernforschung, dass das Spielen digitaler Spiele direkt davor Gelerntes quasi löscht und eine nachhaltige Speicherung verhindert. Die Kinder also in der Pause entspannt daddeln zu lassen würde den Zielen von Schule entgegenstehen.

    Da müsste ich aber verdammt blöd und vergesslich sein, denn "digitales Spielen" würde ich sogar als eines meiner größten Hobbys bezeichnen. Auch im Studium. Wie hab ich das nur geschafft?


    Zum Grundthema: Ich sehe das wie MrsPace, ich freue mich wenn Störenfriede am Handy sind und ich ganz entspannt für die Stunde eine 6 notiere. Diese Probleme lösen sich von selbst.

  • Da müsste ich aber verdammt blöd und vergesslich sein, denn "digitales Spielen" würde ich sogar als eines meiner größten Hobbys bezeichnen. Auch im Studium. Wie hab ich das nur geschafft? (...)

    Jo, meines auch, aber genau wie du wusste ich im Studium bereits, dass Lernprozesse einen gewissen Zeitaufwand, Wiederholungen, Verknüpfungen mit Vorkenntnissen erfordern (etc.), um nachhaltig zu sein. Insofern haben Spiele aller Art solch bewusste Lernprozesse auch nicht groß behindert. Wir reden aber von Schülern, denen je nach Alter noch nicht vollständig bewusst ist wie sie was lernen müssen um Lernprozesse möglichst effektiv zu gestalten. Wenn also die gerade gelernten Vokabeln direkt aus dem Ultrakurzzeitgedächtnis "geschoben" werden zugunsten der nächsten Fortnite-Runde oder nicht in Verbindung gesetzt werden mit relevantem Vorwissen beeinträchtigt das den Lernprozess maßgeblich. :) Ganz nebenbei bemerkt hat die Mehrheit meiner SuS keinen IQ über 140 samt entsprechender Gedächtnisfunktionen (in meinem Fall ein eidetisches Gedächtnis- irre praktisch, wenn es um die Entwicklung von Game-Strategien geht, aber das ist ja nicht das Thema :D ), diese müssen also durchaus etwas mehr Zeit investieren in ihre Lernprozesse, als das bei mir (oder wohl auch dir) erforderlich war.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn also die gerade gelernten Vokabeln direkt aus dem Ultrakurzzeitgedächtnis "geschoben" werden zugunsten der nächsten Fortnite-Runde oder nicht in Verbindung gesetzt werden mit relevantem Vorwissen beeinträchtigt das den Lernprozess maßgeblich. :)

    OK, überzeugt. Da sind wir uns doch weitaus mehr einig, als ich beim Lesen dachte. Ich denke bei dem Thema oft an die "Verteufelung", die ich einfach nicht unterschreiben kann.

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