Tarifeinigung öffentlicher Dienst

  • Und das ist auch der Punkt, den ich von Gewerkschafts- bzw. Verbandsseite zuerst angehen würde. Will sagen "Hamburger Modell", auf das der Beamte selber aussuchen kann, ob er PKV+Beihilfe bekommt oder GKV und der Staat dann das Geld für die Beihilfe als Arbeitgeberanteil an die GKV zahlt.

    Da sind wir zu 100% zusammen!


    Ich kenne ja deine Situation und die wäre für mich auch untragbar, allerdings ist das halt nicht der Regelfall.

  • Die Inflationsrate betrug in Deutschland seit 2013 konstant unter 2% ( vgl. https://de.statista.com/statis…preisindexes-zum-vorjahr/ ). Im Durchschnitt der letzten 27 Jahre - um die Jahre mit wirklich hoher Inflationsrate zu Beginn der 90er noch einbeziehen zu können- hatten wir im Schnitt eine Inflationsrate von 1,68%. In den letzten 10 Jahren lag sie durchschnittlich sogar nur bei 1,22%. Welche Jahre genau hast du zur Grundlage des von dir angegebenen Durchschnitts der "letzten Jahre" gemacht @plattyplus ?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • DIe "offizielle" Inflationsrate kannst du in der Pfeife rauchen, da sie "hedonisiert" ist, Erklärung z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Hedonische_Bewertungsmethode


    Kurzfassung: Hat dein altes Auto 20.000€ gekostet und dein neues kostet nach 10 Jahren z.B. 30.000€, so beträgt die Preissteigerung nach dieser Berechnungsmethode nicht 50%, sondern weniger (vielleicht nur 20% oder 30%), da dir die "Verbesserungen" (Einparkhilfe, Servolenkung usw.) alz "Nutzengewinn" vom Preis abgezogen werden. Faktisch kannst du aber das billigere Modell nicht mehr kaufen, da dieses nicht mehr produziert wird. D.h. man unterstellt durch die "Hedonisierung" eine niedrigere Inflationsrate als sie tatächlich herrscht.


    Und wie @plattyplus schon erläutert hat. Als Single-Lehrer zahlt man auf jeden dazukommenden Euro schon den Grenzsteuersatz von 42%, d.h. die +8% (auf 33 Monate) sind nach Steuern (und nur darauf kommt es an!) nur 4,64%. Und seine Ausgaben zahlt man als natürliche Person (im Gegensatz zu juristischen Personen wie Unternehmen!) immer aus dem versteuerten Einkommen. Auf 33 Monate heißt das: Liegt die jährliche (hedonisierte) Inflation bei 1,7% oder mehr, ist dieser "tolle" Tarifabschluss nach Inflation und Steuern ein Verlustgeschäft! Und ohne "Hedonisierung" wäre es noch viel schlimmer!


    Folgerung: Für Lehrer und andere "Gutverdiener" im öffentlichen Dienst ist dieser Tarifabschluss Verar...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    2 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Hier ist die ja definitiv zum 1.1.2019 rückwirkend und bisher ist leider nichts da, damit sehe ich auch langsam schwarz für die Höherstufung zum 1.8. das das pünktlich was wird.
    Ich habe bisher noch nicht mal die Bestätigung, dass was angekommen ist, da werde ich mich mal hinterklemmen (wobei ich ja weiß, das meine Sachbearbeiterin eine Schnarchnase ist)

    So, hiermit ist klar, dass das bei uns nicht rechtzeitig klappen wird zum 1.8. und ob dann rückwirkend gezahlt wird ist auch noch unklar, denn die Anträge unserer Schule sind weg. Meiner ist mit 8 anderen Kollegen verschickt worden, es stehen insgesamt nur 3 auf der Liste für die Höhergruppierung (und ich gehe davon aus, dass das die sind, die zu spät mit ihren Anträgen in der Schule waren und keiner von den 9 Stück in einem Paket).


    Ich bin schon wieder bedient. Das dann zu der tollen Arbeit dieses dämlichen unfähigen Hausmeisters!

  • Ich bin schon wieder bedient. Das dann zu der tollen Arbeit dieses dämlichen unfähigen Hausmeisters!

    Wenn das "dienstliche Post" war und sie wegen des Hausmeisters nicht rechtzeitig angekommen ist, dann kannst du den Schulträger (also wieder das Land Berlin) verklagen, falls du dadurch finanzielle Nachteile hast... :victory:


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Wenn das "dienstliche Post" war und sie wegen des Hausmeisters nicht rechtzeitig angekommen ist, dann kannst du den Schulträger (also wieder das Land Berlin) verklagen, falls du dadurch finanzielle Nachteile hast... :victory:
    Gruß !

    Ob der Hausmeister schuld ist, kann ja niemand nachweisen, klar ist, die Schule hat sie am 29.1. im Postausgangsbuch eingetragen als rausgegangen, 9 Anträge (was noch an Post muss sicher auch noch geklärt werden) und die Anträge sind nicht da. Aber klar, warum nicht gleich wieder gegen Berlin klagen, ist doch mal was.

  • Zur Info für NDS:


    Ich hatte da angefragt, wann die neuen Besoldungstabellen online gestellt werden. Die Antwort ist ja auch für den Zeitpunkt der Nachzahlung interessant:


    Sehr geehrter Herr XXX,
    da sich beim Abschluss des Tarifvertrags der Länder die Tarifvertragsparteien eine Einspruchsfrist bis zum 30.04.2019 eigeräumt hatten, war es bisher nicht möglich Tabellen ins Internet zu setzten, bzw. die Tarifabschlüsse umzusetzen. Der Finanzminister hat diesen Tarifvertag( nach Ablauf der Einspruchsfrist) übernommen, mit der Maßgabe beginn 01.03.19.
    In Kürze werden die Abschlüsse umgesetzt und natürlich auch als Tabellen auf unserer Internetseite hinterlegt werden.


    Mit freundlichem Gruß
    ...

  • Mal eine blöde Frage, weiß jemand wann der Tarifvertrag in NRW umgesetzt werden soll oder ist da etwas an mir vorbei gelaufen?


    Beste Grüße
    Dio

  • Diokeles, die erste Ausrede vom LBV, ähem ich meine Erklärung, war, dass man erst die schriftliche Ausarbeitung benötige(Mitte April) um dann die Auswirkungen zu berechnen. Ich denke Mal die brauchen bis Mai oder Juni.
    Von anderen Arbeitsverhältnissen weiss ich, dass man das auch anders lösen kann. Die Zahlungen laufen dann frühzeitig unter Vorbehalt. Aber das wäre ja Service.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Sind eigentlich alle, die hier am "Meckern" sind, auf der Straße gewesen? auch eventuell nach dem Unterricht, falls sie Beamten sind? haben ihren KollegInnen den Rücken gestärkt und Danke fürs Streiken gesagt? sind selbst in einer Gewerkschaft / Berufsverband?
    bei einigen vermute ich es, bei vielen anderen kann ich es mir kaum vorstellen. Dann ist das zwei Monate Warten auch erträglich.

  • Chilipaprika ein mehrfaches ja auf Deine Fragen und was das meckern anbelangt. Ich habe nunmal erlebt, das es eben auch Arbeitgeber gibt, die anders mit so einer Thematik umgehen (übrigens auch öffentlicher Dienst!) Und das fand ich sehr positiv. Da ich auch von externen Mitlesern ausgehe, sollten solche Hinweise zur Klimaverbesserung nie fehlen. Ceterum censeo......

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ach ja, wo wir noch beim meckern sind, einen muss ich noch raushauen:
    Für diejenigen, die hier die Rechnung rausgeben, die Lohnerhöhung sei ein Minusgeschäft., da hätte ich eine Lösung. Reduziert doch einfach Eure Stunden soweit das Ihr auf Euer bisheriges Bruttogehalt kommt. Dann werdet Ihr auch nicht von der kalten Progression erwischt und habt dennoch was von Eurer Lohnerhöhung.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Für diejenigen, die hier die Rechnung rausgeben, die Lohnerhöhung sei ein Minusgeschäft.,...

    Tja, nur weil viele Lehrkräfte eine Rechnung, die ein Azubi im Finanz- und Rechnungswesen im 1. Lehrjahr machen kann, nicht verstehen (wollen), ändert das nichts an den Fakten.


    Geht mal lieber mit Verdi und der GEWerkschaft jubeln, wenn euch das besser gefällt...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Reduziert doch einfach Eure Stunden soweit das Ihr auf Euer bisheriges Bruttogehalt kommt. Dann werdet Ihr auch nicht von der kalten Progression erwischt und habt dennoch was von Eurer Lohnerhöhung.

    Damit würdest du aber mindestens Inflation und verminderte Pensionsansprüche nicht berücksichtigen.
    Aber slebst wenn du das nicht beachtest, dann könnte dir mit 60 folgendes passieren: Du bist 60 und erhälst 3 Altersermäßigungsstunden. Nach deinem Vorschlag reduziert du nun um eine Stunde. Dann erhälst du weniger Geld (bzw. so viel wie "damals", aber auch nur noch 2 AE. Sprich: Du musst genau so viel Arbeiten für weniger Geld (bzw. umgekehrt: du musst mehr arbeiten für gleich viel Geld.). Daher kein guter Vorschlag.

  • Mikael
    Feiern muss man hier sicherlich nicht. Dir ist aber schon klar, dass ohne Warnstreik selbst dieses Ergebnis nicht zustande gekommen wäre oder? Insgesamt halte ich es dennoch für ein akzeptables Ergebnis.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Witzigerweise ist die tolle GEWerkschaft und ihr übergeordnetes Konglomerat Verdi, welches die Lehrer in den Tarifrverhandlungen vertritt, in anderen Branchen durchaus in der Lage, für die Beschäftigten akzeptable Ergebnisse herauszuholen. @Veronica Mars hat gerade in einem anderen Thread geschrieben, dass Beschäftigte bei den Banken, die einen Unfall mit dem Privatwagen auf einer Dienstfahrt haben, ALLE Kosten vom Arbeitgeber erstattet bekommen. Wieso geht das bei den Lehrern nicht? Und wieso interessiert es die GEWerkschaft nicht? Vielleicht weil diese im Bildungsbereich primär ganz andere Interessen verfolgt, als das Wohl der Beschäfigten im Blick zu haben?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    2 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

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