#FridaysforFuture - Nanu, Frau Merkel!

  • Ich finde es gar nicht hypothetisch.



    Du meinst es gibt wissenschaftliche Nachweise seriöser Wissenschaftler, dass das Abendland durch anderes als den Klimawandel ernsthaft in Gefahr sein könnte? Falls ja, bitte Link posten, ansonsten erübrigt die hypothetische Diskussion sich ja.

    Die demonstrieren nicht für die allgemeine Akzeptanz, dass es einen Klimawandel gibt - den leugnen unsere Politiker nicht - sondern für politische Forderungen.
    Diese Forderungen sind legitim und ich finde viele der Forderungen gut.


    Es gibt andere legitime Forderungen, die ich (und Ihr vermutlich auch) nicht gut finde. Wenn nun Schüler diesen Forderungen politisches Gewicht verleihen möchten und dafür streiken? Ich finde, dass wir da dem Gleichbehandlungsgrundsatz unterworfen sind.

  • Jein, dass zunehmend konkrete Forderungen kommen, wie "Kohleausstieg" finde ich auch schwierig. Die Forderung den Klimanotstand auszurufen fände ich wiederum legitim.
    Klimaschutz ist ein Sonderfall, weil er (noch) nicht im Grundgesetz verankert ist, er betrifft aber alle Menschen weltweit nunmal unmittelbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • (...) Es gibt andere legitime Forderungen, die ich (und Ihr vermutlich auch) nicht gut finde. Wenn nun Schüler diesen Forderungen politisches Gewicht verleihen möchten und dafür streiken? Ich finde, dass wir da dem Gleichbehandlungsgrundsatz unterworfen sind.


    Ist für mich beim Grunddilemma Schulpflicht versus Versammlungsfreiheit ein eher schwaches Argument Flupp.


    Aber gut, spielen wir den hypothetischen Fall mal durch: Jeden Montag versammelt sich die "Mondays for nationalism"-Bewegung unter der Ägide von Pegida und den Jungen Alternativen während der Schulzeit vor einem lokalen Asylbewerberheim oder alternativ einem Wohnhaus mit mehrheitlich Bewohnern mit Migrationshintergrund, um gegen die Durchmischung des deutschen Volkskörpers (oder ähnlich dringender Anliegen) zu demonstrieren. Die AfD fordert als unterstützende Partei gefälligst von Sanktionen für absente Schüler abzusehen bzw.analogen Umgang wie mit der "Fridays for Future"-Bewegung.
    Schule X erhält einen Urlaubsantrag von Schüler Y, der aus Sorge um die Volksgesundheit von seinen demokratischen Rechten Gebrauch machen will. Wie geht Schule X damit um?


    Antwort: Lehrer Plattyplus trägt für die Fehlstunde vermutlich eine 6 ein, Frau Wollsockens Schule lehnt sich zurück- betrifft ja kein Schweizer Anliegen- und prüft eine Teilnahme ihrer Schüler an einem Schweizer Ableger vor dem Hintergrund der politischen Uberzeugungen der Schulleitung (korrigier mich, falls ich das falsch verstanden haben sollte). In Bayern oder Sachsen wird geprüft, ob es ein Beurlaubungsgrund im Sinne des Schulgesetzes sein könnte. Lehrerin CDL gibt an der Stelle zu bedenken, dass die Junge Alternative unter Beobachtung des Verfassungschutzes steht als Anti-System-Bewegung (=rechtsradikale Bewegung), damit also nicht vereinbar ist mit dem Grundgesetz der BRD, womit zumindest für die Bundesrepublik Deutschland kein legitimes Anliegen vorliegt (Stichwort "wehrhafte Demokratie") und eine Beurlaubung nicht nur verweigert werden muss, sondern eine erwiesene Teilnahme eines Schülers auf weitere Konsequenzen zu prüfen wäre (z.B.wenn der Schüler innerhalb der Schule für sein Anliegen agitiert). Lehrerin Meike führt mit ihren Schülern eine angeregte Diskussion über Zivilcourage und persönliche Konsequenzen mit dem Ergebnis, dass zusätzlich zu Schüler Y 60 weitere SuS am Montag fehlen, um an einer Gegendemonstration teilzunehmen.


    Wäre die dir vorschwebende hypothetische Diskussion damit hinlänglich geführt? Wenn nicht, schreib bitte konkret, woran du denkst, danke. Für mich ist das einfach keine Frage, die sich komplett von konkreten Inhalten abstrahiert diskutieren lässt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Darf ich euch mal fragen, was es bei euch mit dem "Beurlaubungsgrund" auf sich hat?


    Die Schüler können doch einfach fehlen und sich nachträglich schriftlich entschuldigen lassen.
    Wir haben die ganz klare Anweisung von oben, dass alle Entschuldigungen auch ohne Angabe von Gründen ausnahmslos zu akzeptieren sind (bekamen am Ende des Schuljahres mal eine Liste mit 26 Terminen und dem Vermerk der Mutter "bitte alle Termine entschuldigen").


    Oder es kommt ein Eintrag im Schulplaner "Ich bitte Sie, mein Kind heute um 10 Uhr wegen eines Termins aus der Schule zu entlassen". Auch dem müssen wir entsprechen. Daher stellen sich viele hier diskutierte Fragen bei uns gar nicht.


    Ist das bei euch anders geregelt (wie gesagt, bei uns schriftliche Anweisung der Dezernentin).

  • Ist bei uns im Grunde ganz ähnlich, die Jugendlichen müssen eigentlich gar keinen Grund ins Absenzenheft eintragen. Die ganz naiven Erstklässler schreiben da noch ausführliche Leidensgeschichten, irgendwann steht einfach nur noch "war krank" da und selbst das müsste gar nicht da stehen, Hauptsache die Eltern (falls der Schüler noch minderjährig ist) unterschreiben es. Als Klassenlehrer habe ich ein Auge darauf, ob sich die Absenzen grundsätzlich häufen oder z. B. an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Lektionen häufen. Falls dem so ist, führt man ein Gespräch mit dem Schüler und es werden je nach dem Disziplinarmassnahmen verhängt. Das gibt die Hausordnung her, denn es besteht zwar keine Schulpflicht mehr, wohl aber Unterrichtspflicht. Bei chronischer Absentitis kann im schlimmsten Fall auch ein Schulausschlussverfahren beantragt werden, aber dafür muss es echt krass werden. Wir haben immer mal wieder Jugendliche mit schweren psychischen Problemen, die aber ihre Leistungen brav erbringen, da passiert dann eben auch bei wirklich hunderten von Absenzen nichts solange halt die Promotionsbedingungen erfüllt werden. Insofern sind diese Freitagsdemonstrationen aus organisatorischer Sicht für uns relativ bedeutungslos. Wir sind halt aber auch eine reine Oberstufe und unsere Jugendlichen haben die obligatorische Schulzeit abgesessen. Dass unsere Schulleitung hin und wieder dann eben doch ganz offiziell für solche Anlässe freistellt, ist durchaus als Statement zu werten. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, wie ich das so rein aus Prinzip finden soll, aber eine Art "Beutelsbacher Konsens" gibt es nunmal nicht bei uns.

  • Nein, ein Grund ist eine persönliche Sache und muss somit nicht angegeben werden. Anders ist es natürlich vielleicht im Betrieb bei dualen Schülern.
    Aber deswegen sage ich ja auch, die Ü18 kann sich einfach selbst entschuldigen ohne dass wir wissen, ob er bei der Demo war oder sonst einfach geschwänzt hat oder wirklich krank war. Das will ich dann auch gar nicht wissen.


    Bei Klassenarbeiten gilt Attestpflicht.

  • Du meinst es gibt wissenschaftliche Nachweise seriöser Wissenschaftler, dass das Abendland durch anderes als den Klimawandel ernsthaft in Gefahr sein könnte? Falls ja, bitte Link posten, ansonsten erübrigt die hypothetische Diskussion sich ja.


    Ich finde diese Gegenfrage an flupp merkwürdig und verzerrend. flupp hat mit keiner Silbe diese ihm unterstellte Aussage geäußert, sondern etwas ganz anders nachgefragt, nämlich ob man Regeln und Gesetze brechen darf, wenn einem der Grund dafür sympathisch ist; hingegen nicht, wenn einem der Grund dafür unsympathisch ist, d.h. Maßstab für die Einhaltung von Regeln und Gesetzen ist man immer selbst (a la "passt mir" oder "passt mir nicht").


    Ich meine, ok, so verhalten sich die meisten im Straßenverkehr, aber entgehen sie deshalb den "Strafen", wenn sie erwischt werden?


    So wie die meisten hier diskutieren, stellt es sich schon so dar: Wenn mir das Ziel der Demos gefällt, dann schaue ich über die Verletzung der Schulpflicht gerne hinweg, wenn mir das Ziel der Demos hingegen nicht gefällt (z.B. "Schüler-Pegidas"), dann fordere ich die Einhaltung der Schulpflicht und setze notfalls Sanktionen ein. Das finde ich bedenklich. Hier wird das Recht den eigenen Befindlichkeiten untergeordnet. Regeln und Gesetze müssen aber für alle grundsätzlich gleich gelten. Das macht einen Rechtsstaat aus. Auch Unterschiede (siehe Inklusion) sind entsprechend geregelt und nicht nach Laune.

    Ich finde die Demos sehr gut, wenn alle, die daran teilnehmen, auch wirklich wegen des Inhalts hingehen. Ich wünschte ihnen deshalb "fantasievolles Nacharbeiten" und keine harten Strafen, z.B. durch ebenso engagierte Kollegen. Damit wäre für mich der Schulpflicht genüge getan.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    7 Mal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • die Verletzung der Schulpflicht

    Die meisten, die hier diskutieren, können eine "Einhaltung der Schulpflicht" gar nicht einfordern, weil diese in der Sek II bereits abgesessen ist. Ich dachte, der Unterschied zwischen "Schulpflicht" und "Unterrichtspflicht" sei jetzt hinreichend geklärt.

  • (...)So wie die meisten hier diskutieren, stellt es sich schon so dar: Wenn mir das Ziel der Demos gefällt, dann schaue ich über die Verletzung der Schulpflicht gerne hinweg, wenn mir das Ziel der Demos hingegen nicht gefällt (z.B. "Schüler-Pegidas"), dann fordere ich die Einhaltung der Schulpflicht und setze notfalls Sanktionen ein. Das finde ich bedenklich. Hier wird das Recht den eigenen Befindlichkeiten untergeordnet. Regeln und Gesetze müssen aber für alle grundsätzlich gleich gelten. Das macht einen Rechtsstaat aus. Auch Unterschiede (siehe Inklusion) sind entsprechend geregelt und nicht nach Laune.(...)

    Ich muss mich ja nicht selbst wiederholen, möchte aber doch darauf hinweisen, dass ich den hypothetischen Fall einer Demonstration unter Pegida-Ägide einmal exemplarisch durchdiskutiert habe unter Zusammenfassung einiger Positionen in diesem Thread zum Thema "Fridays for Future". Mach dir gerne die Mühe nachzulesen, dann wirst du feststellen, dass es in meiner Argumentation nicht um meine persönliche Position geht, sondern um rechtstaatliche Prinzipien, die wir als Landesbeamte zu vertreten und bei Bedarf zu schützen haben im Sinne des Grundgesetzes (Art. 1 und 20 haben nicht umsonst eine Wesengehaltsgarantie, auf deren Wahrung darf man dann durchaus auch die Demonstrationsziele einer grundgesetzfeindlichen Anti-System-Organisation oder menschenverachtender Demonstrationsthemen prüfen und muss als Bürger wie auch als Beamter, beruflich wie privat entsprechend reagieren.)


    Der Gleichbehandlungsgrundsatz ist im Übrigen nicht misszuverstehen als "Gleichmacherei". Er fordert vielmehr von uns Gleiches gleich zu behandeln und Ungleiches ungleich. Alles andere wäre eines Rechtsstaates unwürdig, denn es würde die Einzelfallprüfung unter Abwägung und Prüfung aller Umstände ausschließen.


    Zitat von Kippelfritze

    Ich finde die Demos sehr gut, wenn alle, die daran teilnehmen, auch wirklich wegen des Inhalts hingehen. Ich wünschte ihnen deshalb "fantasievolles Nacharbeiten" und keine harten Strafen, z.B. durch ebenso engagierte Kollegen. Damit wäre für mich der Schulpflicht genüge getan.

    Klasse: Wenn du die Demos sehr gut findest und dir kreative Nacharbeit wünscht, bist du ja damit der erste Kollege, der seinen Schülern vorschlägt Samstags nachzuarbeiten, wie von dir im Parallelthread gefordert. Zumindest wäre das die logische persönliche Konsequenz, würdest du für dich selbst umsetzen, was du anderen mal so nonchalant abforderst:


    (...)
    Ich finde aber schon, wer die Demos während der Unterrichtszeit als engagiert und couragiert bezeichnet und unterstützt und rechtfertigt, der darf doch auch mal selbst ein bisschen engagiert sein und als Ausgleich Nachholstunden am Nachmittag oder am Samstag anbieten, gerade auch um "echte Strafen" zu vermeiden.



    Allerdings bestätigst du, was plattyplus schrieb. Wie sagt man: Was mir den Pelz, aber mach mich nicht nass?

    Erstmal dich selbst "nass machen", dann anderen abverlangen wollen.


    Ganz nebenbei bemerkt empfinden zumindest meine Schüler Nachsitzen am Freitag (Samstag wäre gar nicht umsetzbar, da kein Schultag bei uns) bis auf wenige Ausnahmefälle als deutlich härtere Strafe, als einen Verhaltenseintrag im Tagebuch (Handyverbot, 45-90min arbeiten müssen und dazu noch verpasste Freizeit. Was denen da an Whatsapp-Minuten, Youtube-Videos oder Fortnite-Runden entgeht müssen sie in harten Nachtschichten das Wochenende über erst wieder nachholen. :schreck: Übel.). Deshalb ist das Nachsitzen auch die Steigerung, wenn reine Strafarbeiten, Verhaltenseinträge, Benachrichtigung der Eltern wiederholt erfolgt sind und nicht fruchten.


    Kreativ wäre für mich- wenn ich von meiner SL angehalten wäre zu reagieren (rein hypothetischer Fall, da keine Teilnehmer an den Demos in meinen Klassen)- die teilnehmenden Schüler den verpassten Unterricht selbständig nacharbeiten zu lassen und zusätzlich als "Strafe" eine 5 minütige Kurzpräsentation über die Demos und die Abwägung Schulpflicht versus Versammlungsfreiheit für die folgende GK-Stunde vorbereiten zu lassen mit dem Ziel einer Dilemma-Diskussion in der Klasse. Würde ich "eine echte Strafe" vermeiden wollen würde ich persönlich es auch einfach bei der reinen Nacharbeit des verpassten Unterrichtsstoffs belassen. Würde ich das bei einem Thema mit dem ich nicht sympathisiere genauso halten? Wenn das Thema, die zur Teilnahme aufrufende Organisation etc. grundsgesetzkonform wären- why not. Wie ich bereits schrieb ist das aber keine Frage, die sich aus der Retorte beantworten lässt, sondern nur anhand des konkreten Falls, der dann eben - ganz im Sinne des Gleichbehandlungsgrundsatzes- zu prüfen und entsprechend gleich oder auch ungleich zu behandeln wäre.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Und wie würdest Du entscheiden, wenn etwas gerettet werden soll, was Du nicht so toll findest? Z.B. "Rettung des Abendlandes" - muss man nicht alle gesetzlich erlaubten Forderungen gleich behandeln?

    Ich finde diese Gegenfrage an flupp merkwürdig und verzerrend. flupp hat mit keiner Silbe diese ihm unterstellte Aussage geäußert,

    Was soll denn die ihm unterstellte Aussage sein, die du CDL wiederum unterstellst? So ein Geschwurbel :sterne: CDL schrieb, sie wisse nichts von einer Bedrohung des Abendlandes, außer der durch CO2-Ausstoß hervorgerufenen. Punkt.


    Wenn Flupp sagen will "würdet ihr für den Besuch eines Nazi-Konzerts freistellen, bei dem verbotene Schrammelmusik läuft?" oder auch "...für eine von der Antifa ausgerufenen Gegenveranstaltung zum Nazikonzert mit dem Hinweis, die Pflastersteine nicht zu vergessen" wäre die Antwort glasklar "nein".


    Wenn Flupp aber sagen will "würdet ihr Schüler für eine andere, legale, angemeldete Demo freistellen, auf der gefordert wird, dass Abtreibung verboten werden soll" dann lautet die Antwort: "Ja, ich würde das, obwohl ich in dieser Frage andere Ansichten teile."


    Klare Frage, klare Antwort. Außerdem hat WillG darüber weiter oben schon referiert, wenn ich recht erinnere.

  • Nur weil hier über mich geschrieben wird: Ich fühle mich weder missverstanden oder bin jetzt beleidigt oder so...
    Manche Aussagen kann ich zwar nicht nachvollziehen und auch nicht die große Zustimmung zu diesen - aber das ist ja nicht weiter schlimm. Geht mir im echten Leben auch manchmal so.

  • ...
    Oder es kommt ein Eintrag im Schulplaner "Ich bitte Sie, mein Kind heute um 10 Uhr wegen eines Termins aus der Schule zu entlassen".

    Eltern müssen nicht angeben, woran das Kind erkrankt ist, aber dass es krank war. Wenn im Hausaufgabenheft steht "...wegen Termin entschuldigen" frage ich auch nicht nach, ob der Termin denn beim Psychotherapeuten, in der Berufsschule oder beim Urologen stattfindet. Normalerweise schreiben Eltern zwar von sich aus "Arzttermin" oder "Vorstellungsgespräch", täten sie dies aber nicht, müsste ich rein theoretisch entscheiden, ob ich beurlaube. Die Gründe werden bei uns in der Schulbesuchsordnung genauer festgeschrieben.

  • Am meisten irritiert mich, dass es scheinbar von der politischen Gesinnung abhängig ist, ob Verstösse gegen die Schulpflicht verurteilt oder gutgeheissen werden.

  • Wenn jetzt noch einer "Schulpflicht" schreibt, dann laufe ich Amok... Wie viele hier im Thread schreiben denn faktisch über SCHULpflichtige Jugendliche?

  • Oh, sorry, da hast Du natürlich Recht. Das hatte ich in der Tat vergessen, dass es bei euch 12 Jahre sind, hier sind's nur 10 (inkl 1 Jahr Kindergarten).

  • Politische Gesinnung? Lass mal sehen: Aus dem Bayerischen Lehrplan für das Gymnasium:


    „Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt. Die Schüler sind im Geiste der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinne der Völkerversöhnung zu erziehen.“


    Das klingt jetzt sehr ... idealistisch, altbacken, konservativ was auch immer (und jetzt bitte keine Diskussion über Gott), aber das sind auch Werte aus der Bayerischen Verfassung. Und wenn sich meine Schüler für diese Werte einsetzen, habe ich nichts dagegen, sondern befürworte das. Die "Liebe ... zum deutschen Volk" ist übrigens NICHT im Sinne bestimmter Rechtsausleger zu verstehen, denn dagegen stehen "Völkerversöhnung", "Würde des Menschen" und "Hilfsbereitschaft".

  • Grünen-Chef Anton Hofreiter nimmt Stellung (oder auch nicht) zu den Klimaprotesten der Schüler:
    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=443693


    Das Interview als Audio dazu:
    https://ondemand-mp3.dradio.de…0190315_0648_26fae94e.mp3



    Es lohnt sich das GANZE Interview anzuhören, immerhin gibt er auch Tipps (oder auch nicht) dazu, wie Lehrkräfte mit dem Klimastreik der Schüler umgehen sollten!



    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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