Da muss man die Kanzlerin doch mal loben, oder? Wenn meine Kids schon ein entsprechendes (umwelt)politisches Bewusstsein entwickelt hätten, würde ich sie auch unterstützen, wenn sie demonstrieren wollten.
#FridaysforFuture
- find ich gut!
L.G. Pia
Da muss man die Kanzlerin doch mal loben, oder? Wenn meine Kids schon ein entsprechendes (umwelt)politisches Bewusstsein entwickelt hätten, würde ich sie auch unterstützen, wenn sie demonstrieren wollten.
#FridaysforFuture
- find ich gut!
L.G. Pia
Ist das ironisch gemeint?
Mir gefällt der Spruch der Kinder und Jugendlichen:
Wir sind jung, wir sind laut - weil ihr unsre Zukunft klaut.
(Ach, Mensch, das hätte ich jetzt eigentlich sehr gerne größer geschrieben dargestellt.)
Ich schätze das Engagement der Jugendlichen sehr, aber ich meine, es muss dafür nicht unbedingt Unterricht "geschwänzt" werden. Ich würde vor allem gerne wissen, wer und wie viele von ihnen an den Kundgebungen und Demonstrationen noch teilnehmen, wenn dafür kein Unterricht ausfällt. Von "Strafen wegen Schwänzens" halte ich wiederum nichts. Man sollte das auf fantasievolle Weise nacharbeiten lassen (ein Projekt, ein Treffen am Nachmittag, eine Hausarbeit zum Thema, Unterricht am Samstag ...).
Die Idee von Frau Barley unter dem Eindruck dieser Demonstrationen, das Wahlalter auf 16 zu senken (Bundestagswahlen?) halte ich hingegen für puren Aktionismus. Bei aller Wertschätzung glaube ich doch, dass es eine sehr kleine Minderheit unserer Kinder und Jugendlichen ist, die sich politisch interessiert und auch Ahnung hat, was sie da wählen (sollen).
Ist das ironisch gemeint?
Öhm. Eigentlich nicht.
Wie sagte der Radiomoderator: Diese Demos haben in Deutschland vor allem eine Diskussion über die Schulpflicht losgetreten.
Wie sagte der Radiomoderator: Diese Demos haben in Deutschland vor allem eine Diskussion über die Schulpflicht losgetreten.
Was zeigt, wie ernst man die Jugendlichen nimmt. Schade!
Was den Vorwurf des Schulschwänzens angeht: Zumindest in den Karnevalshochburgen wurde der teilweise entkräftet. Dort war heute vielerorts schulfrei, trotzdem fanden die Demos statt. Teilweise in Kostümierung.
Naja, letztlich zählen Taten und nicht Worte.
Da sieht die Bilanz bezüglich der Themen 'Klimaschutz', 'Zukunftsperspektiven' und 'Partizipation junger Menschen' bei den wenigsten Politikern gut aus.
Die Idee von Frau Barley unter dem Eindruck dieser Demonstrationen, das Wahlalter auf 16 zu senken (Bundestagswahlen?) halte ich hingegen für puren Aktionismus. Bei aller Wertschätzung glaube ich doch, dass es eine sehr kleine Minderheit unserer Kinder und Jugendlichen ist, die sich politisch interessiert und auch Ahnung hat, was sie da wählen (sollen).
Aha und ab welchen Alter setzt dann magischerweise das politische Interesse bei einer Mehrheit ein?
Meine 7.Klässler in GK sind etwa zur Hälfte bereits sehr interessiert an Politik, da könnten sich manche Erwachsene eine Scheibe abschneiden. Vor dem Hintergrund von zunehmenden Möglichkeiten bereits mit 16 an Kommunalwahlen teilzunehmen entbehrt das Argument auch einer verallgemeinerungsfähigen Grundlage: Auch wenn der Gedanke sein mag, dass Jugendliche sich in ihrem Nahraum besser auskennen mögen und man sie deshalb kommunal einbinden möchte, wissen meine Schüler mehrheitlich mehr über Bundes- und Weltpolitik als über Kommunalpolitik, die wir Lehrer ihnen erst schrittweise nahebringen.
Wer sich politisch noch nicht interessiert bringt meistens auch nicht das Engagement auf wählen zu gehen, umgekehrt ist eine frühe Einbindung der Meinung von Jugendlichen eine Möglichkeit deren besondere Art die Welt zu sehen und gestalten zu wollen wertzuschätzen, anzuerkennen, politisch zu hören.
Last but not least: Aktuell wird darüber diskutiert, dass das Wahlrecht Menschen mit geistiger Behinderung oder die sich in Betreuung befinden diesen nicht per se abgesprochen werden dürfe, da das Wahlrecht das höchste Gut der Demokratie sei. Auch vor diesem Hintergrund halte ich ein Wahlrecht ab 16 auf Bundesebene durchaus für diskutabel.
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Als ich Schülerin war, war gerade die Hochzeit der Republikaner in BaWü. Vor dem Hintergrund von Brandanschlägen in Deutschland und einer sichtbarer werdenden Neonazi-Szene gab es nicht nur Konzerte ("Rock gegen Rechts"), sondern auch große Demonstrationen, an denen die Schüler meiner Schule damals an einem Vormittag geschlossen teilgenommen haben. Da gab es eine Durchsage der Schulleitung, dass wer Unterricht versäume empfindliche Strafen bekäme wie zeitweisen Schulausschluss. Die SMV und einige Lehrer haben uns dennoch ermutigt zu gehen, da klar war, dass die Schulleitung nicht gegen alle SuS der Schule §90 ziehen würde. Am Ende war dann -wegen der regen Teilnahme- die offizielle Regel, dass verpasster Unterricht nachgearbeit werden musste und weitere Strafen nach Maßgabe der KL galten. Ich habe von keiner Klasse gehört deren KL Strafen verhängt hätten.
Zivilcourage und ziviler Ungehorsam sind ganz wesentliche Bausteine einer wehrhaften Demokratie und stehen für mich wenigstens gleichrangig neben einer Schulpflicht, schließlich lernen die SuS die an derartigen Demonstrationen teilnehmen freiwillig etwas über gesellschaftliches Engagement und gelebte Demokratie.
Hier rufen Lehrer*innen ihre Kolleg*innen auf, sich mit #fridaysforfuture zu solidarisieren. Lest selbst und teilt es mit befreundeten KuK:https://gofossilfree.org/de/lehrerinnen-fuers-klima/
Ich würde mir vielmehr eine Kundgebung gegen die Kündigung des INF-Vertrages durch die USA und Russland wünschen, was für Europa aktuell sicherlich eine viel größere Bedrohung als der Wandel des Klimas ist.
Stattdessen wird die mediale Aufmerksamkeit auf einen sprichwörtlichen Nebenschauplatz gelenkt, während im Hintergrund nicht nur ein neues Wettrüsten droht (wobei Deutschland ja fleißig mitmacht, siehe Erhöhung des Bundeswehretats und die jüngsten Rekordgewinne der deutschen Rüstungsfirmen), sondern auch ein neuer Handelskrieg (wer glaubt, dass sich Trump mit China zufriedengibt, der wird noch eine Überraschung erleben). Bei diesen beiden Themen passiert aber sprichtwörtlich überhaupt nichts auf Seiten derjenigen, die sonst immer gegen alles und jedes prostestieren. Da kann man sich schon seine Gedanken machen, warum das so ist.
Gruß !
In den 80er Jahren hatten wir die Folgen des Nato-Doppelbeschlusses (Pershing II gegen SS20) und gleichzeitig das Waldsterben durch den sauren Regen. Einmal abgesehen davon, dass das ja zwei völlig unterschiedliche und voneinander unabhängige Entwicklungen waren, war damals ein "entweder oder" genauso wenig opportun wie heute. Wir brauchen eigentlich ein "sowohl als auch".
Es mutet dennoch schon merkwürdig an, dass man Kinder in eine Welt gesetzt hat, in der man dachte, dass die unterschwellige permanente Vernichtungsdrohung des Kalten Krieges, die mich als Kind wie ein Phantom begleitet hat, endlich überwunden wäre.
Ich rede auch nicht von "entweder-oder". Es ist nur merkwürdig, dass in dieser Hinsicht auf Seiten der "Gegen-alles-und-jeden-Protestierer" überhaupt nichts passiert...
Gerade die Grünen haben ja einmal als "Friedensbewegung" angefangen. Aber seit ein grüner Außenminister (Joschka Fischer) Bundeswehrsoldaten als erster in einen Krieg geschickt hat (NATO-Einsatz in Jugoslawien), ist von dieser Seite wohl nicht mehr viel zu erwarten...
Gruß !
Fang doch damit an.
Kl.gr.Frosch
Glaubst du wirklich, dass ich dann auch von Merkel gelobt werde?
Gruß !
Ach so, ich dachte es ginge dir um den Protest gegen die Kündigung des INF-Vertrags und nicht um das Lob von Merkel.
Kl.gr.Frosch
Dann hoffen wir, dass es bei den professionellen Klima-Aktivisten genauso ist...
Gruß !
Ich würde mir ...
... wünschen, dass nicht einfach ein Fred gekapert wird, um sich abzureagieren. Mach doch einfach einen eigenen auf. Brrrrrrrrr.
Na dann liebe Schüler*innen:
...und sorry, aber während der Unterrichtszeit zur Demo gehen ist mir zu billig.
Es ist schon noch das Prinzip des maximalen Profits bzw. der kapitalistischen Produktionsweise, an dem die Umwelt ihren Schaden nimmt, und nicht die vermeintliche oder tatsächliche Hybris von ein paar Ökos.
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