Verspätete Schüler

  • Dürfen bei uns bis zum nächsten Klingeln nicht ins Haus. Die Auffanggruppe wäre aber die aufsichtsrechtlich korrekte Variante.

    Ganz ehrlich - so etwas hätte ich als Schülerin nicht mitgemacht. Da wäre ich dann schlicht gar nicht mehr gekommen - ist die Schule selber schuld.



    Wenn ein Schüler jeden Tag 20 Minuten zu spät kommt, sollte er vielleicht doch den Zug oder Bus früher nehmen. Meiner Meinung nach geht so etwas gar nicht.
    Im späteren Berufsleben erst recht nicht.

    Im "späteren Berufsleben" hat der Schüler vermutlich Gleitzeit oder kann mit dem Arbeitgeber einen Arbeitszeitbeginn absprechen, der zu seinem Lebensrhythmus passt. Starre Anfangszeiten wie in der Schule gibt es vielleicht im Einzelhandel, aber ansonsten doch kaum.

  • Ich würde weniger Stress machen und den Unterricht mit etwas störungsunempfindlichen Stoff beginnen. Z.B. einer Übungsaufgabe zur letzten Stunde.
    Nach 20Minuten ist der größte Teil der Zuspätkommer anwesend.

    Du richtest deinen Unterricht nach Zuspätkommern aus?
    Machst du dann die letzten Minuten auch nur noch Zeug ohne Ergebnissicherung, weil die meisten Schüler ja eh schon 5 Minuten vor dem Gong einpacken?


    Ziel muss sein, dass Zuspätkommen weh tut.
    Ist doch privat genauso - wie oft kommen Leute zu spät zu einem Treffen? Und wie oft haben die schon einen Flug in den Urlaub verpasst? Genau, noch nie, weil der Flug halt wichtig ist und der Typ, der in einem Café auf einen wartet, eben nicht.


    Wer zu spät kommt, kriegt halt Nachsitzen und/oder Zusatzarbeiten ("Schreibe in einem Aufsatz (>400 Wörter), warum Pünktlichkeit für dich persönlich, für die Schule und für die Gesellschaft wichtig ist") aufgedrückt. Ein Schüler, der das fünfmal gekriegt hat, nimmt auf einmal einen Bus, mit dem er 20 Minuten vor Unterrichtsbeginn vor der Tür wartet.

  • Im "späteren Berufsleben" hat der Schüler vermutlich Gleitzeit oder kann mit dem Arbeitgeber einen Arbeitszeitbeginn absprechen, der zu seinem Lebensrhythmus passt. Starre Anfangszeiten wie in der Schule gibt es vielleicht im Einzelhandel, aber ansonsten doch kaum.

    Entschuldigung, aber das ist völlig weltfremd. Im Handwerk müssen die Jungs z.T. um sechs, halb sieben auf der Matte stehen, weil's dann mit dem Firmenbus - bei Kleinbetrieben Firmenauto - gemeinsam zur Baustelle geht. Alternativ gibt's ein Treffen am Eingangstor des Industriebetriebs, in dem man gerade eingesetzt ist. Natürlich beides pünktlich ,sonst hält man den ganzen Trupp auf. Ein Azubi, der da öfter zu spät kommt, war die längste Zeit Azubi.


    Aber gut, wenn man alle Handwerker und Einzelhändler, dazu noch die Schichtarbeiter rausnimmt, besteht die Arbeitswelt natürlich nur aus Gleitzeit- oder sogar Homeofficearbeitsplätzen ;)


    Vor diesem Hintergrund wundert mich auch die Aussage von @lehrer70 etwas, der am Berufskolleg unterrichtet. Mal davon abgesehen, dass die Schulzeit dort bezahlte Arbeitszeit ist, können häufige Verspätungen zu Abmahnungen und in letzter Konsequenz zur Kündigung führen. Für alle anderen Schularten hätte ich das Argument tatsächlich gelten lassen, aber bei (größtenteils) erwachsenen Menschen, die einen Arbeitsvertrag haben? Echt nicht.



    PS: Wir haben Schüler, die wegen völlig besch... Verkehrsverbindungen, und weil Ihr Ausbildungs(groß)betrieb sehr seltsame Strukturen hat, morgens um vier aufstehen, damit sie um 7:30 pünktlich sind. Die tun mir leid, wirklich. Letzten Endes haben Sie es sich aber selbst ausgesucht, und es gelten die gleichen Regeln für alle anderen.

  • Ganz ehrlich - so etwas hätte ich als Schülerin nicht mitgemacht. Da wäre ich dann schlicht gar nicht mehr gekommen - ist die Schule selber schuld.


    Im "späteren Berufsleben" hat der Schüler vermutlich Gleitzeit oder kann mit dem Arbeitgeber einen Arbeitszeitbeginn absprechen, der zu seinem Lebensrhythmus passt. Starre Anfangszeiten wie in der Schule gibt es vielleicht im Einzelhandel, aber ansonsten doch kaum.

    Ganz ehrlich: also ehrlich.


    Da hätte die Schule aber wirklich mal gesehen, was sie davon hat. Über konkrete Maßnahmen kann man streiten, aber...

  • Im "späteren Berufsleben" hat der Schüler vermutlich Gleitzeit oder kann mit dem Arbeitgeber einen Arbeitszeitbeginn absprechen, der zu seinem Lebensrhythmus passt. Starre Anfangszeiten wie in der Schule gibt es vielleicht im Einzelhandel, aber ansonsten doch kaum.

    Vor allem vor dem Hintergrund, dass du auch Realschullehrerin bist, verstehe ich so eine berufsweltfremde Aussage gar nicht. Da gilt bei uns an der Schule ganz klar, - und im Sinne von Berufsorientierung und Schulpflicht- dass SuS pünktlich zu erscheinen haben. Wo Busse regelmäßig verspätet ankommen müssen unsere SuS -wenn möglich- eine Busverbindung früher wählen, andernfalls gibt es direkt einen Elternbrief und die verpasste Unterrichtszeit muss nachgearbeitet werden im Nachsitzen.


    Kein Arbeitgeber mag Azubis, die gesetzte Arbeitszeiten nicht einhalten können oder wollen. Gleitzeit haben die wenigsten Ausbildungsbetriebe bei uns im Umkreis, wohl aber sehr klare Erwartungen an Arbeitsverhalten, Pünktlichkeit, Fleiß ihrer Azubis. Nicht alle meiner SuS lernen das ausreichend in ihren Elternhäusern. Der eine oder andere hat aber am Ende seiner Schulzeit durchaus verstanden, dass in der Welt außerhalb des eigenen Zuhauses andere, festere Regeln gelten und deren NIchteinhalten unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen kann.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich hatte vorgeschlagen, eine Art Auffanggruppe für alle Zuspätkommer einzurichten, damit sie in der ersten Stunde beschäftigt sind und den Unterricht nicht stören. Ende der ersten Stunde können sie dann nachrücken.

    Ich gebe zu bedenken, dass dann einige Fächer evtl. komplett für die Schüler fehlen. Ich merke das gerade jetzt bei uns, wenn eben nur Montag 1./2. Stunde schwimmen ist und wer um 8 Uhr nicht da ist nicht mitgeht. Wir haben ein Kind was bereits 7x2 Stunden unentschuldigt gefehlt hat, das ist über die Hälfte, was nun vermutlich bis zur Schließung der Schwimmhalle auch nicht schwimmen kann. Aber auch andere Fächer sind ja evtl. nur einstündig oder immer in der 1. Stunde, so dass sie Kinder dort nie teilnehmen.


  • ... Mal davon abgesehen, dass die Schulzeit dort bezahlte Arbeitszeit ist, ...

    stimmt, so hab ich’s noch gar nicht gesehen! Das sollte man mal den „Kindern“ erklären, die die Berufsschulzeit für unwichtig erachten, weil der Betrieb ihnen das einredet (wie Plattyplus oben beschrieb).


    In anderen Ländern mögen die Uhren anders ticken, in Deutschland ist Pünktlichkeit nunmal wichtig.


    Aber viel machen kann man trotzdem nicht, es sind ja immer dieselben, die es nicht gebacken kriegen (wollen). Darauf beharren tu ich trotzdem, was will man auch weiter machen, Erziehungsauftrag und so...

  • Ich gebe zu bedenken, dass dann einige Fächer evtl. komplett für die Schüler fehlen. Ich merke das gerade jetzt bei uns, wenn eben nur Montag 1./2. Stunde schwimmen ist und wer um 8 Uhr nicht da ist nicht mitgeht. Wir haben ein Kind was bereits 7x2 Stunden unentschuldigt gefehlt hat, das ist über die Hälfte, was nun vermutlich bis zur Schließung der Schwimmhalle auch nicht schwimmen kann. Aber auch andere Fächer sind ja evtl. nur einstündig oder immer in der 1. Stunde, so dass sie Kinder dort nie teilnehmen.

    Das muss man dann den Eltern rechtzeitig klar machen und ggf. hat das Kind halt eine 5 oder 6 in diesem Fach. Eltern, denen der Schulbesuch wichtig ist, achten normalerweise darauf, dass ihr Kind pünktlich da ist. Und manche Eltern verstehen es halt, wenn überhaupt, nur so.

  • Ich gebe zu bedenken, dass dann einige Fächer evtl. komplett für die Schüler fehlen.

    Ja und? Im Klassenbuch steht, daß sie unentschuldigt gefehlt haben und das hat dann entsprechende Konsequenzen in der Notengebung und fertig. Bei uns gibt es genau aus dem Grund auch reihenweise Leute, die eine 6 in Religion bekommen.



    Ganz ehrlich - so etwas hätte ich als Schülerin nicht mitgemacht. Da wäre ich dann schlicht gar nicht mehr gekommen - ist die Schule selber schuld.

    Dann hättest wenigst nicht gestört, hättest am Ende des Schuljahrs deine 6 bekommen und fertig. :)

  • Ich wundere mich in vielen Beiträgen hier im Forum immer wieder, wie häufig Lehrer mithilfe von Noten disziplinieren (wollen).
    An meiner Schulart lässt sich kaum ein Schüler durch Noten Druck machen. Durchfallen ist nahezu unmöglich und eine Lehrstelle findet man zur Zeit auch recht leicht. Lieber schlechte Noten im Zeunis und eine bequeme Schulzeit als sich unnötig anstrengen zu müssen!

  • Was hat das mit disziplinieren zu tun? Unentschuldigtes Fehlen heißt die Stunde ist 6. Es geht also um die reine Konsequenz. Das ist ja keine Boshaftigkeit oder Absicht. So Leute sind mir sogar lieb, machen keine Arbeit.
    Ist mir ehrlich gesagt egal ob die Schüler das dadurch lernen oder nicht. Aber mit einer 6 werden sie nicht zum Abi zugelassen oder bleiben sitzen oder was auch immer.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Was hat das mit disziplinieren zu tun? Unentschuldigtes Fehlen heißt die Stunde ist 6. Es geht also um die reine Konsequenz. Das ist ja keine Boshaftigkeit oder Absicht. So Leute sind mir sogar lieb, machen keine Arbeit.
    Ist mir ehrlich gesagt egal ob die Schüler das dadurch lernen oder nicht. Aber mit einer 6 werden sie nicht zum Abi zugelassen oder bleiben sitzen oder was auch immer.

    Mal davon abgesehen, dass die 6 auf dem Zeugnis dich in dem Schuljahr bis dahin kein Stück weiter bringt, denn der Stoff fehlt einfach, kann auch nicht so einfach eine 6 gegeben werden, denn der Schüler wäre ja da gewesen (wenn auch verspätet), ich habe ihm dann aber den Zutritt verwehrt bei eurem System.
    Klar, bei uns ist er dann gar nicht da, aber da gibt es auch gar keine Noten in der Klassenstufe, daher nützt das dann reichlich wenig (und bringt weder den Schüler noch mich auch nur ein Stück weiter). Und die Eltern, gerade die von den Flüchtlingskindern, interessiert die unentschuldigte Fehlstunde gar nicht. Wenn sie sie denn überhaupt verstehen.


    Da muss eben erst der Kuchen gebacken werden und erst danach darf die Tochter in die Schule! Klar, bei der Häufigkeit setzen wir uns gerade mit dem Thema Schulversäumnisanzeige wegen fehlender Einzelstunden auseinander, aber ob das was bringt? Fraglich. Dann wird die Familie evtl. schneller abgeschoben und das Mädchen sieht dann eben gar keine Schule mehr von innen, denn sie ist doch eh nur ein Mädchen.

  • Klar in dem Kontext, dass man dann auch den Rest der Stunde verpasst ist das was anderes. Ich bezog mich da eher auf die Noten zu Disziplinierung und Leuten die immer in den gleichen Fächern/ Stunden fehlen.


    Das wäre dann ja die Frage wie die Stunde gewertet würde, es wird ja die Chance zur Mitarbeit im Rest der Stunde verwehrt.
    Und wie wird es auf dem Zeugnis notiert? Ist die ganze Stunde als gefehlt gewertet, oder sind das „nur“ Verspätungen die nicht auf dem Zeugnis stehen, da es ja „nur“ 5 Minuten sind?


    Ich denke wer so ein System einführt muss sich da einiges bei einfallen lassen und bedenken.
    Wie ist das bei Doppelstunden? Wann darf man da rein?

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich denke wer so ein System einführt muss sich da einiges bei einfallen lassen und bedenken.

    Genau darum ging es ja, dass man das eben bei so einem System bedenken muss. Es gibt einfach Stundenpläne, wo immer die gleichen Fächer in der 1. Stunde liegen, wenn man die Schüler dann immer draußen stehen lässt, dann hat man damit sicher nicht viel gewonnen.

  • Genau darum ging es ja, dass man das eben bei so einem System bedenken muss. Es gibt einfach Stundenpläne, wo immer die gleichen Fächer in der 1. Stunde liegen, wenn man die Schüler dann immer draußen stehen lässt, dann hat man damit sicher nicht viel gewonnen.

    Welchen Gewinn versprichst du dir davon, wenn du die immer Gleichen 7 min. später reinlässt?


    Natürlich brauchen 8-Jährige morgens noch Hilfe, 16-Jährige müssen sich selbst den Wecker stellen/eine Bahn früher nehmen.

  • Welchen Gewinn versprichst du dir davon, wenn du die immer Gleichen 7 min. später reinlässt?

    Sie haben 38 Minuten vom Stoff mitbekommen und nicht verpasst, also verspreche ich mir das sie deutlich mehr Stoff mitbekommen und nicht durch den ihnen fehlenden Stoff noch mehr Schüler stören

  • Bringt das Wartenlassen der Schüler denn etwas?
    Bei uns kommen die meisten Schüler aufgrund des ÖPNV etwas zu spät und deswegen eine Stunde früher losfahren ist auch keine Alternative.

    Hängt sicherlich davon ab, wo man zur Schule geht. Aber bei uns kommen auch viele zu spät und das bei einer S-Bahn-Taktung von 20 Minuten. Da kann ich guten Gewissens einen Zug eher nehmen.
    Ich fahre auch mit der Bahn und bin da entsprechend entspannt. Aber eine Bahn die 5 Minuten vor Schulbeginn ankommt, auf die darf ich mich nicht verlassen.


    Ganz ehrlich - so etwas hätte ich als Schülerin nicht mitgemacht. Da wäre ich dann schlicht gar nicht mehr gekommen - ist die Schule selber schuld.


    Im "späteren Berufsleben" hat der Schüler vermutlich Gleitzeit oder kann mit dem Arbeitgeber einen Arbeitszeitbeginn absprechen, der zu seinem Lebensrhythmus passt. Starre Anfangszeiten wie in der Schule gibt es vielleicht im Einzelhandel, aber ansonsten doch kaum.

    :autsch:



    PS: Wir haben Schüler, die wegen völlig besch... Verkehrsverbindungen, und weil Ihr Ausbildungs(groß)betrieb sehr seltsame Strukturen hat, morgens um vier aufstehen, damit sie um 7:30 pünktlich sind. Die tun mir leid, wirklich. Letzten Endes haben Sie es sich aber selbst ausgesucht, und es gelten die gleichen Regeln für alle anderen.


    Ja die haben wir auch. Die meisten bekommen es aber hin und bei uns herrscht Blockunterricht.


    stimmt, so hab ich’s noch gar nicht gesehen! Das sollte man mal den „Kindern“ erklären, die die Berufsschulzeit für unwichtig erachten, weil der Betrieb ihnen das einredet (wie Plattyplus oben beschrieb).
    In anderen Ländern mögen die Uhren anders ticken, in Deutschland ist Pünktlichkeit nunmal wichtig.


    Aber viel machen kann man trotzdem nicht, es sind ja immer dieselben, die es nicht gebacken kriegen (wollen). Darauf beharren tu ich trotzdem, was will man auch weiter machen, Erziehungsauftrag und so...


    Ich beharre da aus Prinzip auch drauf. Ich gebe mir Mühe mit der Vorbereitung und fühle mich dann durch solche Unterbrechungen genervt.


    Und meinen Azubis sage ich regelmäßig, Schule ist die entspannteste bezahlte Arbeitszeit.
    Und wer meint Schule wäre unwichtig, dem biete ich auch immer an, an dem Tag in den Betrieb zu gehen und sich freistellen zu lassen. Das wollen sie dann meist doch nicht 8)

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