Keine weltbewegende Frage aber trotzdem...
Zur Zeit lasse ich die HSP auswerten (online) und grübele seitdem darüber nach, welchen Sinn es eigentlich macht zwischen zwei unterschiedlichen Vergleichswerten ("Deutschland gesamt" oder "Ballungsgebiete") wählen zu können. Bei der Auswertung kann man ja neuerdings zwischen beiden Werten hin- und herwechseln so das man sich erstmals den Unterschied ansehen kann. Wie erwartet sind die Ergebnisse besser, wenn der Vergleichswert "Ballungsgebiete" gewählt wird. Aber was hat man davon? Es ändert ja nichts an der vorhandenen Rechtschreibkompetenz. Ich sehe ja eher die Gefahr, dass ein schwacher Rechtschreiber dann weniger förderungsbedürftigt wirkt, nur weil alle anderen auch schwächere Ergebnisse haben... oder habe ich da einen Denkfehler? Wobei es immerhin so ist, dass bei der Auswertung (die jetzt richtig ausführlich ist!) unter dem Punkt Förderungshinweise immer der gesamtdeutsche Vergleichswert herangezogen wird. Diese Auswertung ist ja nun aber neu und vorher gab es nur diese Diagramme, die man dann selber deuten musste...
Ich habe jetzt jedenfalls den gesamtdeutschen Wert gewählt. Berlin ist zwar eindeutig ein Ballungsgebiet aber meine Schule befindet sich eher in einer gutbürgerlichen Gegend mit ziemlich fitten Schülern. Wie handhabt ihr das?
HSP Vergleichswerte
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Es ändert ja nichts an der vorhandenen Rechtschreibkompetenz. Ich sehe ja eher die Gefahr, dass ein schwacher Rechtschreiber dann weniger förderungsbedürftigt wirkt, nur weil alle anderen auch schwächere Ergebnisse haben... oder habe ich da einen Denkfehler?Nein, du hast keinen Denkfehler, genauso ist es. Die Vergleichsgruppe hat schlechtere Werte, also ist der Einzelne besser im Vergleich zur Vergleichsgruppe.
Interessant wird das, wenn der Schüler im grenzwertigen Bereich liegt, dann ist er im Ballungsgebiet nicht mehr förderbedürftig.
Noch interessanter wird es, wenn er im grenzwertigen Bereich liegt und psychisch krank ist und es eventuell um eine Lerntherapie gehen könnte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Bei offiziellen Feststellungen (Schulpsychologie, SIBUZ) wurde an meiner bisherigen Schule der Ballungsgebietvergleichswert verwendet. -
Interessant wird das, wenn der Schüler im grenzwertigen Bereich liegt, dann ist er im Ballungsgebiet nicht mehr förderbedürftig.
Noch interessanter wird es, wenn er im grenzwertigen Bereich liegt und psychisch krank ist und es eventuell um eine Lerntherapie gehen könnte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Bei offiziellen Feststellungen (Schulpsychologie, SIBUZ) wurde an meiner bisherigen Schule der Ballungsgebietvergleichswert verwendet.Wieso wundert mich das jetzt nicht...?
Ich muss aber zugeben, dass ich da vorher noch nie so genau drüber nachgedacht habe. Bei uns geht es ja auch immer darum, wen wir zu den Lernkuren anmelden können, die der Bezirk hier anbietet. An meiner alten Schule waren das aber sowieso immer viel mehr Schüler, als man melden konnte, da war es fast schon "egal" (soll heißen, wenn wir durch den anderen Maßstab noch mehr förderbedürftige Schüler ermittelt hätten, hätten die trotzdem keine Chance gehabt, weil so viele andere noch viel schwächer abgeschnitten haben...). Komischerweise kommen die wenigen Schüler, die wir an meiner jetzigen Schule melden recht zuverlässig in die Lernkuren.
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Aber was hat man davon?
Man kann sich das Ergebnis besser schön- oder auch schlechtreden.
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Wobei es immerhin so ist, dass bei der Auswertung (die jetzt richtig ausführlich ist!) unter dem Punkt Förderungshinweise immer der gesamtdeutsche Vergleichswert herangezogen wird.
Ergänzung aus aktuellem Anlass:
Offenbar stimmt auch das nicht (mehr?). Habe gerade bei einem "grenzwertigen" Kind nochmal verglichen und je nach Bezugsgröße hieß es jetzt einmal:
dringend zusätzliche Förderung von Nöten + Abklärung beim (Schul-)psychologen + über Lerntherapie nachdenken
und in der anderen Version: Förderung nicht zwingend erforderlich !!!
Ich finde das ehrlich gesagt unglaublich...
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