Personalrat - Anwesenheitspflicht in den Ferien?

  • Hallo, zunächst möchte ich mich für die Aufnahme bedanken. Ich bin noch ganz frisch hier und habe gleich eine Frage an Lehrkräfte mit Personalratserfahrung (in Hessen).
    Ich überlege bei der nächsten Wahl an meiner Schule zu kandidieren und würde gerne wissen, ob es tatsächlich eine Ferienanwesenheitspflicht und wenn ja, in welchem Umfang, für Personalräte gibt.
    Ich habe im Internet eine ganze Weile gesucht, bin aber nicht wirklich fündig geworden und möchte ungern den Schulleiter fragen.


    Ich freue mich auf Rückmeldungen!
    LG Bibilara

  • Auch in den Ferien können mittbestimungspflichtige Vorgänge anfallen. Für diese Fälle sollte der Personalrat eine Bereitschaftsregelung finden, etwa indem ein Mitglied einmal pro Woche ins Postfach guckt oder man mit der Schulleitung eine Information per Email verabredet. Wenn man das nicht macht, läuft ggf. eine Frist ab und die Nichtreaktion des Personalrates wird als Zustimmung gewertet. Wenn man das selber zu verantworten hat, weil man sich in den Ferien um nichts kümmert, kann man sich zumindest hinterher nicht beschweren.
    Eine Pflicht zur Anwesenheit in des Ferien gibt es natürlich nicht.

  • Eine Pflicht zur Anwesenheit in des Ferien gibt es natürlich nicht.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Rein rechtlich heißt es bei uns ja: "30 Tage Urlaub, in den Schulferien zu nehmen". Da könnte eine SL also auch zu Beginn des Kalenderjahres fragen: "Hr. Plattyplus, wann beabsichtigen sie ihre 30 Tage zu nehmen? [...] Und an den anderen Tagen sind sie bitte in der Schule und lutschen am Däumchen."


    Bei den Arbeitnehmern in der Wirtschaft läuft es ja auch nicht anders. 30 Tage Urlaub und den Rest der Zeit ist man bitte im Betrieb.

  • Kann der Schulleiter in NRW nicht so einfach, §14 Absatz 2 ADO verlangt dienstliche Verpflichtungen für die Anwesenheit in der Schule, in den Sommerferien kann diese Anwesenheit auch nur für die letzte Woche der Ferien angeordnet werden. Gott sei Dank...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Die 30 Tage Regelung gilt grundsätzlich für alle Lehrer mit den von Valerianus genannten Einschränkungen. Und der Personalrat ist durch das Personalvertretungsgesetz in besonderer Art und weise geschützt, wie genau der Personalrat seine Aufgaben ausübt ist nicht Sache des Schulleiters und er hat auch keine diesbezüglichen Anweisungen zu erteilen.

  • Da wäre ich mir nicht so sicher. Rein rechtlich heißt es bei uns ja: "30 Tage Urlaub, in den Schulferien zu nehmen". Da könnte eine SL also auch zu Beginn des Kalenderjahres fragen: "Hr. Plattyplus, wann beabsichtigen sie ihre 30 Tage zu nehmen? [...] Und an den anderen Tagen sind sie bitte in der Schule und lutschen am Däumchen."
    Bei den Arbeitnehmern in der Wirtschaft läuft es ja auch nicht anders. 30 Tage Urlaub und den Rest der Zeit ist man bitte im Betrieb.

    Gerne. Aber bitte einen Arbeitsplatz mit PC-Zugang zum arbeiten. Ich erstelle viele Dinge in BWL in Excel.
    Blöd nur, das wir nur eine Handvoll Rechner haben.
    Ja wir haben W-Lan, aber ich habe dann aber keinen vernünftigen Arbeitsplatz zum arbeiten.


    Das wird nicht passieren. Eher klagen Unmengen an Kollegen auf einen vernünftigen Arbeitsplatz. Und das kann sich der Schulträger nicht leisten.

  • Danke erstmal für die vielen Rückmeldungen. Die Frage kam daher, dass ich von einem Kollegen an einer anderen Schule weiß, dass dort der Rektor tatsächlich verlangt, dass die Personalratsmitglieder die Ferien aufteilen, sodass immer einer telefonisch erreichbar ist und dann auch direkt zur Unterschrift zum Amt kommen könnte. Also nicht einmal in der Woche mal ins Postfach schauen, sondern täglich auf Abruf bereit stehen in der Zeit, für die man sich anwesend gemeldet hat.
    Ich habe meine Zweifel, ob die Schulleitung das so verlangen darf.
    Bevor ich kandidiere, frage ich am besten doch unseren Schulleiter oder den aktuellen Personalrat, wie das an unserer Schule gehandhabt wird.

  • Die Frage kam daher, dass ich von einem Kollegen an einer anderen Schule weiß, dass dort der Rektor tatsächlich verlangt, dass die Personalratsmitglieder die Ferien aufteilen, sodass immer einer telefonisch erreichbar ist und dann auch direkt zur Unterschrift zum Amt kommen könnte.

    Bevor ich kandidiere, frage ich am besten doch unseren Schulleiter oder den aktuellen Personalrat, wie das an unserer Schule gehandhabt wird.

    Man muss immer im Hinterkopf behalten, dass der überwiegende Großteil der Schulleiter/innen den Druck von oben bzw. auch den Druck durch Öffentlichkeit/Eltern nach unten, also ans Kollegium weitergeben.
    Ziel ist es dabei möglichst viel Arbeitsleistung und unbezahlte Mehrarbeit herauszuquetschen, damit die Schule mit einem "guten Ruf" und einem "großen Angebot" (z.B. außerunterrichtliche Tätigkeiten) dasteht. Auch sollten weniger engagierte, weniger fähige und häufig kranke Kollegen versetzt werden.
    Gute Personalräte arbeiten natürlich für die Arbeitsbedigungen der Kolleginnen und Kollegen und versuchen dem entgegen zu wirken.
    Eine Schulleitung ist also sehr dankbar für Personalräte, die nichts dagegen tun oder sogar noch derselben Meinung sind. (Leider gibt es solche Personalräte)
    Gute Personalrattätigkeit führt dazu, dass sich so manche Schulleitung ärgert nicht genug Druck auf die Kollegen ausüben zu können, was wiederum dazu führt, dass die Personratsmitglieder nicht gerade beliebt bei der Schulleitung sind (Karrierechancen an der Schule?). Auch gut vorstellbar ist, dass eine Schulleitung durch solche beschriebenen Regelungen wie übersteigerte Erreichbarkeit die Personalratsarbeit madig machen möchte oder sich revanchieren möchte.
    Ich habe größten Respekt für Personalratsmitglieder, die entgegen dem Druck den Mund aufmachen und tätig werden. Es ist eine sehr undankbare Aufgabe und müsste meines Erachtens automatisch mit Beförderung oder anderen Privilegien (die Entlastung ist ein Witz, die man bekommt) einhergehen, damit die Schulleitung nicht noch mehr Druckmittel hat bzw. sich ein offensiver Einsatz gegen Schulleitung lohnt.

  • Die Frage kam daher, dass ich von einem Kollegen an einer anderen Schule weiß, dass dort der Rektor tatsächlich verlangt, dass die Personalratsmitglieder die Ferien aufteilen, sodass immer einer telefonisch erreichbar ist und dann auch direkt zur Unterschrift zum Amt kommen könnte. Also nicht einmal in der Woche mal ins Postfach schauen, sondern täglich auf Abruf bereit stehen in der Zeit, für die man sich anwesend gemeldet hat.
    Ich habe meine Zweifel, ob die Schulleitung das so verlangen darf.

    Also, ohne mich in Hessen auszukennen, ist die Grundidee ja die, dass ein einzelnes Personalratsmitglied keine Entscheidungen trifft. Die Entscheidungen trifft IMMER das Gremium, weshalb es ja im Regelfall auch die Fristen gibt, die der Personalrat ausreizen darf.
    Dass der Schulleiter also ein einzelnes Personalratsmitglied in die Schule zitiert und eine Unterschrift einfordert, dürfte meiner Ansicht nach in keinster Weise zulässig sein. Dazu kommt noch das, was Moebius schreibt, nämlich dass es den Schulleiter überhaupt nichts angeht, wie der Personalrat seine Dienstgeschäfte betreibt. Es gibt vermutlich keinen dienstlichen Bereich im schulischen Alltag, bei dem der Schulleiter so wenig Mitspracherecht oder auch nur Einblick hat.
    Trotzdem gilt aber natürlich auch das, was Moebius geschrieben hat. Wenn innerhalb einer bestimmten Frist keine Ablehnung erfolgt, gilt das als Zustimmung. Ein PR sollte also in jedem Fall immer verfügbar sein, die anderen PRs sollten erreichbar sein. Der PR vor Ort geht dann in die Schule und lässt sich informieren (oder telefonisch, per Mail), kontaktiert dann die anderen beiden, so dass es zu einem Beschluss kommt, dann stimmt der PR vor Ort zu oder lehnt ab.
    Wie das bei euch läuft, solltest du im Hessischen Personalvertretungsgesetz nachlesen. Wenn du gerne kandidieren möchtest, ist die Lektüre dieses Gesetze sowieso dringend zu empfehlen, denn da erfährst du die rechtlichen Grundlagen für die PR-Arbeit, v.a. wo ihr mitbestimmen dürft/müsst.


    Intern haben wir es übrigens auch schon so geregelt, dass wir zwar alle drei gleichzeitig im Urlaub waren, aber immer einer seine Mails gecheckt hat und zur Not drucken und scannen konnte. So konnten auch Zustimmungen und Ablehnungen bearbeitet werden. Wir haben aber auch einen Schulleiter, dem sehr daran gelegen ist, keine Fronten zum PR aufzubauen.

    • Offizieller Beitrag

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Rein rechtlich heißt es bei uns ja: "30 Tage Urlaub, in den Schulferien zu nehmen". Da könnte eine SL also auch zu Beginn des Kalenderjahres fragen: "Hr. Plattyplus, wann beabsichtigen sie ihre 30 Tage zu nehmen? [...] Und an den anderen Tagen sind sie bitte in der Schule und lutschen am Däumchen."

    Jetzt ist der SL aber dem PR nicht weisungsbefugt.
    Von daher läuft das nicht. Außer man lässt es mit sich laufen.


    Danke erstmal für die vielen Rückmeldungen. Die Frage kam daher, dass ich von einem Kollegen an einer anderen Schule weiß, dass dort der Rektor tatsächlich verlangt, dass die Personalratsmitglieder die Ferien aufteilen, sodass immer einer telefonisch erreichbar ist und dann auch direkt zur Unterschrift zum Amt kommen könnte. Also nicht einmal in der Woche mal ins Postfach schauen, sondern täglich auf Abruf bereit stehen in der Zeit, für die man sich anwesend gemeldet hat.
    Ich habe meine Zweifel, ob die Schulleitung das so verlangen darf.

    Da gilt dasselbe wie oben. Der Schulleiter ist dem PR nicht weisungsbefugt. Die personalrätliche Geschäftsordnung und auch die Geschäftszeiten ergeben sich aus dem HPVG und den internen Beschlüssen. Der PR kann beschließen einmal im Monat zu tagen (gesetzlich festgelegte Mindestsitzungspflicht), oder einmal die Woche, so und so lang, oder jede große Pause oder nur nachts im Dunkeln bei Halbmond... geht keinen was an.


    Dass der Schulleiter also ein einzelnes Personalratsmitglied in die Schule zitiert und eine Unterschrift einfordert, dürfte meiner Ansicht nach in keinster Weise zulässig sein. Dazu kommt noch das, was Moebius schreibt, nämlich dass es den Schulleiter überhaupt nichts angeht, wie der Personalrat seine Dienstgeschäfte betreibt. Es gibt vermutlich keinen dienstlichen Bereich im schulischen Alltag, bei dem der Schulleiter so wenig Mitspracherecht oder auch nur Einblick hat.

    Das ist das häufig auftretende "Ferienproblem". Rumhängen eines einzelnen PR in Schulen zum Zwecke der "Unterschrift" ist sinnlos.
    Alles was ein PR unterschreibt, hat vorher das Gremium beschlossen zu haben.
    Theoretisch müsste der PR also um die Fristen nicht verstreichen zu lassen, ein oder zwei Mal pro Ferien zusammen treten.
    Da man aber wiederum keinem PR vorschreiben kann, wann er denn seinen Urlaub zu nehmen habe, wird es wohl viele nicht beschlussfähige Gremien geben.


    Daher handelt man in Hessen überwiegend nach Sinnhaftigkeit: Die meisten PREn koordinieren sich bei Ferienbeschlüssen via email (Ich habe auch von whatsapp-Beschlüssen schon gehört, das kommentiere ich lieber nicht) und bieten dem SL eine Liste von Personen an, die innerhalb je einer Woche einmal zur Unterschrift (nach emailbeschluss) vorbeikommen könnten, auf Zeiten muss man sich da allerdings nicht festlegen lassen - wenn man halt kann.


    In den Bezirkspersonalräten müssen die Vorsitzenden derselben allerdings in den Ferien wirklich Bürotage abhalten um das Altuelle dann einzuarbeiten. Ähnliches kann man als PR auch machen - ohne die Bürotage, natürlich, aber mit den vorher beschlossenen Punkten.


    Als PR einfach mal 6 (3,2) Wochen am Stück "sod all" zu machen und das Postfach gar nicht zu öffnen, geht allerdings nicht. Wer darauf besteht, kann nicht antreten. Den würd ich allerdings auch nicht wählen.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Ich hänge mich da mal mit dran und frage erfahrene PR-Veteranen wie @Meike.:


    Welche Charakterzüge und Fähigkeiten sollte ein Kandidat für den PR mitbringen?
    Und welche davon sind unverzichtbar und welche nur "nice to have"?

  • Ich bin zwar nicht @Meike., gebe aber trotzdem mal meine Senf dazu ab ;)


    Ohne besondere Reihenfolge:
    * Konfliktfähigkeit - in dem Sinne, dass man Konflikte aushalten kann und nicht immer everybody's darling sein muss, aber auch in dem Sinne, dass man unnötige Konflikte vermeiden oder auflösen kann
    * Bereitschaft, sich mit dienstrechtlichen Fragestellungen zu beschäftigen: Dienstrecht, Erlasse etc. lesen und verstehen; sich juristisch Inhalte auch merken können
    * Interesse am "System": Wie funktioniert das System; wie sind Entscheidungs- und Weisungsstrukturen; wie ist die Bildungsverwaltung organisiert
    * kommunikative Kompetenz - auch, aber nicht nur bei Konflikten
    * Ambiguitätstoleranz - es gibt selten die eine perfekte Lösung
    * Leistungsbereitschaft: die Entlastungsstunde ist für die Vielzahl der Aufgaben ein Witz
    * Gerechtigkeitsgefühl - Blick auf Minderheiten, diskriminierte Gruppen etc.


    Es muss übrigens nicht jedes einzelne PR-Mitglied alles vereinen - aber im PR als Gremium sollten alle Kompetenzen vertreten sein

  • Es muss übrigens nicht jedes einzelne PR-Mitglied alles vereinen - aber im PR als Gremium sollten alle Kompetenzen vertreten sein

    Genau deshalb meine Frage - wenn Kandidat 1 Fähigkeit A und B hat, Kandidat 2 ebenfalls A und B und Kandidat 3 nur Fähigkeit C, wäre eigentlich Kandidat 3 weniger geeignet sowohl als Kandidat 1 als auch Kandidat 2, aber es wäre sinnvoll, auf jeden Fall ihn in den PR zu wählen - zusätzlich zu Kandidat 1 oder 2.*


    Nur welche Fähigkeiten sind jetzt so entscheidend, dass man jemanden definitiv wählen sollte?


    Da der PR letztlich viel im Verborgenen arbeitet, finde ich das gar nicht so klar.


    * Ja, ich weiß, es können auch alle drei in den Personalrat. Ich wollte das Ganze nur noch nicht weiter auswälzen.

  • Ich würde auch noch etwas zu bedenken geben: unabhängig von den Fähigkeiten eines Mitglieds des Personalrats wenden sich Kollegen/Kolleginnen nicht unbedingt immer an den gleichen Personalrat. Da spielt das Zwischenmenschliche auch eine Rolle, Vertrauen, "Zuneigung" etc. (z.B. bei der Frage, wen man zu einem Gespräch mit der Schulleitung mit nimmt usw). Von daher würde ich nicht unbedingt nur nach der Frage, welche Fähigkeiten der PR insgesamt haben sollte, wählen, sondern auch wirklich schauen, dass jemand drin ist, an den ich mich bei Problemen auch vertrauensvoll wenden kann. Bestimmte Fähigkeiten lassen sich aneignen und andere Aspekte würde ich eigentlich von jedem erwarten, der für den PR kandidiert (ja, ich weiß auch, dass die Realität oft anders ausschaut).

    • Offizieller Beitrag

    Mal abgesehen davon, dass es wirklich ganz erheblich unterschiedliche Gründe gibt, warum PRen gewählt werden, ist auch die Anforderungsspanne an PRe so breit, wie die Schulleitertypen, die ihre Gegenüber sind. Der formaljuristisch genaue kenntnisreiche Paragrafenreiter - PR muss nicht notwendig das beste Gegenüber für den eher ungenauen, etwas schnell schießenden Innovationsbegeisterten sein, dem kann man mit Vorschrift 36.a/Absatz2/b keine Einsicht abnötigen. Wohl aber mit Diplomatie und etwa gleich breiten Schultern. Usw... gut ist es, wenn ein Gremium alle Kompetenzen beinhaltet und gleichzeitig Einigkeit herrscht...


    Bock auf Rechtstexe und Rechtsschulungen und Verwaltungsgedöns muss man auf jeden Fall haben.
    Geburtstagsgeschenk- und KollegiumsausflugsPRe gibts für meinen Geschmack immer noch zu viele.

  • Nur welche Fähigkeiten sind jetzt so entscheidend, dass man jemanden definitiv wählen sollte?

    Schwierig. Am wichtigsten fände ich wohl die Konfliktfähigkeit, die kommunikative Kompetenz und das dienstrechtliche Wissen.
    Dabei sollte man - sofern möglich - eben auch im Blick haben, dass das Gremium untereinander gut zusammenarbeiten kann. Damit meine ich nicht nur sich ergänzende Kompetenzen, sondern auch dass die drei gut miteinander "funktionieren".
    Und vielleicht sollte man auch auf das Selbstverständnis der Kandidaten bzgl. der PR-Arbeit achten.


    Andererseits: Machst du dir nicht zu viele Gedanken? Am Ende wird der PR ja nicht zusammengesetzt, sonder per Wahl "zusammengewürfelt". So viel Entscheidungsspielraum zu sagen, ich nehme Kandidat A, weil er X kann, Kandidat B, weil er Y kann, und Kandidat C, weil er Z kann, hast du ja als einzelner Wähler gar nicht.

  • In unserem Personalrat sind wir auch bunt durchgemischt. Mich wählen die Kollegen weil ich mich gerne für unsere Rechte einsetze und dabei auch auf Konfrontationskurs mit unserer SL gehe. Dafür lese ich mich immer gene in die Gesetzeslage ein. Die SL ist da zum Glück super drauf und wir finden tatsächlich so gut wie immer eine Einigung mit der alle leben können (auch wenn de SL mal was "versucht" und dann feststellt, das ich die Anweisung auf ihre Rechtmäßigkeit prüfe ;) ).


    Eine meiner Kolleginnen ist PR, da die in der sozialen Komponenten sehr zugänglich ist und streitschlichtend gut unterwegs ist, immer ein offenes Ohr für Kollegen hat und man sich auch mal da ausweinen kann. Das ist z.B. absolut nicht meine Stärke.


    So setzt sich ein gut Durchmischter PR zusammen und die Kollegen überlegen vorher halt mit wem sie über was reden wollen und wählen dann den passenden PR für sich aus.


    Das wichtigste für den PR insgesamt ist meiner Meinung nach, dass man einen gemeinsamen Grundtenor und ein Ziel hat. Würde der eine z.B. gerne beim Chef die Braune Nase noch tiefer hinein stecken und der andere eher darauf erpicht sein selbigem Kontra zu geben, kann der PR nicht anständig arbeiten.

  • In der Realität sieht es leider oft so aus, dass sich ein fünfköpfiger Personalrat aus genau den fünf Personen zusammensetzt, die sich nach langer Diskussion bereit erklärt haben, zu "kandidieren".

  • Aber beim Jammern und Meckern dann alle ganz vorne mit dabei.

    Das ist der Grund, warum ich vermutlich bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten möchte.
    Die Kollegen kommen zu uns und kotzen sich aus, verweigern uns aber einen konkreten Auftrag - "Ich möchte, dass ihr das wisst, sprecht es aber nicht bei der Schulleitung an!"
    Wenn wir dann mehrfach wegen der gleichen Themen angesprochen werden, versuchen wir, sie allgemein anzugehen - Antärge in den GeKos etc., bekommen aber dann keinen Rückhalt. Nach der GeKo kommen sie wieder und finden es toll, dass wir es versucht haben, haben uns aber aus diesen oder jenen Gründen genau bei dieser Konferenz nicht unterstüzen können.
    Bei der Schulleitung sind wir die "Troublemaker" die Probleme sehen, wo keine sind.
    Es ist echt zum wahnsinnig werden.
    Und dabei haben wir keine diktatorische Schulleitung, die sich Veränderungen verschließt. Sie hat nur selbst keine Antenne für Stimmungen. Es gibt aber echt keinen Grund, vor ihr Angst zu haben.


    Sorry fürs Jammern...

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