Spielt aber ehrlich gesagt auch keine Rolle, ob sie Priester oder Pfarrer oder Pastor oder Vorbeter heißen. Es ist die Aufgabe, die zählt.
Die 'Aufgabe' mag von außen betrachtet ähnlich sein, aber doch besteht ein grundlegender Unterschied zwischen katholischem Priester und evangelischem Pfarrer (genauso wie zwischen katholischer Eucharistie und evangelischem Abendmahl).
Ich find's zwar unhöflich seinen Gästen, nichts anzubieten, aber um eine trockene Oblate wollte ich auch kein Gewese machen. Um mal den beliebten Vergleich mit dem Sportverein heranzuziehen, ich kenne das so, dass die Partnerinnen, die mit zum Grillfest kommen, auch 'ne Wurscht kriegen, ohne dass sie jemand nach ihrem Mitgliedsstatus fragt.
Katholiken dürfen mit Protestanten (und auch Agnostikern, Atheisten, ...) gerne Wurst essen, auch gerne Agape miteinander feiern. Aber in der Eucharistie geht es nicht um ein gemeinsames Mahl, sondern um das Heiligste, was wir haben: Christus selbst, seinen Leib und sein Blut. Protestanten lehnen die Vorstellung der Transsubstantiation, des Opfers und der dauerhaften Realpräsenz ja ab und haben sich selbst von der katholischen Kirche abgespaltet, also sich selbst ausgeschlossen - und dann beschweren sie sich, dass sie von Katholiken ausgeschlossen würden ... ?
Das ist nicht ganz richtig. Das ist nur die Sicht der katholischen Kirche. Wir Evangelischen oder Freikirchen sehen das etwas anders. Luther sprach vom Priestertum aller Gläubigen. Jeder Gläubige ist somit Priester und im direkten Austausch mit Gott und braucht keinen Mittler dazwischen.
Auch in der katholischen Kirche gibt es das gemeinsame Priestertum aller Getauften. Das schließt aber das von Jesus gestiftete Weihepriestertum nicht aus.
Wie so häufig gilt hier für den Katholizismus nicht das protestantische "Solum" ("sola scriptura", "sola fide" etc.), sondern das "Et ... et ...".