Meinungen über die Katholische Kirche

  • Dass Männer keine Kinder bekommen können, leuchtet mir ein. Das ist biologisch begründet.

    Warum man Frauen nicht weihen kann, leuchtet mir nicht ein. Wo ist da die biologische Begründung?

    Da gibt es keine biologische Begründung, sondern eine theologische und ontologische.

    Worauf begründet sich denn, dass Frauen angeblich etwas nicht könnten, was Männer qua Geschlecht schaffen?

    Männer werden doch nicht "qua Geschlecht" zum Priester geweiht. Das ist ein langer Weg und jeder Kandidat wird gut geprüft. Generell gibt es kein "Recht" auf die Weihe zum Priester, das man einklagen könnte, auch für Männer nicht.

  • Richtig: Sie können das nicht. Das gleiche Prinzip. Es ist nicht so, dass Frauen nicht zum Priester geweiht werden dürfen, sondern dass sie nicht zum Priester geweiht werden können. Die Weihezeremonie wäre nur ein Nachspielen, es käme kein Sakrament zustande. Deshalb bringt eine Beschwerde darüber bei Papst oder Bischof nichts, sondern man müsste sich an den Herrn selbst wenden. Der hl. JP II schrieb, dass die Kirche "keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden" (Ordinatio Sacerdotalis).

    Made my day. Du hast beim Zitieren leider etwas weggelassen: JP II schrieb nicht einfach nur, dass die Kirche keine Vollmacht habe, sondern er (!) legte das schlicht als Dogma fest und macht dann alle mundtot, indem er ausführt, dass sich alle Gläubigen endgültig daran zu halten haben.


    Du glaubst also ernsthaft, weil ein Mann dogmatisch festlegt, dass man Frauen ruhig von der Weihe ausschließen dürfe, weil man das schon immer so mache, würden Frauen diesbezüglich nicht diskriminiert?

  • Dann wäre ich dafür, dass "der Herr" Mal ein Buch rausgibt, dass dem 21. Jahrhundert entspricht, dann wird die Kirche auch wieder ernst genommen. Am besten auch als E-Book.

    Och, das Buch wäre ja weniger das Probem, als das, was Menschen daraus machen. Nachdem das für "Neuauflage" genauso gelten würde, kann man durchaus beim Ausgangswerk bleiben und statt eine Neufassung etablieren zu wollen, das, was Menschen aus Gründen des Machterhalts daraus machen wollen in gesellschaftstauglicher Weise (sprich beispielsweise den Werten des GG entsprechend, also Menschen nicht qua Geschlecht, sexueller Orientierung, Trau- oder auch Taufstatus zu diskriminieren, ihnen Clubmitgliedschaften lebenslang aufzuzwingen suchen, selbst nach förmlichem Austritt etc.) einhegen und interpretieren. Besser wird es nur infolge dessen, was wir Menschen daraus machen wollen (oder eben auch verweigern zu tun, indem wir biologistische Begründungen aus Absurdistan entleihen und anführen).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Da gibt es keine biologische Begründung, sondern eine theologische und ontologische.

    ...selten habe ich die Buchstabenfolge "logisch" so falsch, sinnfrei und einfach nur daneben verwendet gesehen.

    Die Theo-logie und "begründen"... auf dem level kannst du vllt mit Kreationisten oder Amish diskutieren... aber nicht mit Menschen, die sich zu intelligenten, vernunftbegabten Wesen zählen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Da gibt es keine biologische Begründung, sondern eine theologische und ontologische.

    Wenn es eine theologische und eine ontologische gibt, wären es ja schon zwei Begründungen. Die würde ich gerne mal sehen.

    Einen biologischen Anteil müssen beide enthalten, da ja irgendwo stehen muss, dass es um Frauen geht, was offenbar einer biologischen Kategorie (oder wie man das nennt) entspricht.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Männer werden doch nicht "qua Geschlecht" zum Priester geweiht. Das ist ein langer Weg und jeder Kandidat wird gut geprüft. Generell gibt es kein "Recht" auf die Weihe zum Priester, das man einklagen könnte, auch für Männer nicht.

    Tja dann...

    ... könnte man die Frauen ja auch prüfen und ihnen den "langen Weg" eröffnen.

    Dann kann man feststellen, dass sie sich würdig erweisen und ihnen das Amt übertragen.

  • Der hl. JP II schrieb, dass die Kirche "keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden" (Ordinatio Sacerdotalis).

    Tja da hat sich die katholische Kirche tatsächlich in eine dumme Situation gebracht. So vermessen und verblendet kann nur eine Institution alter Männer sein, die ihre Macht erhalten will und so selbstverliebt, das man seine eigene Meinung, und mehr ist es nicht, als unveränderbar hinstellt.

    Selbst die Bibel, die Grundlage des katholischen Glaubens ist da sehr deutlich, was die Gleichstellung von Mann und Frau im Christentum bedeutet: Gal 3,27f. als ein Beispiel von vielen.

    Die ihr nämlich auf Christus getauft wurdet, habt Christus angezogen.

    Da ist nicht Jude noch Grieche,

    da ist nicht Sklave noch Freier,

    da ist nicht männlich und weiblich.

    Ihr alle nämlich seid EINER in Christus Jesus."


    Insofern gibt es keine Rechtfertigung, warum Frauen nicht auch die Priesterweihe bekommen und Papst werden können.

  • Tja dann...

    ... könnte man die Frauen ja auch prüfen und ihnen den "langen Weg" eröffnen.

    Dann kann man feststellen, dass sie sich würdig erweisen und ihnen das Amt übertragen.


    Ich glaube, hier lockt so ein bisschen der Knackpunkt in der ganzen Diskussion, weswegen wir auch keine gemeinsame Basis finden.


    Es geht nicht darum, dass Frauen weniger würdig wären, dass Frauen sich weniger gut auskennen würden, schlechter predigen würden, schlechter in der Seelsorge wären o. Ä. Wirklich nicht.


    Es geht darum, dass Priester sein nicht einfach ein Beruf ist, in dem man besser oder schlechter sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Palim, ich erkläre es dir:


    Frauen bauen zum Schutz der ungeborenen Kinder einen metaphysisch-biologischen Schutzschirm auf. Das ist ein angeborener nicht steuerbarer Vorgang, den die Frau auch nicht abschalten kann.


    Wenn nun eine kirchliche Weihe mit meinem mit Gottes Segen stattfindet und der Segen auf die Frau herunterfahren würde, würde der Segen vom metaphysisch-biologischen Schild verstärkt und reflektierend abgelenkt werden. Er würde in der Umgebung einschlagen und fürchterliche Verwüstungen anrichten und Opfer fordern.

    Kannst du dich noch an das Tunguska-Ereignis 1908 in Sibirien erinnern? Man sagt, es wäre Folge einer heimlichen Frauenweihe gewesen. (Das wird natürlich von den offiziellen Quellen verschwiegen.)


    Kl.gr.Frosch


    P.S.: das ist natürlich Unsinn, aber ich finde den möglichen Wahrheitsgehalt dahinter auch nicht geringer als bei den Erklärungen von Plattenspieler. :)

  • Es geht darum, dass Priester sein nicht einfach ein Beruf ist, in dem man besser oder schlechter sein kann.

    Es gibt durchaus schlechtere oder bessere Priester. Unter den letzteren gibt es sogar welche, die die seltsamen Strukturen der Kirche kritisieren und mit beiden Beinen in der Gegenwart stehen. Was hat das mit Frauen zu tun?

  • Ach, raindrop , da bist du mir zuvor gekommen. Das hätte ich in der nächsten Antwort auch gesetzt.

    Kannst du dich noch an das Tunguska-Ereignis 1908 in Sibirien erinnern? Man sagt, es wäre Folge einer heimlichen Frauenweihe gewesen.

    Danke,

    kleiner gruener frosch


    Natürlich kann ich mich nicht daran erinnern, aber die traditionelle Überlieferung besagte bisher, es sei die Exposion der dort zahlreich vorkommenden Mücken gewesen, die solch verheerende Wirkung hatte.


    Ich kann mir zwar vorstellen, dass Gottes Kraft so mächtig ist, ebenso ist es ihm dann aber auch möglich, andere Wege am metabolischen Schutzschild vorbei zu finden.


    Jesus hat Frauen geliebt, er hat sie geheilt, er hat sie mit einbezogen, er hat allen gepredigt und die Rechtfertigung allen geschenkt, er hat Frauen in seinem engsten Kreis von Unterstützenden gehabt, Frauen waren an seinem Kreuz,

    Gott hat Frauen als erste an das geöffnete Grab geschickt und als erste mit dem Auferstandenen sprechen lassen und sie dies in die Welt tragen lassen.

    Warum sollten er sie danach von Lehre und Amt ausschließen, wo sie doch eine derart wichtige Position innehatten.

  • Es geht darum, dass Priester sein nicht einfach ein Beruf ist, in dem man besser oder schlechter sein kann.

    Die theologische und ontologische Begründungen stehen noch aus, bis die geliefert werden, springe ich am Heiligen Sonntag über kein von Plattenspieler hingehaltenes Stöckchen mehr - genug Sport für heute.😂

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Das ist ein langer Weg und jeder Kandidat wird gut geprüft.

    Leider kann man bei den Prüfungen nicht diejenigen herausfiltern, die später Kinder vergewaltigen werden. Schade, dass die göttlichen Kriterien dazu nicht reichen, sondern lieber die X-Chromosomen zählen.

    Es geht darum, dass Priester sein nicht einfach ein Beruf ist, in dem man besser oder schlechter sein kann.

    Könnte jetzt etwas pingelig wirken, aber um mal bei diesem Punkt zu bleiben: Ich finde, dass Vergewaltigung keine besonders gute Form der Amtsausübung ist.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Die theologische und ontologische Begründungen stehen noch aus

    Außer Wortverdreherei ist da doch nichts zu erwarten. Ein Männerclub hat festgelegt, dass sie bestimmte Funktionen sich selbst vorbehalten. In jedem anderen Kontext flöge ihnen das in einer nicht komplett mittelaterlichen gesellschaft um die Ohren. Aber ein wenig Gefasel und man lässt der "Gemeinschaft der Gläubigen" derlei durchgehen.

  • Jesus hat Frauen geliebt, er hat sie geheilt, er hat sie mit einbezogen, er hat allen gepredigt und die Rechtfertigung allen geschenkt, er hat Frauen in seinem engsten Kreis von Unterstützenden gehabt, Frauen waren an seinem Kreuz,

    Gott hat Frauen als erste an das geöffnete Grab geschickt und als erste mit dem Auferstandenen sprechen lassen und sie dies in die Welt tragen lassen.

    Richtig, allein das zeigt die zentrale Rollen von Frauen, die absolut gleichwertig waren und sind.

    Warum sollten er sie danach von Lehre und Amt ausschließen, wo sie doch eine derart wichtige Position innehatten.

    Da musst du Jesus fragen, warum beim letzten Abendmahl keine Frauen dabei waren.

    Das ist der Zeitpunkt, an dem Jesus nach katholischer Überzeugung das Priestertum einsetzte.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Richtig, allein das zeigt die zentrale Rollen von Frauen, die absolut gleichwertig waren und sind

    Scheinbar ja nicht. (Fällt dir auf, dass du dir selbst widersprichst?)

    Zitat

    Da musst du Jesus fragen, warum beim letzten Abendmahl keine Frauen dabei waren.

    Das ist der Zeitpunkt, an dem Jesus nach katholischer Überzeugung das Priestertum einsetzte

    Alternativ kann man dazu die Marketing-Abteilung des frühen Christentums fragen. Man kennt sie als Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. Es muss ja einen Grund gegeben haben, warum sie die Frauen nicht erwähnt haben.

  • Frauen, die absolut gleichwertig waren und sind.

    Ich kann’s doch nicht lassen: „gleichwertig“, aber in der katholischen Kirche nicht gleichberechtigt.

    So ne hübsche Dichotomie🤣 Muss man erstmal drauf kommen.

    Theologisch oder ontologisch oder beides, das ist hier die Frage.

    Vielleicht auch teleologisch, da gibt’s ja auch die schönsten Argumentationen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Da musst du Jesus fragen, warum beim letzten Abendmahl keine Frauen dabei waren.

    Frag' irgendjemand. Aber nicht die, die tatsächlich diese Entscheidungen getroffen haben. Der Katholizismus hat denen, die die Verantwortung für ihre Entscheidungen nicht übernehmen wollen, einiges zu bieten. Dann muss man sich nichzt wundern, dass die Aufarbeitung von Fehlverhalten eher schleppend voran kommt.

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