Ich kenne zumindest keine deutschen Untersuchungen dazu. Es gibt aus den USA und Australien dazu ein paar ältere Studien, da geht es aber im Wesentlichen darum, dass es unter Kontrolle verschiedener Kovariablen keine Leistungsunterschiede mehr zwischen "public" und "christian" gibt und im Wertebereich Effekte zugunsten der christlichen Schulen nachweisbar sind, da aber natürlich die Frage ist, ob das von zuhause oder von der Schule kommt. WillGs Vermutung dürfte je nach Stadtteil nicht verkehrt sind, nur haben Ersatzschulen (wovon die meisten tatsächlich christlich sind) blöderweise gar nicht weniger Kinder mit Migrationshintergrund (siehe amtliche Schulstatistik NRW), sondern genauso viele wie die staatlichen Schulen. Ob der nun bei uns der "richtige" oder "falsche" Migrationshintergrund ist, weiß ich nicht, aber die bischöflichen Schulen in Duisburg und im Essener Norden sind auch bei türkischstämmigen Eltern außerordentlich beliebt, der dafür genannte Grund ist in der Regel die christliche Werteerziehung. Wohlgemerkt bei häufig muslimischen Eltern.
Meinungen über die Katholische Kirche
- Trapito
- Geschlossen
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Was ich an "Werteerziehung" erlebt habe möchte ich schon "Indoktrination" nennen. Aber wie gesagt, das ist nur eine Anekdote.
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Die Gründe der Eltern mögen verschieden sein, die Frage ist (wie beim Reliunterricht auch), ob Gottesdienste und Gebete etwas in einer Bildungseinrichtung zu suchen haben.
Hogwarts war also nicht weit hergeholt: Wenn ich den Lehrplan erfülle, darf ich dann noch Aberglaube, Zauberkünste und Hexerei anbieten? Oder Koranunterricht, Klassenfahrten nach Mekka und 5x am Tag Gebete gen Osten?
Mir ist nicht klar, wie Gebildete, wissenschaftlich Arbeitende, gerade an dieser Frage nur noch mit dem Herzen denken, was eigentlich nur für einen selbst Entscheidungen treffen sollte.
Und @Kippelfritze, du hast verschiedene Themen aufgegriffen, zur Abtreibung von Kindern mit Behinderung möchte ich ergänzen, dass Kinder mit Behinderung bis zum 5. Monat (!) abgetrieben werden dürfen. Ich finde das schlimm, würde deswegen auch keine der serienmäßigen Untersuchungen vornehmen lassen, die einige Behinderungen schon im Mutterleib erkennen. Aber auch diese Diskussion ist eine ethische, die Entscheidung am Schluss eine persönliche, mit der man selbst leben muss. Über gesetzliche Rahmen entscheiden Kommissionen und gewählte Gesetzgeber, nicht kinderlose Männer, die sich auf ihren persönlich gefühlten Gott berufen.
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...Die das nicht so sehen, sind hier in der Erklärungspflicht
Huch? Ich wusste nicht, dass wir dir was schuldig wären.
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Kleiner Hinweis: Die Schulen in kirchlicher Trägerschaft existieren schon länger, als es eine "Migrationsproblematik" (Anführungszeichen beachten) überhaupt gibt. Von daher kann das nicht der einzige Grund für viele Eltern sein, die ihr Kind an eine solche Schule geben.
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Mein Erfahrungswert: Hat eine katholische Schule mehr Bewerbungen als Plätze, wählt sie aus nach Religionszugehörigkeit und Leistung. Wenn also viele SuS bereits bei der Aufnahme an der Schule "besser" sind als der Durchschnitt, dann werden die durch die Schüler/Schule erzielten Ergebnisse im Laufe der Jahre besser bleiben. Eine Schule mit einem solchen "Ruf" wird dann natürlich auch von Eltern bevorzugt, die "das Beste" aus ihrem Nachwuchs herausholen wollen.
("Leistung" bzw. "besser" darf hier gern doppeldeutig gelesen werden als "Arbeitsverhalten" und "Sozialverhalten", "christlich" ist nicht gemeint.)
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Mein Erfahrungswert: Hat eine katholische Schule mehr Bewerbungen als Plätze, wählt sie aus nach Religionszugehörigkeit und Leistung. Wenn also viele SuS bereits bei der Aufnahme an der Schule "besser" sind als der Durchschnitt, dann werden die durch die Schüler/Schule erzielten Ergebnisse im Laufe der Jahre besser bleiben. Eine Schule mit einem solchen "Ruf" wird dann natürlich auch von Eltern bevorzugt, die "das Beste" aus ihrem Nachwuchs herausholen wollen.
("Leistung" bzw. "besser" darf hier gern doppeldeutig gelesen werden als "Arbeitsverhalten" und "Sozialverhalten", "christlich" ist nicht gemeint.)
Dachte, das muss man gar nicht mehr erwähnen, so logisch scheint es.
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Wenn ein staatliches Gymnasium mehr Bewerber als Plätze hat, wählt es nach Lieblingsmüsli aus oder was? Das ist doch so ein "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist"-Argument, da es einerseits für jede Schule (unabhängig davon ob privat oder öffentlich) gilt und die Schule dafür erst einmal erfolgreich sein muss (woher kommen sonst die vielen Bewerber?).
Aber immer schön zu sehen, wie missionarische Atheisten Sach- und Werturteil verwechseln. Eltern entscheiden sich völlig frei und ohne Zwang für christliche Schulen (und zwar immer mehr), da muss man doch was gegen machen, immerhin leisten die mit genauso viel Geld bessere Arbeit als wir, das darf nicht sein. -
Wenn ein staatliches Gymnasium mehr Bewerber als Plätze hat, wählt es nach Lieblingsmüsli aus oder was?
Echt ... man "bewirbt" sich in Deutschland an einem staatlichen Gymnasium? War das immer schon so? Unsere SuS füllen ein Anmeldeformular aus, auf dem sie beim Schulhaus sowie beim Schwerpunktfach jeweils eine 1. und eine 2. Priorität ankreuzen. Wenn also z. B. bei uns im Profil A eine Klasse voll ist, wird der Rest der A haben wollte nach zweiter Priorität an eine andere Schule zugeteilt. Aufs Zeugnis schaut da niemand, das wird erst gesichtet, nachdem die SuS schon da sind.
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Genau, "oder was" ist richtig.
Staatliche Gymnasien wählen nicht nach Leistung aus (zumindest nicht in den Bundesländern, in denen ich so unterwegs bin/war). Es gilt der freie Elternwille.Auswahlkriterium sind z.B. Wohnortnähe zur Schule (wer weiter entfernt von der Wunschschule/näher an einer anderen Schule wohnt, wird dorthin verwiesen) oder Geschwisterkinder, die bereits an der Wunschschule sind (macht z.B. die Organisation des Familienalltags deutlich einfacher).
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Eltern entscheiden sich völlig frei und ohne Zwang für christliche Schulen (und zwar immer mehr), [...] immerhin leisten die mit genauso viel Geld bessere Arbeit als wir [...].
Ich hab mal den ironisch-polemischen Unterton aus deinem Zitat rausgekürzt, um mich mit der Sachaussage beschäftigen zu können.
Dass vor allem Privatschulen aber eben auch Ersatzschulen von vielen Eltern als das bessere Umfeld für ihre Kinder gesehen werden, will ich gar nicht bestreiten. Irgendwas scheint dort in der Tat besser zu sein. Ich bin mir aber nicht sicher (- ohne dass ich rundweg bestreiten möchte, denn dazu fehlen mir einfach die Belege -), dass das an den christlichen Werten liegen muss.
Es kann viele Gründe geben, warum sich Eltern für eine Ersatzschule entscheiden. Wie bei der Frage nach dem Migrationshintergrund müssen diese Gründe gar nicht in der Realität zutreffen, sondern es reicht, wenn es sich um diffuse Annahmen bei den Eltern handelt. In jedem Fall haben sich dann die Eltern bewusst für eine Ersatzschule entschieden, statt einfach die nächstbeste Schule zu nehmen. Das bedeutet, die Eltern haben sich bewusst mit der Frage nach der richtigen Schule beschäftigt - es handelt sich also nicht um ein "bildungsfernes" Elternhaus, so dass dort Schüler mit schwierigerem Hintergrund möglicherweise seltener anzutreffen sind.Interessant ist der Gedanken, dass ein Schulprofil, das sehr viel Wert auf Werte legt und dafür auch Unterrichtszeit einplant, sicherlich positive Auswirkungen auf die Schüler hat (- ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das nicht in Form von Indoktrination läuft). Daher kann ich mir schon vorstellen, dass eine Schule, in de die gemeinsamen Werte für alle von Anfang klar sind, hier einen gewissen Vorteil hat. Da ich aber davon überzeugt bin, dass das nicht unbedingt christliche Werte sein müssen und diese Wertevermittlung nicht unbedingt von der Kirche kommen muss, stellt sich die Frage, warum so viele staatliche Schulen das nicht schaffen.
In dem Kontext eine Frage: Gibt es so etwas wie "kirchliche Brennpunktschulen"? -
... diese Wertevermittlung nicht unbedingt von der Kirche kommen muss, stellt sich die Frage, warum so viele staatliche Schulen das nicht schaffen.
In dem Kontext eine Frage: Gibt es so etwas wie "kirchliche Brennpunktschulen"?
Zumindest gibt es Erziehungshilfeschulen in kirchlicher Trägerschaft. Wie es dort zugeht, weiß ich aber nicht. Von einer katholischen Hauptschule im schwierigen Einzugsgebiet hab ich bisher noch nicht gehört.Z.B. so:
http://www.st-fidelis-jugendhilfe.de/ueber-uns/wer-wir-sind -
Mein Träger hat Schulen im "Brennpunkt" (ist im Ruhrgebiet aber auch kaum zu vermeiden), deren Ruf aber trotzdem echt gut ist, die Hauptschule und Realschule im Essener Norden (ich sehe im Ruhrgebiet allerdings nirgendwo einen richtig schlimmen Brennpunkt a la Rütli) wurde inzwischen zur Sekundarschule fusioniert, falls das also noch gilt @Krabappel: Schulhomepage
@WillG: Ich behaupte gar nicht, dass es die christlichen Werte sind, das ist auch forschungsmethodisch nicht ganz einfach zu klären. Aber wie du sagst: Klare Werte an einer Schule (egal welche), die allen Schülern von Beginn an zumindest halbwegs klar sind, erleichtern das Schulleben sicherlich überall, auch wenn es humanistische oder muslimische Werte wären. Indoktrination ist dabei egal von welcher Seite her immer Mist: Entweder die Schüler sind nach ihrer Schulzeit davon überzeugt oder eben nicht, aber das erreicht man durch Vorbild sicher besser als durch Indoktrination und Zwang (was soll z.B. ein erzwungener Gottesdienstbesuch bei Jugendlichen bewirken außer Ablehnung?)
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Ich hab mal den ironisch-polemischen Unterton aus deinem Zitat rausgekürzt, um mich mit der Sachaussage beschäftigen zu können.Dass vor allem Privatschulen aber eben auch Ersatzschulen von vielen Eltern als das bessere Umfeld für ihre Kinder gesehen werden, will ich gar nicht bestreiten. Irgendwas scheint dort in der Tat besser zu sein. Ich bin mir aber nicht sicher (- ohne dass ich rundweg bestreiten möchte, denn dazu fehlen mir einfach die Belege -), dass das an den christlichen Werten liegen muss.
Es kann viele Gründe geben, warum sich Eltern für eine Ersatzschule entscheiden. Wie bei der Frage nach dem Migrationshintergrund müssen diese Gründe gar nicht in der Realität zutreffen, sondern es reicht, wenn es sich um diffuse Annahmen bei den Eltern handelt. In jedem Fall haben sich dann die Eltern bewusst für eine Ersatzschule entschieden, statt einfach die nächstbeste Schule zu nehmen. Das bedeutet, die Eltern haben sich bewusst mit der Frage nach der richtigen Schule beschäftigt - es handelt sich also nicht um ein "bildungsfernes" Elternhaus, so dass dort Schüler mit schwierigerem Hintergrund möglicherweise seltener anzutreffen sind.Interessant ist der Gedanken, dass ein Schulprofil, das sehr viel Wert auf Werte legt und dafür auch Unterrichtszeit einplant, sicherlich positive Auswirkungen auf die Schüler hat (- ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das nicht in Form von Indoktrination läuft). Daher kann ich mir schon vorstellen, dass eine Schule, in de die gemeinsamen Werte für alle von Anfang klar sind, hier einen gewissen Vorteil hat. Da ich aber davon überzeugt bin, dass das nicht unbedingt christliche Werte sein müssen und diese Wertevermittlung nicht unbedingt von der Kirche kommen muss, stellt sich die Frage, warum so viele staatliche Schulen das nicht schaffen.
In dem Kontext eine Frage: Gibt es so etwas wie "kirchliche Brennpunktschulen"?Ich könnte mir vorstellen, dass Werteerziehung eben gerade dort besonders gut gelingt, wo Schule und Elternhaus an bestimmten Punkten ergänzend zusammenarbeiten. Bei Eltern, die sich bewusst für eine Schule mit einer bestimmten Werthaltung entscheiden an der Lehrer unterrichten, die sich ebenfalls bewusst für eine Tätigkeit an einer Schule dieser Werthaltung entschieden haben und diese auch mit Leben füllen gelingt diese Zusammenarbeit vermutlich an manchen Stellen etwas leichter bzw. greift eben ergänzend ineinander (und zwar ganz gleich, ob wir von einer Schule eines religiösen Träger sprechen oder z.B.einer Waldorfschule). Insofern hat es sicherlich sehr viel mit dieser bewussten Entscheidung von Eltern zu tun keine staatliche Schule zu wählen.
"Bessere" Arbeit muss im Ergebnis am Ende aber dennoch nicht herauskommen bzw. man müsste eine derartige Aussage an Operatoren festmachen, um sie überprüfen zu können. Werteerziehung ist schließlich nicht das einzige, was Schule zu leisten hat...
Im Einzugsgebiet meines Seminars gibt es einige Schulen unter kirchlicher Trägerschaft, die tatsächlich einen exzellenten Ruf haben. Umgekehrt gibt es in meinem Heimatort aber zwei Schulen in kirchlicher Trägerschaft, deren Arbeit einen so schlechten Ruf hat, dass diesen inzwischen die Schüler ausbleiben und eine Schließung der Grundschule zum kommenden Schuljahr droht. Der Träger alleine verbessert nunmal nicht die Qualität der Arbeit, sondern die Menschen, die diese leisten. Wo gemeinsame Werte bei Lehrern, Eltern, Schülern eine Verbindung schaffen und motivierend wirken, so dass auch zusätzliches, außerunterrichtliches Engagement möglich wird können beeindruckende Ergebnisse erzielt werden. Diese Verbindung infolge gemeinsamer Werte kenne ich aber auch noch aus meiner Schulzeit von meiner Schule, einem Musikgymnasium (normale, allgemeinbildende Schule mit großen Stärken neben der Musik im Mat.Nat.-Bereich) mit einer ganz besonderen Stimmung, vielen Chören und Orchestern an denen teilweise Schüler und Lehrer gemeinsam als Mitglieder mitwirkten, Chor- und Orchesterreisen oder gemeinsamen Wettbewerben und einem oft sehr kameradschaftlichen Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Die Schule hatte bis zuletzt Bestnoten in den Landesevaluationen.
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Hm, das habe ich anders in Erinnerung. Die Kirche bekommt nicht jährlich Entschädigungsleistungen für die Enteignungen infolge des Reichsdeputationshauptbeschlusses von 1803, sondern infolgedessen wurde für die Finanzierung ihrer Arbeit und ihrer Aufgaben die Kirchensteuer eingeführt. Schnell mal überflogen, fühle ich mich hier bestätigt:
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Auch deine Aussagen zur Abtreibung voraussichtlich behinderter Kinder (ungeborenes Leben) teile ich nicht. Ich sah erst dieser Tage einen Fernsehbericht, wonach immer weniger voraussichtlich behinderte Kinder in Deutschland ausgetragen werden, nachdem es immer früher und besser möglich ist, eine voraussichtliche Behinderung (z.B. Down-Syndrom) zu erkennen. Dass die Kirche infrage stellt, dass voraussichtlich behinderten Kindern immer öfter das "Lebensrecht von vornherein verweigert" wird aufgrund dieser ihrer Behinderung, finde ich eigentlich gut. Wollen wir nur noch "perfekte Menschen" auf die Welt kommen lassen? Eine Antwort zu dieser Frage maße ich mir aber nicht an. Es ist zu einfach, anderen etwas zu raten, wovon man selber nicht betroffen ist.
Hallo Kippelfritze,wie ich schon sagte, ist das mit den Entschädigungsleistungen in der Regel nicht bekannt, leider aber der Wahrheit entsprechend und hat mit der Kirchensteuer nichts zu tun, alle Steuerzahler - egal ob Mitglied in einer Konfession oder nicht - zahlen (=Staatsleistungen): https://www.faz.net/aktuell/wi…le-ewigkeit-12555649.html
Natürlich können wir heute schon recht früh Behinderungen wie Trisomie 21 (Down-Syndrom) erkennen, aber bis eine betroffene Frau in Deutschland grünes Licht für eine Abtreibung bekommt, vergehen viele Wochen. In diesen Wochen wächst der Embryo und am Ende darf die Frau dann zu einem späten Zeitpunkt der Schwangerschaft den Horror einer Totgeburt durchmachen. Ich habe mich mit dem Thema mal etwas intensiver auseinandergesetzt und es ist erschreckend, wie rückständig Deutschland hier ist.
Und das Argument mit dem "perfekten Menschen" trifft die Problematik überhaupt nicht. Es geht hier um eine schwere Behinderung, die für alle Beteiligten große Anforderungen und Einschränkungen im Leben bedeutet. Wie groß diese ausfallen, das weiß man natürlich nicht. Ich selbst wäre vorsichtig, ein generelles Lebensrecht für ungeborenes Leben zu behaupten. Würde man dieser Logik folgen (und das macht z.B. die katholische Kirche), müsste man Verhütung verbieten, denn auch hier wird bereits mögliches Leben bewusst verhindert.
Jede Frau sollte frei darüber entscheiden dürfen, ob sie ein Kind zur Welt bringen möchte oder nicht. Ein vermeintliches "Lebensrecht" des Embryo bzw. der Spermien/Eizellen hier über die Rechte der mündigen Entscheidungsträger zu stellen (und ihre individuelle Lebenssituation dabei zu ignorieren), finde ich moralisch höchst bedenklich.
der Buntflieger
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Ich selbst wäre vorsichtig, ein generelles Lebensrecht für ungeborenes Leben zu behaupten.
[...]
Ein vermeintliches "Lebensrecht" des Embryo bzw. der Spermien/Eizellen hier über die Rechte der mündigen Entscheidungsträger zu stellen [...], finde ich moralisch höchst bedenklich.Du bist als Referendar auf das Grundgesetz vereidigt, das weißt du?
Das Bundesverfassungsgericht hat stets festgestellt, dass die Menschwürde (Artikel 1) auch für Menschen vor ihrer Geburt gilt. Andere Gesetze (StGB, ESchG) bringen das auch unmissverständlich zum Ausdruck. Das Lebensrecht ist nicht "vermeintlich" oder "behauptet".
Siehe auch: https://www.bundestag.de/resou…/wd-7-256-18-pdf-data.pdf
Wie du hier behinderten und ungeborenen Menschen das Recht auf Leben absprichst, erinnert an ganz dunkle Zeiten der deutschen Geschichte.
Jede Frau sollte frei darüber entscheiden dürfen, ob sie ein Kind zur Welt bringen möchte oder nicht.
Jede Frau kann darüber frei entscheiden. Niemand ist in Deutschland gezwungen, Sex zu haben.
Dass du es als "rückständig" betrachtest, dass wir in Deutschland noch nicht 'so weit' sind, dass man jederzeit hergehen und ungeborene Kinder töten kann, lässt tief blicken.
Down-Syndrom ist im Übrigen keine so schwere Behinderung; da gibt es ganz andere Störungsbilder (bei denen die betroffenen Menschen aber natürlich auch ein Recht auf Leben haben). Und keine Frau mit einem Kind mit Down-Syndrom "muss [...] den Horror einer Totgeburt durchmachen" (außer bei seltenen Komplikationen), aber traurigerweise wird oft dahingehend Druck auf die werdenden Eltern ausgeübt. Dabei gab es für diese Kinder noch nie so gute medizinische, pädagogische und gesellschaftliche Möglichkeiten wie heute.
Die heilige Mutter Teresa sagte in ihrer Rede zur Friedensnobelpreisverleihung 1979: "Der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes. Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoß ermorden kann, was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen? … Aber heute werden Millionen ungeborener Kinder getötet, und wir sagen nichts. … Für mich sind die Nationen, die Abtreibung legalisiert haben, die ärmsten Länder. Sie fürchten die Kleinen, sie fürchten das ungeborene Kind." (https://de.wikipedia.org/wiki/Mutter_Teresa#Arbeit_in_Indien)
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Das Lebensrecht des Fötus ist auf jeden Fall nach gängiger Rechtssprechung und -auffassung geringer als das Recht auf körperliche Selbstbestimmung der Frau. Vollkommen zurecht und da werden wir in Deutschland in den nächsten Jahren auch sicherlich noch ein paar Schritte mehr in die Richtung machen.
Tatsächlich finde ich es problematischer und ein wahres Dilemma, wenn es um die gezielte Abtreibung von Kindern mit Behinderungen geht. Ähnlich wie die gezielte Abtreibung von Mädchen in manchen Ländern, wird da dann irgendwie doch eine Bevölkerungsgruppe als nicht lebenswert tituliert. Raul Krauthausen hat da einen sehr emotionalen, guten und persönlichen Videobeitrag geliefert.
Jetzt hör auch mal mit dem religiösen Mist und den Falschaussagen auf, Plattenspieler. Du schreibst, jede Frau habe in Deutschland das Recht, frei zu entscheiden, ob sie ein Kind bekäme, indem sie frei entscheiden darf, ob sie Sex habe. Das verheimlicht ja, dass sie ebenso die straffreie Möglichkeit der Abtreibung haben - rechtlich legitimiert.
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... Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoß ermorden kann, was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen? … Aber heute werden Millionen ungeborener Kinder getötet, und wir sagen nichts. … Für mich sind die Nationen, die Abtreibung legalisiert haben, die ärmsten Länder. Sie fürchten die Kleinen, sie fürchten das ungeborene Kind."
Amen.
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Jede Frau kann darüber frei entscheiden. Niemand ist in Deutschland gezwungen, Sex zu haben...Und wer zu lange keinen hatte, der wird wunderlich.
Können wir wieder zur Sachlichkeit zurückfinden?
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In den USA gibt es aktuell ja Diskussionen zur fristenlosen Abtreibung bis in den Geburtsvorgang (Reproductive Health Act (New York)) hinein, wenn dadurch die Gesundheit oder Lebensweise (!) der Mutter beeinträchtigt werden. Bei allem Respekt, widerlicher und würdeloser geht es nicht und das ist schlicht als das zu bezeichnen was es ist: Mord
Woran macht man fest, ab wann ein Mensch Rechte hat? Hat eine Frühgeburt in der 22. Woche (jüngste überlebende Frühgeburt) mehr Rechte als ein Kind das in der 40. Woche im Mutterleib ist? Und da mit dem Selbstbestimmungsrecht der Mutter argumentieren zu wollen ist moralisch absolut verkommen und erbärmlich. Wie kann man das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit einer unschuldigen Person gezielt missachten wollen? Bei allem Respekt, um das als falsch anzusehen muss man nicht besonders religiös sein...
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...Bei allem Respekt, um das als falsch anzusehen muss man nicht besonders religiös sein...
hier gehts aber um die katholische Kirche und in diesem Falle, warum alte, kinderlose Männer mit verklemmter Sexualmoral dazu etwas zu sagen haben sollten. Und zwischen dem Verbot von Verhütung (z.B. in aidsverseuchten Gebieten), Abtreibung nach Vergewaltigung und Abtreibung bis zur Geburt nach Lust und Laune gibt's kleine aber feine Unterschiede.
Zudem kommt es nicht täglich "millionenfach" vor, dass Mütter fröhlich in die Klinik gehen und um einen Schwangerschaftsabbruch bitten. Das kann doch echt nur einer sagen, dem es noch nie schlecht gegangen ist.
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