damit kann ich was anfangen. danke.
Meinungen über die Katholische Kirche
- Trapito
- Geschlossen
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Ich finde übrigens auch, dass "die Chinesen" schwierig ist und dass man das zurecht monieren darf. Ich lebe in der Stadt mit der größen Uiguren-Diaspora in Europa - zugegeben, laut Wikipedia nur 500 Personen, aber für zwei leckere Restaurants reicht es. Seitdem verfolge ich die Berichte über China und die uigurische Minderheit deutlich itneressierter. (Das sind die mit den Umerziehungslagern, von denen man gerade viel hört.)
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Weil man es sich heutzutage aussuchen kann ob man Katholik ist oder nicht. Ob man Chinese ist oder nicht, darüber entscheidet in der Regel der Akt der Geburt.
Und bei der Frage des Katholischseins entscheidet der Akt der Taufe. Einmal getauft (auch als Säugling) kann man sich auch seine Zugehörigkeit zur Kirche nicht mehr heraussuchen. Denn wer einmal katholisch ist, bleibt katholisch, auch wenn er austritt, auch als Häretiker, Schismatiker oder Apostat (siehe character indelebilis).
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Da finde ich aber, dass "katholisch sein" etwas "Ideelles" ist, also mehr als "Chinese sein". Als Chinese habe ich chinesische Gesichtszüge und Körpermerkmale (vermute ich, also zB die Größe), als Katholik gibt´s da nix.
Und ja, genauso zur Diskussion kann man dann stellen, was ist "deutsch" oder zB "argentinisch" (Staatsangehörigkeit durch Geburt im Land!).
Also, das ist so wie "verheiratet sein" - erstmal nur ein Spruch. und weiter nix. Und dann kommen Steuern und Rechte und Pflichten. Aber auch die sind ideell.PS Edit: Also, wenn du dir zwei nackte Menschen vorstellst, dann kann der eine Katholik sein oder nicht, man sieht es keinem an. Das ist keine feste Eigenschaft. Ebensowenig wie "CDU-Wähler", "Blumenpflanzer" oder ""Lehrer".
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Und bei der Frage des Katholischseins entscheidet der Akt der Taufe. Einmal getauft (auch als Säugling) kann man sich auch seine Zugehörigkeit zur Kirche nicht mehr heraussuchen. Denn wer einmal katholisch ist, bleibt katholisch, auch wenn er austritt, auch als Häretiker, Schismatiker oder Apostat (siehe character indelebilis).
... sagt der Verein, dem ich, endlich erwachsen, in vollem Bewusstsein den Hintern zugedreht habe, weil ich das als aufgeklärter Mensch nicht anders kann. Nö. Ich bin nicht mehr katholisch, egal, ob das ein altes Märchenbuch behauptet oder nicht.
Sieht unser Staat zum Glück genauso. -
Dann werfe ich noch etwas Neues in den Ring:
Die zweifelhafte Figur des Paulus und wie er die Lehre Jesu umdeutete (betrifft aber nicht nur die Katholiken):
Ich habe darüber einmal ein interessantes Buch gelesen, leider ist mir der Titel entfallen. Darin stand auch, dass die katholische Kirche mit Absicht archäologische Erkenntnisse unter Verschluss hielt. (Ich hoffe, der Autor hat solide recherchiert.)
Hier z.B. etwas darüber, man findet aber noch mehr im Netz:
https://www.theologe.de/theologe5.htm@ Plattenspieler: Das mit der Taufe kannst du nicht an der Bibel, die so oder so ein Sammelsurium unterschiedlicher "Schulen" bzw. Verfasser ist, festmachen und Menschen irgendwann beschlossen haben (die Kirche sagt, von Gott inspiriert), dass diese die wahre Lehre sei. Außerdem gab es in der Bibel nur die bewusste Erwachsenentaufe.
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eine kirche ist kein verein, in den man mal eintritt und dann wieder aus. es ist auch keine vereiniguung von ein paar leuten, die ein paar werte teilen, wie eine hilfsorga. es ist viel, viel, viel mehr, eben eine glaubenseinrichtung. da tritt man nicht leichtfertig ein und wieder aus und tralala. glaube ist per definitionem nichts rationales und nichts, was man nachvollziehen kann jenseits der erfahrung.
Komisch und da komm ich eben nicht mit. Glaube ist vielleicht nichts Rationales, Kirche aber schon.
Und wenn ich's genau überlege auch der Glaube, m.E. ist der v.a. in Erziehung begründest. So wie die Menschenwürde, mit der du verglichst.
Ist doch auch nachvollziehbar: werde ich in Portugal geboren, werde ich in aller Regel als Katholik erzogen (oder was immer meine Eltern dafür halten). Komme ich in Indien auf die Welt, werde ich als Hindu großgezogen etc. Es erscheint jedem "irgendwie irrational, kann man nicht erklären, wenn mans nicht erlebt hat." Klingt zwar erstmal nicht besonders rational wird's aber, wenn man anfängt darüber nachzudenken.Ich finde übrigens Buddhismus sehr spannend, steige aber nicht gänzlich dahinter. Das ist so weit weg von meiner Erziehung, von anerzogenen Grundüberzeugungen des Lebens, da muss ich noch viel lesen und rational dahintersteigen...
Dass man meint, nicht austreten zu können ist allerdings gruselig, ja, da bleibt nichts Rationales.
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Ja, das von Caro07 erwähnte absichtliche Unter-Verschluss-Halten von Erkenntnissen, Büchern etc. wird im Vatikan doch intensiv betrieben.
Bei einer Klassenfahrt nach Rom inkl. Führung in vatikanischer Bibliothek wurde die Gruppe zum Schluss gefragt, ob sie denn noch etwas sehen wollten. Die begleitende Kollegin äußerte tatsächlich einen Wunsch, durch Angabe der genauen Signatur. Es folgte heftige Betriebsamkeit, durchaus verbunden mit einiger Aufregung. Das kannte man offensichtlich nicht, dass tatsächlich ein präziser Wunsch auf Einlick geäußert wird. Nach einer Prüfung des Wunsches (was schon eine Weile dauerte) stellte sich heraus, dass man diesem entsprechen konnte, die Kollegin nebst Schülergruppe hatten also nochmal einen Einblick in ein ausgewähltes Manuskript. Aber da gibt es eben auch so manches, das nicht für die Öffentlichkeit vorgesehen ist.
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krabappel, mit sozialisation und erziehung und all sowas kann man sicherlich die genese einer individuellen glaubenshaltung erklären, aber eher nicht die glaubenserfahrung.
das ist wie mit mind-body-problemen, man kann einigermaßen erklären, wie die empfindung "gelb" zustande kommt, von wegen elektrische erregung von irgendwelchen nerven und fröhliche neurotransmitter zusammen mit lichtwellen und was weiß ich noch allem, aber die empfindung "gelb" selbst erklärste mal einem blinden. eben.
und ich bin mir nicht sicher, dass diese argumentation wirklich schlüssig ist.
daneben gibt es im übrigen ja auch noch die kulturkatholischen, so ganz ohne glaubenserfahrung. auch schön.
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Und bei der Frage des Katholischseins entscheidet der Akt der Taufe. Einmal getauft (auch als Säugling) kann man sich auch seine Zugehörigkeit zur Kirche nicht mehr heraussuchen. Denn wer einmal katholisch ist, bleibt katholisch, auch wenn er austritt, auch als Häretiker, Schismatiker oder Apostat (siehe character indelebilis).
Wow, da bin ich meiner Mutter doch direkt dankbar für ihren bewussten Austritt aus der katholischen Kirche als Folge des von ihr erlittenen frühkindlichen Missbrauchs durch Priester und Nonnen (sic!) im katholischen Kindergarten und den ebenso bewussten Eintritt in die evangelische Landeskirche. Das hat mir ganz offensichtlich einige dogmatische Einseitigkeiten erspart, die im katholischen Teil meiner Familie -leider- durchaus präsent sind. (Wird eigentlich nur noch geschlagen von den orthodoxen Familienmitgliedern die der Auffassung sind, die Bibel müsse wörtlich verstanden und gelebt werden und dürfe unter keinen Umständen im Rahmen moderner Lebensverhältnisse interpretiert werden.)
Danke @kecks für deine meist ebenso differenzierten wie intelligenten Beiträge zum Thema.
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Hier z.B. etwas darüber, man findet aber noch mehr im Netz:
https://www.theologe.de/theologe5.htmDu bist dir bewusst, dass das eine Homepage der Sekte Universelles Leben ist?
Wer auf so etwas verweist, den kann ich hier leider nicht mehr ernst nehmen.@ Plattenspieler: Das mit der Taufe kannst du nicht an der Bibel, die so oder so ein Sammelsurium unterschiedlicher "Schulen" bzw. Verfasser ist, festmachen und Menschen irgendwann beschlossen haben (die Kirche sagt, von Gott inspiriert), dass diese die wahre Lehre sei. Außerdem gab es in der Bibel nur die bewusste Erwachsenentaufe.
Lol. Das erste klingt wie ein Argument, das immer wieder von liberalen Landeskirchlern kommt, das zweite wie eines von Freikirchlern. Diese Schlachten sind geschlagen, das muss man hier nicht noch einmal aufrollen. Die Worte der Heiligen Schrift, die apostolische Überlieferung (Tradition) und das Lehramt der Kirche sind bezüglich der Rolle der Taufe übereinstimmend klar.
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Möge mich die katholische Kirche weiterhin als Katholikin betrachten, der deutsche Staat und die Confoederatio Helvetica tun es nicht. Damit kann ich ganz gut leben.
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... (Wird eigentlich nur noch geschlagen von den orthodoxen Familienmitgliedern die der Auffassung sind, die Bibel müsse wörtlich verstanden und gelebt werden und dürfe unter keinen Umständen im Rahmen moderner Lebensverhältnisse interpretiert werden.)
Aber ist das nicht wenigstens konsequent? Jedes Ringen um einzelne ethische Fragestellungen, die zu Ungunsten von einzelnen (Gruppen) ausgehen, beispielsweise Homosexuellen, sind doch viel schlimmer. Wenn über eine Milliarde Leute okay findet, dass Homosexuelle keine Kinder haben dürfen, was soll einem dazu noch einfallen? Geht's menschenverachtender? Und m.E. trägt da jeder Katholik (auch wenn er/sie sagt ja damit komme ich auch nicht gut klar, das interpretiere ich aber für mich persönlich irgendwie anders), mit Verantwortung. Nicht weil er an Gott glaubt, sondern weil er Teil dieser Gemeinschaft ist, die solche Werte vertritt.
Da ist der einzelne Fanatiker in seiner Blase weniger gefährlich. (Wenn er sich nicht mit anderen zusammen in die Luft sprengt freilich.)
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Ich halte einen Austritt ja generell für unsinnig. Man verliert dadurch seine Rechte in der Kirche (teilweise), behält aber alle seine Pflichten.
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Wie meinst du das? Ich fühle mich der Kirche gegenüber zu absolut nichts verpflichtet. Und von evntuell entfallenen Rechten merke ich nichts.
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Ich halte einen Austritt ja generell für unsinnig. Man verliert dadurch seine Rechte in der Kirche (teilweise), behält aber alle seine Pflichten.
Was denn für Pflichten und wer erlegt die auf? Ich unterschreibe beim Bürgeramt einen Zettel und fertig ist der Lack. Wenn ich das denn möchte, ist ja eine freiwillige, (da rationale) Entscheidung.
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krabappel, mit sozialisation und erziehung und all sowas kann man sicherlich die genese einer individuellen glaubenshaltung erklären, aber eher nicht die glaubenserfahrung.
Aber wozu braucht man eine Kirche für Glaubenserfahrungen? Ich kapiers wirklich nicht, würde aber gern.
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Und m.E. trägt da jeder Katholik (auch wenn er/sie sagt ja damit komme ich auch nicht gut klar, das interpretiere ich aber für mich persönlich irgendwie anders), mit Verantwortung. Nicht weil er an Gott glaubt, sondern weil er Teil dieser Gemeinschaft ist, die solche Werte vertritt.
Homophobie ist bei weitem kein Alleinstellungsmerkmal der Katholiken, noch nicht mal des Christentums im Allgemeinen. Wahrscheinlich ist es ein bisschen so wie mit der politischen Wahl. Die Partei, die man wählt, vertritt in der Regel immer auch Dinge, hinter denen man nicht so steht. Ein Kompromiss also.
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Du bist dir bewusst, dass das eine Homepage der Sekte Universelles Leben ist?
Nein, war mir nicht bewusst.
Man findet genug Gedanken in dieser Richtung, wenn man sich einmal mit dem befasst. Ich suchte im Netz eine ähnliche These wie ich in dem besagten Buch gelesen hatte.Heißt das dann, dass nur die katholischen (und evangelischen) Theologen recht in ihrer Interpretation der Umstände haben?
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Plattenspieler hat mit dem Austritt nach kath. Kirchenrecht formal recht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenaustritt
(runterscrollen)Ein Grund mehr auszutreten, wer so viel Druck macht, hat es nicht anders verdient.
Da ist die evangelische Kirche harmlos dagegen.
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