Meinungen über die Katholische Kirche

  • Mich wundert, wie einen sowas nicht anwidern kann.

    Was konkret jetzt?

    Plattenspieler ist aber der wahre Katholik, der als einziger auch immer ganz genau weiß, wie man richtig zu glauben hat.

    Ich sage halt, was die Position der Katholischen Kirche ist. Ist kein Spezialwissen, kann jeder im Katechismus nachlesen.

  • Plattenspieler verwendet eben diese Tabuisierungsargumentationen, gegen die kein Kraut gewachsen ist. Lernt man in Philosophie im ersten Semester.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Danke, das stimmt natürlich. Habe noch einmal einige Seiten zurück gelesen. Plattenspieler hat dabei "nur" relativiert, dass Missbrauch in der Kirche ja mit der Kirche gar nichts zu tun habe, sondern lediglich von Einzelpersonen ausgehe und man das so ja auch in anderen Bereichen vorfände.


    Gerade damit kann das Problem aber nicht abgetan werden, wie auch von Vertretern der "Amtskirche" erkannt wurde. So merkte beispielsweise Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück) bereits 2010 als damaliger Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz an, dass die Kirche sich nicht damit herausreden könne, dass andere es auch tun und verwies dabei auch auf die besondere Herausforderung im Umgang damit in Anbetracht der eigenen moralischen hohen Anforderungen.


    Was mich persönlich wirklich anwidert, ist dass innerhalb der "Amtskirche" Missbrauchstäter auch weiterbeschäftigt worden und das Missbrauch z.B. von Kardinal Karl Lehmann als "einmaliger Ausrutscher" bezeichnet wurde . Wie man hier kein innerkirchliches Problem beim Umgang mit sexuellem Missbrauch sehen kann, ist mir vollkommen unverständlich.


    vgl.

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  • Zwischen „steht im Katechismus“ ist also Regel der „Kirche“, so wie Plattenspieler sie bezeichnet und „ist die Auffassung aller Katholiken“ gibt es allerdings erhebliche Unterschiede, die ja auch einige andere User hier anmerkten.


    Falls tatsächlich „die Kirche“, „die Auffassung der Regeln“ nur so sein dürfte, wie es im aktuellen Katechismus steht, müssten sich konsequenterweise noch viel mehr Gläubige abwenden und ein Schisma herbeiführen.

    Damit wären wir wieder bei der Ansicht einiger hier: „wer das Verhalten der Obrigkeit in der Kirche duldet und nichts dagegen tut“ lädt Verantwortung für dieses Verhalten auf sich.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Mich wundert, wie einen sowas nicht anwidern kann.

    Und was mich extrem anwiderte: ich kenne zwei konkrete Fälle, wo der Mann in einer kirchlichen Stellung aktiv war und die Ehe mit dem Segen der Kirche hat annullieren lassen, damit er noch ein weiteres Mal heiraten kann. Beide Male hat er dabei seine Geliebte dann geheiratet, wegen der die Ehe auseinanderging. Und da wurden Geschütze vor dem kirchlichen Gericht aufgefahren, dass mir echt schlecht wurde (in beiden Fällen war die Frau entweder Mitglied der katholischen Kirche oder ist zum katholischen Glauben übergetreten). Das nenne ich scheinheilig.
    Ich persönlich (Achtung meine Meinung) finde die altkatholische Richtung wesentlich besser und war überrascht wie ähnlich sich die evangel. und altkathl. Kirche zu sein scheinen. In den Gottesdiensten fühle ich mich wirklich wohl.

  • Dass es einen anwidert und dass man sich distanziert oder der Kirche, eben als Gemeinschaft der Gläubigen, den Rücken kehrt, sind aber verschiedene Dinge.


    kleiner gruener frosch hat schon darauf verwiesen, dass man in bestimmten Regionen Nachteile hat oder diskriminiert wird, wenn man austritt.


    Andere sind in die Gemeinschaft eingebunden und erleben diese ganz anders als geschildert, weil nicht jede Gemeinde nach dem von Plattenspieler erläuterten Kirchenrecht konservativster Strömung ausgerichtet ist, sondern das Gemeindeleben von Gemeinschaft geprägt ist, die allen offen steht und alle willkommen heißt - tatsächlich auch Geschiedene, Evangelische, Homosexuelle oder sonstige Gruppen, die nach konservativem Kirchenrecht ausgeschlossen würden bzw. andernorts werden.


    Wenn man in einer Gemeinschaft aufwächst, ist der Schritt schwieriger, als wenn man x-mal umzieht und sich an neuen Wohnorten dann z.B. eine alt-katholische Kirche sucht. Die müssten sehr viel mehr Zulauf haben, aber bisher versuchen die Mitglieder der römisch-katholischen noch Wege in der Kirche zu finden, siehe Maria 2.0 oder Dialogprozess oder Synodaler Weg.

  • Ja, da hast Du recht. Es war halt nur in diesen beiden Fällen, dass mit kirchlicher Hilfe was gemacht werden sollte (und gemacht wurde), was nach dem eigentlichen Verständnis bzw. dem was von der Kanzel oder im Gespräch gepredigt wurde, umgekehrt wurde.

    Ich habe keinerlei Problem mit dem größten Teil der Mitglieder der katholischen Kirche, viele gute Freunde, viele gemeinsame Veranstaltungen wie Kirchentag usw. Aber ich habe ein Problem mit manchen Strömungen darin und wäre ungern ein organisatorischer Teil der Organisation Kirche.

  • Wenn man in einer Gemeinschaft aufwächst, ist der Schritt schwieriger, als wenn man x-mal umzieht und sich an neuen Wohnorten dann z.B. eine alt-katholische Kirche sucht. Die müssten sehr viel mehr Zulauf haben, aber bisher versuchen die Mitglieder der römisch-katholischen noch Wege in der Kirche zu finden, siehe Maria 2.0 oder Dialogprozess oder Synodaler Weg.

    Dass die Damen von WiSiKi, Maria 2.0 u. ä. nicht evangelisch werden (oder altkatholisch oder quäkerisch oder was auch immer), liegt wohl eher daran, dass sich dann ja niemand mehr für sie interessieren würde. Da könnten sie sich nicht als "Rebellen" in den Vordergrund drängen, denn ihre Forderungen sind dort erfüllt.

    Aber diese Initiativen sind ja von ihrer Altersstruktur her auch nicht die Zukunft. Die Jugend der Kirche ist überwiegend bewusst katholisch und steht auch dort zum Glauben der Kirche, wo das gesellschaftlich nicht mehr zeitgemäß erscheinen mag.

  • Plattenspieler

    Welche Erklärung hast du denn für das Verhalten der Herren, die Reformen wünschen? Herr Hasenhüttl und Herr Kroll (katholische Geistliche, die einen ökumenischen Abendmahlgottestdienst durchführten) haben ihre Suspension bestimmt nicht für die PR gewünscht.

    Es gibt wohl, entgegen deiner Vorstellungskraft, Menschen, die wirklich katholisch bleiben und dennoch einiges ändern möchten.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Nur mal so zur Erweiterung der Wahrnehmung:


    Aus einem Artikel über den synodalen Weg vom März 2020:

    Die Oberhirten unter ihrem Vorsitzenden Reinhard Kardinal Marx sahen sich schließlich genötigt, gemeinsam mit der Laienvertretung, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, den „Synodalen Weg“ einzuschlagen, mehr Demokratie zu wagen. Denn, so legt eine von der Bischofskonferenz (DBK) beauftragte wissenschaftliche Untersuchung, die sogenannte MHG-Studie, von 2018 nahe: Sexualisierte Gewalt wird vom exklusiven und hierarchischen System dieser Kirche begünstigt, von männerbündischen Macht- und Schweigekartellen.

    „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“, „Priesterliche Existenz heute“, „Liebe in Sexualität und Partnerschaft“ heißen nun die Synodalforen des neuen 230-köpfigen Gremiums, das in einem zweijährigen Prozess dauerhafte Strukturveränderungen herbeiführen und die Glaubwürdigkeit der Kirche verbessern soll. Neben Klerikern und anderen kirchlichen Mitarbeiter*innen setzt es sich auch aus prominenten Katholik*innen wie der Dichterin Nora Gomringer, Wissenschaftler*innen, Ordensleuten und 15 Vertreter*innen der Katholik*innen unter 30 Jahren zusammen. Anfang September sollen in einer zweiten Versammlung Ergebnisse präsentiert werden.“

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von MarieJ

    Es gibt wohl, entgegen deiner Vorstellungskraft, Menschen, die wirklich katholisch bleiben und dennoch einiges ändern möchten.

    Zitat von Plattenspieler

    Ich würde schon auch so einiges ändern, wenn ich könnte. Heilige Messe wieder verpflichtend auf Latein statt in den Landessprachen. Zelebration wieder ad orientem usw. Also eigentlich echte Re-formen im Wortsinne.

    Ich glaube, Plattenspieler, Marie hat das anders gemeint. ;) Ein "katholisch voraus" - nicht ein "katholisch zurück".


    kl. gr. frosch

  • Dass die Damen von WiSiKi, Maria 2.0 u. ä. nicht evangelisch werden (oder altkatholisch oder quäkerisch oder was auch immer), liegt wohl eher daran, dass sich dann ja niemand mehr für sie interessieren würde. Da könnten sie sich nicht als "Rebellen" in den Vordergrund drängen, denn ihre Forderungen sind dort erfüllt.

    Aber diese Initiativen sind ja von ihrer Altersstruktur her auch nicht die Zukunft. Die Jugend der Kirche ist überwiegend bewusst katholisch und steht auch dort zum Glauben der Kirche, wo das gesellschaftlich nicht mehr zeitgemäß erscheinen mag.

    Frauen, die die Kirche verändern möchten, wollen also nur Aufmerksamkeit? Entspricht das deinem Frauenbild?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Heilige Messe wieder verpflichtend auf Latein statt in den Landessprachen. Zelebration wieder ad orientem usw. Also eigentlich echte Re-formen im Wortsinne.

    Das ist dann aber dein persönlicher Spaß. Was ich so von jungen Katholiken in meiner Umgebung mitbekomme, ist eher, dass sie mit der Institution sehr unzufrieden sind. Sie wünschen sich mehr echtes Mitspracherecht in der Kirche. Den gelebt wird eher, dass Laien vom Klerus nicht ernstgenommen werden. Das Frauen immer noch in der katholischen Kirche unterdrückt werden, muss abgeschafft werden, usw.

  • Plattenspieler ist wohl eher einer der Richtung der Piusbrüder. Mal abwarten, welche Bewegungen sich durchsetzen werden, bevor die katholische Kirche „ausgeblutet“ oder tatsächlich gespalten ist.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Plattenspieler ist wohl eher einer der Richtung der Piusbrüder. Mal abwarten, welche Bewegungen sich durchsetzen werden, bevor die katholische Kirche „ausgeblutet“ oder tatsächlich gespalten ist.

    Das ist ja auch ok, wenn er ein Piusbruder sein möchte, was immer das auch ist. Die katholische Kirche ist groß. Ich finde es immer sehr bedenklich, dass diesen extremen Meinungen dann irgendwie alle in der Institution folgen müssen.

  • Das ist dann aber dein persönlicher Spaß. Was ich so von jungen Katholiken in meiner Umgebung mitbekomme, ist eher, dass sie mit der Institution sehr unzufrieden sind. Sie wünschen sich mehr echtes Mitspracherecht in der Kirche. Den gelebt wird eher, dass Laien vom Klerus nicht ernstgenommen werden. Das Frauen immer noch in der katholischen Kirche unterdrückt werden, muss abgeschafft werden, usw.

    Das ist ja dann offenbar nicht nur sein persönlicher Spaß.

  • Frauen, die die Kirche verändern möchten, wollen also nur Aufmerksamkeit? Entspricht das deinem Frauenbild?

    Mitnichten. Es gibt großartige Frauen, die die Kirche verändert haben. Die hl. Katharina v. Siena z. B., die hl. Hildegard v. Bingen, die hl. Edith Stein, die hl. Mutter Teresa usw. Ganz abgesehen von der Gottesmutter, die das Urbild der Kirche ist. Denen ging es allen um die Sache und nicht um persönliche Vorteile und Macht.

    Das Frauen immer noch in der katholischen Kirche unterdrückt werden, muss abgeschafft werden

    Wo werden Frauen in der Kirche unterdrückt?

  • MarieJ

    Das ist nicht entgegen meiner Vorstellungskraft. Ich würde schon auch so einiges ändern, wenn ich könnte. Heilige Messe wieder verpflichtend auf Latein statt in den Landessprachen. Zelebration wieder ad orientem usw. Also eigentlich echte Re-formen im Wortsinne.

    Diese Ausrichtung gibt es doch schon wieder - hier um die Ecke wärst Du glücklich. Priesterbruderschaft St. Pius.

    Eine Ausrichtung wegen der ich froh bin in der evangelischen Jugend aufgewachsen zu sein.

  • Wo werden Frauen in der Kirche unterdrückt?

    Sie dürfen weniger als Männer, das bezeichnet man häufig als Unterdrückung.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Sie dürfen qua Geschlecht weniger als Männer, das bezeichnet man häufig als Unterdrückung.

    Habe ich lediglich ergänzt, um den Diskriminierungsaspekt ganz deutlich herauszuarbeiten, der darin steckt, aber natürlich volle Zustimmung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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