Hallo zusammen,
dieser Text ist deutlich länger geworden, als beabsichtigt, da ich im Moment einfach nur noch frustriert bin und es jetzt aus mir herausgebrochen ist. Wer sich die ganze Hintergrundgeschichte sparen will, kann einfach nach unten scrollen. Da stehen dann die Kernfragen fett markiert.
Mein Berufseinstieg gestaltete sich sehr schwierig. Ich bin Sek 2-Lehrer für die Fächer Deutsch und Englisch und habe zwar mein zweites Staatsexamen abgeschlossen, jedoch wirklich nicht mit guten Noten, was zumindest zum Ende hin massiver Überlastung verschuldet war. In Kombination mit meinem guten ersten Staatsexamen bin ich schließlich in der Ordnungsgruppe 27 gelandet. Sieben Monate lang versuchte ich vergeblich, eine Anstellung zu finden, sprach an Gesamt-, Real- und Grundschulen sowie an Berufskollegs vor, was häufig knapp, aber nie zu meinem Gunsten ausging.
Im Dezember erhielt ich schließlich doch eine Festanstellung an einer Gesamtschule und unterschrieb für den Januar auch einen Vertretungsvertrag. Am 31.1., also einen Tag vor der geplanten Festanstellung am 1.2., erfuhr ich durch den Rektor, dass der Kommission ein Verfahrensfehler unterlaufen sei und meine Einstellung durch die Bezirksregierung abgelehnt worden sei. Unter den Bewerbern waren wohl auch drei Lehrkräfte für die Sekundarstufe I und die Bezirksregierung fürchtete, dass meine Einstellung theoretisch von juristischer Seite anfechtbar sei, falls einer sich entscheiden sollte, zu klagen.
Ich bekam nun ein Ersatzangebot an einer Realschule, zu dem mir vom Sachbearbeiter mitgeteilt wurde, dass ich es annehmen muss, wenn ich nicht wieder arbeitslos werden will. Ich machte einen Kennenlerntermin mit der Schulleitung aus. Bei dem Kennenlernen wurde ich mehr oder weniger massiv davor gewarnt, die Stelle als Sek 2-Lehrkraft anzunehmen, da es sich um eine absolute Brennpunktschule handle. Ich könnte jetzt noch mehr ins Detail gehen, aber eigentlich reicht es, zu sagen, dass das Schulleben von der Rektorin und dem stellvertretenden Rektor in den düstersten Farben beschrieben wurde. Das klingt negativ, aber ich hatte den deutlichen Eindruck, dass sie es gut mit mir meinten, auch, weil die Rektorin sich selber bei der Bezirksregierung darum bemühen wollte, ein Ersatzangebot für mich herauszuschlagen, das auch zu meinem fachlichen Fähigkeiten passt. Das war offenbar erfolglos und da mir die Pistole auf die Brust gesetzt worden war und wegen der Annahmefrist wenig Bedenkzeit blieb, habe ich die Stelle nun angenommen und warte auf den offiziellen Arbeitsvertrag.
Letztlich hätte ich das alles auch kürzer fassen können, aber es kam jetzt so aus mir heraus. Dass meine Nerven durch die Aufeinanderfolge von Referendariat, sieben Monaten Arbeitslosigkeit und diesem beschriebenen Vorgang ziemlich hinüber sind, ist vermutlich verständlich. Bei der Gesamtschule wäre es außerdem möglich gewesen, irgendwann auch in der Sek 2 zu unterrichten, die zurzeit noch nicht existiert, da die Schule sehr jung ist. In der Realschule ist das alles nicht mehr möglich.
Meine Hoffnung beruht nun auf einer erneuten Versetzung.
Meine Fragen wären also:
Welche Optionen habe ich nun?
Besteht überhaupt eine realistische Chance, in absehbarer Zeit von einer Sek 1- Stelle an eine Sek 2- Stelle versetzt zu werden und inwiefern verfolgt mich da weiterhin mein wenig erfolgreiches zweites Staatsexamen, welches mich in die Ordnungsgruppe 27 befördert hat? Wohne in NRW.
Bleibt mir nur die Wahl eines laufbahngleichen Versetzungsverfahrens, das einer Tombola gleicht?
Ist es irgendwann einfach zu spät, weil ich zu lange im Sek 1-Bereich tätig war?
Ich weiß, ich sollte erstmal schauen, wie die Schule tatsächlich ist. Ich frage trotzdem jetzt schon mal.
Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich.
LG Nick