Thema "Sterben und Tod"

  • Hallo zusammen,


    obwohl ich ev. Religion als Fach studiert habe und schon gut zehn Jahre als Lehrerin arbeite, habe ich noch nie das Thema "Sterben und Tod" unterrichtet. Bisher hatte ich immer genug damit zu tun, die anderen wichtigen Themen zu behandeln, aber dieses Jahr siehts so aus, als hätte ich Zeit dafür...


    Es geht um eine vierte Klasse. Ich bin aber zwiegespalten: einerseits finde ich es wichtig, über Sterben und Tod zu sprechen (und ja eigentlich im Idealfall ohne "Anlass"), weil es zu jedem Leben dazugehört und früher oder später jeder damit konfrontiert wird. Andererseits habe ich auch großen Respekt und die Sorge, dass ich da bei einzelnen Kindern Wunden aufreißen könnte oder Eltern zuvorkomme, die das Thema privat/anders angehen wollten. Ich kenne die Kinder schon seit der zweiten Klasse, jedoch nur als Fachlehrerin. Deshalb bin ich über evtl. Trauerfälle in einzelnen Familien nicht im Bilde, würde aber vorab die KL fragen.


    Hat jemand von Euch schon Erfahrungen mit dem Thema und könnte evtl. auch Tipps zum Ablauf der Einheit und zu möglichem Material geben?


    Danke und liebe Grüße
    Katrin

  • Als ich noch Reli unterrichtete, haben mir die Ereignisse am Karfreitag immer schon gereicht. Wie wäre es, anstatt mit dem Thema "Sterben und Tod" zu beginnen, erst mal das Thema "Trennung" zu nehmen? Da haben viele Schüler Erfahrung damit. Hierzu gibt es ein ganz süßes Kinderbuch. Es hat einen langen Titel und heißt:
    "Wie der kleine rosa Elefant einmal sehr traurig war und wie es ihm wieder gut ging." Hilft auch noch bei Erwachsenen. ;)

  • Meine vierte Klasse hat das Thema kürzlich im Religionsunterricht behandelt und die Religionslehrerin hat den Kindern vorab einen kleinen Elternbrief mitgegeben, der darüber informierte, dass das Thema behandelt wird und dass die Kinder dann erfahrungsgemäß auch zu Hause darüber sprechen/fragen. Die Eltern wurden auch eingeladen, darüber zu informieren, sollte ein Kind aus aktuellem Anlass besonders betroffen sein.

  • Wie wäre es mit einem Einstieg über das Thema "Vergänglichkeit"? Das können auch Bäume sein, die Blätter abwerfen oder ein Apfel, der verfault oder eine aufgerauchte/weggeworfene Zigarette, ....


    Mein "Erfahrungswert" dazu stammt aus dem inklusiven Deutschunterricht / dem Curriculum für die GE-SuS, das auch den Umgang mit dem Thema Tod vorsah / den GE-SuS auf dem Niveau der 1.-3. Klasse. Der Einstieg über Gedichte & eine Fotorallye (fotografiere Dinge, die vergänglich sind) hatte wirklich gut funktioniert (natürlich war der "Betreuerschlüssel" für die Fotorallye ein ganz anderer, funktioniert so wohl nicht mit regulären Grundschul-SuS.)

  • Ich habe mit Schülern darüber gesprochen (Grundschule). Es lief ganz normal. Als sie von eigenen Erfahrungen/Erlebnissen berichten sollten, hatte fast jeder was dazu zu sagen.


    Letztes Jahr gab es einen Hit "Augenblick" von KC Rebell. Das war unser Aufhänger. Fast alle Kinder fanden das Lied cool.

  • Wir hatten neulich für eine Klasse Ehrenamtliche vom örtlichen Hospiz für eine komplette Projektwoche in der Schule.
    Vorab gab es durch 2 Vertreterinnen einen Elternabend, auf dem das Thema samt aller Inhalte vorgestellt wurde.


    Das ganze richtete sich nach der Initiative "Hospiz macht Schule", zu finden unter https://hospizmachtschule.de/projekt.php?subsec=description
    Etliche Elemente aus diesem Programm, hatte ich schon selbst umgesetzt, schön war, dass die Ehrenamtlichen mit viel Engagement ein vielfältiges Programm vorbereitet und durchgeführt haben - viel Zeit, viele Menschen, viele Gespräche, viel Raum, viel Ruhe, viele Methoden ... ein tolles Rundumpaket!


    Der Einstieg erfolgte eher über Veränderungen im Leben, Baby-Fotos, Lebenswege, Umzug, Trennungen, neue Phasen/ Freunde etc.
    Es ging auch um Krankheiten, heilbare, nicht heilbare, Erfahrungen und Fragen an eine Ärztin.
    Zum Thema gibt es einen Film aus der Reihe "Willi wills wissen". Den hatte ich auch schon eingesetzt. Im Rahmen der Woche fanden einige Kinder ihn wohl sehr traurig. Insgesamt wurde er in kleinen Häppchen geguckt und es gab dazu verschieden Aktionen.
    Entstanden sind auch Plakate, mit Inhalten, was hilft, wenn man traurig ist oder wenn man krank ist, worüber man selbst Anregungen bekommt, wodurch man sich trösten lassen kann oder wie man andere tröstet.

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