Verkehr, wie kommt man in Deutschland am besten vorwärts?

  • Allgemein noch zur Messe Friedrichshafen: Wenn man übernachten möchte oder muss, könnte es sich lohnen, nach Konstanz zu fahren und dort zu übernachten. Von dort aus mit dem Katamaran nach FN "pendeln" und vom Hafenbahnhof einen Shuttlebus zur Messe nehmen. Das lohnt sich aber i.d.R. nur, wenn keine Hochsaison ist oder es nicht gerade eine "ganz schlimme" Messe wie die Eurobike ist (da pendeln Messebesucher schon mal von Zürich oder Ulm nach Friedrichshafen).

  • So eine Strecke zu fliegen, da gruselt es mich wirklich.


    Ich habe kein Auto und will auch aktuell keines geschenkt haben. Ich habe einen Pool an Fahrrädern und mein Nahverkehrsticket.


    Zum Thema abhängig wo man wohnt: Das hat man ja selbst in der Hand. Ich habe mir meine Wohnung (und auch meine Arbeitsstelle) nach meinem gewünschten Lebensstil gesucht.

  • Ich habe kein Auto und will auch aktuell keines geschenkt haben. Ich habe einen Pool an Fahrrädern und mein Nahverkehrsticket.


    Zum Thema abhängig wo man wohnt: Das hat man ja selbst in der Hand. Ich habe mir meine Wohnung (und auch meine Arbeitsstelle) nach meinem gewünschten Lebensstil gesucht.

    Ist ja auch kein Problem. Nur dann sollte man auch so fair sein und die Mietpreisbremse bzw. aktuell gerade die Forderungen nach Enteignung der Vermieter (in Berlin) in den Ballungszentren abschaffen. Wer den Luxus des 24/7 ÖPNV in der Großstadt haben will, soll auch dafür zahlen, dann halt eben bei den Mieten oder Kaufpreisen.


    Ich sehe es jedenfalls nicht ein, daß der ländliche Raum die Stadtbevölkerung, die mit ÖPNV zugeschüttet wird, während auf dem Land gar nichts fährt, noch subventionieren soll.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Nur dann sollte man auch so fair sein und die Mietpreisbremse bzw. aktuell gerade die Forderungen nach Enteignung der Vermieter (in Berlin) in den Ballungszentren abschaffen. Wer den Luxus des 24/7 ÖPNV in der Großstadt haben will, soll auch dafür zahlen, dann halt eben bei den Mieten oder Kaufpreisen.

    Ehrlich gesagt erschließt sich mir diese Logik nicht so ganz. Das sind doch zwei verschiedene paar Schuhe.


    kl. gr. frosch

  • @Krabappel: Ich verstehe es auch nicht. Innerdeutsche Flüge zum bloßen Privatvergnügen finde ich ökologisch einfach nur daneben. Und es hätte vertretbare Alternativen gegeben.

    Ich bin früher öfter von Düsseldorf nach Berlin geflogen. Warum? Weil es meistens GÜNSTIGER als die Bahn war.
    Solange das so ist, ist es nicht meine Aufgabe für das "ökologischere" Verkehrsmittel drauf zu zahlen. Das ist Aufgabe der Politik, nicht meine.


    Im vorliegenden Fall hätte ich persönlich weder der Lufthansa nach der Bahn diese absurden Preise gezahlt und einfach das Auto genommen. Google Maps an, gegen Abend los, Übernachtung bisschen außerhalb, dann geht das schon.

  • Ehrlich gesagt erschließt sich mir diese Logik nicht so ganz. Das sind doch zwei verschiedene paar Schuhe.

    Für mich sind das nicht so wirklich zwei Paar Schuhe. Wer finanziert denn den ganzen ÖPNV und die geplanten Enteignungen der Mietwohnungen? Enteignung heißt ja auch, daß der Staat einen Schadenersatz zu zahlen hat. Genau, es ist der Steuerzahler. Es ist also zu gleichen Teilen der Steuerzahler auf dem Land und der Steuerzahler in der Stadt. Nur kommen die Vergünstigungen daraus nur dem Steuerzahler in der Stadt zugute. Ich kenne jedenfalls in Deutschland keinen Nahverkehr, der auch nur ansatzweise durch die Ticketpreise kostendeckend arbeitet. In den Großstädten werden immer neue Linien aufgemacht und Bahnhöfe ausgebaut, auf dem Lande wird alles abgerissen und verkauft. Ich sag nur "Stuttgart 21". Wie viele Bahnhöfe auf dem Lande hätte man für das Geld am Laufen halten können?


    Und als Gipfel davon bekommt man dann noch im TV zu hören wie frevelhaft man doch lebt, wenn man auch heute noch sagt: "Das Auto ist ein Segen!" Da wollen einem dann die Stadtmenschen erklären, wie man auf dem Lande zu leben hat, ohne das sie auch nur ansatzweise eine Idee davon haben, wie es da läuft.


    Wie gesagt, ohne Auto würde ich morgens gar nicht zur Schule kommen und unsere Schüler würden es auch nicht schaffen. Geht gar nicht bzw. gar nicht mehr anders, weil der ÖPNV in den Randstunden eingestellt wurde. Da bekommen sogar die Azubis vom Arbeitgeber Firmenwagen gestellt, um zur Schule zu kommen. Ich sehe ja immer die Firmenaufschriften auf den Fahrzeugen bei uns an der Schule.


    Ohne Mietpreisbremse könnten es sich die Besser-Ökos halt nicht mehr leisten in den Stadtzentren zu wohnen, würden dann auch aufs Land umziehen und mal selber erleben wie gut der ÖPNV dort funktioniert. ;)
    Im gleichen Zug hätten wir dann auch viel weniger Probleme mit den extremen Stickoxid-Konzentrationen in manchen Großstädten. Da würden dann nämlich viel weniger Leute wohnen, weil viele Wohnungen nur noch Steuerabschreibungsobjekte für die Oberschicht wären, die dort aber eh nicht wohnen würden.

  • Im vorliegenden Fall hätte ich persönlich weder der Lufthansa nach der Bahn diese absurden Preise gezahlt und einfach das Auto genommen.

    Ob das wirklich günstiger ist? Rechne mal die obligatorischen 30 Cent/km (wobei die meisten PKWs eher teurer sind). Bei 1600km macht das dann 480 €.


    Wüßte ich sicher, daß das Wetter an den Tagen gut wird, könnte ich auch unser Vereins-Flugzeug nehmen und hinfliegen. Halt persönlich am Knüppel. Das wären dann 3 Stunden für jede Strecke und würde 390 € kosten hin und zurück.


    Das Auto rechnet sich erst, wenn mindestens 3 Personen drin sitzen. Aber so unverbindlich, wie sich meine potentiellen Mitfahrer gegeben haben, war mir das Risiko, daß sie am Ende doch abspringen, zu groß und ich habe Nägel mit Köpfen gemacht. Also an einem Tag morgens hin, dann Messe, eine Übernachtung in einer Jugendherberge, nächsten Tag noch etwas die Gegend angucken und am Abend des zweiten Tages zurück.

  • Mein Auto kostet mich weit weniger als 30ct/km, ist aber auch ein ganz altes Modell. Die Fixkosten (Steuern, Versicherung) rechne ich übrigens nicht auf die gefahrenen Kilometer um, denn diese Kosten fallen ja immer an, solange ich das Auto nicht komplett abschaffe. Wertverlust ist nicht mehr viel, wenn ohnehin kaum noch Wert vorhanden ist.


    Aber ja, generell ist das Auto natürlich besser, je mehr Mitfahrer man hat. Ich bin von 4 Personen ausgegangen.

  • ...Ich sehe es jedenfalls nicht ein, daß der ländliche Raum die Stadtbevölkerung, die mit ÖPNV zugeschüttet wird, während auf dem Land gar nichts fährt, noch subventionieren soll.

    Gut, nachvollziehbar. Wenn du doch aber sowieso ein Auto hast, wieso dann fliegen? Ich finde fliegen einfach abartig. Klar, wer einmal im Leben Australien oder China sehen will kann schlecht rüberlaufen. Aber für ein Wochenendvergnügen innerhalb Deutschlands? Selbst wenn die Kollegen nicht mitkommen gibt's Mitfahrzentralen, falls es an den paar EUR wirklich fehlen sollte bei dieser Tour.


    Sorry, Belehrungen und Bekehrungen sind immer doof, aber du hast das Thema halt eröffnet ;)

  • Ich subventioniere auch die Straßen die ich selten bis nie nutze. Bzw meine Abnutzung mit dem Fahrrad ist gering.
    Steuern sind nicht zweckgebunden und wir leben im Sozialstaat.


    Dass sich da einiges tun muss bestreite ich nicht, ich bin da auch sehr aktiv bei mir im Raum.


    Ich würde an deiner Stelle gar nicht fahren...


    Aber es ist deine Entscheidung, nur das Fass hättest du hier dann nicht aufmachen dürfen.

  • Europa aktuell...

    So ein Bild wäre mal interessant im Sommer auf den Autobahnen. ;)


    Letztlich kann nicht jeder in der Stadt wohnen und Lebensumstände ändern sich manchmal. Da kann man noch soviel planen.


    Dazu kommt ja auch noch, dass die Bahn extrem unzuverlässig ist. Jedenfall die paar Mal, die ich damit fahren wollte.

  • Wer den Luxus des 24/7 ÖPNV in der Großstadt haben will, soll auch dafür zahlen, dann halt eben bei den Mieten oder Kaufpreisen.

    Na ja, ich zahle für meine Wohnung in einer großen Stadt mit vielen städtischen Annehmlichkeiten beinahe das doppelte als das, was ich im Vergleich auf dem Land zahlen würde. Also ist das ja schon irgendwie der Fall. Der städtische ÖPNV wird auch von der Stadt finanziert, also quasi von den Stadtbewohnern mit ihren Abgaben. Bei der Deutschen Bahn gibt es im ländlichen Bereich durchaus deutlichen Nachbesserungsbedarf, der durchaus auch durch Steuern finanziert werden sollte.

    Solange das so ist, ist es nicht meine Aufgabe für das "ökologischere" Verkehrsmittel drauf zu zahlen. Das ist Aufgabe der Politik, nicht meine.

    Damit machst du es dir natürlich sehr leicht.
    Mein eigener ökologischer Fußabdruck liegt vor allem aufgrund von vielen Flugreisen, von hohem Fleischkonsum und aufgrund meines Heizverhaltens (- ich habs im Winter gerne warm) auch über dem Durchschnitt. Von Klimazielen brauche ich gar nicht zu reden. Ich wünsche mir auch mehr staatliche Regelungen, da ich mich selbst dabei ertappe, moralisch zu Willensschwach zu sein, um nachhaltig etwas zu ändern. Wenigstens stelle ich an mir langsam ein verändertes Bewusstsein fest, dass ich langsam - zu langsam - auch in kleinen Verhaltensveränderungen niederschlägt.
    Aber das nimmt mich doch nicht aus der moralischen Verantwortung. Ich muss mir schon selbst darüber im Klaren sein, dass ich Teil des Problems bin und dass mein existierender Wunsch nach staatlicher Regulierung ein Stück weit auch eine moralische Bankrotterkärung meinerseits ist. So viel Ehrlichkeit sich selbst gegenüber sollte man als reflektierter Mensch mindestens haben.

  • zum Thema: Und wenn du dich selbst bei blablacar anmeldest und noch 3 Leute im Auto mitnimmst von größerer Stadt zur nächsten? Das müsste doch auch gehen, oder?


    Ich habe die damals noch mitfahrgelegenheit sehr sehr gerne und viel genutzt, als ich noch kein Auto hatte. War selbst dann auch als Fahrerin dort viel unterwegs. Seit dem es blabla-car gehört, finde ich viele Optionen nicht mehr so toll, weil es einfach ein großer französischer Konzern ist, es ist aber weiterhin günstig und unkompliziert, dort mitzufahren.


    Offtopic: bei den Twitterperlen - #1 kenn ich selbst aber auch. Freundlich gucken, grüßen, mit dem Nachbarn ein Schwätzchen... das würde mir in der Stadt fehlen.


    Ich mag einfach Dorf und Landleben. Klar, ohne Auto ist man hier aufgeschmissen. Eine Weile, als wir noch kein zweites Auto hatten, war ich auf dem örtlichen Bus angewiesen, der unregelmäßig fährt. Am WE auch gar nicht bzw. nur 3mal als Anruflinienbus. Das fand ich sehr beschwerlich, alle Termine rund um die Busabfahrtszeiten herum zu organisieren. Ist man dann einmal in der nächsten Kleinstadt, ist die Anbindung super mit S-Bahn usw.

  • @WilliG.


    Also hier bei uns zahlst du im Speckgürtel von HH mindestens genauso viel, wenn nicht sogar mehr als "in der großen Stadt". Busse fahren trotzdem nicht so wirklich toll und der Metronom oder die S-Bahn nach HH rein fällt auch sehr oft aus.

  • Einmal die Stunde zur Berufsverkehrzeit. Ich weiß, dass es noch schlimmer geht, und wenn die Busse dann kommen sind sie massiv überfüllt. In Hamburg selbst ist es eben doch viel besser (alle 10 Minuten).

  • Na ja, es ist doch so: Prinzipiell hat jeder die Möglichkeit dort zu wohnen, wo er möchte. Dafür setzt er eben entsprechende Prioritäten.
    Der eine will billig wohnen und hat dafür schlechtere ÖPNV-Anbindung.
    Der andere will bessere Anbindung und ein Kulturangebot und zahl dafür mehr.
    Der dritte will unbedingt in seinem Elternhaus wohnen und nimmt dafür entsprechende Nachteile in Kauf.


    Ich weiß nicht, warum ihr nicht in die Innenstadt zieht, wenn es im Speckgürtel mindestens genau so teuer ist, aber ich bin sicher, dass es dafür Gründe gibt, die ihr als Familie beschlossen habt. Entsprechend nehmt ihr aber ja die Nachteile bewusst in Kauf. Ich würde mich niemals darüber beschweren, mehr zu zahlen als der Kollege, der im Landkreis wohnt. Oder darüber, dass es hier schon auch mal laut sein kann - tagsüber oder auch nachts. Oder darüber, dass hier so viel Verkehr ist, etc. etc. etc.
    Das sind alles Nachteile, die ich bewusst in Kauf nehme.

  • Wer beschwert sich denn, ich wollte es nur klarstellen. Wir wohnen tatsächlich in Familieneigentum. Und ich fahre nicht mit den Öffentlichen. Problem gelöst. ;) Meine Schule ist 5 Autominuten entfernt, mit dem Bus bräuchte ich aber 1 Stunde. *lach*

  • Meine Schule ist 5 Autominuten entfernt, mit dem Bus bräuchte ich aber 1 Stunde. *lach*

    Und meine Azubis kommen mit dem Firmenwagen zur Schule, weil sie ohne dieser Alternative gleich internatsmäßig am Schulort übernachten müßten. ÖPNV unmöglich. Ich seh jedenfalls immer die PKWs mit Firmenaufschrift bei uns auf dem Parkplatz.


    Problem wird es, zumindest moralisch für mich, wenn jemand aus der Großstadt dann die Öko-Moral-Keule schwingt. Gerade im Fernsehen wird die Keule ja gerne geschwungen. Sollen die Protagonisten doch selber erst einmal sehen, wie das so ist, bevor sie die Klappe aufreißen.

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