Liebes Forum,
ich leite momentan eine 5. Klasse am Gym, in der ein recht besonderer Schüler ist. Das Problem besteht darin, dass sich viele Kollegen über ihn beschweren und er sich an der Schule schon einen Ruf bei Kollegen erarbeitet hat, die ihn nicht im Unterricht haben. Er ist recht aufmüpfig, diskutiert bei Sanktionen und zweifelt offen vor der Klasse die Kompetenz von Kollegen an. Er beschwert sich oft über fehlende Fairness, es fehlt aber gleichzeitig ein Bewusstsein dafür, dass er sich den Ärger oft selbst einbrockt. Er ist recht intelligent und kommt auch aus einem stabilen Elternhaus.
Ich persönlich finde ihn auch schwierig im Umgang, habe mit ihm aber eine Ebene gefunden, auf der ich gut mit ihm arbeiten kann. Ich wünsche mir aber auch für alle Kollegen und für ihn selbst, dass sich die Situation bessert, weil ich mich als Klassenleitung dafür verantwortlich fühle.
So genau weiß ich aber nicht, was ich machen soll. Bei mir haben letztlich offene Gespräche über die Lage im Unterricht dazu geführt, dass die Lage in meinem Unterricht besser läuft. Aber ich möchte den Kollegen nicht überheblich zur Beziehungspflege raten, bzw. glaube ich, dass die als professionelle Lehrkräfte von der Option selbst eh schon wissen. Ansonsten besteht natürlich immer die Möglichkeit zu pädagogischen Maßnahmen oder Sanktionen im Unterricht, aber ich weiß nicht, ob Druck hier unbedingt das Richtige ist. Er reagiert ja wie bereits beschrieben sehr allergisch auf Sanktionen. Ich befürchte auch, dass einige Kollegen ihn als Nervkind abgespeichert haben und ihn das spüren lassen, was ja so ziemlich das Schlimmste ist, was passieren kann. Jedenfalls merke ich das an Aussagen, die einige der Kollegen über ihn treffen.
Dann habe ich auch darüber nachgedacht die Eltern in‘s Bot zu holen. Ich merke aber, dass ich größtenteils die Erziehung der Eltern für das Verhalten verantwortlich mache. Daher weiß ich nicht so wirklich, was ich bei einem Gespräch sagen soll und ich befürchte sogar, dass es in ein nettes ,,ihre Erziehung ist scheisse‘‘ münden könnte. (Man merkt an einigen Aussagen des Sohnes etwas die Meinung der Eltern, bzw. vermute ich das.) Kurzum weiß ich nicht genau, was ich mir von dem Gespräch erhoffen kann/soll.
Habt ihr Erfahrungen mit solchen SuS gemacht und wie konntet ihr die Situation lösen? Es geht wie gesagt weniger um mich sondern mehr um das Verhalten des Schülers an der Schule und bei Kollegen,