Hey ihr Lieben,
heute waren bei uns mal wieder Klassenkonferenzen und die Masse an erschreckenden, entsetzlichen Dingen, die den Alltag mancher meiner SuS darstellen ist wirklich zum Heulen. Ich muss hier sicherlich nicht in die Details gehen, ihr wisst selbst im Regelfall besser als ich, was man da immer wieder so erfährt.
An den meisten Tagen weiß und merke ich im schulischen Alltag, dass meine Feinfühligkeit in diesen Belangen mir die Arbeit unglaublich erleichtert, da ich gut darin bin Beziehungen zu meinen SuS aufzubauen und sie damit im Unterricht mitzunehmen oder eben auch im 4-Augen-Gespräch zu erreichen bei Verhaltensauffälligkeiten. Klassenkonferenzen lassen mich jedoch an mir selbst zweifeln, da ich mir meiner Grenzen nur allzu bewusst bin und werde. Ich kann vielleicht guten Unterricht machen, aber wenn die Kinder am Ende des Tages zuhause Pest und Cholera erwarten ist das bestenfalls ein Tropfen auf dem heißen Stein. Vielleicht, in Einzelfällen auch einmal langfristig ein Beitrag dazu, damit ein paar dieser Kinder einmal ein anderes Leben führen, andere Entscheidungen treffen werden können, aber denen gegenüber stehen die vielen, die keiner von uns mehr erreichen kann, obwohl sie womöglich erst in der Unterstufe sind.
Wie ertragt ihr das? Was hilft euch, eure emotionalen Ressourcen wieder zu stärken? Wie schützt ihr euch ohne dabei jedoch emotional abzustumpfen? Was hilft euch, euch den "inneren Gärtner" zu bewahren und nicht nur den "Dompteur" zu bedienen im Alltag?
(Bitte keine fiesen Bashing-Beiträge, danke. Ich weiß sehr gut um die besonderen Belastungen unseres Berufs, werde morgen früh schon wieder weniger emotional sein und wieder für meine SuS mit dem Gießkännchen kämpfen gehen, ganz gleich, wie viele ich damit am Ende auch tatsächlich erreichen kann und werde. Heute würde ich mich unglaublich freuen, ein paar hoffnungsvolle Beiträge von euch zu lesen.)