Um beim Thema Jungen/Mädchen-Verhältnis noch eins drauf zu legen: Statistisch gesehen gibt's ja geringfügig mehr ♀ als ♂. Schule wird häufig genug vorgeworfen, dass sie ♀ bevorzugt / Unterricht eher auf sie zugeschnitten ist. Weshalb ♂ häufiger schlechtere Ergebnisse haben. Wenn nun mehr ♂ an die Gymnasien kommen, könnten das natürlich genau die sein, die auch in der Vergangenheit gekommen sind - es fehlen dann "nur" die überbehüteten / ängstlichen ♀.
Bei ("aufgezwungenen") Beratungsgesprächen vor der Anmeldung an der Schule sind es aber fast immer Eltern von ♂, die trotz eines Grundschul-Vierer-Zeugnisses die Anmeldung am Gymnasium forcieren (teils sind das noch Zeugnisse mit Vermerken wie "nimmt seit der 3. Klasse am Förderunterricht Mathematik teil" oder "die Bewertung im Fach Deutsch erfolgt auf der Grundlage individueller Bewertungsmaßstäbe" oder "das Arbeitsverhalten entspricht den Erwartungen nur mit Einschränkungen").
Die Politik in NDS rühmt sich damit, dass trotz der weggefallenen Empfehlungen (die auch zuvor nicht verbindlich waren), die Anmeldezahlen an den Schulformen identisch geblieben seien. Mag sein. Aber die Zahl der "Fehlanmeldungen" ist garantiert gestiegen. Manche Eltern korrigieren diese Entscheidung sehr schnell (in beide Richtungen), aber viele SuS verbleiben aufgrund von Freundschaftsbeziehungen so lange wie möglich an der zuerst gewählten Schulform. Manche bleiben so (für "immer") unter ihren eigentlichen Möglichkeiten, andere quälen sich jahrelang, bis das System für sie die Reißleine zieht