Ich schreibe heute mal nicht als Kollegin, sondern als Mutter.
Meine Tochter geht in die 4. Klasse und hatte keine einfache Grundschulzeit - sehr anspruchsvolle, leistungsorientierte Lehrerin, sehr leistungsorientierte Eltern der Mitschüler. Dazu chaotische Orga seitens der Klassenlehrerin, es war wirklich keine einfache Zeit.
Nun hat sie die Gymnasialempfehlung bekommen, gutes Zeugnis, und wahrscheinlich käme sie auf einem Gymnasium auch klar. Aber sie hat dann die gleichen kids in der Klasse oder Parallelklasse, die in der Grundschule schon immer weinten, wenn sie mal eine 2plus bekamen. Daher tendieren wir zur Gesamtschule.
Nun meine Frage: Hat die Entscheidung, ob Gymnasium oder Gesamtschule, einen Einfluss auf das Vorhaben, sie studieren zu lassen?
Es mag für manche eine "doofe" Frage sein, aber ich habe wirklich keine Ahnung, bin selber am BK und habe es eher mit Real- und Hauptschülern zu tun.
Im Vordergrund steht für mich das Wohlergehen meines Kindes - ich möchte es ihr gönnen, auch mal nicht so ehrgeizige Kinder in ihrer Klasse zu haben, das ist an der Grundschule wirklich abartig, da geht es nur um Leistung und gute Noten.
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Hat die Entscheidung, ob Gymnasium oder Gesamtschule, einen Einfluss auf das Vorhaben, sie studieren zu lassen?
Ohne jetzt in der Frage substantiell etwas beitragen zu können finde ich diesen Satz ausgesprochen komisch. Ihr habt also vor, sie studieren zu lassen ... aha. Darf sie das nicht selbst entscheiden, wenn es mal so weit ist? Sie ist in der 4. Klasse. Weiss der Himmel, wie sie sich entwickelt und wofür sie sich am Ende interessiert.
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Hallo Micky,
ich arbeite an einer GMS in Bawü. Die Schüler, die Gym-Empfehlung hatten, können nach Klasse 10 an ein allg. bildendes Gymnasium wechseln, ohne den RS-Abschluss zu machen. Meine 2 Schüler machen aber trotzdem den RS Abschluss, weil sie es möchten. Also man kann dann studieren, wenn man das Abi macht. -
Nun meine Frage: Hat die Entscheidung, ob Gymnasium oder Gesamtschule, einen Einfluss auf das Vorhaben, sie studieren zu lassen?
Normalerweise kann man auch an einer Gesamtschule das Abitur machen. Allerdings kennt keiner von uns die Gesamtschule bei euch vor Ort.
Sie werden an mancher Stelle gerne als Resteschule genutzt. Da ist dann kein Leistungsdruck mehr und man wird bestens auf die harte Schule des Lebens vorbereitet,
so haben mir zumindest Freunde berichtet, die das selbst in einer mittelgroßen Stadt in Ostwestfalen erlebt haben.
Bei mir vor Ort in Niedersachsen ist die Gesamtschule vor Ort super und eine gute Altenative zum Gymnasium.
Guckt euch doch erstmal die Schulen an und entscheidet dann mit eurem Kind zusammen. -
Genau das ist der Punkt - habt ihr denn von jeder Sorte nur je eine? Dann schaut sie euch an, gemeinsam mit dem Kind.
Wenn mehrere zur Auswahl stehen ist das Problem noch geringer würde ich sagen.
Die Sache mit der "verkappten HS namens Gesamtschule" an manchen Orten ist ja leider kein Geheimnis.
und - wenn es so eine Variante wäre - ob die dann anwesenden Mitschüler so viel angenehmer wären...?Schulen anschauen.
Lehrpläne anschauen.
Interessensgebiete deines Kindes damit vergleichen. -
Gibt es bei euch auch eine Realschule? Wenn ja, wäre das dann was? Danach kann man auch noch Abitur machen, wenn es soweit ist.
Vielleicht will oder schafft sie es nicht und wird in einem Ausbildungsberuf glücklich.Mein Kind ist auch in der vierten Klasse. Auf die Gesamtschule hier würde ich mein Kind z.B. niemals gehen lassen (unterirdischer Ruf). Den Ruf eurer kenne ich nicht. Ob mein Kind später studieren wird, weiß ich jetzt noch nicht. Viele Wege führen zum Abitur.
Meine Tochter geht in die 4. Klasse und hatte keine einfache Grundschulzeit - sehr anspruchsvolle, leistungsorientierte Lehrerin, sehr leistungsorientierte Eltern der Mitschüler.
Wenn dich bzw. deine Tochter das gestört hat, dann verstehe ich den Satz aber jetzt nicht:
Hat die Entscheidung, ob Gymnasium oder Gesamtschule, einen Einfluss auf das Vorhaben, sie studieren zu lassen?
Das ist doch auch leistungsorientiert von dir selbst, wenn ihr jetzt schon erwartet, dass eure Tochter Abitur machen soll.
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Also erstmal bin ich alles andere als leistungsorientiert - ich würde gerne wissen, ob es Erfahrungswerte gibt in Bezug auf beide Schulformen, für den Fall, dass meine Tochter Abitur macht und für den Fall, dass sie studieren will.
Die Sache mit der "verkappten HS namens Gesamtschule" an manchen Orten ist ja leider kein Geheimnis.
und - wenn es so eine Variante wäre - ob die dann anwesenden Mitschüler so viel angenehmer wären...?Genau das frage ich mich auch.
Die Grundschullehrerin hat eindeutig davon abgeraten, sie auf die Realschule zu schicken, da sie da unterfordert sei. Zur Gesamtschule hier konnte sie nichts sagen.
Wir waren an allen möglichen Tagen der offenen Tür und hatten von allen Schulen (Gesamtschulen, Gymnasium) einen guten Eindruck.
Aber wie aussagekräftig ist das? Meine Schule hinterlässt am Tag der offenen Tür auch immer einen tollen Eindruck, aber im Endeffekt wissen nur wenige, was das für ein Saftladen ist und wie unglücklich die KuK unter der SL sind.
Wir haben auch Freunde gefragt, die ihre Kinder an diesen Schulen haben - da hört man unterschiedliche Dinge. Insgesamt sind aber alle sehr zufrieden, mit allen Schulen, die für uns in Frage kommen. -
wenn dein kind (nicht du!) leistungsorientierung als belastend erlebt, dann würde ich vom gym abraten.
sonst: kann dein kind gut abstrahieren? ist es gut im problemlösenden denken? transferleistungen? wenn ja --> gym. wenn nein --> andere schulform.
zudem würde ich daran arbeiten, dass dein kind die reaktionen anderer nicht so wichtig nimmt. ob anna nun drunter leidet, dass sie eine 2- hat oder nicht, ist erstmal annas problem bzw. ein anlass, anna ggf. zu trösten, aber doch nicht wirklich relvant für die reaktion deines kindes auf seine eigene zensur.
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Nun meine Frage: Hat die Entscheidung, ob Gymnasium oder Gesamtschule, einen Einfluss auf das Vorhaben, sie studieren zu lassen?
Ah, man lässt sie studieren. So, wie man einen Drachen steigen lässt. Auf beiden Schulen kann man die allgemeine Hochschulreife erwerben. Dait kann man prinzipiell studieren (bzw. man kann jemanden, der die hat, studieren lassen). An der Gesamtschule kann man vorher mit einem anderen Abschluss abspringen (bzw. abspringen lassen), falls man nicht studieren möchte (bzw. nicht zum Studieren geschickt werden soll). Der Rest hängt von der weiteren Karriereplanung ür eure Tochter ab, z.B. welches Studienfach ihr für sie ausgesucht habt. Gibt es da einen NC? Oder wonach suchen die Unis, die ihr auswählt, die Studierenden aus?
Wie wäre es damit, die Schule auszusuchen, aif der das Kond vermutlich gut klarkommt? Und dann weiter zu sehen, ob und welchen Abschluss sie bekommt, und sie dann das beste daraus machen zu lassen?
Es mag für manche eine "doofe" Frage sein
In der Tat.
PS: Eine Musterlösung gibt es eh nicht. Man muss mit dem Risiko leben, dass man hinterher feststellt, dassman nicht die beste Wahl getroffen hat.
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ein bisschen liest sich das für mich wie "wasch mich, aber mach mich nicht nass"
Schlecht organisierte SL und ebensolche Kollegen gibt es an jeder Schulart.
Deine Tochter hat ihre GS-Zeit nicht in schöner Erinnerung, aber hey, jetzt steht ein Wechsel an und damit ein Neuanfang.
In der GS-Klasse gab es Kinder, die wegen einer 2 weinten?
Das werden sie nicht mehr lange durchhalten können, einfach weil das mit zunehmendem Alter uncool ist.
Und wer weiß überhaupt, ob die alle in dieselbe Klasse kämen wie deine Tochter.Leistungsorientiert ist Schule nun mal, das ist systemimmanent.
Wenn du befürchtest, deine Tochter langweilt sich an der Real- oder Gesamtschule, dann melde sie am Gymnasium an.
Leistung oder Langeweile, dazwischen wird es nicht viel geben.Wobei ich felsenfest davon ausgehe, dass weder das eine noch das andere eintreten wird
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Vor dem Abi kommen ja erstmal neun lange Schuljahre, in denen sich ständig tiefgreifend etwas ändert.
ich möchte es ihr gönnen, auch mal nicht so ehrgeizige Kinder in ihrer Klasse zu haben, das ist an der Grundschule wirklich abartig, da geht es nur um Leistung und gute Noten.
Die vierte Klasse scheint mancherorts die abartigste der ganzen Schulzeit zu sein. Im Gymnasium relativiert sich das schnell, da logischerweise die Mehrzahl der vormals Guten bald im Mittelfeld sind. Da kühlt sich der Elternehrgeiz schon langsam ab. Und dann schlägt die Pubertät zu...
Sie hat Gymnasialempfehlung und gute Noten. Also wo ist das Problem? Vermutlich wird sie auch am Gymnasium viele Klassenkameraden haben, die beides nicht haben. So ist das jedenfalls bei uns.
Ich würde schauen, wo ihre Freunde hingehen, wo der Schulweg kurz ist, wo die Lehrer gut geerdet sind, wo sie sich wohl fühlt. Komische Kinder gibt's echt überall.
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wenn dein kind (nicht du!) leistungsorientierung als belastend erlebt, dann würde ich vom gym abraten.
sonst: kann dein kind gut abstrahieren? ist es gut im problemlösenden denken? transferleistungen? wenn ja --> gym. wenn nein --> andere schulform.
zudem würde ich daran arbeiten, dass dein kind die reaktionen anderer nicht so wichtig nimmt. ob anna nun drunter leidet, dass sie eine 2- hat oder nicht, ist erstmal annas problem bzw. ein anlass, anna ggf. zu trösten, aber doch nicht wirklich relvant für die reaktion deines kindes auf seine eigene zensur.
Oft stellt sich natürlich auch am Gymnasium raus, dass die Anna plötzlich auch mal 3en und 4en bekommt. Da verstummt das Gerede auch mal ganz schnell.
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Meine Kinder haben sich in der weiterführenden Schule völlig neu orientiert und andere Freundschaften gefunden, obwohl einige Mitschüler und sogar Freunde aus der Grundschule mit in der Klasse waren. Das war nicht so geplant, es kam von selbst, weil auf einmal die Auswahl an passenderen Freunden größer/anders/weiter war.
Diese später geknüpften Freundschaften halten bisher viel länger. Wenn welche wegen einer 2+ weinen, ist das deren Problem. Davon darf man sich nicht beeindrucken lassen. Also ich würde die Schulwahl doch nicht von so etwas beeinflussen lassen. Du weißt auch nie, wie es in der neuen Klasse sein wird. Kann auch anders "spezielle" Mitschüler geben.Oh, ich hatte die Frage nicht ganz korrekt im Kopf. Die Leistungsorientierung der anderen wäre mir wurscht.
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Nun hat sie die Gymnasialempfehlung bekommen, gutes Zeugnis, und wahrscheinlich käme sie auf einem Gymnasium auch klar.Ganz klar Gym.!
Auf der Gesamtschule der Einäugige unter den Blinden sein hat auch seinen Preis, wenn das Kind später studieren wird.
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Vor 2 Jahren war ich ungefähr da, wo du bist. Irgendwo findet man meinen alten Thread wahrscheinlich noch.
Wir haben uns für die Gesamtschule entschieden. Meine Tochter (hat aber einen I-Status Körperbehinderung) fühlt sich pudelwohl. Sie gehört zur Leistungsspitze und macht hoffentlich das Abitur. Ob sie dann studiert, wird man dann sehen.
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Auf der Gesamtschule der Einäugige unter den Blinden sein hat auch seinen Preis, wenn das Kind später studieren wird.
Was meinst du damit?
Meine Befürchtung auf der Gesamtschule ist, dass vor allem in den höheren Klassen einfach nicht so gearbeitet wird wie auf dem Gymnasium, z.B. im Umgang mit Texten, analytisches Denken etc. Falls sie wirklich Abi macht und falls sie studieren möchte, hat sie dann im Studium ggf. Nachteile den anderen gegenüber? Hängt das wirklich so stark von der Schule ab, wie das unterrichtet wird? Kann man die Frage also nicht pauschal beantworten? Soweit ich weiß, gibt es auch auf der Gesamtschule das Zentralabitur. Und darauf muss ja vorbereitet werden ... Ist die Oberstufe auf der Gesamtschule ähnlich wie die auf dem Gymnasium? Falls nicht - was für Auswirkungen hat das, falls das Kind wirklich studieren möchte?
Das ist eigentlich mein einziger Gedanke. Motiviert ist meine Tochter eigentlich immer, zumindest jetzt in der Grundschule, sie interessiert sich für alle Fächer und ist sehr wissbegierig. Sie kommt mit anderen Kindern gut klar und findet i.d.Regel schnell Anschluss. Auch, wenn es auf der Gesamtschule vielleicht erst mal einfach für sie ist, ich denke nicht, dass sie unterfordert sein wird. Das spräche für die Gesamtschule.
Ich glaube, dass sie auch auf dem Gymnasium gut klar käme, allerdings ist da die 3 in Mathe - hier kann ich aber auch nicht einschätzen, inwieweit das gegen das Gymnasium spräche. -
https://m.tagesspiegel.de/wiss…%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
In der unteren Hälfte steht, dass Schüler, die nicht klassisch vom Gymnasium kommen, eine erkennbar höhere Studienabbrecherquote haben. Ich selbst würde mein Kind mit Gymnasialempfehlung und guten Noten nicht auf die Gesamtschule vor Ort schicken.
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Was meinst du damit?
Meine Befürchtung auf der Gesamtschule ist, dass vor allem in den höheren Klassen einfach nicht so gearbeitet wird wie auf dem Gymnasium, z.B. im Umgang mit Texten, analytisches Denken etc. Falls sie wirklich Abi macht und falls sie studieren möchte, hat sie dann im Studium ggf. Nachteile den anderen gegenüber?Genau das meinte ich damit.
Ist die Oberstufe auf der Gesamtschule ähnlich wie die auf dem Gymnasium? Falls nicht - was für Auswirkungen hat das, falls das Kind wirklich studieren möchte?
Ich erlebe täglich, wie Schüler mit Abitur in Klassen mit Haupt- u. Realschülern sehr unterfordert sind (trotz Binnendifferenzierung).
Häufig habe ich schon erlebt, wie Schüler ihre Arbeitshaltung nach unten anpassen und einen m.E. nach viel schlechteren Abschluss machen, als sie könnten, weil sie ja schon die ganze Zeit Klassenbeste waren - eben unter Real- und Hauptschülern.
Nach dem was Du geschrieben hast, hätte Deine Tochter doch überhaupt kein Problem mit dem Gym.! Sie hat die Empfehlung, ein gutes Zeugnis, kommt mit anderen Kinder gut klar, lernt gerne, ... Was denn noch?
Für mich gab es hier noch kein einziges Argument, warum sie auf die Gesamtschule gehen sollte, statt auf's Gymnasium.
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ne 3 in Mathe, der Rest besser?
Ein Gymnasium in der Nähe, das ihr zusagt (auch auf sowas wie AGs achten)?
Wieso fragst du?Und - man kann es nicht generalisieren. Aber du bist in NRW. Und gerade in unseren Ballungsgebieten sind viele Gesamtschulen nur noch "hübscher bezeichnete Resterampen". Nicht alle, aber leider viele.
Gibt keine "Patentlösung". -
Ich habe meinen Sohn mit Realschulempfehlung aufs Gymnasium gehen lassen. Weil ER unbedingt wollte. Mit ner 3 in Mathe. Er ist jetzt in der 11. und wie es aussieht macht er das beste Abi aller Familienmitglieder (was nicht sooo viel heißen mag, aber immerhin).
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