Terminplanung rund um den Stundenplan

  • Hat man aber gerade an der Stelle nicht.

    Eben, das fehlt. Organisatorische Mängel, die einzelne ausbaden müssen.

    Also wenn Chef Euch abends um 22 Uhr anruft

    Wenn bei mir jemand um 22 Uhr anruft, kann er Glück haben, dass er noch etwas auf den Anrufbenatworter sprechen darf. Einen humanoiden Gesprächswartner darf er aber nicht erwarten. Ich weiß aber gar nicht, wie jemadn bei mir anrufen sollte, dem ich meine Telefonnummer gar nicht gegeben habe.

  • Hier hat bisher keiner gesagt, dass er auch so einen Plan hat.

    Bei uns gibt es mehrere Kollegen mit solchen Plänen.


    Gnerell kommt dann noch dazu, daß wir Bezirks- und sogar Landesfachklassen haben. Es gibt für diese Azubis also nur eine Schule im ganzen Bezirk (Düsseldorf, Köln, Münster, Arnsberg, Detmold, ...) bzw. gar nur eine Schule in ganz NRW. Die Azubis kommen also mitunter auch aus ganz NRW morgens mit Dienstwagen vom Ausbildungsbetrieb oder sind gar im Blockunterricht für 6 Wochen im Halbjahr (=Internatsbetrieb) da. In den Berufen gibt es einfach so wenige Azubis, daß es anders nicht geht. Entsprechend klein ist da dann natürlich auch der Arbeitsmarkt bei den Kollegen.


    In ganz seltenen Berufen gibt es ja nicht umsonst Bundesfachklassen. Da gibt es dann in ganz Deutschland nur eine Berufsschule, die diese Berufe ausbilden können. So müssen z.B. die Steinmetze alle nach Mainz und die Hörgeräteakustiker alle nach Flensburg.


    Das ist halt genau das Gegenteil von einer Grundschule, wo alle Kollegen praktisch alles unterrichten können und wo man einfach zur nächsten Grundschule 3km weiter wechseln kann, weil es da genauso läuft wie an allen anderen Grundschulen.


    Jedenfalls bekomme ich immer nur ein müdes Lächeln, wenn einer der Vollzeitschüler fragt, ob ich den Unterricht 5 Minuten eher beenden könne, weil er sonst 20 Minuten auf den nächsten Bus warten muß. Im Vergleich zu dem, was wir den Azubis zumuten, ist das Kindergarten.

  • Entsprechend klein ist da dann natürlich auch der Arbeitsmarkt bei den Kollegen.

    Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte, der SL täte gut daran, die Exoten in seinem Team sorgsam zu behandeln (sollte mn mit seinen Mitarebietern eh machen).


    Auf der anderen Seite halte ich es für keien gute Idee, auf allen Hochzeiten tanzen zu wollen. Wenn man schon den Klecks mit Landesfachklassen an der Hacke hat, braucht man dann wirklich noch ein Abendgymnasium? Wer will sich da denn welches Denkmal setzen?


    Und ansonsten gilt die Wald-Regel. Wenn man so behandelt wird, wie es bei euch an der Schule üblich sein sollte, muss man auch nicht zu allen und zu allem lieb sein. Insbesondere wenn der Unterricht auf Grund seiner Verteilung eine überdurchschnittliche Belastung darstellt, muss man an anderer Stelle sparen. D.h. außerunterrichtlich kann man wohl nicht mehr viel machen. Wenn der SL seiner Fürsorgepflicht nicht nachkommt, muss man sich um so mehr um sich selbst kümmern. Druck dir "Nein" aufs T-Shirt. Dann musste nur noch drauf zeigen, wenn jemand etwas von dir will.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • dass damit legislative Aufgaben an die Judikative übergeben werden und das Gesetz von sich aus nicht mehr eindeutig ist.

    Nicht mehr? Äh, nein, es war von vorherein nicht eindeutig, das erfordert ja die Interpretation durch die Judikative. Außerdem ist das nicht das Problem des Betroffenen. Im Gegenteil führt en Verfahren zur Klärung, was denn nun gemeint ist, vielleicht dazu, dass die Legislative noch mal drüber nachdenkt, was sie denn eigentlich mit dem Gesetz beachsichtigt und schreibt das nochmal ordentlich auf. Vielleicht fällt ihr dann auf, dass Lehrer den gleichen biologischen Einschränkungen unterliegen wie normale Menschen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Klar, gibt es Bezirks-, Landes- und Bundesfachklassen. Es gibt auch Exotische Berufe. Ich durfte neulich einen Lehrer kennenlernen, der die Brauer unterrichtet. Toll. Interessant. Wetten, dass der nicht so einen Plan hat wie Du? Wir haben auch eine Bezirksfachklasse. Ist sogar meine. Und erst seit ich vor 3 Jahren einen Kollegen dazubekam war ich an unserem BK die einige, die in dem Beruf unterrichten konnte. Habe also an unserem BK alles für diesen einen Beruf auffangen müssen. Und gerade deshalb hatte ich einen schönen Plan. Mit mir wollte man es sich nicht verscherzen.


    So richtig weiß ich auch nicht, was Du von uns hören willst. Ich hab das Gefühl, als fändest Du immer massenhaft Ausreden, warum das so sein muss bei Euch. Denn trotz dieser Umstände ist es ja jetzt nicht so, als müsstest Du das alleine auffangen und als wäre es dann nicht möglich, dass alle nur einen Tag leiden müssen. Du bist ja jetzt nicht grad derjenige, der exotische Fächer hat. Und Du bist bestimmt auch nicht der einzige an Deinem BK mit Deinen Fächern.


    Wenn Du aber insgeheim denkst, dass es an Eurem BK so besonders ist, dass es diesen Plan rechtfertigt, dann hat man natürlich auch wenig Verhandlungsmasse.


    Bei uns gibt es mehrere Kollegen mit solchen Plänen.

    Dann liegt es an Eurem Planer. HIER im Forum, wo ja viele aus dem BK mitschreiben, hat sich bisher keiner gemeldet mir:" Hier, ich hab auch so einen beschissenen Plan." Im Gegenteil. Die meisten sagten, dass es solche Pläne mal gab, dann aber nach Rückfragen und Intervenieren auch anders ging.

  • Wenn Du aber insgeheim denkst, dass es an Eurem BK so besonders ist, dass es diesen Plan rechtfertigt,

    ..., wäre dieser Thread überflüssig. Wenn man vor Ort nichts machen kann, können wir das hier auch nicht.


    Und ansonsten: Wenn normale Verhandlungen mit Stundenplaner und Schulleitung nichts bringen, muss man halt das grobe Besteck auspacken.

  • Wg. Bezirks- u. Landesfachklassen und Stundenplänen;


    Sind diese Klassen bei Euch so in die Stundenpläne integriert (über Blockschienen etc.), dass die An- und Abwesenheit dieser Klassen keinen (großen) unterschied macht, oder macht es einen riesen Unterschied (z.B. viele Hohlstunden)?

  • So, seit einer Woche will ich diesen Thread lesen, der leider immer länger wurde. Jetzt habe ich es mal geschafft. Hier meine 2cents zu den verschiedenen Aspekten:

    Generell würde ich also nicht davon ausgehen, dass der Stundenplaner jetzt etwas sagen kann bzw. die generelle Notwendigkeit aus Sicht der Schule existiert, auf die Hobbys der Lehrer Rücksicht zu nehmen. (Und wenn man die Stress-Situation, in der man sich wegen des Konfliktes zwischen Beruf und Hobby befindet, nicht aushält (wie MrsPace), würde ich mir ein weniger stressendes, termingebundenes Hobby suchen. Oder einen anderen Beruf, in dem ich Zeit für mein Hobby habe. Eine Krankschreibung, weil mir der Stundenplan nicht passt, ist da aber keine Lösung.)

    Rein juristisch mag das so sein. Ich würde aber jedem Schulleiter dringend dazu raten, die Bedürfnisse der Kollegen ernst zu nehmen - auch der Kollegen ohne Familie. Wer von seinem Kollegium Einsatz und Engagement auch über den Dienst nach Vorschrift hinaus erwartet, muss auch dem Einzelnen entgegen kommen. Deshalb erwarte ich von meinem Schulleiter auch ein offenes Ohr, wenn ich mal aufgrund einer privaten Verpflichtung Stunden verschieben oder sogar ausfallen lassen möchte. Die Betonung liegt auf "mal". Dafür bin ich halt dann auch "mal" bereit, deutlich mehr zu tun als ich müsste.
    Generell finde ich, dass natürlich Teilzeitkräfte zuerst berücksichtigt werden müssen, die "zahlen" ja quasi dafür. Dann Kollegen mit familiären Verpflichtungen. Dann hört die Liste aber halt nicht auf, sondern dann kommen auch die alleinstehenden Kollegen. Das fällt für mich - und für meinen Chef übrigens auch - unter "Fürsorgepflicht". Also ja, wenn Plattypus jetzt zum Chef geht und fragt, ob es irgendwie möglich ist, seinen Einsatz so zu organisieren, dass er im Schuljahr 2020/2021 dienstagabends zum Schützenverein gehen kann, dann erwarte ich, dass der Schulleiter da zumindest mal drüber nachdenkt - und ihm evtl. genau erklärt, warum das leider nicht geht, welches andere Angebot er ihm aber machen kann. Ein Schulleiter, dem die Bedürfnisse seiner Belegschaft zu egal für dafür sind (- und damit meine ich nicht dich, Frosch); ist an seiner Position völlig fehl am Platz.


    Da ich allerdings weiß, dass das Herstellen eines Stundenplans (im Gegensatz zur scheinbar landläufigen Meinung hier) kein Kinderspiel ist, denke ich nicht, dass der Planer unfähig oder ein A... ist (wie einige hier schreiben) oder das es Willkür ist, sondern dass es halt die unschöne berufliche Realität ist.

    "Es jibt sone und solche, und dann jibt es noch janz andre, aba dit sind die Schlimmstn." - als PR erlebt man so einiges, auch wenn es um Stundenpläne geht. Und da gibt es durchaus diejenigen, die halt mal Untis durchlaufen lassen und dann hat sich die Sache. Und es gibt diejenigen, die sich stundenlang Mühe machen, die Parameter vorher zu perfektionieren und die Pläne danach zu optimieren. Es gibt solche, die aus den Wunschlisten der Kollegen wiederum eigene Listen anfertigen und es gibt die, die Wunschlisten in irgendeine Ecke legen, wo sie dann Wochen später immer noch liegen. Und bei den allermeisten, die ich bisher kennengelernt habe, kommt als erste Antwort IMMER "Ging nich' anners...", aber wenn man dann mal ein wenig nervt und stresst macht, geht es doch anders.

    Ich würde auch mal nach Grundsätzen der Stundenverteilung suchen.

    Das gehört zu den besten Tipps in diesem Thread überhaupt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass gerade in NRW die Gesamtkonferenz nämlich wirklich über Grundsätze der Stundenplangestaltung abstimmen kann. Da würde ich doch so bald wie möglich einen Antrag stellen. Oder noch besser, den Lehrerrat an Bord holen, eine PV durchführen und so einen Antrag schon mal argumentativ durchsetzen, damit der Beschluss in der GeKo nur noch Formsache ist und der Schulleiter nicht mit irgendwelchen Pseudoargumenten noch dagegen hält.

    und mich mit "Fürsorgepflicht", Wünsche an den Stundenplaner und so nicht zufrieden gebe sondern es auf jeden Fall gerichtsfest haben will

    Ich verstehe schon, was du willst, aber nur der Vollständigkeit halber: Die Fürsorgepflicht ist nicht irgendein vages Ideal (- ein "unicorn" im Brexit-Sprech), sondern in §45 des Beamtstatusgesetzes festgeschrieben. Darauf kannst du dich schon berufen.

    Ich befürchte wirklich, solange dein Schulleiter, etc. nicht mitspielen, kannst du da nicht viel machen.

    Ach, man kann als Kollege schon eingiges machen. Remonstration; Überlastungsanzeige; Anträge in der GeKo; Dienstaufsichtsbeschwerde. Wie erfolgreich das alles ist, kann keiner sagen, aber auf jeden Fall kann man so die vielen Freistunden, die man an der Schule verbringt, gut füllen. Und vielleicht geht es dem Schulleiter irgendwann so auf die Nerven, dass er beschließt, dass dem Kollegen Plattypus zu viel Leerlauf gar nicht so gut tut. ;)

    Dann müssen sie aber auch mit den Folgen davon klarkommen, also total übermüdete Kollegen, die vor der Klasse stehen.

    Jetzt aber im Ernst: DAS ist nun wirklich ein Grund für eine Überlastungsanzeige. Spätestens, seitdem du im Unterricht eingepennt bist, wie du hier immer mal wieder gerne erzählst. Da bist du sogar verpflichtet, eine zu schreiben, um die abzusochern. Die anderen Punkte oben waren so halb ernst gemeint, aber die Überlastungsanzeige hätte ich an deiner Stelle längst geschrieben.

    oder Euch per Beschluß auffordert abends um 21 Uhr noch einmal auf der Schulwebseite oder im eMail-Postfach zu gucken, ob es Änderungen für den nächsten Tag gibt

    Völlig blödsinniger Beschluss. Dagegen würde ich gleich den nächsten Antrag formulieren. Wieso habt ihr denn sowas überhaupt beschlossen?

    verzeih, aber seit ich selbst Schulleiter bin, messe ich der Bedeutung von Schulleiteraussagen noch weniger Bedeutung bei als bisher (das meint jetzt nicht Dich, sondern den von Plattyplus)... Im Zweifelsfall erzählt man halt irgendeinen Seich, wie man das hier unten nennt, um den maulenden Kollegen ruhigzustellen. Das Schöne bei Lehrern ist halt, dass sie von rechtlichen Dingen meist so erfrischend wenig Ahnung haben.

    Das bestätigt genau meine Wahrnehmung. Umso bedröppelter schauen solche Schulleiter, wenn man dann im Gespräch den tatäschlichen Erlass im Wortlaut aus der Tasche zieht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ein Schulleiter, dem die Bedürfnisse seiner Belegschaft zu egal für dafür sind (- und damit meine ich nicht dich, Frosch); ist an seiner Position völlig fehl am Platz.

    Danke erstmal. ;) Und: ich gebe dir recht, das ist so.
    Wenn ich pattyplus jetzt richtig verstanden habe, steht er bei sich an der Schule aber am Ende der Kette. Sie sind zu zweit im Themenbereich, bei der Kollegin scheinen familiäre Gründe gegen das Arbeiten am Abend zu sprechen. Und gegen das Arbeiten am Morgen. (Liest sich so.) Was ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen kann: warum müssen seine Stunden dann zwangsweise am frühen Morgen liegen - ginge das nicht auch später?


    kl. gr. frosch.

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