Liebe Leserinnen* und Leser,
dieser Beitrag entspringt meiner Hoffnung auf hilfreiche Ratschläge!
Vielleicht war jemand bereits in einer ähnlichen Situation oder ist bezüglich der Möglichkeiten im Rahmen des „auf Probe verbeamteten“ Arbeitsverhältnis up to date? Leider weiß ich nicht genau, wie ich mich auf mein nächstes Gespräch mit meinem Dienstherren am Besten vorbereiten soll!
Ich bin Förderschullehrerin,seit knapp einem Jahr auf Probezeit verbeamtet und arbeite im Sinne der Umsetzung von Inklusion, zugehörig zu einem sonderpädagogischen Beratungs- und Förderzentrum ( bezeichne ich auch als meinen Hauptarbeitgeber/Dienstherren) an einer hessischen Gesamtschule. Die Arbeit an der Gesamtschule gefällt mir gut, auch wenn die Inklusion eine Herausforderung bleibt. Inklusion an sich darf und soll gern an anderer Stelle eingehender diskutiert werden, ich möchte jedoch zwei meiner subjektiven Ansichten dazu allem voranstellen. Inklusiv zu arbeiten bedeutet einen Abschied von und eine Einbuße an vielen Gegebenheiten, die das Unterrichten an einer Förderschule zu bieten hätten. Im Streben nach einer sozial gerechteren Gesellschaft und einer besseren Zukunft vieler Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf nehme ich die Abwendung von meinem ursprünglich studierten Berufsbild jedoch gerne hin und stelle mich den Kämpfen.
Anliegen dieses Beitrags ist meine Unzufriedenheit mit meinem Hauptarbeitgeber, also dem BFZ. Leider erschweren mir dessen Ansprüche und Forderungen, meinem eigentlichen Tagesgeschäft zu meiner vollen Zufriedenheit nachgehen zu können. Diese Umstände möchte ich ungern noch genauer erläutern. Auch andere bei meinem Hauptarbeitgeber auf meinem Fachgebiet beschäftigte Lehrkräfte empfinden genannte Ansprüche und Forderungen als problematisch, wir haben das bereits mehrfach der Leitung gegenüber thematisiert - leider ohne Erfolg (was auch der Struktur unseres BFZs und dem Fakt geschuldet ist, dass mein Fachgebiet eben nur durch eine ganz kleine Gruppe der großen Belegschaft repräsentiert wird). Mein Problem steht also in Zusammenhang mit meinem Hauptarbeitgeber und ich sehe keine realistische Chance auf eine Verbesserung der Lage. Langfristig werde ich jedenfalls den Forderungen meines Hauptarbeitgebers nicht nachkommen können,ohne das dies auf Kosten meines Tagesgeschäfts an der Schule ginge.
Mein Dilemma ist nun, einerseits bin ich gerne an der mir zugewiesenen Schule, andererseits weiß ich, dass von anderen Hauptarbeitgebern Beschäftigte meine Probleme schlichtweg nicht haben. Ich bin nicht motiviert, mich dauerhaft bei meinem Hauptarbeitgeber für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen, noch möchte ich mir durch die Nichterfüllung unmöglicher Forderungen Ärger einhandeln. Es widerstrebt mir, mich mit den Besonderheiten meines Hauptarbeitgebers zu arrangieren, wenn es woanders auch anders, gut oder gar besser läuft. Mag sein, dass es aus der Perspektive meines Hauptarbeitgebers dann so aussieht, das ich schlichtweg nicht in der Lage bin, all seinen Anforderungen zu entsprechen, das vielleicht beste Konzept verkenne und verweigere, auch diese Sicht hat ihre Berechtigung. Zugegeben: einfacher scheint mir, mich nach anderen Hauptarbeitgebern umzusehen, nur der Gedanke daran fühlt sich so an als würde ich in einer Beziehung untreu und meine rechtliche Lage ist mir auch nicht ganz klar...
Nun ist mein Hauptarbeitgeber ja mein Dienstherr, der mich auf Probe verbeamtet hat, somit steht thematisch bald meine Verbeamtung auf Lebenszeit im Raum und ich habe keinen Plan, wie ich aus dieser Nummer wieder rauskommen kann.
Welche legitimen Möglichkeiten habe ich in meiner Position nun? Und wie kann ich meinem Hauptarbeitgeber vermitteln, dass ich mich unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen nun doch nicht mehr auf Lebenszeit verbeamten lassen möchte? Darf ich mich denn nach einem neuen Dienstherren umsehen? Mich bei einem anderen möglichen Dienstherren nach oder ohne Absprache mit meinem aktuellen Dienstherren...bewerben und vorstellen? Könnte es passieren, dass mein Hauptarbeitgeber mir dann den aktuellen Probezeitstatus abspricht? Wie kann ich geschickt vorgehen?
Ich bin für jede Hilfe dankbar.
*Bitte verzeiht die Wahl der einfachsten Schreibform und mögliche Rechtschreibfehler.