Die erste Klassenfahrt als Mama - Tipps erbeten

  • Das habe ich auch schon irgendwo gelesen. 1/3 Grundschullehrer, 1/3 Lehrer von fremden Schulformen, 1/3 Quereinsteiger.

    Genau, stand sogar eben deutschlandweit in der Zeitung: https://www.tagesspiegel.de/th…reinsteiger/20901056.html
    https://www.tagesspiegel.de/be…-brennpunkt/21089312.html z.B.


    Und was da ja noch gar nicht mit drin ist wirklich, ist die Zahl der PKB Kräfte, die eben gar keine Ausbildung brauchen und keine bekommen. Wie gesagt als Student irgendeiner Fachrichtung im 1. FS zu sein reicht, um als PKB arbeiten zu dürfen!


    Und doch, irgendwann bekommen die Quereinsteiger auch etwas pädagogische Ausbildung (also aktuell ist fachlich da viel mehr Wert auf Mathe und Deutsch gelegt), aber solange sie auf die Ausbildungsplätze warten, unterrichten sie schon mal munter drauf los. Bei uns vorzugsweise als Klassenlehrer mit voller Stelle.

  • aber solange sie auf die Ausbildungsplätze warten, unterrichten sie schon mal munter drauf los. Bei uns vorzugsweise als Klassenlehrer mit voller Stelle.

    Quereinsteiger-Programme sind immer mit heißer Nadel gestrickt. Sie gibt es ja nur, weil es vorher keine Personalplanung gab. Da kommt dann sowas bei 'raus.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Quereinsteiger-Programme sind immer mit heißer Nadel gestrickt. Sie gibt es ja nur, weil es vorher keine Personalplanung gab. Da kommt dann sowas bei 'raus.

    Stimmt. Und es zeigt auch, wie gut unsere Arbeitsbedingungen und Bezahlung im Vergleich zu vielen anderen akademischen Berufen sind, sonst würden sich nicht so viele Leute plötzlich fürs Lehrerdasein begeistern :flieh:

  • Stimmt. Und es zeigt auch, wie gut unsere Arbeitsbedingungen und Bezahlung im Vergleich zu vielen anderen akademischen Berufen sind, sonst würden sich nicht so viele Leute plötzlich fürs Lehrerdasein begeistern :flieh:

    Oder ist es nicht eher so, dass unser Beruf die letzte Wahl ist, weil man sonst nichts findet? Ich bin schließlich auch nur Lehrer, weil ich als Historiker und Literaturwissenschaftler meine Brötchen nicht mehr als Möbellieferant und -monteur verdienen wollte. Es ist ein inordnunger Beruf, aber Lehrer müsste ich auch nicht unbedingt sein...

  • Als Vollzeitkraft bekommt man Vollzeit bezahlt, nicht mehr nicht weniger. Als Teilzeitkraft muss man durchaus dafür kämpfen, den Mehraufwand bis zum vollen Deputat als Freizeitausgleich zu bekommen, erst nachrangig ist eine zusätzliche Vergütung vorgesehen (ich kenne bisher niemanden, der das ausgezahlt bekommen hat).

    Echt? Ging bei mir und meinen Kolleginnen problemlos, dass wir für die Zeit mehr Knete bekommen haben.


    :schreien: Eltern? :sterne: Und die Sozialarbeiterin hat auch keine Stunden für Klassenfahrten. Wenn Sie jedes Jahr (mehrfach) mit muss, ist es schon ganz schön altruistisch und nicht selbstverständlich.

    Unsere beiden Sozailarbeiter (sitzen beide auf Lehrerstellen und unterrichten auch) tun dies tatsächlich. Dem einen macht das so viel Spaß, dass er das sogar freiwillig macht. Zweimal im Jahr ist er mindestens für eine Woche weg. Ich find's aber schon etwas gerechtfertigt, denn er unterrichtet nur Sport bei uns und er hat nie und nimmer so viel Vor- und Nachbereitung wie wir restlichen Lehrer.

  • Unsere beiden Sozailarbeiter (sitzen beide auf Lehrerstellen und unterrichten auch)...

    ...und bekommen auch dasselbe Gehalt?


    Interessant, was in manchen Bundesländern alles möglich ist.

  • ...und bekommen auch dasselbe Gehalt?
    Interessant, was in manchen Bundesländern alles möglich ist.

    Ich denke, dass dem so ist. Das liegt aber bestimmt auch wieder daran, dass wir eine Förderschule sind und einen Ganztag haben. Ich habe auch schon gehört, dass sie an den regionalen Beratungs- und Förderzentren andere Berufsbilder (Logopäden, Ergotherapeuten) einstellen, weil sie die Lehrerstellen nicht besetzen können und das auch irgendwie Sinn ergibt in der täglichen Arbeit.
    Eine unserer Sozialarbeiterinnen kann Gebärdensprache und das findet man nicht so häufig. Sie hat auch innerhalb der Schule einiges angestoßen und durchgeführt - Praxistag (Förderschule Lernen), Schülerfirma, zwei Filmprojekte, die uns Preise eingebracht haben (eine ganz neue Lehrküche!) usw.

  • Ich denke, dass dem so ist. Das liegt aber bestimmt auch wieder daran, dass wir eine Förderschule sind und einen Ganztag haben. Ich habe auch schon gehört, dass sie an den regionalen Beratungs- und Förderzentren andere Berufsbilder (Logopäden, Ergotherapeuten) einstellen, weil sie die Lehrerstellen nicht besetzen können und das auch irgendwie Sinn ergibt in der täglichen Arbeit.Eine unserer Sozialarbeiterinnen kann Gebärdensprache und das findet man nicht so häufig. Sie hat auch innerhalb der Schule einiges angestoßen und durchgeführt - Praxistag (Förderschule Lernen), Schülerfirma, zwei Filmprojekte, die uns Preise eingebracht haben (eine ganz neue Lehrküche!) usw.

    ??? Den Zusammenhang verstehe ich nun nicht. An anderer Stelle pochst du auf deine Kompetenzen als Förderschullehrer im Vergleich zur Inklusion, hier reicht dir das Beherrschen der Gebärdensprache und Planen schöner Projekte?


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Soz.päd. eine Lehrerstelle besetzen und selbst wenn (um den Bogen wieder zu spannen) natürlich würden auch sie in ihrer Freizeit gratis mitfahren. Selbst wenn dein Kollege das jetzt gerade mal gerne macht, daraus kann man doch nichts für die Allgemeinheit ableiten.

  • ??? Den Zusammenhang verstehe ich nun nicht. An anderer Stelle pochst du auf deine Kompetenzen als Förderschullehrer im Vergleich zur Inklusion, hier reicht dir das Beherrschen der Gebärdensprache und Planen schöner Projekte?
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Soz.päd. eine Lehrerstelle besetzen und selbst wenn (um den Bogen wieder zu spannen) natürlich würden auch sie in ihrer Freizeit gratis mitfahren. Selbst wenn dein Kollege das jetzt gerade mal gerne macht, daraus kann man doch nichts für die Allgemeinheit ableiten.

    Wir können uns die Leute aber nun mal nicht backen. Förderschullehrer wachsen nicht auf Bäumen und die für unseren Bereich (mit Gebärdensprachkompetenz) oder bestimmte Fächer schon mal gleich gar nicht, aber irrgendwer muss den Unterricht machen. So kommt es, dass wir für bestimmte Bereiche wie Hauswirtschaft, Arbeitslehre, Musik und Sport auf Leute ohne eine spezifische Ausbildung als Förderschullehrer zurückgreifen müssen. Für Chemie haben wir keinen zur Zeit, nicht einmal eine Abordnung für die wenigen Stunden (ein Schultag). Diese Regelschulkollegen sind aber fest bei uns im Haus und haben die Unterstützung des Kollegiums und einen vielfältigen Kontakt zum SuS-Klientel, um sich in den Bereich einzuarbeiten. Das sieht an der Regelschule mit der Einzelinklusion in unserem Bereich noch einmal ganz anders aus. Wie sich dort jemand die nötige Erfahrung aufbauen soll, bleibt mir wohl für immer verborgen.
    Ich kenne die Effekte aus den Klassenkonferenzen, wo ich etwas zu Schwerhörigkeit vortrage und die Lehrer durch Selbstversuche durch müssen. Vorher dachten sie, dass mit den Hörgeräten alles erledigt sei. Dann wird vielen klar, dass alles, was ich ihnen erzählt habe und sie gerade erlebt haben, nur die Spitze des Eisbergs ist. Es ist und bleibt häufig ein Stochern im Nebel von Seiten der Regelschulkollegen, denen es an Erfahrung im Bereich Hören fehlt, und meinerseits, der durch Hospitationen auch nur Momentaufnahmen zu sehen bekommt. Hakt es dann noch in der Kooperation, sieht es ja noch viel schlechter aus. Das erste Halbjahr ist noch nicht rum, aber ich habe schon drei Schulwechsel zu uns in die Wege geleitet. Wir müssen die ganzen Wechsler priorisieren. Einer der drei muss noch bis zu den Sommerferien an der Grunschule aushalten, weil schon zu viele im Schuljahr wechseln und wir nichts mehr groß umstrukturieren können.


    Ich würde auch nicht behaupten, dass es für unsere Sozialpädagogen Pflicht ist, an so vielen Fahrten teilzunehmen. Sie machen es halt.

  • Ich bin schließlich auch nur Lehrer, weil ich als Historiker und Literaturwissenschaftler meine Brötchen nicht mehr als Möbellieferant und -monteur verdienen wollte. Es ist ein inordnunger Beruf, aber Lehrer müsste ich auch nicht unbedingt sein...

    Zitat aus einer Veranstaltung "Berufsfelder für Geisteswissenschaftler", ca. 1996: "Seien Sie sich darüber im Klaren, dass das Lehramt finanziell das Maximum dessen darstellt, das Sie mit Ihrem Studium erreichen können." Stimmt wahrscheinlich für den Einzelfall nicht ganz (ich nehme stark an, dass in dieser gut besuchten Veranstaltung auch einige heutige Professoren saßen), generell aber schon.


    Meine Kinder wissen übrigens, dass ich Ihnen mit Freuden jede Ausbildung finanzieren werde, die ich mir leisten kann... außer einer.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

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