naja, klar ist die erwartungshaltung an lehrer eine andere als an aktenschieber oder -bearbeiter. wir arbeiten mit den kindern der leute. kinder sind meist mit abstand das wichtigste im leben der betreffenden person, von wegen bindung und liebe und dergleichen. natürlich wünsche ich mir da einen liebevollen, wertschätzenden umgang im alltag für das kind durch die beteiligten autoritätspersonen, um nicht zu sagen, ich erwarte das und mache stunk, wenn das nicht so ist. zu recht, das kind ist noch ein kind und kann sich in manchen situationen noch nicht selbst passend positionieren gegenüber lehrern.
insofern halte ich es für sehr erwartbar, dass eltern mit lehrern anders umgehen als mit z.b. mitarbeitern des einwohnermeldeamtes. ich erwarte von den eltern, dass sie mir vertrauen und mich in der schule weitgehend machen lassen und ggf. daheim stützen. da kann ich es schon verstehen, dass sie von mir auch erwarten, mich ggf. (nicht immer, aber eben schon, wenn nötig) so gut ich kann um ihren wicht zu kümmern im rahmen meiner möglichkeiten und aufgaben.
OBAS - desillusioniert, was tun?
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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, worüber wir hier diskutieren. Ich sag ja überhaupt nicht, dass wir Kinder wie Akten oder Autoteile behandeln sollten.
Ich sage nur, dass das Engagement, dass hier gesellschaftlich von denjenigen erwartet wird, die sich beruflich mit den Kindern beschäftigen, eben auch durch Ressourcen gedeckt werden muss. Und solange Lehrer das nicht deutlich machen, sondern von "Berufung" schwadronieren und aus idealistischen Gründen vieles möglich machen, was eigentlich nicht möglich wäre, unterstützt das nur die Erwartungshaltung, dass Lehrer eben so zu handeln haben, weil sie ja "berufen" sind.
Nichts anderes meine ich. Und nichts anderes schreibst du auch, wenn du den "rahmen [d]einer möglichkeiten und aufgaben" als Einschränkung anmerkst. -
...Stell dir vor, du lädst deinen Sachbearbeiter vom Finanzamt zu einem Steuerzahlerstammtisch ein, wo ihr in zwangloser Atmosphäre über Steuertricks plaudern könnt. Wenn der dann sagt, dass er nach Feierabend echt keinen Bock mehr auf das Thema hat, dann wäre keiner entsetzt, dass er sich mit seinem Job nicht identifiziert und es würde ihm auch keiner mangelnde Professionalität vorwerfen.
Wenn du jetzt zum Elternstammtisch eingeladen wirst und sagst, dass du nach Feierabend echt keinen Bock mehr auf Gespräche über Schule oder über die Kinder hast, hat das einen faden Beigeschmack...stimmt, klingt beides absurd!
Vielleicht liegt einfach der riesige Unterschied in der Wahrnehmung darin, dass Unterricht manchesmal 12.45h endet und die Stechuhr im Betrieb je 8 Stunden registriert.
Da gab's doch mal den Witz, in etwa... Fragt auf einer Party ein Arzt einen Rechtsanwalt: "Kennen Sie das auch? ständig werde ich privat um Diagnosen gebeten. Wie gehen Sie mit derlei Anfragen im Privaten um?" Darauf der Anwalt: "Ich stelle Rechnungen aus." Drei Tage später liegt eine Rechnung im Briefkasten des Arztes. "Für meine Beratungsleistungen vom soundsovielten erlaube ich mir..."
Die meisten Menschen denken einfach gar nicht über ihren eigenen Horizont, dafür hat man vermutlich auch zu wenig Erfahrung in anderen Bereichen...
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Weiß eventuell jemand hierzu Rat:
"Wenn ich an meiner Schule nun kündigen würde, könnte es dann Probleme geben, wenn ich irgenwann ins reguläre Referendariat starten wollte?"?
entschuldige, @seica, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass diese obas-Sache rechtlich wenig bis nichts mit den "normalen" Referendaren zu tun hat. Vermute, dass eine fristgerechte Kündigung kein Problem für später darstellt.
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