Bekleidung in der Schule / Regeln / Uniformen

  • Ich wünschte mir, man dürfte Jogginghosen in der Schule verbieten (außer zum Sport). Ich halte das Tragen dieser Teile für eine absolute Unart. Zeitgeist hin oder her. Aber manche Wünsche werden eben nicht erfüllt. Wobei - der Wunsch nach einem Handyverbot ist auch erfüllt worden ;) (war aber natürlich nicht nur mein Wunsch)
    Ich habe die Jogginghosen zumindest meinen eigenen Kindern in der Schule verboten (außer zum Sport).


    Was die sehr knappe Kleidung im Sommer betrifft, so muss ich sagen, dass ich da bei uns eigentlich kaum mal etwas sehe, was Anlass zumindest für ein Gespräch bieten würde. An bauchfrei hat man sich schon gewöhnt, da haben sich schlicht die Sehgewohnheiten schon so weit verändert, dass es als normal empfunden wird.
    Ich wundere mich da eher über die Schüler, die auch im Oktober noch mit kurzer Hose herumlaufen und Anfang Dezember noch mit dünnen Stoffschuhchen... Aber das ist ein anderes Thema.


    Die Schule unseres Sohnes versucht, eine einheitliche Sportkleidung umzusetzen (nicht verpflichtend). Ich würde sagen, dass setzt sich nicht durch. Ich selbst kaufe das auch nicht. So lange wie das nicht verpflichtend ist, sehe ich nicht, warum ich Geld für Kleidung ausgeben soll, wo es auch ein simples T-Shirt etc. tut. Es wird das einheitliche Erscheinungsbild beworben - da fehlt mir persönlich aber (noch?) die entsprechende Identifikation mit der Schule.


    Manchmal wundere ich mich über die Kleidung von einigen Kollegen. Von grünen Haaren bis schlicht geschmacklose Zusammenstellung (ich denke hier z.B. an zu kurze Röcke...) ist alles dabei. Lehrer haben da sehr viele Freiheiten, die es in sehr vielen anderen Berufsgruppen klar NICHT gibt. Nicht direkt anstößig, aber in der Industrie bei (selbst nur gedachtem) Kundenkontakt dürfte man sich das so nicht erlauben.

  • Meiner Erfahrung nach unterscheiden sich die Kleiderordnungen in den Kollegien/Regionen stark voneinander.
    Als ich noch in Hessen war, galt: Die Knie müssen bedeckt sein. Kein BH-Träger darf hervorblitzen. Aber Flip-Flops sind Ok.
    In Sachsen tragen selbst die "erfahrenen" Kollegen Kleider, die knapp über dem Knie enden. Auch leicht transparente Oberteile habe ich schon gesehen. Doch Flip-Flops sind eher selten.

  • Bei mir müssen die Kinder die Kopfbedeckung absetzen. Dies kann ich mit dem Erziehungsauftrag der Schule begründen. Ähnlich wie "Bitte", "Danke" oder "Entschuldigung" ist das eine gängige Konvention. Außerderm kann man Kindern mit Capis schlecht in die Augen sehen.
    Allerdings brachte mich ein Kollege mal zum Nachdenken, der in seinen 20ern bereits eine Glatze bekam und deshalb immer eine Mütze trug. Letztlich ist Mode oft auch Ausdruck der Identität.


    Ansonsten sehe ich wenig Handhabe die Kleidung meiner Schüler zu beeinflussen. Ungewaschene, löchrige Kleidung ist an der Tagesordnung. Bei einem Kind bin ich froh, wenn es mit Socken in die Schule kommt.
    Beim Berufkolleg ist das aber möglicherweise nochmal anders. Zu bestimmten Berufen gehört eben auch eine angemessene Kleidung.

  • ...
    Beim Berufkolleg ist das aber möglicherweise nochmal anders. Zu bestimmten Berufen gehört eben auch eine angemessene Kleidung.

    Klar, aber die entsprechenden Berufsgruppen wissen das doch. Da gehts ja teilweise um die länge der Sakkoärmel. Und wer so doof ist, zum Bewerbungsgespräch mit Jogginghose zu erscheinen, dem ist eh nicht zu helfen. Also wenn die Sparkasse keine Bauchfreibabes einstellt, macht sie das eben so- aber Erwachsene nach Hause schicken zum Umziehen? Ich weiß nicht :gruebel:

  • Zitat

    Erwachsene nach Hause schicken zum Umziehen

    Ich vermute, dass das schon aus organisatorischen Gründen nicht so einfach wäre, da viele Berufsschüler lange Anfahrtswege haben und zig Stunden bräuchten, bis sie wieder da wären. Das kann auch nicht Sinn der Sache sein.

  • @Friesin


    wtf? Das findest du schlimm? Das sag ich ja sogar selber ab und an...

    Und ich wurde jahrelang von den SuS zitiert, weil mir ein: "Ey, Ariant, geht´s noch?" entfuhr. Ich weiß den Satz selbst noch...aba is ja auch Dorf hier.....

  • Was an einer Ledermotorradjacke schlimm sein soll, verstehe ich nicht. Darf man auch nicht mit dem Motorrad zur Schule fahren?
    Ich fände Männer in ganz kurzen Hosen viel schlimmer.

  • Ich wünschte mir, man dürfte Jogginghosen in der Schule verbieten (außer zum Sport). Ich halte das Tragen dieser Teile für eine absolute Unart. Zeitgeist hin oder her. Aber manche Wünsche werden eben nicht erfüllt. Wobei - der Wunsch nach einem Handyverbot ist auch erfüllt worden (war aber natürlich nicht nur mein Wunsch)
    Ich habe die Jogginghosen zumindest meinen eigenen Kindern in der Schule verboten (außer zum Sport).

    Ist hier auch so.

    Bei mir müssen die Kinder die Kopfbedeckung absetzen. Dies kann ich mit dem Erziehungsauftrag der Schule begründen. Ähnlich wie "Bitte", "Danke" oder "Entschuldigung" ist das eine gängige Konvention. Außerderm kann man Kindern mit Capis schlecht in die Augen sehen.

    Und auch das ist bei uns so und auch mit Kopftuch gibt's gerade Ärger, weil das verboten sein soll.

  • Ich bin jemand, den man mit Anzügen und dergleichen immer jagen konnte, aber jetzt, da ich an einer Schule unterrichte, wo dies sowohl für die Schüler als auch für die Lehrkräfte verpflichtend ist, merke ich, wie dies auch die Atmosphäre des Unterrichts ändert. Mittlerweile (also nach 2 Wochen) finde ich unsere Kleiderordnung richtig gut.

  • Bei mir wären die Turnschuhe mit blinkendem Leuchtrand verboten.


    Ansonsten sollen die Schüler bei uns angemessen gekleidet erscheinen sollen (ja, ja, sehr schwammig).


    Eine Schülerin ist mal mit einem Spaghettiträger - Top, bei dem man fast die Brustwarzen sehen konnte und Jeansshorts erschienen, die so kurz waren, dass man die halben Pobacken sehen konnte. Da musste die Mutter Klamotten bringen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich konnte ja schon einen Unterschied zwischen BY und BaWü feststellen. Die GS- Lehrerinnen in BY sind eleganter angezogen als hier, zum Glück ist es hier nicht so wichtig, was du trägst.
    Am gechilltesten sind die Sonderschulkollegen, die nebenan oder mit im Schulhaus sind. Bei den Frauen gibt es alle Haarfarben, die Kollegen haben fast ausnahmslos lange Haare :verliebt: oder sind tätowiert. Es ist irgendwie eine andere Spezies Mensch. Nicht böse sein, liebe Kolleginnen, aber beim Sonderschulkollegium nebenan fühle ich mich extrem wohl. Du kannst sein, wie du bist, niemanden wundert es.

  • ..Nicht böse sein, liebe Kolleginnen, aber beim Sonderschulkollegium nebenan fühle ich mich extrem wohl. Du kannst sein, wie du bist, niemanden wundert es.

    :lach: aber selbst da gibt es Unterschiede: Die GeistigbehindertenschulkollegInnen und die Sprachheilleute konnte man an der Uni auch auseinanderhalten- Batikrock vs. Kostüm :P


    Kleider machen Leute- hach, wie menschlich und einfach gestrickt ist doch die Welt der Vorurteile und Schubladen...

  • Warum?

    Weil es eine Unart ist, anderen zu signalisieren, dass man gerade lieber auf der Couch läge und nicht bereit war, sich eine Hose überzuziehen, die man mit einem Knopf verschließen muss.


    Aber die Jugend von heute empfindet das glaube ich gar nicht so, die finden ihre Hosen sexy- wahrscheinlich derselbe Kampf wie früher um die langen Haare bei Jungs.

  • Zu den Jogginghosen:


    Ich trage so etwas oder ähnliche "Schlabberhosen" der Bequemlichkeit halber auch - zu Hause. Ich verbringe darin meinen heimischen Alltag auf dem Sofa. Und das ist genau das, was ich damit verbinde: Kleidung, in der man sich aufs Sofa fläzt und in der man nicht vor die Tür geht, außer bis zur Mülltonne.


    Die Schule ist eben kein Ort, wo man sich hinfläzt und auf "Feierabend" macht. Man geht ja auch nicht in Hauspantoffeln zur Schule.


    Manch anderer verbindet mit Jogginghosen vielleicht auch bestimmtes Genres oder Gruppen, wie vielleicht Rapper oder so. Da fühle ich mich allerdings nicht berufen, dies richtig einschätzen zu können ;)

  • Zitat

    Bei jüngeren übergewichtigen Schülern in ärmeren Gegenden kommt hinzu, dass die in den Billig-Kleidungsgeschäften keine passenden Hosen finden, weil die Standard-Kindergrößen nicht passen.

    Das stimmt.
    Was leider nicht heißt, dass dann wenigstens die Jogginghosen passen. Die sitzen dann leider immer noch am Hintern und en Oberschenkeln zu knapp und der Bauch schwappt rüber.

  • Ich weis nicht warum das immer mit Couch assoziiert wird. Es wird doch eher signalisiert, ich bin bereit zu kämpfen und zu schwitzen um meine beste Leistung ab zuliefer, die viel wichtiger ist wie mein Aussehen oder ob man einen Knopf an der Hose hat.

    ...sagt der Kollege von welcher Schulart noch gleich?

  • Eine andere Hose ändert sicher nicht das Verhalten eines einzelnen Schülers. Hier geht's eher um die Aussenwirkung der Schule als Ganzes. Wenn mich einer fragt, wie ich uns und unsere Schüler beschreiben würde, kämen mir als erstes Adjektive wie "anständig und ehrlich" in den Sinn. Manch einer mag uns sicher zu langweilig und zu angepasst finden, so sind wir aber nun mal als Schule. Da passt es auch, wenn unsere Chefin sagt ... im Sommer bitte lange Hosen. Gilt ja nicht für unsere Schüler. Die meisten davon sind übrigens recht gut angezogen obwohl wir im Kanton sicher das schlechteste Einzugsgebiet haben. Vor allem die Mädchen in den Sprach- und Künstlerklassen tragen meist recht geschmackvolle Kleidung.

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